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Im Test! Hey! Pikmin

Titel Hey! Pikmin
Japan 13. Juli 2017
Nintendo
Nordamerika 28. Juli 2017
Nintendo
Europa 28. Juli 2017
Nintendo
System Nintendo 3DS
Getestet für Nintendo 3DS
Entwickler Arzest
Genres Puzzle, Strategie, Plattformer
Texte
Japan  
Vertonung

Nintendo besitzt viele Videospiel-Maskottchen. Da gibt es natürlich die sehr bekannten wie Mario und Link sowie die, die man schon mal gehört hat, aber keinen allzu großen Jubel erhalten. Zu diesen Marken gehören unter anderem die kleinen, possierlichen Pflanzenwesen namens Pikmin. Erstmals erhalten sie zusammen mit Käpt’n Olimar eine Umsetzung für die Nintendo-3DS-Familie. Ob der Sprung auf den Handheld gut gelungen ist, erfahrt ihr nachfolgend.

An der Grundgeschichte der Reihe hat Nintendo nicht viel verändert. Der allseits bekannte Käpt’n Olimar befindet sich auf der Heimreise mit seiner Rakete. In einem kurzen Moment der Unachtsamkeit fliegt er in ein Asteroidenfeld und wird von einem Brocken getroffen. Notlandend rettet er sich auf einen nahe liegenden Planeten. Mit Schrecken stellt er fest, dass ihm der Treibstoff ausgegangen ist. Für den Rückflug benötigt Olimar 30.000 Glitzerium. Dementsprechend macht er sich zusammen mit einem Teil des Raumschiffs, welches eine eigene KI besitzt, auf die Suche nach dem Rohstoff.

Eldenring Rectangle

Auf seinem mühevollen Abenteuer ist der doch recht unfähige Käpt’n nicht alleine. Zu ihm gesellen sich die Pikmin, kleine, zierliche Pflanzenwesen, welche je nach Farbe unterschiedliche Fähigkeiten besitzen. Rote Pikmin sind unter anderem feuerresistent, gelbe Pikmin können weiter geworfen werden und die pinken besitzen Flügel, um einige Beispiele zu nennen. Damit Olimar nicht von den erschreckenden Alienwesen des Planeten verschlungen wird, kann er diese mithilfe seiner Pfeife um sich scharen. Anschließend wirft er sie auf die Monster oder auf verschlossene Wege, um diese zu öffnen.

Also los geht’s!

»Im Gegensatz zu den Heimkonsolenversionen der Reihe ist Hey! Pikmin nicht dreidimensional, sondern ein 2D-Abenteuer.«

Im Gegensatz zu den Heimkonsolenversionen der Reihe ist Hey! Pikmin nicht dreidimensional, sondern ein 2D-Abenteuer. Das sorgt für eine andere Spieldynamik. Leider sorgt dies ebenfalls für eine gewisse Linearität, welche die Levels monoton wirken lässt. Ihr startet ein Level ohne Pikmin, sucht euch einige in dem Gebiet zusammen, löst kleinere Wegrätsel und anschließend seid ihr recht einfach am Ende angekommen. Dazu kommt noch der recht einfache Schwierigkeitsgrad. Zwar gibt es hin und wieder knifflige Stellen, jedoch fallen diese im Großen und Ganzen nicht allzu kompliziert aus, sodass Olimars Lebensanzeige kaum je den Nullpunkt erreicht.

Während ihr ein Level durchstreift, solltet ihr eure Augen nach Glitzernüssen und besonderen Gegenständen offen halten. Letztere sind an verschiedenen Orten versteckt und bringen euch viel Glitzerium. Je nachdem, wie viel ihr von dem Rohstoff besitzt, verbessert sich die Lebensanzeige oder der Raketenrucksack von Olimar. Gespielt wird Hey! Pikmin sowohl mit dem Circle Pad, als auch mit dem Touchscreen. Während ihr euch mit dem Pad bewegt, könnt ihr mithilfe des Touchscreens eure Pikmin auf die Gegner oder höherliegende Orte werfen. Das klappt alles relativ einfach und die Steuerung ist schnell erlernt. Allerdings hätte ich gerne etwas mehr Kontrolle über meine Pikmin gehabt. Konnte man in den vorherigen Teilen seine Pikmin noch zurücklassen oder aufteilen, hängen sie einem nun ständig an den Fersen oder sterben nach kurzer Zeit, wenn sie verloren gehen. Glücklicherweise hilft da die Anzeige am oberen Rand des unteren Bildschirms. Dort seht ihr nicht nur die momentane Anzahl eurer Pikmin, sondern die Anzeige leuchtet ebenfalls rot, wenn die Pikmin verloren gehen. Wenn die Anzeige leuchtet, solltet ihr also schnell auf die Suche gehen. Für den Fall, dass mal alle Pikmin während eines Levels sterben, braucht man nicht den Level neuzustarten. Schafft man es zu einem Busch, taucht dort auf wundersame Weise ungefähr die gleiche Anzahl an Pikmin auf, die man verloren hat. In diesem Punkt lässt einen das Spiel nicht hängen.

