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Im Test! Captain Toad: Treasue Tracker

Zum ersten Mal darf sich Marios Freund Toad allein auf ein Abenteuer im Pilzkönigreich begeben. In Captain Toad: Treasure Tracker sucht der titelgebende Fliegenpilz nach Sternen und anderen Schätze. Das Gameplay des Spiels ähnelt teils dem von Super Mario 3D World, doch Nintendo setzt bei diesem Spiel den Fokus aufs Rätsellösen. Ob der Titel ein geheimes Highlight für Wii U ist, erfahrt ihr in unserem Review.

Eine knifflige Reise voller Überraschungen

Toadette wird samt Stern entführt.
Toadette wird samt Stern entführt.

Captain Toad begibt sich in Captain Toad: Treasure Tracker mit seiner Freundin Toadette auf die Suche nach dem begehrten Power-Stern, doch das Abenteuer gestaltet sich schwieriger als gedacht. Der gierige Vogel Wingo ist nämlich auch auf der Suche nach demselben Schatz. Zu Beginn des Spiels entführt Wingo die mutige Toadette, so begibt sich Toad auf die langwierige Suche nach seiner Begleiterin. Erzählt wird diese simple Handlung durch sehr kurze – aber witzige – Zwischensequenzen, die vollkommen ohne Text auskommen.

Um das Gameplay des Spiels zu beschreiben, lässt sich folgende Veranschaulichung nutzen: Man nehme das Jump-’n‘-Run-Gameplay von Super Mario 3D World und lasse die Sprungfähigkeit des Protagonisten weg. Zudem entferne man jegliche Items und drücke unserem Helden nur ab und zu eine Rübe in die Hand. So sind die Fähigkeiten von Toad also sehr limitiert, doch dies führt nicht dazu, dass das Potential an Spielspaß sich verringert. Die Spielmechaniken des Spiels erinnern immer noch sehr stark an das soeben genannte Spiel des Klempners. Gegner, Items und Level-Designs wurden teilweise 1:1 aus der Mario-Reihe übernommen. Somit lässt sich Captain Toad: Treasure Tracker als Spin-Off von Super Mario 3D World bezeichnen. Eine neue Marke ist dieses Spiel also nicht.

Gumbas können leider nicht schwimmen.
Gumbas können leider nicht schwimmen.

In den über 70 verschiedenen Levels des Spiels verfolgt man stets dasselbe Ziel, nämlich den Power-Stern einzusammeln. Verschiedene Hindernisse erschweren den Weg dorthin. Dazu zählen typische Gegner wie Gumbas, Piranha-Pflanzen oder Boo-Hoos. Außerdem verschließen meist Rätsel oder Irrwege den direkten Weg zum Stern. Die verschiedenen Rätsel im Spiel sind nicht immer schwer, doch stets unterhaltsam und frisch. In den späteren Levels des Spiels steigt aber der Schwierigkeitsgrad zum Spaß des Spielers an.

Positiv fällt auf, dass die Level sich stark voneinander unterscheiden. Man weiß nie so wirklich, was auf der nächsten Ebene im Spiel wartet. So kann das eine Level aus einem normalen Schalter-Rätsel bestehen, wohingegen das nächste sich der Spielmechaniken einer Pinball-Maschine bedient. Die Entwickler haben viele interessante Ideen in das Gameplay eingebaut und dies führt dazu, dass Captain Toads Abenteuer überraschend viel Spaß macht. Die Minenkarren-Level spielen sich wie Rail-Shooter, wohingegen Toad sich in anderen Levels auf lange Rutschpartien begeben muss. Zudem gibt es Bossgegner, bei denen die Action noch intensiviert wird. Der Kampf gegen den Vogel Wingo dauert seine Zeit und besteht aus mehreren Ebenen. Die Entwickler haben sich also einiges einfallen lassen, um die Spieler zu überraschen.

