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Im Test! Mary Skelter: Nightmares

Recht düster und vor allem sehr pink zeigt sich Entwickler Compile Heart in Zusammenarbeit mit Dengeki Bunko bei dem PlayStation-Vita-Horror-Dungeon-Crawler Mary Skelter: Nightmares. Die Geschichte um das lebendige Gefängnis und die sogenannten Blood Maiden erschien bereits letztes Jahr in Japan und hat nun auch, dank Idea Factory International, seinen Weg in den Westen gefunden. Angepriesen wurden hier vor allem die mächtigen Monsterwesen, die den Spieler in Echtzeit durch Dungeon jagen, aber auch andere Funktionen klingen sehr kreativ und interessant. Ob das Spiel wirklich für die nötige Spannung und viel Panik sorgt, erfahrt ihr in unserem Test!

Ein Leben in Gefangenschaft

Für Jack und Alice ist das Leben verbunden mit Angst und Qualen. Folter und Erniedrigung stehen an der Tagesordnung, Fluchtversuche sind undenkbar. Trotzdem geben die beiden Jugendlichen die Hoffnung nicht auf. Sie sind längst nicht die einzigen Gefangenen des lebendigen Gefängnisses namens Jail und sehnen sich nach Freiheit.

An dem Tag, als eine gesamte Stadt in Japan verschluckt wurde, änderte sich das Leben der Bewohner schlagartig. In der Schlucht breitete sich Jail aus, ein riesiger Turm, der nach und nach seltsame Verliese und Gegenden um sich herum bildete und Monsterwesen (Marchen) hervorbrachte. Die Menschen wurden schnell zu ihren Sklaven und auch wenn man mittlerweile versucht das Beste aus der Situation zu machen und sich dem neuen Leben angepasst hat, so leben sie immer noch in täglicher Angst vor den Marchen.

Die Organisation Dawn, die aktiv gegen die Marchen kämpft und Forschungen anstellt, schickt eines ihrer Mitglieder los, um Alice zu befreien. Der Grund? Anscheinend ist das Mädchen eine sogenannte Blood Maiden. Ausgestattet mit übermenschlichen Fähigkeiten und Kräften, die vom Blut der Marchen hervorgerufen werden. So ergibt es sich, dass sie zusammen mit Jack der Organisation beitritt und Teil eines Plans wird. Das Vorhaben umfasst aus Jail zu entkommen und an die Oberfläche zurückzukehren. Dawn ist sich sicher, dass die Blood Maiden der Schlüssel dazu sein werden.

»Mary Skelter: Nightmares präsentiert eine sehr interessante und recht düster klingende Handlungsidee, die man mit Spannung mitverfolgt.«

Mary Skelter: Nightmares präsentiert eine sehr interessante und recht düster klingende Handlungsidee, die man mit Spannung mitverfolgt. Etwas ausgebremst wird das allerdings durch die Qualität der Dialoge, die zwar Ernsthaftigkeit zeigen, aber nicht selten durch unpassende Inhalte und Anime-Klischees heruntergezogen werden. Man sollte meinen, dass Compile Heart aufgrund der Thematik eine etwas andere Richtung mit den Charakteren einschlägt, aber sie lassen sich, wie so oft, Stereotypen zuordnen und ihre Persönlichkeit ist entsprechend flach. Sleeping Beauty zum Beispiel zeichnet sich dadurch aus, dass man nie weiß, ob sie nun schläft oder wach ist und sie verständigt sich weitgehend immer mit den gleichen wenigen Worten. Man hat aber versucht den Figuren Angewohnheiten und Merkmale ihrer Märchen-Vorbilder zu geben, was durchaus gelungen ist.

Charakterentwicklung sucht man vergeblich. Lediglich bei einigen wenigen Charakteren lassen sich minimale Fortschritte erkennen. Dazu kommt, dass man bei einigen Blood Maiden einfach das Gefühl hat, dass sie nur dabei sind, um das Team zu vervollständigen, da sie nicht wirklich Sinnvolles beizutragen haben. Diejenigen, die sich aktiv am Geschehen beteiligen, wie zum Beispiel Gretel und Red Riding Hood, fallen dementsprechend positiver und interessanter auf.

