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Im Test! BlazBlue: Chrono Phantasma

BlazBlue versuchte zu seinem Start etwas, was man von Fightern bis dahin kaum kannte: Einen umfassenden Plot zu verfolgen. Mittlerweile ist es Zeit für den dritten Akt BlazBlue: Chrono Phantasma auch in Europa – exklusiv digital im PlayStation Network für PlayStation 3. Welche irrsinnigen Wendungen und Spielmechaniken hält Arc System Works dieses Mal bereit? Scheint das Azure noch immer? Erfahrt es in unserem Test!

Die Story – jetzt im Triumvirat

Neue und alte Gesichter.
Neue und alte Gesichter.

Wie auch die beiden Titel vorher, verfügt BlazBlue: Chrono Phantasma über einen ausführlichen Story-Modus. Im Gegensatz zu den Vorgängern hat nun aber nicht mehr jede Figur ihren eigenen Handlungsbogen. Der Plot in diesem Teil der Reihe besteht aus den drei großen Geschichten Six Heroes, dem namensgebenden Chrono Phantasma und Sector Seven. Gestartet werden können alle Szenerien unabhängig voneinander, zum Voranschreiten ist allerdings manchmal ein gewisser Fortschritt in einem anderen Handlungsbogen erforderlich.

Der Handlungsbogen Six Heroes konzentriert sich hauptsächlich auf die sechs Helden aus dem dunklen Krieg des schwarzen Biests und gibt auch tiefgehende Einblicke in die Entstehung, das Zerwürfnis und die versuchte Wiedervereinigung der sechs Helden. Dabei bekommt man neue Eindrücke in Charaktere, die bisher unnahbar schienen.

Chrono Phantasma setzt direkt an die Geschehnisse aus BlazBlue: Continuum Shift an und begleitet zahlreiche Charaktere auf ihre Reise nach Ikaruga. Wenngleich die Perspektiven in diesem Hauptszenario am weitreichendsten sind, liegt der Fokus bei den Vorzeigefiguren Ragna, Jin und Noel. Hier bekommen gleichzeitig aber auch viele der Neuzugänge ihren Anteil spendiert.

Bei Sector Seven liegt der Fokus bei der gleichnamigen Organisation, die im Zeichen der Wissenschaft steht. Priorisiert behandelt werden dabei aktuelle und ehemalige Mitglieder der Vereinigung, insbesondere Kokonoe und Relius. Dabei werden viele Rückblenden gezeigt, wobei dieses Szenario auch eng mit den anderen beiden verknüpft ist.

Auch die Chibi-Versionen sind wieder dabei.
Auch die Chibi-Versionen sind wieder dabei.

Inhaltlich gibt es durch die neue Verteilung der Handlungsbögen keine Abstriche. Noch immer erzählt BlazBlue eine interessante Geschichte, die abgedreht ist und auch den Charme und Witz der Reihe nicht vergisst. Einziger Kritikpunkt ist, dass einige Figuren doch etwas zu kurz kommen. Trotz der auf den ersten Blick erscheinenden Abstriche wirkt der Plot im neuen Gewand wesentlich konsequenter und nutzt auch seine Zeit, um Spannung aufzubauen.

Bei der Umsetzung merkt man Arc System Works an, dass man den erzählerischen Aspekt von Visual Novels weiter integrieren wollte. Durch Zooms, mehr Mimik, mehr Bewegung und Sequenzen sowie insgesamt längeren Szenen wirkt der Story-Modus noch lebendiger als in den Vorgängern. Obwohl die drei vorhandenen Handlungsbögen an sich linear sind, können durch gefällte Entscheidungen in den Sequenzen alternative, oftmals parodistische, Enden herbeigeführt werden.

Auch die Lektionen von Miss Litchi kehren wieder einmal zurück. In diesen parodistischen Kurzgeschichten gibt es mit Chibi-Versionen der Charaktere auf lustige Art und Weise Hintergrundwissen und Zusammenfassungen aus den vorherigen Teilen der Reihe.

Die übrige übliche Therapie

Eine große Auswahl an einzigartigen Figuren.
Eine große Auswahl an einzigartigen Figuren.

