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Im Test! Disgaea D2: A Brighter Darkness

In Japan erblickte Disgaea im Jahre 2003 das Licht der Welt. Inzwischen ist man schon beim 4. Ableger der Serie angekommen und der 5. Teil befindet sich derzeit in seiner Entwicklung. 2006 durften wir uns in Europa in ein ungewöhnliches Abenteuer stürzen, denn in nicht in vielen Rollenspielen gehört der Spieler zu den „bösen“ Kreaturen aus der Unterwelt. In einer humorvollen Präsentation begleitete man den Kronprinzen Laharl und seine Kameraden Etna und Flonne durch die unwirtlichen Bereiche der Unterwelt.

Viele Jahre sind nun vergangen und wer diese Helden aus der Reihe nicht vergessen konnte, der hat nun die Möglichkeit mit Disgaea D2: A Brighter Darkness ein weiteres Abenteuer mit dieser Besetzung zu erleben. Doch kann der originale Held der Serie uns immer noch mit seinen Kommentaren begeistern und uns Flonne mit ihrem Wunsch, die Dämonen mit Liebe zu erfüllen, zum Lachen bringen?

Oder nagt der Geist der Zeit an den Figuren so stark, dass es besser für sie gewesen wäre, ihren Ruhezustand in der behaglichen Unterwelt zu gestalten? Wir haben uns für euch erneut in die Finsternis gewagt, um euch mit einem Test Erleuchtung zu bringen.

Overlord zu werden ist nicht schwer, sein dagegen sehr

Es könnte für alle ein sorgloses Leben geben…

Nach einem harten Kampf war es Laharl in Disgaea gelungen, der neue Overlord über die Unterwelt zu werden. Nach dem Tod von König Krichevskoy entflammte ein Krieg zwischen den Dämonen, denn die neue Stelle, Herrscher über Netherworld zu sein, war sehr begehrt. Mithilfe seiner Kameraden konnte allerdings Laharl die Schlacht für sich entscheiden.

Mittlerweile sind einige Jahre vergangen. Der Engel Flonne fiel durch ihre Taten und lebt deswegen in Laharls Schloss. Laharl ist damit beschäftigt, seine Macht zu demonstrieren und den Bewohnern der Netherworld mit Statuen zu zeigen, wer nun der Overlord ist. Etna und die Prinnes erfüllen Laharls Wunsch und suchen Orte auf, an denen sie die Kunstwerke aufstellen können.

Doch eines schönen Tages überschlagen sich die Ereignisse. Zuerst werden seine prachtvollen Figuren in allen Bereichen der Welt zerstört, dann taucht aus dem Nichts ein Engel namens Sicily auf, die sich als seine Schwester zu erkennen gibt, von der er nichts wusste. Sind das noch nicht genug Probleme, suchen die Anhänger von Krichevskoy einen neuen Anführer und es tauchen mysteriöse Blumen auf, die einen unbeschreiblichen Effekt auf die Dämonen haben.

Wird Laharl diese Probleme mit seinen Freunden lösen? Ist Sicily in Wirklichkeit seine Schwester oder nur ein wildgewordenes Fangirl? Wieso wacht der Overlord eines Morgens als Frau auf und wer ist der Drahtzieher hinter den mysteriösen Ereignissen? Diese Antworten und viel mehr erwarten euch in Disgaea D2: A Brighter Darkness.

Kampfsystem ist bekannt, erscheint allerdings im neuen Gewand

…wären da nicht Laharls Schwester und weitere Probleme.

Laharls Schloss ist ein Dreh-und Angelpunkt in der Geschichte und auch im Spiel. Das Gebäude dient euch als Basis. Hier könnt ihr Waffen, Ausrüstungen und Gegenstände kaufen, speichern, im Krankenhaus gegen Geld eure Wunden heilen, die Dark Assembly und Item World besuchen. Auf diese Orte kommen wir später noch einmal zurück.

