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Im Test! Anima: Gate of Memories

Schon seit einigen Jahren nun befand sich Anima: Gate of Memories in der Entwicklung des Indie-Studios Anima Project. Die lange Entwicklungszeit kann verschiedene Gründe haben und einer davon ist sicherlich die Tatsache, dass das Team bloß aus drei Personen besteht. Ob sich das Warten aber auch wirklich gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem Test der PlayStation-4-Version.

Eure Figur, durchgehend als „The Bearer of Calamaties“ bezeichnet, verlor eines Tages ihren richtigen Namen. Der Grund hierfür ist ihr ständiger Begleiter namens Ergo. Durch Magie wurde seine Seele in ein Buch verbannt und kann nur mit Hilfe eurer Figur ab und an seine menschliche Gestalt annehmen. Ausgerechnet mit euch an der Seite ist er gezwungen, dem Orden Nathaniel zu dienen, welcher für seine Misere erst überhaupt verantwortlich.

»Man wird regelrecht in das Spielgeschehen hineingeworfen. Man weiß nie so wirklich, wer was wo wie ist und wie zu wem steht.«

Die Details, wie genau es dazu kam, bleiben jedoch lange verborgen, da man regelrecht in das Spielgeschehen hineingeworfen wird. Das zieht sich auch nahezu die ganze Zeit fort und man weiß nie so wirklich, wer was wo wie ist und wie zu wem steht. Namen und Begriffe werden in den Raum geworfen, ohne dass sie genauer erläutert werden, was etwas schade ist, denn der Grundstein ist ziemlich gut gesetzt.

Anima: Gate of Memories erinnert sehr stark an Old-School-Action-RPGs. Nicht zuletzt liegt das an der Steuerung während man sich fortbewegt. Sprünge und Lauf-Animationen sind, leider, nicht flüssig im Übergang. Will man um die Ecke springen, bedarf es manches Mal schon etwas Geduld, da es nicht selten daneben gehen kann. Ähnlich verhält es sich im Kampf. Man kann eine angefangene Attacke, sei es nun physisch oder magisch, nicht abbrechen. Die Animation muss also beendet werden und das kann bei den Boss-Kämpfen schon heikel werden. Die KI der doch recht schwachen und langsamen normalen Gegner ist dagegen schon beinahe ein Witz und, wenn nicht gerade ein Dutzend gleichzeitig auf einen losstürmen, alles andere als ein Hindernis.

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Die Effekte der Attacken können sich auf jeden Fall sehen lassen.

Wie in jedem RPG gibt es natürlich auch hier verschiedene Items, die Lebensenergie und Co. spenden. Die Drop-Rate solcher Gegenstände ist jedoch nicht sonderlich hoch, weswegen gekonntes Ausweichen und Sparsamkeit ein Muss sind. Entscheidend ist auch das Equipment, wobei man hier, in Verbindung mit dem Skill-Baum, selbst festlegen sollte, ob man eher Magie- oder doch Nahkampf-Attacken bevorzugt. Die Ausrüstungsgegenstände können gefunden, von Gegnern fallen gelassen oder aber auch im vorhandenen Shop gekauft werden. Schade an dieser Stelle ist etwas, dass die zum Beispiel ausgerüsteten Schwerter und Schilde nicht zu sehen sind und somit an den Äußerlichkeiten eures Charakters nichts verändern.

Wo wir gerade beim Skill-Baum sind: Im Laufe des Spiels sammelt ihr ganz klassisch Erfahrungspunkte, die euch zu Levelaufstiegen verhelfen. Pro neuem Level gibt es einen Skill-Punkt, mit dem ihr entweder neue Fähigkeiten erlernen oder bereits erlernte verbessern könnt. Das Besondere ist: Ein höheres Level und der Punkt gilt jeweils für eure Hauptfigur, den Bearer, und Ergo. Ihr habt also nicht die Qual der Wahl, wobei das keinen Unterschied macht, da die Fähigkeiten sich rein im Namen unterscheiden, die Ausführung ist meistens fast die gleiche.

»Etwas, das jedoch sehr schade ist, ist die Tatsache, dass es zwar eine Open World gibt, diese jedoch viel zu leer ausfällt.«

Optisch spielt Anima: Gate of Memories eher an der vorderen Front der Indie-Spiele. Figuren und Welt sehen fantastisch aus, die Effekte von Angriffen und Co. sind, bis auf ein paar Ausnahmen, schön gestaltet. Etwas, das jedoch sehr schade ist, ist die Tatsache, dass es zwar eine Open World gibt, diese jedoch viel zu leer ausfällt. Der Mix dieser Leere und Größe lassen das Ganze etwas zu weitläufig und manchmal schon langweilig wirken, da hilft leider auch kein schönes Level-Design. Immerhin ist der Sound sehr gut gelungen. Für jeden Ort und jede Situation hat man die richtigen Klänge gefunden.

Ob sich das Warten nun gelohnt hat, darüber lässt sich streiten. Eines ist jedenfalls Fakt: Anima: Gate of Memories hat wahnsinnig viel Potenzial (gehabt), doch wirklich ausgeschöpft wurde dies nur bedingt. Old-School-Elemente, ob nun gewollt oder nicht, sind zwar ganz nett, doch man hatte auf jeden Fall die Möglichkeit, etwas Besonderes zu erschaffen, was leider nicht ganz gelungen ist, vor allem, wenn es um die Story geht. Ein dicker Pluspunkt ist immerhin, dass so ziemlich jeder Satz in diesem Spiel voll und ganz synchronisiert wurde. Alles in allem ergibt der Titel etwas Durchschnittliches, was man sich mal anschauen kann, wenn man auf der Suche nach etwas anderem ist.

Story: Wird gefühlt nur oberflächlich angekratzt und man wird förmlich hineingeworfen, was das Verstehen der Geschichte erschwert.

Gameplay: Action-RPG in (ungewollter) Oldschool-Manier mit offener Welt.

Grafik: Viele schöne Umgebungen und Effekte, wenn man in der einen oder anderen Ecke ein Auge zudrückt.

Sound: Überraschend positiv und immer passend zum Ambiente, meistens sehr düster gehalten.

Sonstiges: Jeder Satz, der zur Story gehört, wurde voll und ganz synchronisiert.

Autor: Shorti