Wie von Arc System Works gewohnt, gibt es neben dem Story-Modus noch viele weitere Aktivitäten, die man in BlazBlue: Chrono Phantasma bestreiten kann. Idealerweise sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene ist eine Kategorie einzig und allein dem Training gewidmet. Ein umfangreiches Tutorial erklärt alles vom HUD, über einzelne Spielmechaniken, bis hin zu den Spielweisen der einzelnen Figuren.

Im Trainingsmodus kann man dann schließlich ohne Druck Combos unter verschiedenen Bedingungen einüben und die grundlegenden Prinzipien eines Charakters perfektionieren für den richtigen Kampf. Wer schon hier Herausforderungen sucht, findet sie im Challenge-Modus. Hier warten auf jeden Charakter 30 Herausforderungen, die zumeist aus Combos bestehen.

Der Arcade-Modus bietet mit acht Kämpfen für jeden Charakter einen Einblick in den originalen Plot von Chrono Phantasma. Zwar liegt hier der Fokus bei den Kämpfen, mit einigen Dialogen und teilweise vagen Endsequenzen, welche den umfangreicheren Story-Modus ergänzen.

Der Avatar im Online-Modus.
Der Avatar im Online-Modus.

Neben dem üblichen Versus-Modus, in welchem man einfache Kämpfe gegen den Computer oder lokale Freunde bestreiten kann, wird natürlich auch ein Online-Modus mit Lobbys und Freundschafts- sowie Ranglistenkämpfen geboten. In diesem Teil der Reihe kann auch ein Chibi-Avatar mit Figuren der Reihe und Accessoires erstellt werden.

Im Abyss-Modus aus BlazBlue: Continuum Shift Extend gilt es, in die tiefste Ebene von Kagutsuchi durch aufeinanderfolgende Kämpfe zu gelangen. Progressiv werden dabei die Konfrontationen schwerer, doch durch Items, die man durch P$ erwerben kann, welche man wiederum durchs Spielen erhält, kann man die eigene Figur ebenfalls aufrüsten.

Noch mehr Herausforderungen bieten die Modi Score Attack und Unlimited Mars. Während im Score Attack nach einer Reihe von Kämpfen eine möglichst hohe Punktzahl erzielt werden soll, warten bei Unlimited Mars Gegner mit einer sehr hohen KI auf ihre Opfer.

Für die Pause zwischendurch gibt es auch einen Galerie-Modus mit Bildern, Musik, Stimmen und Filme – teilweise mit P$ freischaltbar. Im Replay Theatre kann man aufgenommene Kämpfe erneut abspielen und für einen besseren nächsten Kampf studieren. Weiterhin ist auch ein umfangreiches Optionsmenü mit Einstellungen zu Spiel, Sound und Tastenbelegung vorhanden.

Insgesamt bietet BlazBlue: Chrono Phantasma ein umfangreiches Paket an Spielmöglichkeiten. Zwar scheint es, dass keinerlei neue Spielmodi hinzugekommen sind, allerdings sollte man hier nicht den Tag vor dem Abend loben und Ausschau halten.

Die Kämpfe – sinnvoll ausgebaut

Die BlazBlue-Reihe hat sich mit jedem Teil weiterentwickelt, blieb jedoch ihren Grundsätzen treu. Auch in BlazBlue: Chrono Phantasma tritt dieser Fall ein. Das grundlegende Spielprinzip bleibt weiterhin gleich, nichtsdestotrotz werden mit neuen Spielmechaniken und Figuren sowie neuer Balance auch alteingesessene Fans bedient.

Mit neuen Tricks und Kniffen.
Mit neuen Tricks und Kniffen.

Für Einsteiger gibt es nochmals eine kleine Einführung in die bisherigen Kämpfe von BlazBlue. Jede Figur verfügt über schwache, mittlere und starke Angriffe sowie einen Drive – die einzigartige Fähigkeit jedes Charakters. In bestimmten Kombinationen mit dem Analogstick oder den Richtungstasten können unterschiedliche Spezialtechniken ausgeführt werden.

Einige Techniken erfordern auch einen Teil der Heat-Leiste. Diese befindet sich am unteren Bildschirmrand und füllt sich bei eingestecktem und ausgeteiltem Schaden, bei geringer Gesundheit wesentlich intensiver. Wird zudem das letzte Gefecht entschieden, kann der Gegner unter bestimmten Bedingungen mit einem Angriff – dem Astral Heat – sofort besiegt werden.

