Anime Europa Japan News Test

Angeschaut! Evangelion 3.33

Mit Evangelion: 3.33 – You Can (Not) Redo veröffentlicht Universum Anime, wie auch schon die beiden Vorgängerfilme, den dritten Teil der von Sci-Fi- und Mecha-Fans herbeigesehnten Anime-Tetralogie Rebuild of Evangelion von Hideaki Anno.

Während die ersten beiden Filme noch die Geschehnisse des Animes von 1995 widerspiegelten und erst beim zweiten Teil starke Änderungen vorgenommen wurden, so spaltet sich der dritte von dem bisher bekannten dramatischen Stoff ganz klar ab. Ab dem 13. Dezember kommen auch deutsche Anime-Fans in den Genuss von Evangelion 3.33. Ob dieser Film ein echter „Must-Watch“ ist, erfahrt ihr in unserem Review.

In den folgenden zwei Absätzen wird kurz auf die Geschichte des dritten Evangelion-Films eingegangen. Wer gänzlich Spoiler vermeiden will, der sollte diesen überspringen!

Evangelion 3.33 zeigt eine alternative Handlung der Geschichte der Serie. Der erste Teil der Filmadaptionen hat die ersten Folgen der Serie noch zusammengefasst, doch schon beim zweiten Teil gab es einige große Unterschiede zum Original. Der dritte Teil ähnelt der Serie jedoch noch weniger als die Vorgänger. Der von Shinji Ikari eingeleitete Third Impact hat nicht, wie erwartet, die Welt und deren Menschen komplett ausgelöscht, sondern konnte mit enormen Verlusten abgewendet werden.

14 Jahre sind mittlerweile vergangen und für den soeben geborgenen Shinji eröffnet sich eine Welt, die er so nicht mit seinen Erinnerungen vereinen kann. Ehemalige Verbündete stehen ihm nun als Feinde gegenüber. Die Menschheit befindet sich derweil in einem erbitterten Kampf gegen die von NERV produzierten EVAs, so dass sich in den Jahren eine Kontergruppe zu NERV gebildet hatte, um diese von der erneuten Durchführung ihres Plans zu stoppen. Shinji erfährt darauf einiges über den Verbleib der Welt und freundet sich schließlich mit dem mysteriösen Jungen Kaworu Nagisa an, den er als einzige Person an seiner Seite hat. Mit der Hoffnung die Welt wieder herzustellen, soll Shinji nach 14 Jahren erneut einen EVA steuern. In Anbetracht, was bei seinem letzten Einsatz passierte, stellen sich einige Zweifel auf.

Evangelion 3.33 – You Can (Not) Redo kann – wie schon die Filme zuvor – eine im Vergleich zu der Serie überlegenere Optik aufweisen. Die Animationen sind auf einem sehr hohen Niveau und durch zahlreiche Computeranimation gestützt. Mit einem Anime von vor 18 Jahren ist das kein bisschen mehr zu vergleichen. An der technischen Darbietung gibt es wenig auszusetzen und das war auch zu einem Großteil das Ziel, welches Anno mit der Entscheidung die Rebuild of Evangelion Tetralogie in Angriff zunehmen, im Sinn hatte: den Stoff von mehr als 15 Jahren dem Publikum der heutigen Zeit nahe zubringen.

Eine Neuerung zum Release des dritten Teils hat sich Universum Film ebenfalls einfallen lassen. Zum einen erhält die DVD-Version eine Special Edition im Steelbook und die Bluray kommt in einer Alukaschur-O-Card. Beide Versionen bieten eine Anzahl an netten Extras. 12 Trailer/Teaser zu Evangelion 3.33, das EVA Extra 08, welches eine kurze Zusammenfassung von Teil Eins und Zwei bietet, sowie ein 10-minütiges Making-Of, welches Storyboard-Szenen, Vor- und Nachbearbeitung und Motion-Capturing in einem Zusammenschnitt mit Musikuntermalung zeigt. Ein Teaser zu Evangelion 4.0 darf natürlich auch nicht fehlen. Abgerundet wird das Ganze noch mit einem 52-seitigen Booklet.

Evangelion 3.33 wird mit Sicherheit die Fangemeinde spalten. Fans des ursprünglichen Animes werden die psychologische Komponente ein wenig vermissen. Zum einen hat man zu diesem Film keine ausführlichere Anime-Vorlage mehr, zum Anderen lässt sich so etwas nicht gut in einem anderthalb Stunden langen Film unterbringen, ohne die Zuschauer zu langweilen. Gesucht und gefunden wurde also ein Mittelweg, der beide Parteien anspricht. Für einige wird dieser Mittelweg viel vom eigentlichen Gefühl, welches Evangelion in dem Zuschauer ausgelöst hatte, kaputt machen.

Allerdings ist Evangelion 3.33 immer noch ein herausragender Anime des Mecha-Genres, denn die Thematik bleibt letztendlich vorhanden und ist einzigartig im Vergleich mit anderen Vertretern des Genres, auch wenn diese zeitweise zu kurz kommt und einem wichtige Antworten die ganze Serie betreffend an den Kopf geworfen werden, ohne groß darauf einzugehen. Andere Dinge hingegen werden sogar gänzlich unkommentiert gezeigt.

Im Bezug auf die Tetralogie fügt sich Evangelion 3.33 nahtlos in die Reihe ein. Für den vierten Teil kann man sich auch bereits den Plot zusammenreimen und wird wohl außer ein action-lastiges und episches Finale nicht viel mehr geboten bekommen. Interessant hingegen ist die Beziehung zwischen Shinji und Kaworu und die Antworten auf bestimmte Fragen, die man schon länger auf der Zunge hatte. Ob sich Fans der alten Schule nun lieber keine Fortführung nach einem möglichen Weltuntergang gewünscht hätten, oder nicht: empfehlenswert bleibt auch dieser Film.

Ab dem 13. Dezember könnt ihr zur DVD- und Bluray-Version greifen. Fans der Serie können sich aber auch durchaus auf unseren diesjährigen Adventskalender freuen. Vielleicht ist dort etwas für euch dabei…