Neu sind der Cheat Shop und der Demon Dojo, der auf Elementen des Schüler-und Lehrersystems aus Disgaea 4 beruht. Auch die Spielstatistiken und erlebte Videosequenzen könnt ihr euch in diesem Gebäude ansehen.

Im Dojo gibt es verschiedene Trainingsprogramme, die einen Effekt auf eure Charaktere haben, wenn sich ihr Level erhöht. Ein Training sorgt dafür, dass sich ihre Lebenspunkte um einen Prozentsatz erhöhen, die Verteidigung kann verstärkt werden oder es gibt mehr Special Points (SP). Zu Beginn gibt es in diesem Bereich nur wenig Auswahlmöglichkeiten, die sich im Verlauf der Story allerdings stark vergrößern.

Die Teilnehmer profitieren von den verbesserten Statuswerten automatisch während den Schlachten. Also müsst ihr euch von keinen Kämpfer trennen, denn sie trainieren im Dojo und begleiten eure Gruppe gleichzeitig. Der Cheat Shop erlaubt es euch, einige Einstellungen zu ändern. Zum Start habt ihr nur einen begrenzten Zugriff auf das System.

Dennoch könnt ihr schon die Höhe der Erfahrungspunkte hochschrauben, dafür müsst ihr allerdings ein wenig auf HL (Hell, die Währung in Disgaea) oder auf andere Sachen verzichten. Für die Einteilung werden CP benötigt, die ihr nur durch verschieben der Werte im Cheat Shop erhaltet. Die Wahl liegt ganz bei euch, aber behaltet im Hinterkopf, dass ein Overlord ohne schlechtes Gewissen cheaten darf. Einige Optionen benötigen keine CP, sondern lassen sich durch eine Auswahl verstellen, zum Beispiel könnt ihr das Level der Gegner erhöhen oder den Erhalt von Erfahrungspunkten streichen.

Bekannte Szenen aus dem Kampfsystem.

Solltet ihr bereits einen Teil der Disgaea-Reihe gespielt haben, sind euch die Grundzüge aus dem Kampfsystem des Strategie-Rollenspiels vermutlich bekannt. Dieser Absatz gilt deswegen vor allem den Neulingen, die derzeit überlegen, ob sie mit diesem Ableger in die Serie einsteigen wollen. Wie üblich für ein Spiel aus diesem Genre werden die Level als Karte dargestellt, auf der sich eure Charaktere bewegen können.

Eine Runde beginnt damit, dass man für eine Schlacht Kämpfer aussucht, die aus dem Base Panel geholt werden. Pro Gefecht kann man 10 verschiedene Figuren bestimmen, die allerdings nicht zwingend während der ersten Runde auf den Kampfplatz geschickt werden müssen.

Habt ihr euch für die Krieger entschieden, bewegt ihr sie auf der Karte, in Abhängigkeit von ihrem Bewegungsradius. Trifft man auf einen Feind, besteht die Möglichkeit diesen anzugreifen. Als Attacken dienen ein normaler Schlag mit der getragenen Waffe oder individuelle Techniken und Zaubersprüche. Je nach Waffenart müsst ihr entweder direkt neben dem Gegner stehen oder es besteht die Gelegenheit ihn aus einer sicheren Entfernung zu treffen.

Das Waffenarsenal wurde für Disgaea D2: A Brighter Darkness um Bücher erweitert. Die dicken Wälzer dienen als Nahkampfwerkzeug, doch ihre wahre Macht offenbart sich durch die Beschwörung. Charaktere, die ein Buch als Waffe nutzen, sind in der Lage verschiedene Kreaturen zu rufen, die euren Kontrahenten einen größeren Schaden zufügen.

Haben alle Kampfteilnehmer ihren Zug in der Runde erledigt, sind eure Feinde an der Reihe, sich zur Wehr zu setzen. Die ganze Schlacht wird in diesem Rhythmus ausgetragen, bis ihr entweder den glorreichen Sieg erlangt oder eine bittere Niederlage einstecken müsst. Ein Game Over bedeutet jedoch nicht euer Ende, denn in diesem Fall erwacht ihr im Schloss und müsst eure angeschlagene Truppe heilen. Die gewonnene Erfahrung der Schlacht bleibt euch erhalten.