Das Abenteurer-Leben ist stressig.
Das Abenteurer-Leben ist stressig.

Was dem Spiel jedoch fehlt, ist ein Mehrspieler-Modus. Die Mechaniken des Spiels bieten sich wunderbar für einen Kooperations-Modus an, in dem zwei Spieler durch gemeinsame Beratungen knifflige Rätsel lösen sollen. Die beiden Protagonisten Toad und Toadette wären auch vorhanden gewesen. Da dieser Modus nicht implementiert wurde, besteht das Spiel lediglich aus 70 Levels, die man jedoch mehrmals spielen kann. Es gibt nämlich in jedem Level drei Diamanten, die man nicht immer beim ersten Mal sofort findet. Zudem gibt es immer eine besondere Bedingung, die es zu erfüllen gilt. Die könnte zum Beispiel heißen: „Werde nicht von einem Shy-Guy entdeckt“ oder „Sammle 100 Münzen“. So wird der Umfang des Spiels etwas vergrößert. Außerdem gibt es einige Bonus-Levels für Spieler, auf deren Wii-U-Konsole ein Speicherstand von Super Mario 3D World vorhanden ist.

Farbenfrohe Areale

Die Optik des Spiels erinnert sehr an die von Super Mario 3D World, denn das Spiel versprüht den selben Charme, den man von Nintendo-Spielen gewohnt ist. Die Umgebungen bedienen sich allen Bereichen des Farbspektrums, daher darf sich das Auge stets über optisch abwechslungsreiche Areale freuen. Die verschiedenen Figuren des Spiels wurden sehr süß und lebendig animiert, sodass einige Spiel-Sequenzen Heiterkeit versprühen. Weniger kreativ ist leider das Design von Toadette. Ihr Aussehen ähnelt zu sehr dem von Toad.

Zudem stört ein Aspekt der Optik des Spiels etwas. Sehr viele Levels haben eine strikt rechteckige Form, was dazu führt, dass der Spieler sich eingeengt fühlen kann. Die Inspiration für das Entdecken wäre größer gewesen, wenn ein größerer Teil der Spielabschnitte abwechslungsreicher in seiner Form gewesen wäre. Doch diese kleinen Kritikpunkte wiegen sehr wenig, wenn das Gameplay des Hauptspiels sich so spaßig gestaltet wie bei Captain Toad: Treasure Tracker.

Der Soundtrack des Spiels ist angemessen und fröhlich, doch sehr eingängige Melodien sollte man hier nicht erwarten. Die Musik wird nicht nach dem Ausschalten der Konsole im Kopf bleiben. Der typische Nintendo-Charme wird allerdings durch die typischen Sounds der Mario-Reihe am Leben erhalten.

Eine lohnenswerte Entdeckung

Captain Toad: Treasure Tracker könnte zu einem Geheimtipp für Wii U avancieren. Aufgrund der cleveren Rätsel und abwechslungsreichen Spielideen sorgt Toads Abenteuer für viele unterhaltsame Stunden auf Nintendos Konsole. Die Lösungen für die verschiedenen Rätsel benötigen stets neue Denkweisen und fordern den Spieler immer wieder heraus. Positiv fällt auch die hübsche und freundliche Optik des Spiels auf. Wer noch nach Futter für seine Wii U sucht, sollte hier definitiv zugreifen. Mit 39,99 Euro liegt das Spiel zudem auch unter dem Einstiegspreis von anderen neuen Wii-U-Spielen.

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Story: Sehr simpel, aber witzig inszeniert.

Gameplay: Mehr oder weniger knifflige Rätsel bedienen sich interessanten Gameplay-Konzepten, die für viel Spaß sorgen.

Grafik: Farbenfroh und abwechslungsreich

Sound: Angenehm, dafür aber umso unauffälliger

Sonstiges: Einige Bonusaufgaben verlängern Umfang des Spiels. Kein Mehrspieler-Modus.