Zensuren sind immer ein heikles Thema, ob nun ein Film oder ein Videospiel geschnitten wird. Es bleibt die Frage, ob es wirklich nötig ist, gewisse Inhalte für die Allgemeinheit zu entfernen. Denken wir zum Beispiel an die Spiele Mugen Souls und Mugen Souls Z, aus denen das Bade-Minispiel entnommen wurde oder an Bravely Default, wo Dialoge und Kostüme teilweise entschärft wurden. Einige Spieler stören sich vielleicht nicht großartig an solche Eingriffen, aber andere möchten sicherlich das Spiel im Originalzustand genießen, vor allem, wenn man Monate oder gar Jahre auf die Lokalisierung gewartet hat.
In den letzten Tagen war in diesem Fall die westliche Lokalisierung von Monster Monpiece ein großes Thema. Das Kartenspiel besteht aus Karten, die Mädchen in einer knapp bekleideten Monstergestalt zeigen. Eine Zensur kam direkt zur Sprache und viele dachten, dass der Publisher einen Teil vom Gameplay verändern würde und die Rubbel-Funktion unterdrückt.
Diese bleibt jedoch erhalten, stattdessen wurden einige Portraits entfernt. Als die Bilder veröffentlicht wurden, die man nicht in der lokalisierten Version sehen wird, wurde die Geschichte sehr kurios. Im Vergleich zu anderen Karten, die aus dem Original übernommen werden, wirkt die Zensur sehr willkürlich.
Der Aufschrei in der Öffentlichkeit war sehr groß und vor einigen Tage hat Idea Factory International ein Statement abgegeben und bat uns darum, dieses zu verbreiten und euch zu über ihr Handeln zu informieren.
Monster Monpiece ist ein Card Battle Game, in dem der Spieler Monster-Mädchen für die Schlachten beschwört, um die Gegner zu bekämpfen. Die Stufe der Karten, also die der Mädchen, wird dadurch erhöht, in dem man sie entkleidet. Durch die Funktionen First Crush Rub und Extreme Love verlieren die Damen Schicht für Schicht ihre Kleidung.
Die Anzahl der Karten bleibt unverändert, wenn man diese mit der japanischen Version vergleicht. Einige Abbildungen der höherrangigen Karten wurden allerdings, aufgrund einer sehr intensiven sexuellen Darstellung, durch das Bild einer niedrigeren Stufe des gleichen Typs ersetzt.
Es wurden ungefähr 40 Portraits zensiert. Im Original gibt es 350 Karten, also bleiben über 300 Bilder von den Veränderungen unberührt. Jeder Kartentyp, der für den westlichen Markt umgestaltet wurde, besitzt immer noch die Anzahl der verschiedenen Stufen, die man in der japanischen Version findet. Der Unterschied besteht nur darin, dass man die höheren Level der Karte nicht als korrespondierende Abbildung sieht, sondern es bleibt eine bekleidete Abbildung erhalten. Natürlich erhöhen sich in diesem Fall die Statuswerte der Mädchen und ihre Fähigkeiten werden verstärkt.
Idea Factory betont, dass die Spielzeit, das Spielsystem und die Features wie im Original erhalten bleiben. Die Monster können ohne Probleme auf ihre höchste Stufe gebracht werden. Für den Publisher war die Entscheidung nicht einfach, denn man wollte die Fans im Westen zufriedenstellen und den bekannten Inhalt veröffentlichen. Er erklärt seinen Entschluss damit, dass die westliche Gesellschaft nicht so nachsichtig ist, wie die Japaner es sind, wenn es um sexuelle Bilder und Inhalte geht. Vor allem, wenn Humanoide dargestellt werden, die von ihrem Aussehen ein sehr junges Alter besitzen, gibt es große Unterschiede in der sozialen Verträglichkeit.
Die Grenze, was akzeptiert wird und was doch zu viel ist, unterscheidet sich von Person zu Person und wird immer sehr grau verlaufen. Die Firma sieht sich als ein verantwortungsbewusstes Unternehmen mit dem Sitz in Nordamerika und musste die schwierige Entscheidung der Zensur treffen. Idea Factory International entschuldigt sich bei den Fans, die mit der Zensur nicht einverstanden sind und danken auch für das Verständnis, welches man ihnen entgegenbringt.
Letztendlich kommt noch die Angelegenheit mit der Altersbewertung hinzu. Die ESRB-Wertung wurde auf M (Mature, ab 17 Jahre) eingestuft, PEGI hat Monster Monpiece mit dem Siegel 12 belegt. Auch diesen Unterschied hat der Publisher in einer Stellungnahme erklärt. Das Rollenspiel wird nur digital über das PSN vertrieben und in diesem Fall hat der Publisher das Recht, seinen eigenen Titel zu bewerten. Aufgrund der anstößigen Bilder und der speziellen Funkionen hat man sich für das M entschieden.
PEGI-Wertungen werden dagegen immer durch die PEGI Administratoren bestimmt. Der Publisher hat für die Prüfung ausreichend Material zur Verfügung gestellt und aufgrund der minimalen Gewalt, die in Monster Monpiece gezeigt wird, hat man sich für die Wertung ab 12 Jahren entschieden.
Mit diesem Artikel wollten wir euch objektiv die derzeitige Situation zu Monster Monpiece schildern. Wir denkt ihr über die Lokalisierung und über die Entscheidungen des Publishers?
via Pressemitteilungen