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Im Test! Inazuma Eleven Strikers

Die Inazuma-Eleven-Serie war bisher nur bekannt für ihre DS-Ableger, doch nun veröffentlichen Nintendo und Level-5 in den letzten Monaten vor der Veröffentlichung der Wii U einen Titel für die Wii. Inazuma Eleven Strikers stellt zum ersten Mal das bunte Fußball-Geschehen in ganzer 3D-Pracht dar. Ob der Titel mit FIFA oder Pro Evolution Soccer mithalten kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Weder Rollenspiel noch Simulation

Inazuma Eleven ist keine typische Fußball-Simulation, sondern ein ziemlich eigenartiger Mix aus Fußball und Rollenspiel. Es gilt ein möglichst gute Mannschaft aufzustellen, denn die einzelnen Werte der eigenen Spieler sind das A und O. Für jede Fähigkeit, wie etwa das Schießen oder die Ballkontrolle, gibt es eigene Werte von E bis A, die man durch Items oder Freundschaften zwischen den Spielern erhöhen kann. Doch wird man nicht weit voran schreiten, wenn man nicht die Spieler der gegnerischen Mannschaften für das eigene Team wirbt. Die neuen Spieler bringen neue Technik und meist weitaus bessere Werte mit als die Standardspieler. Außerdem hat jede Figur eine unterschiedliche Anzahl an Technikpunkten, welche notwendig sind für die Ausführung von Skills

Das Spiel präsentiert sich im Cel-Shading-Look

Das Fußballspiel selbst dauert 30 Minuten. Natürlich ist es das Ziel, mehr Tore als die andere Mannschaft zu erzielen. In „Strikers“ ist es wichtig, dem Gegner den Ball abzunehmen bevor er eine mächtige Schusstechnik ausführen kann. Durch Gedrückt-halten des B-Knopfes können die Figuren Spezialfähigkeiten ausführen wie z. B. eine „Feuergrätsche“ oder einen „Sonnenwind“-Schuss. Die Ausführung der Fähigkeiten werden aufwendig durch kleine Zwischsequenzen dargestellt. Diese dauern zwischen 5 und 15 Sekunden und stören den Spielfluss ungemein. Man übertreibt nicht, wenn man sagt, das Spiel besteht zu 50% aus echtem Gameplay und 50% aus Zwischensequenzen.

Der Torwart muss auf einen Spezialschuss mit einer eigenen Spezialfähigkeit kontern, sonst gilt der gegnerische Schuss als verwandelt. Falls einem in der Halbzeit aufällt, dass dem z.b. dem wichtigsten Stürmer Technik-Punkte fehlen, so darf man zuvor erworbene Items einsetzen um diese wieder auf zu füllen. Items können aber auch Werte permanent anheben, diese sind aber natürlich viel seltener. Nach einiger Spielzeit füllt sich außerdem die Inazuma-Leiste der Mannschaft. Falls diese vollständig gefüllt ist, lässt sich mehr Tastenkombination der Inazuma-Modus der Mannschaft ausführen. In diesem Modus sind alle Spieler für eine kurze Zeit viel schneller am sprinten und lassen sich nur noch sehr schwer den Ball abnehmen.

Interessant ist das Freundschaft-System des Spiels: Wenn 2 Spieler zusammen schon viele Spiele bestritten haben, verbessert sich automatisch die Beziehung der Beiden. Nach einiger Zeit erhalten diese Spieler dann einen Bonus, wenn sie gemeinsam auflaufen. Falls diese Spieler eng beieinander auf dem Feld aufgestellt sind, wird die Freundschaft umso stärker. Des Weiteren ist es möglich, die Formation der Mannschaft zu ändern um sich auf einen bestimmten Spielstil zu konzentrieren. Falls man eher defensiv orientiert ist, bietet z.B. eine 5-4-1-Formationen an.

Diese Beschreibungen führen eigentlich zu der Vermutung, dass Inazuma Eleven Strikers ein durchaus gutes Spiel ist. Allerdings hat Level-5 einiges an Potenzial bei diesem Titel verschenkt. Das Spielprinzip wird leider schon nach dem 2. Match sehr repetitiv. Man bewegt sich zum Strafraum mit seinem besten Spieler, führt einen Schuss aus und der Ball ist drinnen. Falls man nicht dazu in der Lage ist, den Gegner zu besiegen, muss man nur so lange Punkte sammeln, bis man sich bessere Spieler leisten kann. Die klobige Steuerung der Spieler verhindert die Möglichkeit ein präzises Dribbeln oder einen gezielten Schuss auszuführen. Das Problem des Gameplays ist, dass es weder strategisch anspruchsvoll noch spannend ist. Der Mix aus Fußball und RPG geht im Wii-Ableger der Serie leider nicht ganz auf. Hätte man sich auf eine Komponente des Mix mehr konzentriert, wäre das Ergebnis wesentlich besser gewesen.