Die Kraft der Freundschaft

Gemeinsam sind wir stark!

Die neue Funktion Likeability sorgt für einen guten Zusammenhalt der Gruppe in einem Kampf. Der Wert zeigt die Beziehungen der Figuren an und verläuft diese gut, helfen sie sich gegenseitig. Dank einer guten Freundschaft werden zu den normalen Attacken ( zu denen auch eine Team-Attacke zählt, die ausgeführt werden kann, wenn Charaktere nebeneinander stehen) Support-Angriffe gestartet und greift ein Gegner an, werfen sich die Helden vor ihren Kameraden und fangen den Schaden ab.

Jedoch kann die Zuneigung sinken, wenn ein Kamerad von euch verletzt oder getötet wird. Der Grad der Likeability wird im Status eines Charakters angezeigt. Auch gibt es die Chance, dass sich zwei Protagonisten während der Schlacht kurz unterhalten.

In einigen Stages klaffen große Abgründe oder es stehen Hindernisse zwischen eurer Gruppe und den Feinden. Was macht man als Krieger in einer solchen Situation? Man schnappt sich den Nachbarn und wirft ihn einige Felder in eine Richtung. Zumindest ist dies ein gängiges Fortbewegungsmittel in der Disgaea-Serie. Wenn nötig, kann eine Figur die komplette Gruppe auf ihrem Rücken stapeln.

Ein Wurf gilt jedoch als Zug, sodass eine weitere Attacke in dieser Runde nicht mehr ausgeführt werden kann. Mittlerweile ist man nicht mehr gezwungen, ein Gruppenmitglied auf einer geraden Linie zu schleudern. Es ist auch möglich einen Gegner auf das Basepanel zu werfen (jedoch solltet ihr diese zuvor schon einmal besiegt haben) oder auf einen anderen Feind zu werfen, wobei die Level der Monster addiert werden.

Hoppe, hoppe, Reiter…

Neben Humanoiden könnt ihr auch Monster in eure Party aufnehmen. In den Vorgängern war es möglich, für einige Runden mit einem Monster zu verschmelzen, doch auch hier hat Nippon Ichi Software sich eine Neuerung einfallen lassen. Eine Magichange gibt es nicht mehr, sondern die Charaktere reiten auf den Monstern.

Dadurch verändert sich ihr Bewegungsradius und es werden Spezial-Attacken freigeschaltet, die nur in diesem Zustand zugänglich sind. Die Trennung erfolgt manuell durch euren Befehl, im Prinzip kann der komplette Kampf in dieser Form verbracht werden. Je höher die Likeability ist, desto stärker sind die Angriffe in diesem Modus.

Das Ziel ist immer die komplette Vernichtung aller Gegner, die sich auf einer Karte befinden. Es gibt keine Missionen oder Rätseleinlagen. Damit keine Langeweile bei den zahlreichen Auseinandersetzungen aufkommt, gibt es die Geo Panels, die man bereits aus dem ersten Teil der Serie kennt. Hierbei handelt es sich um farbige Felder auf dem Kampfplatz, die immer einen anderen Effekt auf die Figur ausüben, die gerade auf diesem Bereich steht.

Feld, Feld, du musst dich wandeln

Die Wirkungen der Geo Panels sind sehr unterschiedlich. Es gibt positive Wirkungen, wie eine Steigerung der Statuswerte, negative Effekte wie eine Abschwächung und ganz kuriose Reaktionen, wie das Klonen von Gegnern, Warpen oder sie verbieten den Durchgang und trennen Bereiche voneinander ab. Bringt ihr den Cursor auf ein Geo Panel, werden seine Geheimnisse offenbart und ihr könnt euch seine Auswirkungen zunutze machen. Allerdings profitieren die Feinde auch von den Feldern.