In BlazBlue: Chrono Phantasma verzichtet man auf einige Spielmechaniken aus BlazBlue: Continuum Shift. So gibt es keine Break Bursts mehr, die in Notlagen wahlweise zur Offensive oder Defensive eingesetzt werden konnten. Ferner wurden die Guard Primers entfernt, welche den Charakteren unterschiedliche defensive Eigenschaften einbrachten.

Der Overdrive - ein neues Utensil.
Der Overdrive – ein neues Utensil.

Neu ist der Overdrive. Dieser ersetzt die Break Bursts und basiert auf einer neuen Leiste, welche sich nach und nach füllt. Wird der Overdrive aktiviert, erhält der Verwender eine signifikante Verbesserung seines Drives für wenige Sekunden. Ist die Gesundheit gering, wird die Zeit des Overdrives deutlich verlängert, was den Spieß im Kampf wieder umdrehen kann.

Als neues Mittel gegen besonders defensive Spieler wurde der Crush Trigger eingeführt. Dieser ist jederzeit verwendbar, sofern 25 Prozent der Heat-Leiste gefüllt sind. Mit dem Crush Trigger kann der normale Block gänzlich durchbrochen werden, während bei der Verwendung des stärkeren Barrier Guards zumindest ein großer Teil der entsprechenden Leiste aufgezehrt wird.

Ferner wurden mit den neuen Figuren weitere Aspekte eingeführt, welche die bisherige Auswahl gut ergänzen und nahtlos ins Gameplay fügen. Auch die bisherigen Charaktere wurden leicht überarbeitet und besitzen einige neue Kniffe.

Grafik und Sound – Genuss für die Sinne

Nach wie vor werden die Charaktere in den Kämpfen als 2D-Sprites gezeigt, trotzdem merkt man eine Verbesserung gegenüber den vorherigen Teilen der Reihe, die Sprites sind noch klarer und detaillierter.

BlazBlue Chronophantasma9aEine weitere Verbesserung ist bei den neuen Kampfschauplätzen festzustellen. Während die Arenen früher eher statisch waren, sind diese nun mit vielerlei Details gespickt und verfügen auch über Hintergrundgeräusche, welche sie deutlich individueller erscheinen und wirken lassen.

Die bisherige Musik aus dem BlazBlue-Universum wurde überarbeitet und man merkt den weiteren Einfluss von Daisuke Ishiwatari – die Gitarre dominiert. Mit neuen Musikstücken wird ebenfalls nicht gespart, insbesondere bei der Konfrontation von bestimmten Charakteren. Anfangs wirkt das neue musikalische Gewand für Fans ungewohnt, doch schnell geht die neue Kulisse in Mark und Bein über.

Die Synchronisation ist sowohl in englischer als auch japanischer Sprache verfügbar. Ist man die japanischen Sprecher gewohnt, wird man den englischen Pendanten kaum etwas abgewinnen können, denn diesen fehlt die nötige Übertreibung. Nichtsdestotrotz sind beide Sprachen zumindest passabel.

Chrono Phantasma – absichtlich auf Sparflamme?

BlazBlue: Chrono Phantasma bietet alles, was das Herz des Kämpfers begehrt, ganz vorne voran eine flüssige und tiefe Kombination aus Gameplay und Story, die durch Grafik und Sound ferner unterstützt wird.

Nichtsdestotrotz wirkt es ohne neue Modi gleichzeitig so, als wolle Arc System Works bei BlazBlue: Chrono Phantasma auf Sparflamme für eine mögliche Neuveröffentlichung oder den nächsten Titel gehen. Insgesamt gehört der Titel allerdings zu den umfangreichsten Fightern der heutigen Zeit.

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Story: Drei Handlungsbögen, für Fighter umfangreich.

Gameplay: Tiefes Kampfsystem mit einzigartigen Charakteren.

Grafik: Klare 2D-Sprites, flüssig, Kampfschauplätze aktiver als vorher.

Sound: Neuer Musikmix von Daisuke Ishiwatari, Gitarren dominieren, Synchronisation in Englisch und Japanisch.

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