Die verlorene Geschichte…

Bei der Animierung hat man sich sichtlich Mühe gegeben

Die Präsentation hingegen ist sehr ordentlich. Auf dem Feld scheinen alle Spieler voller Farbenpracht und sind sehr detailliert.  Die einzelnen Charaktere , welche stets einzigartig sind, sind sehr charmant und detailliert animiert. Jede Figur hat eine eigene Persönlichkeit, die durch einen eigenen Synchron-Sprecher verdeutlicht wird. Bei jeder ausgeführten Aktion, wird diese aufwändig in Szene gesetzt durch eine Zwischensequenz, die leider – wie schon gesagt – insgesamt zu lange ausfallen. Ebenso nerven nach einiger Zeit die Wiederholungen der immer gleichen Voice Samples der Spieler. Wie oft, muss man hören, wie Figur A sich freut, dass er den Ball erhalten hat? Einen Pluspunkt gibt es aber dafür, dass man alles in deutscher Sprache synchronisiert hat. Besonders nervtötend ist allerdings der Kommentator, welcher selbst nach einem 4-1-Sieg das Spiel mit einem Fazit wie „Das war sehr knapp“ beendet. Solche Patzer verschlechtern deutlich den gesamten Eindruck.

Einen sehr guten Eindruck macht hingehen das Menü-Design des Spiels. Als Menü des „Story-Modus“ fungiert das Club-Haus der eigenen Mannschaft. So sieht man auf einem Blick alle Spieler, die im Moment in der Mannschaft aufgestellt sind und ihre tägliche Stimmung, welche Einfluss auf ihre Leistung hat.  Insgesamt überzeugt Strikers durch seine Präsentation, welche man letztlich doch noch ein wenig aufdringlicher hätte gestalten können.

Der Umfang des Spiels ist zu bemängeln. Dass der Hauptmodus sich „Story-Modus“ nennt, ist fast schon ein Witz. Es ist nicht mal der Ansatz einer Story zu erkennen. Der Modus besteht nur aus einer Aneinanderreihung von verschiedenen Pokal-Spielen, also mehreren Matches hintereinander. An dieser Stelle hätte Level-5 viel mehr Arbeit leisten müssen. Dies wurde auf dem DS deutlich besser gelöst. Als nette Dreingabe hat der Entwickler allerdings ein paar Mini-Spiele entwickelt. Fußballspiele in „Strikers“ kann man auch gegen Freunde bestreiten. Außerdem können Freunde einen im Story-Modus unterstützen, indem er die Rolle des Trainers oder der Beraterin übernimmt. Mithilfe der Wii-Remote können diese auf dem Feld durch bestimmte Befehle den Spielern assistieren.

Verschenktes Potenzial

Insgesamt enttäuscht Inazuma Eleven Strikers besonders Fans der DS-Titel. Das Gameplay ist zu plump und anspruchslos um langfristig zu fesseln. Für ein paar Matches zwischendurch macht das Spiel sicherlich Spaß, doch hätte Level-5 mit mehr Arbeit und Feinschliff einen noch viel besseren Titel entwickeln können. Falls ihr kurzweiligere und realistischere Fußball-Action sucht, greift lieber zu den beiden großen Fußball-Reihen FIFA und Pro Evolution Soccer, welche das Maximale aus ihrem Spielprinzip rauskitzeln.

         

 

 

Story: Der sogenannte Story-Modus besteht nur aus einer Aneinanderreihung von Fußball-Matches. Es gibt absolute keine Geschichte, die das Spiel antreibt. Ein sehr großer Schwachpunkt.

Gameplay: Die Matches können ab und zu sehr spaßig sein, da das Gameplay durch die Auswahl an verschiedenen Arten von Techniken an Fahrt annehmen kann. Jedoch fällt nach mehreren Matches auf, wie simpel die Spielmechanik ist und wie berechenbar die Tore sind. Es wird durchsichtig und man erkennt das simple Zahlenspiel.

Sound: Orchestrale Power-Symphonien untermalen angemessen die Action auf dem Rasen. Positiv fällt auf, dass jeder Spieler einen eigene Stimme hat, die seine Persönlichkeit untermalt. Der Kommentar des Spiels hingehen, ist sehr nervtötend.

Grafik: Der Look des Spiels ist sehr prächtig und freundlich. Jede Figur hat einen individuellen Look. Die Animationen der verschiedenen Techniken wurden sehr aufwändig inszeniert, jedoch erscheinen die Zwischensequenzen viel zu häufig.

Sonstiges: Auch im Mehrspieler-Modus sind Matches bestreitbar. Im Story-Modus kann der zweite Spieler zusätzlich die Funktion als Berater oder Manager übernehmen. Minispiele erweitern den Umfang des Spiels

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