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Im Test! Wonder Boy: The Dragon’s Trap

TitelWonder Boy: The Dragon’s Trap
Japan18. April 2017
DotEmu
Nordamerika18. April 2017
DotEmu
Europa18. April 2017
DotEmu
SystemPlayStation 4, Xbox One, Switch
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerLizardcube
GenresJump ’n’ Run, Action-Adventure
Texte
Japan Nordamerika 
Vertonung

Monster Land 2017. Wir befinden uns in einer Bar nicht weit weg vom Dorf. Der Barkeeper, ein Schwein mit einer Augenklappe und einem leicht zerrissenen Matrosenhemd, schenkt einem in die Jahre gekommenen Pixelhelden sein Lieblingsgetränk ein. Die Tür geht auf und ein Mann mit grünlichen Haaren und in einer Rüstung kommt rein, geht Richtung Theke, setzt sich hin und bestellt:

Ritter: „Hey Barkeeper! Ich hätte gerne eine Limonade, aber bitte die starke Version… Ich habe sehr abgefahrene Abenteuer hinter mir. Ihr könnt euch wirklich nicht vorstellen, was mir diese Woche widerfahren ist.“

Der Pixelheld schüttelt sein Glas, nimmt einen kräftigen Schluck und antwortet mit einer tiefen Stimme: „Lass mich raten: Als Ritter bist du ausgezogen, um einen bösen Drachen in einem Schloss das Handwerk zu legen. Kleinere Gegner konntest du mit Leichtigkeit aus dem Weg räumen, aber der Drache hielt erst einmal gut stand. Als du endlich beim Drachen ankamst, konntest du ihn zur Strecke bringen. Deine Freude war sehr groß und das ganze Geld, was er fallen gelassen hat, hättest du gut in deine Rente stecken können. Doch dann traf dich eine seltsame Seelenerscheinung und verwandelte dich in einen kleinen Drachen. Kommt das so ungefähr hin?“

Ritter: „Woher weißt du das? Hast du mich verfolgt?“

Pixelheld: „Glaub mir, wenn ich dir sage, das passiert in dieser Welt öfter, als du es dir vorstellen kannst. Vor ungefähr 25 Jahren ist mir nämlich die gleiche Scheiße passiert. Ich wette, du hattest anfangs keinen Plan, wie du die Situation handhaben sollst, oder?“

Wonder Boy The Dragons Trap (3)Ritter: „Oh ja, das kannst du mir glauben. Ich war bereits auf vielen Missionen und Abenteuern unterwegs, aber diese waren anders. Es gab immer genügend Hinweise und Ausschilderungen. So konnte ich mich besser orientieren und bin recht schnell ans Ziel gekommen. Dieses Mal hat mir lediglich ein komisches Wahrsager-Schwein aus dem Dorf seltsame Hinweise hinterlassen, mit denen ich nur geringfügig etwas anfangen konnte.“

Pixelheld: „Weißt du woher dieses Problem stammt? Du bist ein Weichei! Monster Land ist eine andere, etwas ältere Generation. Hier hast du Glück, wenn du ein Schild mit einem Pfeil findest. Auf die solltest du allerdings auch nicht immer hören. Erkunden heißt hier die Devise… Und Durchhaltevermögen brauchst du ebenfalls.“

Ritter: „Ja, ja. Das habe ich nach einer gewissen Zeit auch gemerkt und da ich keine Lust hatte, ein kleiner Drache zu bleiben, habe ich die anderen Drachen aufgesucht. Ich dachte, wenn ich sie besiege, verwandle ich mich zurück. Dem war zwar auch so, allerdings nicht so, wie ich mir das gedacht habe. Erst einmal habe ich mich in andere Wesen mit unterschiedlichen Fähigkeiten verwandelt. Seltsam, aber durchaus praktisch. Mit meinen neuen Fähigkeiten konnte ich andere Gebiete und Wege erkunden.“

Pixelheld: „Siehst du? Das sage ich doch. Erkunden ist das A und O.“

Wonder Boy The Dragons Trap (1)
Retro vs. Remaster

Ritter: „Stimmt! Ich muss auch sagen, das, was ich auf meinem Abenteuer gesehen habe, war gar nicht mal so schlecht: aus irgendeinem Grund hatte alles einen schön gezeichneten Stil. Es war fast so, als wäre die komplette Welt mit der Hand gezeichnet worden. So, als würde man einen Comic animieren oder die Bilder von einem Storyboard. Alles war schön bunt, mit liebevollen Details an jeder Ecke, sodass ich teilweise stehengeblieben bin, um mir die Landschaft im Hintergrund anzuschauen.“

Pixelheld: „Dann hatte dein Abenteuer meinem einiges voraus. Damals besaßen unsere Abenteuer nur Pixel und dementsprechend waren unsere Burgen, Häuser und Landschaften sehr einfach gehalten. Keine besonderen Animationen oder Mimik der Gegner. Da gab es dieses Besondere einfach nicht.“