Die Geo Panels können mit einem Geo Symbol verbunden sein und es steht in eurer Macht, die Farbe der Panels durch geschicktes Werfen und Zerstören der Symbole zu ändern oder das Geo Panel zu deaktivieren. Es liegt ganz in eurer Hand, jedoch sollte euch bewusst sein, dass ein durchdachter Umgang mit den Feldern einen Kampf vereinfachen kann.

Die Kür in Disgaea sind Geo Panels.

Zwar erhalten die Kämpfer für jeden besiegten Gegner sofort Erfahrungspunkte, doch am Ende winken noch einmal Belohnungen dank der Bonus-Leiste. Je höher der Wert dieser Anzeige steigt, desto mehr Gewinne erhaltet ihr nach einer Auseinandersetzung.

Team-Angriffe, Support-und Protect-Attacken und die Zerstörung von Feinden und Geo Panels lassen die Leiste ansteigen. Je nach Zufall erhaltet ihr Erfahrungspunkte, Hell oder Gegenstände.

Für das Abenteuer benötigt ihr natürlich erfahrene Krieger, die in der Dark Assembly ins Leben gerufen werden. Jede Figur, die über genügend Mana besitzt, kann einen Lehrling erschaffen. Das Mana erhaltet ihr in den Kämpfen und je nach Vergabe gibt es einen größeren Schub auf die Statuswerte der neuen Figuren. Habt ihr euch für eine Klasse entschieden, habt ihr Zugriff auf die Waffenfertigkeit, die ihr einmal verbessern könnt. Anschließend stehen drei Evilities zur Auswahl, die einen Effekt auf die Persönlichkeit und auf den Kampf haben.

Hat eine Figur einen neuen Charakter erschaffen, ist diese automatisch der Meister. Jedoch steht es euch jederzeit frei, den Einheiten einen neuen Meister, bzw. Schüler zu unterweisen. Die Schüler erlernen Fähigkeiten ihrer Meister, außerdem erhalten die Meister Belohnungen, wenn die Lehrlinge stärker werden. Die Bande sorgen dafür, dass sich die Chance auf Team-Attacken erhöht und die Likeability steigt schneller an. Neue Fähigkeiten werden durch die Verwendung von Waffen erlernt.

Mit fortschreitender Story wird die Auswahl der verfügbaren Klassen immer größer und die Berufsklassen erweitern sich. Eure Gruppenmitglieder leben in Laharls Schloss und ihr könnt immer wieder mit ihnen reden, auch wenn sie nicht sehr viel zu sagen haben. Neben einer Waffe kann jede Figur drei Ausrüstungsgegenstände tragen. Es ist egal, ob sie zwei Helme und ein paar Schuhe trägt oder nur mit Zubehör ausgestattet wird.

Die harten Trainingseinheiten im Dojo.

Die Dark Assembly dient allerdings auch dazu, um Features im Spiel freizuschalten. In einigen Fällen reicht es allerdings nicht aus, nur Mana zu opfern. Bestimmte Entscheidungen müssen von anderen Dämonen abgesegnet werden und oft müsst ihr sie mit Gegenständen bestechen, damit sie euren Vorschlag billigen. Scheitert die Wahl, besteht immer noch die Option entweder eine große Summe HL zu bezahlen, um ihre Meinung zu ändern oder ihr bringt die Meute mit Gewalt zur Vernunft.

Wriken die ersten Level in Disgaea D2: A Brighter Darkness  einfach, wird es ab Kapitel 4 sehr hart. Ohne Training werdet ihr nicht sehr weit kommen. Um eure Einheiten zu stärken, könnt ihr erledigte Stages noch einmal aufsuchen oder der Item World einen Besuch abstatten, die für diesen Teil ein wenig verändert wurde.