Die Wendungen innerhalb der Handlung werden durch zu gut gemeinte Andeutungen etwas vorhersehbar und die enthaltene Detektivarbeit, die eng mit dem wahren Ende verbunden ist, ist zwar eine nette Idee, aber nicht unbedingt schwer zu lösen. Während man nach und nach mehr über die Gesamtsituation herausfindet, was in einem ordentlichen Tempo passiert, wird man im letzten Kapitel regelrecht von einer Flut an Informationen erschlagen. Deswegen wirkt das Ende verwirrend und nicht unbedingt zufriedenstellend.

Dazu gesellt sich das Gefühl, dass etwas fehlt, um ein vollständiges Bild zu erhalten, was daran liegt, dass Mary Skelter: Nightmares eine Zusammenarbeit mit Dengeki Bunko ist. Soll heißen, eine separate Geschichte, die zur gleichen Zeit spielt und im späteren Verlauf zusammengeführt wird, ist in Buchform zu erwerben gewesen in Japan. Ohne diese andere Perspektive wirken die damit verbundenen Szenen im Spiel unausgearbeitet und lückenhaft. Ebenso sieht es mit der Vorgeschichte aus, die auf die Anfänge des lebendigen Gefängnisses eingeht. Diese wurde mittels Kurzgeschichten auf der offiziellen japanischen Webseite erzählt. Idea Factory International hat sich dafür eine, nicht ganz geglückte, Lösung einfallen lassen und bietet dieses durchaus wichtige Material in der Limited Edition des Spieles an. Soll heißen, alle, die die normale Version kaufen, gehen leer aus.

Trotzdem lässt sich die Geschichte insgesamt als lohnenswert ansehen und diese ist mit so einigen interessanten Ideen und Geheimnissen versehen. Es ist nur immer der Gedanke im Hinterkopf, dass man etwas noch viel Besseres daraus hätte machen können.

Das lebendige Gefängnis

Mary Skelter: Nightmares ist ein typischer Dungeon Crawler, der sich am ehesten mit Genrevertretern wie Dungeon Travelers 2 oder Moe Chronicle vergleichen lässt. Wer mit diesen Titeln vertraut ist, wird sich hier schnell wie zuhause fühlen, da viele Funktionen gleich sind oder ähnlich funktionieren. Dazu gesellen sich neue kreative Ideen, die ein wenig frischen Wind in das Geschehen bringen.

»Ein typischer Dungeon Crawler mit neuen kreativen Ideen, die ein wenig frischen Wind in das Geschehen bringen.«

Wie gewohnt von Compile Heart wird sehr auf Menüs gesetzt, durch die man sich klickt, um voranzukommen. Dementsprechend sieht auch das Stadtviertel aus, in das sich die Menschen zurückgezogen haben. Es besteht die Wahl zwischen unterschiedlichen Orten, um von dort aus weitere Punkte aufgelistet zu bekommen. Begehbar sind lediglich die Dungeon, die nach und nach freigeschaltet werden.

Um den Fluchtplan in die Tat umzusetzen, ziehen die Blood Maiden aus, um den Kern der, von Jail geschaffenen, Gegenden zu zerstören. Denn dadurch wächst der Turm immer weiter, um dann hoffentlich irgendwann die Oberfläche zu erreichen. Natürlich ist das Durchstreifen der verwinkelten Dungeon nicht ungefährlich, denn es lauern überall Marchen, die alles andere als freundlich gesinnt sind.

Wie üblich für einen Dungeon Crawler nehmen die Erkundungen der vielen Etagen und das Bekämpfen von Feinden die meiste Zeit ein. Hierbei bewegt man sich in der Ego-Perspektive durch die weitläufigen Gebiete, deren Designs sich in regelmäßigen Abständen wiederholen, und versucht die Karte nach und nach aufzudecken. Um der Eintönigkeit etwas entgegenzuwirken, hat der Entwickler einige nette Funktionen eingebaut und den Blood Maiden individuelle Fähigkeiten gegeben. Dadurch kann man Blockaden und Abgründe überwinden oder schnell über Untergründe hinwegkommen, die normalerweise nachgeben würden. Auch Rätsel sind damit eingebunden. Zwar wird hier nicht viel Abwechslung gezeigt, aber sie sind dennoch als positiv anzusehen.