Ritter: „Da gebe ich dir Recht, aber als moderner Ritter, welcher bereits einiges in seinem Leben gesehen und erlebt hat, muss ich dir sagen, den Pixellook kann man sich heutzutage immer noch anschauen.“

Pixelheld: „Ernsthaft?!“

Ritter: „Wenn ich es dir doch sage. Durch einen besonderen Schalter konnte ich nahtlos meine Optik nach Belieben ändern. Und ob du es mir nun glaubst oder nicht: so macht ein Abenteuer immer noch Spaß.“

Pixelheld: „Das freut mich zu hören… Und apropos Hören. Wie sah es mit seiner Musik während auf deinem Abenteuer aus? Wie beim Pixellook hatten wir damals nicht so viel und aufgrund dessen war unsere Musik “pixelig“ gehalten.“

Ritter: „Ein Wort: Wunderschön! Instrumentalmusik, welche mit Violinen, Cellos und Blasinstrumenten erzeugt wurde. Es war fast so, als würde mich die musikalische Gruppe auf Schritt und Tritt begleiten. Es klang einfach top. Außerdem wurde der Flair des alten Retrosounds sehr gut eingefangen, meiner Meinung nach.“

Wonder Boy The Dragons Trap (4)
Schaurige Drachen an jeder Ecke

Pixelheld: „Woher kennst du denn bitte den alten Retrosound von damals?“

Ritter: „Den Sound habe ich in meiner Spotify-Liste.“

Pixelheld: „Okay…“

Ritter: „Jedenfalls muss ich sagen, dass ich am Ende meines Abenteuers doch etwas traurig darüber war, wie schnell meine Reise ein Ende gefunden hat. An diesem Punkt blieben mir nur noch kleine Gebiete abseits des normalen Weges zu erkunden, sowie mir alle Ausrüstungsgegenstände zu kaufen. Sag mal, waren diese zu deiner Zeit eigentlich ebenfalls so teuer wie heutzutage?“

Pixelheld: „Ja! Die Waffenhändler sind teilweise richtige Halsabschneider. Aber noch schlimmer sind die Krankenschwestern und das Schwein, die den Genesungstrank verkauft. Die beiden erhöhen einfach jedes Mal die Preise, wenn ich deren Angebote in Anspruch nehme. Sauerei!“

Ritter: „Da haben wir wirklich etwas gemeinsam. Zum Glück habe ich Orte gefunden, an denen Monster viel Geld verlieren. Ansonsten wäre dies mein Ende gewesen.“

Pixelheld: „Deine Geschichte ist wirklich schön anzuhören und erinnert mich an meine damalige Reise. Und soll ich dir etwas verraten: Durch dieses Abenteuer bist du zu einem richtigen Helden geworden, so wie ich… Ein richtiger Wonder Boy.“

Ritter: „Danke. Das bedeutet mir viel.“

Während sich die beiden noch ein wenig unterhalten, geht erneut die Tür der Bar auf. Ein Mädchen mit roten Haaren und einer Rüstung betritt den Raum und ruft: „Barkeeper ich brauch deine beste Limonade. Ihr glaubt nicht, was mir diese Woche widerfahren ist.“

Fazit

»Das kleine Abenteuer, welches ich in Wonder Boy: The Dragon’s Trap verbringen durfte, war von Anfang bis Ende einfach grandios. Egal ob im Pixellook oder in der neu-gezeichneten Variante – das Spiel begeistert. Allerdings bevorzuge ich letztere Variante etwas mehr, da die Zeichnungen schön und klar sind sowie gut zur Atmosphäre beitragen. Wer mit diesem neumodischen Kram nicht zurecht kommt, kann zum Glück mittels einfachem Knopfdruck Look und Sound des Spiels ändern, um in Nostalgie zu schwelgen. Das Feature ist so gut, dass ich es mir für alle neu aufgelegten Retrospiele wünsche. Einziges Manko bei Wonder Boy ist eventuell die recht kurze Spieldauer, welche man allerdings durch mehrmaliges Durchspielen akkurat kompensieren kann. Dazu lädt das Spiel nämlich ein. Großer Pluspunkt der Switch-Version ist ebenfalls die Tatsache, dass ich es nicht nur am großen Bildschirm spielen kann, sondern auch unterwegs macht Wonder Boy: The Dragon’s Trap eine gute Figur.«

Story: Eine wirkliche Geschichte wird nicht benötigt, da es nur ein Ziel gibt. Die Rückverwandlung des Helden.

Gameplay: Schön knifflig mit Retroflair. Kann hin und wieder frustrierend sein, wenn man nicht weiß, wo man sich hinbegeben muss.

Grafik: Eine Auswahl zwischen schönen handgezeichneten 2D-Animationen oder Retrolook. Beides punktet.

Sound: Wie bei der Grafik hat man eine Auswahl zwischen einem modernen Instrumentalsound oder Retrosound.

Sonstiges: Eine Galerie mit verschiedenen Bildern, Artworks und Aufnahmen im Tonstudio.

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