Kaum mehr als zwei Wochen ist der europäische Erscheinungstermin von Fire Emblem: Awakening fern und Nintendo veröffentlichte nun vorab eine Demo-Version zum Spiel im e-Shop. Natürlich haben wir uns mit dieser beschäftigt und enthalten euch unseren ersten Eindruck nicht vor.
Nüchtern präsentiert sich noch der Titelbildschirm des Spiels und lässt uns nach dem Knopfdruck zuerst direkt aus drei Schwierigkeitsgraden wählen und zeigt, dass man in der Vollversion im Voraus wählen kann, ob gefallene Figuren sterben oder in der darauf folgenden Schlacht wieder einsatzbereit sind.
Sind diese Entscheidungen bestätigt, beginnt das eigentliche Spiel noch immer nicht. Vorher dürft ihr euren eigenen Charakter erstellen. In der Demoversion sind zwar die Möglichkeiten zur Individualisierung vergleichsweise gering, die möglichen Kriterien sprechen aber für eine immense Auswahl in der Vollversion. Neben Geschlecht und Namen können auch Körpergröße, Augen, Frisur, Haarfarbe und Stimme aus mehreren Optionen ausgewählt werden. Ebenso lassen sich der Geburtstag festlegen sowie ein starker und schwacher Wert hervorheben. Neueinsteigern könnten die Abkürzungen der Werte ohne Erklärung nicht besonders aufschlussreich sein, doch gerade für diese eignet sich die Demo besonders gut. Veteranen der Spielereihe stoßen hingegen auf keinerlei Probleme.
Danach geht es los. In der Egoperspektive werdet ihr in einer Zwischensequenz auf den freien Wiesen des Reiches Ylisse aufgelesen. Sobald ihr euer Bewusstsein vollständig erlangt habt, könnt ihr sogleich einen eurer scheinbaren Retter mit Namen ansprechen – Chrom, einen blauhaarigen Schwertkämpfer. Euren Namen könnt ihr ihm allerdings nicht nennen, da ihr euch schlichtweg nicht an diesen erinnern könnt. Chroms Schwester Lissa diagnostiziert euch kurzerhand mit Amnesie, während ihr Untergebener Frederick euch für einen Feind mit schauspielerischen Künsten hält – auch, nachdem ihr euch an euren Namen erinnern könnt. Die drei Gefährten bezeichnen sich als Hirten, obwohl euch ihre Ausrüstung dafür unpassend vorkommt. Gemeinsam beschließen sie, euch in der Hauptstadt Ylisstol zu verhören, als plötzlich die nahegelegene Südstadt von Banditen angegriffen wird.
Grafisch präsentiert sich Fire Emblem: Awakening spektakulär im Vergleich zu aktuellen Titeln für Nintendo 3DS. Insbesondere die Zwischensequenzen sind lebendig und mit einem weichen Filter versehen, der einen leicht verträumten Eindruck hinterlässt – auch in stereoskopischem 3D. Einzig auffällig ist, dass sämtliche Figuren in ihrem 3D-Modell leicht deformiert sind, die 2D-Porträts währenddessen sind knusprig scharf, aber auch relativ realistisch im Stil. Auch orthographisch und akustisch wird man nicht enttäuscht. Die Lokalisierung der Bildschirmtexte ist gut gelungen und bringt einen mit Charme auch zum Lachen. Im Gegensatz zur vollständigen Vertonung in den Zwischensequenzen, hört man in den Dialogen nur Satzschnipsel. Zwar ersetzen diese keine vollständige Synchronisation, aber das Klima eines Gesprächs wird dadurch sehr schön unterstützt.
Natürlich folgt ihr Chroms Dreiergespann und erfahrt schnell, wieso sie sich Hirten nennen. Die Hirten beschützen die Bewohner Ylisses, ihre Schafe, vor den Übergriffen des Nachbarreiches Plegia. Ohne zu zögern, entschließt ihr euch, Chrom zu unterstützen. Dabei findet ihr heraus, dass ihr neben dem Umgang mit Schwert und Magie, auch über das Wissen eines Taktikers verfügt. Nach eurer hingebungsvollen Hilfe, vertraut euch Chrom vollends und lädt euch ein, den Hirten beizutreten, um an weitere Erinnerungen zu gelangen. Dankend nehmt ihr die Hilfe an und reist gemeinsam nach Ylisstol.
Das Spielprinzip im Rahmen der Demo ist in seinen Grundzügen einfach erklärt. Indem ihr in eigenen Zügen eure Einheiten über Felder zieht, gelangt ihr zu euren Feinden, welche ihr mit Angriffen eurer Waffen ausschaltet. Einige Waffengattungen sind dabei jeweils für den Nah- oder Fernkampf ausgelegt. Nicht jede Einheit ist allerdings für den Kampf ausgelegt. Lissa kann beispielsweise nicht kämpfen, dafür aber andere Charaktere mit Stäben heilen. Wenn zwei Einheiten nebeneinander angrenzen, können sich diese beim Kampf durch Boni unterstützen.
Das ganze Spielgeschehen ist dabei auf dem Topscreen zu sehen. Insbesondere für Neulinge ist es sehr schön, sämtliche Informationen über Freund und Feind auf einem Blick übersichtlich auf dem Touchscreen präsentiert zu bekommen. Dabei werden im vereinfachten Bildschirm sämtliche Werte eines Charakters zu einer Zahl zusammengefasst, um grobe Siegeschancen zu ermitteln. Der Bildschirm für Erfahrene mit allen Einzelheiten, ist allerdings nur ein Symbol entfernt, ebenso wie eine Übersichtskarte. Insgesamt ist das Spielfeld recht klein, aber umso mehr im Detail verliebt. Feuer brennt, Wasser fließt und auch die Wagen mit Gemüse finden in der ganzen Panik einen Platz auf dem Spielfeld – auch hier wird der 3D-Effekt unterstützt. Die Einheiten sind durch ihre Merkmale zu unterscheiden. Die Musik ist harmonisch zur Stimmung und variiert bei den Kämpfen der verschiedenen Parteien entsprechend. In den spielbaren Kapiteln ist die Musik stellenweise dem Leitmotiv der Spieleserie nachempfunden – eine schöne Hommage für Fans. Wahlweise kann der Kampf auf dem Touchscreen von einer starren oder automatischen Kamera verfolgt werden – oder aber aus der eigenen Perspektive. Pause, Rückspulen, Vorspulen – ebenso keine Zauberei.
Auf ihrem Weg nach Ylisstol campiert Chroms Gruppe in einem Wald. In der folgenden Nacht können sowohl Lissa als auch Chrom nicht einschlafen und vertreten sich die Beine, als sich in einer spannenden Zwischensequenz die Erdplatten verschieben und eine Eruption auslösen. Hinzu kommen untote Soldaten aus einem mysteriösen Portal. Während Chrom einen Angreifer abwehren kann, bangt Lissa um ihr Leben, als aus dem Portal im letzten Moment ein maskierter Schwertkämpfer erscheint und mit Chroms Hilfe Lissa befreit – daraufhin aber spurlos verschwindet. Erst nach dem Gefecht gegen die Untoten kann ihn Frederick wieder ausfindig machen. Auf die Frage nach seiner Identität, gibt er an, der legendäre und altbekannte Held Marth zu sein.
Mit dieser Prämisse endet die Demoversion eines der vielversprechendsten Titel für das Jahr 2013.