Da wir es hier mit einem lebendigen Gefängnis zu tun haben, besitzt Jail drei Bedürfnisse, deren Anzeige sich regelmäßig ändert und abhängig von der Farbe des Mondes ist. Diese sind Hunger, Verlangen und Schlaf. Ist eine der Anzeigen gefüllt, aktiviert sich ein Roulette, welches unterschiedliche Effekte anzeigt. Unter anderem fallen Stärkungen, Schwächungen und Heilung darunter, aber auch die Wahrscheinlichkeit einer Feind-Begegnung und das Öffnen von versteckten Wegen lässt sich hierdurch beeinflussen. Man muss dabei natürlich das richtige Feld treffen.

Nichts für schwache Nerven sind die sogenannten Nightmares. Mächtige Wesen, die durch die Dungeon streifen und Eindringlinge sofort zu beseitigen versuchen. Das Interessante an der Sache ist, dass sie sich in Echtzeit bewegen und unerfahrene Spieler leicht in Panik versetzen können. Nightmares kündigen sich mit Dunkelheit an, die durch die Gänge und Wege kriecht. Einmal in diese getreten, wird eine Begegnung ausgelöst und man muss versuchen dem Feind zu entkommen. Je nach Schwierigkeitsgrad kann sich dieses Unterfangen als recht anstrengend herausstellen, denn wer nicht auf Leicht spielt, wird ohne Kartenansicht in der Dunkelheit herumirren. Auf Hart fällt zusätzlich noch die Entfernungsanzeige zum Nightmare weg. Das Ziel ist es so weit wie möglich zu flüchten, weil erst dann hat man seinen Feind abgeschüttelt. Es gibt Mittel und Wege den Verfolger zeitweise aufzuhalten, aber ein Bezwingen ist nicht möglich.

Eine Besonderheit in Zusammenhang mit den Blood Maiden ist ihre Verbundenheit mit dem Blut der Marchen. Eine Anzeige unter jedem Charakter zeigt, wie viel Blut auf die Haut und Kleidung der Mädels geraten ist. Wird durch das Besiegen von Gegnern ein bestimmter Punkt erreicht, aktiviert sich ihr Massaker-Modus, was die Kräfte steigert und spezielle Fertigkeiten aktiviert. Allerdings besteht nur ein schmaler Grat zwischen Kontrolle und Wahnsinn und so kann es passieren, dass zu viel unreines Blut den Skelter-Modus verursacht. Blood Maiden, die in diesen Zustand versetzt werden, geraten komplett außer Kontrolle und greifen sowohl Feind, als auch Freund an.

Zum Glück gibt es etwas, oder eher gesagt jemanden, der solche Situationen verhindern kann, und zwar ist dies der Protagonist Jack. Er hebt sich genau wie die Blood Maiden etwas von normalen Menschen ab. Zwar kann er nicht kämpfen, aber ist durch die Besonderheit seines Blutes eine unverzichtbare Unterstützung. Sein Blut hat nämlich eine positive Wirkung auf die Teammitglieder und hilft ihnen, nicht dem Wahnsinn zu verfallen. Aber auch Jack besitzt eine Anzeige, der es Aufmerksamkeit zu schenken gilt, weil zu viel Blutverlust dazu führen kann, dass er für einige Zeit außer Gefecht gesetzt ist und nicht für die Mädchen da sein kann.

Sowohl die Nightmare-Begegnungen und die besonderen Funktionen des Jail, als auch die Zusammenarbeit der Blood Maiden mit dem Protagonisten sind gelungene Gameplay-Funktionen, die Mary Skelter: Nightmares ein gewisses Etwas verleihen. Sie sind nicht gänzlich perfekt und können in bestimmten Situation unfreiwillig hinderlich wirken, aber dies ist etwas, worüber man hinwegsehen kann.

