Auch Sega Sammy hat den Geschäftsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 vorgelegt. Wie angekündigt beendete man das Jahr zum 31. März 2015 in der Verlustzone. Dabei lief es sogar ein wenig besser, als die düsteren Vorhersagen vom Februar. Die Einnahmen sind ein wenig höher und die Verluste ein wenig niedriger als prognostiziert. Dennoch sind die Zahlen ein Beweis, dass Sega Sammy nach seiner Neuausrichtung – die immer noch im Gange ist – noch nicht wieder auf beiden Beinen landen konnte.
Der Umsatz ist um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 354,9 Mrd. Yen (ca. 2,65 Mrd. Euro) zurückgegangen. Grund dafür ist vor allem das Pachinko- und Pachislot-Geschäftsfeld, das 42 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht und selbst um 18 Prozent geschrumpft ist. Der Abteilungsgewinn gab gar um 43 Prozent nach. Das wirkt sich natürlich wesentlich auf den Gesamtkonzern aus.
Besser läuft es hingegen bei „Consumer Business“, in diese Abteilung fällt auch das Gamesgeschäft. Ein Umsatzplus von 11,2 Prozent und steigende Gewinne sind zu verzeichnen. Das liegt einerseits an Einsparungen und andererseits an digitalen Aktivitäten, die Sega insbesondere hervorhebt. Dennoch verkaufte Sega 12,3 Millionen Computer- und Videospiele. Ein großer Hit war dabei Alien: Isolation mit 2,1 Millionen Einheiten. Stärkster Gamesmarkt ist weiterhin Europa, auf das allein 5,2 Millionen Sega-Spiele entfallen.
Im Digitalbereich kann man derzeit auf 117 Spiele bauen, die sich im Portfolio befinden. 52 davon sind Free-to-Play und 65 kostenpflichtig. Dies ist der Bereich, in den Sega künftig investieren will. Man kündigte an, weiterhin Ressourcen aus dem klassischen Gamesbereich abzuziehen und Strukturen abzubauen, um stärker in den Mobile- und Digitalmarkt zu investieren. Free-to-Play ist dabei das Hauptaugenmerk. Allein im neuen Geschäftsjahr sollen 47 neue Free-to-Play-Spiele erscheinen. Im klassischen Gamesbereich will man sich auf Kernmarken beschränken.
Oder mit anderen Worten: Experimente auf dem Konsolenmarkt wird es von Sega nicht mehr geben, man baut auf etablierte Marken. Dazu gehört glücklicherweise die Persona-Serie von Tochter Atlus. Im Westen zählt man dazu die „Total War“-Reihe. Insgesamt verzeichnete die Abteilung „Consumer Business“ einen Umsatz von 111,8 Mrd. Yen (ca. 834,5 Mio. Euro) und einen operativen Gewinn von 4 Mrd. Yen (ca. 30,1 Mio. Euro).
Das reicht jedoch nicht aus, um den Gesamtkonzern aus der Schieflage zu bringen. Nach einem operativen Gewinn von 17,6 Mrd. Yen (rund 131,5 Mio. Euro) muss der Gesamtkonzern Sega Sammy im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettoverlust von 11,3 Mrd. Yen (ca. 84 Mio. Euro) verbuchen.
via Mediabiz