Schafft ihr es lebend und mit euren Pikmin bis an das Ende des Levels, kommen die zierlichen Wesen in den sogenannten Pikmin-Park. Dort können sie nicht nur etwas entspannen, während ihr auf gefährlicher Mission seid, sondern ebenfalls für euch nach Glitzerium in Form von Nüssen oder Gegenständen suchen. Zwar ist der kleine „Erlebnispark“ für die Pikmin recht unterhaltsam, aber es ist etwas schade, dass man die gesammelten Pikmin nicht auf Missionen mitnehmen kann. Sie dienen einzig und alleine der dortigen Suche und man muss immer ohne Pikmin in einem Level starten. Der Aspekt, dass man umsichtiger mit seinen Pikmin umgehen muss, hat dementsprechend keine so großen Auswirkungen wie in den vorherigen Teilen.

Noch mehr Glitzerium!

Neben den normalen Levels gibt es noch weitere Typen. In jedem Gebiet gibt es eine Glitzerquelle, in der ihr auf Zeit noch mehr Glitzerium sammeln könnt. Nach einer gewissen Zeit könnt ihr diese Levels immer und immer wieder spielen. Am Ende eines Gebiets erwartet euch ebenfalls jeweils ein Boss, welcher von euch erlegt werden möchte. Die Bosskämpfe sind wie das komplette Spiel ebenfalls nicht allzu schwierig, sorgen aber für die nötige Abwechslung. Man ist froh, dass es in diesen Levels nicht nur von links nach rechts geht, sondern man einer Herausforderung entgegentritt. Besitzt ihr amiibo-Figuren, könnt ihr weitere Levels freischalten. Diese sind recht klein gehalten und dienen lediglich dazu, dass ihr die von euch gescannte Figur findet. Dadurch erhaltet ihr ebenfalls Glitzerium. Außerdem schaltet ihr dadurch kleine Einträge in einem Album frei. Die Beschreibungen zu den amiibo können ganz unterhaltsam sein, sogleich auch absurd. Zu jeder Alienart und jedem Gegenstand, dem ihr auf eurer Reise begegnet, findet ihr dort ebenfalls einen Eintrag.

»Das Spiel besitzt den gewissen Pikmin-Charme, welcher vor allem durch die Inszenierung hervorkommt.«

Grafisch dürfen Fans nicht allzu viel erwarten. Aufgrund der Hardware gibt es Limitierungen und die Gebiete wirken natürlich nicht so bunt wie bei den Heimkonsolenablegern. Das bedeutet nun nicht, dass das Spiel hässlich wirkt. Es besitzt den gewissen Pikmin-Charme, welcher vor allem durch die Inszenierung hervorkommt. Hin und wieder tauchen die Pikmin nicht einfach aus den Büschen auf, sondern werden in den Bildschirm gejagt, spielen mit herumliegenden Gegenständen oder setzen ihre Niedlichkeit in den Fokus. Diese kleinen Videosequenzen sind schön anzusehen, weil sie die Eintönigkeit der Levels sehr gut auflockern und einen mit ihrer gewissen Komik doch hin und wieder zum Schmunzeln bringen.

Wie bereits viele jüngere Spiele, welche für Nintendo 3DS entwickelt wurden, besitzt auch Hey! Pikmin keinen 3D-Effekt. Das liegt ebenfalls daran, dass auf beiden Bildschirmen des Handhelds etwas angezeigt wird. Auf dem unteren Bildschirm steuert ihr Olimar und die Pikmin. Das heißt aber nicht, dass ihr den oberen Bildschirm aus den Augen lassen könnt. Hin und wieder sollte man darauf achten, dass keine Gegner oder Gegenstände von oben herunterfallen. Dieses etwas andere Spielkonzept lässt Hey! Pikmin ein wenig einzigartig sein, weil es gut zu dem Spiel passt. Es vermittelt mehr das Gefühl von einer größeren Welt, die man von vorherigen Teilen kennt, obwohl die Levels nun kleiner und kompakter sind. Die Musik in dem Spiel ist ebenfalls in Ordnung. Bei Höhlenerkundungen bleibt sie immer ruhig und entspannend, passt sich bei Bosskämpfen oder den jeweiligen Gebieten aber den äußerlichen Gegebenheiten an.

Fazit

»Hey! Pikmin ist kein Meisterwerk, jedoch kann es für ein paar gemütliche Runden am Abend unterhalten. Die größten Kritikpunkte sind die Eintönigkeit und der lineare Levelaufbau, welche bis zum Ende stören. Man muss allerdings sagen, dass der Sprung auf Nintendo 3DS gut gelungen ist. Auch wenn die Grafik nicht an die Konsolenableger herankommt, gewinnt das Spiel durch die schöne Inszenierung der Pikmin eindeutig an Charme und lässt es lebhafter wirken. Nichtsdestotrotz kommt das Spiel nicht an die Qualität der Vorgänger heran.«

 

Standardmäßige Geschichte, die man aus den vorherigen Teilen kennt: Käpt’n Olimar landet auf einem fremden Planeten und benötigt Ressourcen, um nach Hause zu gelangen. Sollte keinen vom Hocker reißen.
2D-Abenteuer mit kleinen Rätseln und einem Sammeltrieb. Für die Heimkehr benötigt man Glitzerium, welches überall zu finden ist. Solides Gameplay, welches nicht allzu schwierig ist. Wirkt nach geraumer Zeit linear und eintönig.
Schöne Inszenierungen der Pikmin in Form von kleinen Videosequenzen, die von der Eintönigkeit ablenken.
Passt zum Spiel: ruhig und entspannend beim Erforschen sowie spannender bei Kämpfen.
amiibo-Figuren können für mehr Levels sorgen.