Feindbegegnungen lassen sich auf zwei verschiedene Weisen auslösen. Normalerweise passieren sie zufällig, es gibt aber auch sichtbare Gegner in Dungeon, die gezielt Wege versperren. Gekämpft wird rundenbasiert, ohne aufwendige Designs und Grafiken. Also ganz so, wie man es aus typischen Dungeon-Crawler-Vertretern gewohnt ist. Feinde nehmen den Großteil des Bildschirms ein, während eine Statusanzeige inklusive Charakter-Portrait an der rechten Seite platziert ist. Neben Angriff, Fertigkeiten und Verteidigung besteht im Kampf noch die Möglichkeit das Blut der Marchen von Kameraden zu lecken, um so einen positiven Effekt hervorzurufen. Gerade in Notlagen kann diese etwas eigensinnig klingende Funktion schnell zum Lebensretter werden. Jack selbst nimmt zwar auch am aktiven Kampfgeschehen teil, aber, wie bereits erwähnt, spielt er eine Unterstützungsrolle. So kann er Gegenstände benutzen, flüchten, einen Teamkameraden beschützen oder Gebrauch von seinem Blut machen. Man muss allerdings bedenken, dass Jack genauso zur Zielscheibe werden kann und nicht unbedingt viel aushält.

Die Blood Maiden selbst sind Klassen zugeteilt, die allesamt ihre Stärken und Schwächen aufweisen. So gibt es zum Beispiel eine Rolle, die sich auf Heilung spezialisiert hat, mit einer anderen hingegen kann man die Benutzung von Gegenständen ermöglichen oder die Lebensanzeige der Gegner einsehen. Es gibt sogar Klassen, die auf Blutschaden oder auf das Manipulieren der Jail-Boni spezialisiert sind. Welche Klasse ein Charakter besitzt, bestimmt zudem, ob dieser lieber vorne oder hinten im Kampf stehen sollte und welche Waffe er ausrüsten kann. Ein Klassenwechsel sei aber gut überlegt, denn man benötigt nicht nur genug gesammelte Blutkristalle dafür, sondern auch das Recht einen Wechsel zu vollziehen. So etwas bekommt man mittels steigendem Level nach und nach zugeteilt.

Eng mit der Rolle einer Blood Maiden verbunden sind Fertigkeiten, die erlernt werden können. Wird ein neues Level erreicht, beinhaltet dies zusätzlich die Zuteilung von Fertigkeitspunkten. Hier hat der Spieler also so einige Freiheiten sein Team zu gestalten und worauf er sich spezialisieren möchte.

Blutkristalle sind übrigens Materialien, die von Marchen fallen gelassen werden oder in Dungeon auffindbar sind. Sie werden noch für einige andere Dinge gebraucht wie das Verstärken der Ausrüstung oder das Heruntersetzen eines Charakterlevels und sie bestimmen, wie viele Fertigkeiten sich ausrüsten lassen.

Kein Neuland in Compile-Heart-Spielen ist die Möglichkeit Teammitglieder in ihren Zimmern zu besuchen, ihnen Geschenke zu überreichen und sogar die Raumausstattung zu ändern. Passende Geschenke erhöhen die Zuneigung und führen zu charakterbezogenen Eventszenen, die gerne einmal in Richtung Fanservice abdriften. Ein optionales Minispiel, in dem man pinkes Blut per Finger über halbnackte Mädels wischt, darf bei diesem Entwickler natürlich auch nicht fehlen. Besagtes Minispiel ist übrigens komplett unzensiert.

Was den Schwierigkeitsgrad angeht, bewegt sich das Spiel in einem recht angenehmen Rahmen. Das heißt, alteingesessene Dungeon-Crawler-Fans werden hier wenig Herausforderung finden, selbst wenn sie durchgehend auf Hart spielen. Es gibt keine übermäßig großen Schwierigkeitsgradanstiege wie zum Beispiel in Dungeon Travelers 2 und man wird auch noch mit mehr Erfahrung und Geld belohnt. Zudem wird die Möglichkeit geboten überall zu speichern, aus Dungeon zu fliehen und jede Etage bietet einen Teleporter an. So muss man nicht die ganzen Wege noch einmal laufen.

Düstere Atmosphäre

Teils driftet Mary Skelter: Nightmares etwas in den Low-Budget-Bereich ab, was sich in erster Linie in den Dungeon-Animationen, Geräuschen und einigen Designs bemerkbar macht. Es wurden zudem Soundeffekte und bestimmte Grafiken sowie Icons aus anderen Spielen wiederverwendet, was wenig überraschend ist, denn Compile Heart wurde schon öfter bei dieser Tat erwischt.

Positiv anzusehen sind die gezeichneten Hintergründe und das Charakter-Artwork, welches in Gesprächen sogar leicht animiert wurde, um die Figuren lebendiger zu gestalten. Die Farbwahl und gerade die Entscheidung das Blut im typischen Danganronpa-Pink zu gestalten, passt sich durch den Kontrast gut der horrorgleichen Atmosphäre an.

