Nicht nur das Interview konnte Tales of Producer Hideo Baba uns bieten, sondern auch Tales of Graces F, das schon im Dezember 2010 für die Playstation 3 in Japan erschien. Nach anderthalb Jahren schafft es der Titel nun endlich, zur Freude aller europäischen Tales of Fans, auch nach Europa. Auf mehreren Bildschirmen war der „neuste Tales of Teil“ spielbar und eins fiel sofort auf. Tales of Graces F ist kein Spiel, dass man nur für kurze Zeit spielt, besonders nicht wenn es der Anfang ist, was leider der Fall war.
Ähnlich wie bei den meisten JRPGs liegen die Stärken von Tales of Graces in medias res, also mitten in der Story und dem Kampfsystem. Zu Beginn spielt man noch als junger und naiver Asbel, der mit Holzschwertern gegen kleine Monster kämpft. Dabei sind die Kämpfe nur wenige Sekunden lang und man besitzt weder starke Attacken noch Kombos, noch Super-Moves, welche alle im Spiel beinhaltet sind, jedoch erst mit der Zeit erlernt werden. Dennoch erkennt man den Kern des Systems. Die Tales of Reihe zeichnet sich seit langem schon durch ihr actiongeladenes Effektgewitter von Kampfsystem aus und Tales of Graces F stellt keine Ausnahme dar. Berührt man einen Gegner, so erscheint ein separater Kampfbildschirm. Je nachdem wo man einen Gegner berührt, so kann man einen Präventivschlag landen oder überrascht werden.
Nun kann man zwischen den Charakteren der eigenen Party hin und her wechseln. Jeder besitzt individuelle Fähigkeiten. Es gibt Nahkampf-, Fernkampf und Magiespezialisten. Hat man sich für einen Charakter entschieden so kann man auf den Gegner zurennen und diesen Angreifen. Bei jedem Angriff werden sogenannte Chain Capacity Punkte verbraucht. Diese sind notwendig um Kombos zu bilden und somit mehr Schaden zu verursachen. Hat man keine CC-Punkte mehr, so kann man nur einen Angriff ausführen ohne weitere dran hängen zu können. Durch Verteidigen und Ausweichen gegnerischer Attacken erhält man CC-P. Wie dieses System sich bei harten Gegnern schlägt konnte in der kurzen Anspielzeit nicht ermittelt werden. Dennoch macht es Spaß und bildet wie das Star Ocean System ein erfrischend actionreichen Gegenpart zu Rundenbasierenden kämpfen.
Die Story wird zum einen durch animierte Zwischensequenzen und zum anderen in Dialogen, bei denen gezeichnete Charaktermodelle miteinander reden. Diese sind meist sehr witzig gestaltet.
Technisch merkt man Tales of Graces F sein Alter leider an. Auch wenn die Umgebungen und die Charaktermodelle nett anzusehen sind, so sind die meisten Orte die man besucht detailarm. Doch im ganzen Überflügelt das JRPG-Flair kleine Macken wie die etwas angestaubte Grafik. Zudem trägt der brilliante Soundtrack von Stammkomponist Motoi Sakuraba ebenfalls dazu bei.
Zu Beginn, also als junger Asbel, zieht sich Tales of Graces F ein wenig. Man weiß noch nicht richtig was los ist, die Story und Charaktere sind kaum etabliert und das Kampfsystem gibt noch nichts her, doch im Laufe des Spieles zieht das Tempo stark an und wie das Endergebnis aussieht zeigt sich Ende August. Ich bin gespannt.
von Rygdea