Dungeon-Besuche und Kämpfe laufen nicht immer gänzlich flüssig ab. Je nach Situation kann es zu kurzen, bemerkbaren Slowdowns kommen. Dies geschieht besonders, wenn man Flächenzauber auf mehrere Monster gleichzeitig wirkt oder durch bestimmte Fallen hindurchläuft, aber es kann auch zufällig beim Erkunden von Gängen auftreten.

Angenehm und stimmig kommt die musikalische Untermalung daher, die vor allem in Dungeon und in Sachen Kampfmusik ihren Höhepunkt zeigt. Gerade die Lieder in Zusammenhang mit den Nightmare muss man gehört haben. Die haben es echt in sich. Fans von englischen Sprachausgaben werden leider etwas enttäuscht werden, denn viele Szenen sind unvertont geblieben, was wirklich schade ist. Dafür ist die vollständige japanische Synchronisation enthalten.

In Sachen Lokalisierung gibt es nicht viel anzumerken, außer dass sie nicht komplett fehlerfrei ist und die englische Variante von Namen verwendet wurde. Nemurihime wurde zum Beispiel zu Sleeping Beauty und ihr Spitzname Nemu zu Sleepy.

Je nach Spielgeschwindigkeit und Schwierigkeitsgrad kann ein Durchgang 30 bis 40 Stunden in Anspruch nehmen. Wer alles entdecken und erkunden möchte, inklusive der riesigen Bonusdungeon, wird allerdings noch viel mehr Zeit mit dem Spiel verbringen.

Fazit

»Mary Skelter: Nightmares ist ein durchaus gelungener Dungeon Crawler, der mit so einigen kreativen Ideen, sehr schönen Designs und einer düsteren Atmosphäre daherkommt. Die Handlung vermittelt genug Spannung und so einige interessante Geheimnisse, über die man zu gerne mehr erfahren möchte. Leider werden Momente nicht selten von unpassend gewählten Dialogen, durchzogen mit Anime-Klischees, und den flachen Charakteren heruntergezogen. Hier sollte man also nicht zu viel erwarten. Das letzte Kapitel wirkt dazu recht überladen, etwas verwirrend und lückenhaft. Um ein vollständiges Bild zu bekommen, wird daher empfohlen, das Buch zu lesen, das der Limited Edition beiliegt. Dieses steht teils nämlich in direktem Zusammenhang mit der Handlung und liefert zudem zusätzliche Informationen.

In Sachen Dungeon Crawling gibt es viel zu entdecken und es werden einige Funktionen präsentiert, die nicht nur für Spielspaß sorgen, sondern auch für frischen Wind. Weitgehend bewegt sich das Gameplay aber im typischen Bereich des Genres, mit einem angenehmen Schwierigkeitsgrad.

Wer Fan von Compile Heart ist, wird hier so einige vertraute Dinge wiederfinden und sich sicherlich auch an den Charakteren und am Humor erfreuen können. Auch wer Genrevertreter wie Dungeon Travelers 2 mag, sollte hier unbedingt einen Blick reinwerfen, gerade da Mary Skelter: Nightmares viel Ähnlichkeit damit hat. Allerdings muss man über einige Macken und technische Probleme hinwegsehen können.«

 

Spannende Handlung mit passendem Tempo, deren Wendungen allerdings zu sehr angedeutet werden und daher vorhersehbar sind. Ende zu überladen und etwas lückenhaft.
Typischer Dungeon Crawler, Erkundung in Ego-Perspektive und rundenbasiertes Kampfsystem. Nutzt einige kreative Ideen, die für frischen Wind sorgen.
Hübsche Charakterdesigns und Hintergründe, Dungeon-Design und Animationen wirken dagegen teils Low-Budget.
Stimmiger und angenehmer Soundtrack, vor allem im Kampf und Dungeon, etwas unpassende und störende Soundeffekte/Geräusche.
Buch und Vorgeschichte, mit zum Teil wichtigen Informationen, ist nur in der Limited Edition enthalten. Viel zu erkunden, inklusive riesiger Bonusdungeon, einige Charaktere wirken wie Lückenfüller.