In jedem Gegenstand steckt Leben

Disgaea ist und bleibt ein Rollenspiel, in dem ihr sehr, sehr, sehr viele Stunden mit grinden verbringen könnt. Ein Grund dafür ist die Item World. Diese Funktion erlaubt es euch, in einen Gegenstand einzutauchen und ihn zu verstärken. Im Prinzip ist es möglich, jedes Item zu leveln . Die Item World besteht aus kleinen Zufallskarten, die je nach Gegenstand eine andere Grenze besitzen.

Es ist nicht notwendig, alle Gegner zu töten, dank dem Geheimnisanker könnt ihr ebenfalls die nächste Ebene erreichen. Alle 10 Level stellt sich euch ein härterer Gegner in die Quere und ihr gelangt anschließend auf eine Insel, auf der ihr euch heilen und besondere Gegenstände kaufen könnt. Dann liegt es an euch, ob ihr tiefer eintaucht oder ins Schloss zurückkehrt.

Das klingt für Veteranen alles sehr bekannt. Neu ist, dass die Level wie Inseln angebracht sind. Mit einem Schiff bewegt sich die Gruppe durch diese groteske Welt und gelegentlich trifft man auf Piraten, die etwas stärker als die normalen Bewohner (Notorius) sind. Gelingt es euch, die Piraten zu besiegen, übernehmt ihr das Schiff. Je größer euer Schiff ist, desto tiefer könnt ihr in einen Gegenstand eindringen.

Die bunte Pracht der Item World-jetzt mit Seegang.

Der Hauptzweck der Item World ist das Auffinden der Innocents. Es handelt sich um besondere Monster, die euch immer angezeigt werden, sobald ihr eine Stage betretet. Ihre Leiste ist gelb gefärbt und sie werden von den Notorius bekämpft. In solchen Situationen müsst ihr schnell handeln und den Innocent bezwingen, bevor dies eure Feinde machen.

Seid ihr erfolgreich, wird der Gegenstand anschließend verstärkt und in Disgaea D2: A Brighter Darkness ist es auch möglich, die Innocents zu verwalten. Mit viel Glück erreicht man ein Bonus-Level. Hier warten viele Schatztruhen und Innocents auf euch, leider ist die Anzahl der verfügbaren Runden vorgeschrieben. Desweiteren wartet per Zufall Ebenen, die besondere Verkaufsgegenstände oder Cheats für die Item World bieten.

Die Unterwelt ist immer noch bunt und schrill

Grafisch bleibt Nippon Ichi Software bei den Wurzeln der Disgaea-Serie. Eine bunte Vielfalt erwartet euch, die nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Die Besonderheiten verstecken sich liebevoll im Detail. Die Gestaltung aller Monster und Krieger unterscheidet sich von Art zu Art. Die aktuell getragenen Waffen (nicht die Ausrüstung) wird sichtbar von jedem Kämpfer präsentiert.

Flonne und Sicily verstehen sich sehr gut.

Laharls Schloss und die Schlachtplätze werden in einer sauberen und bunten, wenn auch sehr einfachen, 3D-Grafik dargestellt. Die Zwischensequenzen sind nicht animiert, sondern werden nur in Form von 2D-Dialogen vorgeführt. Die Figuren sind schön ausgearbeitet, besitzen leider nur eine begrenzte Anzahl verschiedener Mimiken und bewegen sich kaum während dieser Szenen, die ihr übrigens alle vorspulen könnt. Dagegen wird die Animation der besonderen Techniken aufwendig in Szene gesetzt. Bunte Spezialeffekte und humorvolle Bilder runden die Sache ab. Einige Einblendungen nehmen daher viel Zeit in Anspruch, eine Option erlaubt hierbei eine Kürzung der Effekte.

Die Musik bleibt ebenfalls bei ihrem Ursprung. Es gibt bekannte Stücke aus Disgaea, im Gesamtpaket sind die Lieder schrill und abgefahren und passen somit zur Geschichte, können jedoch durchaus auch auf die Nerven gehen. Im Musik-Laden könnt ihr einige Einstellungen vornehmen. Neben der japanischen Tonspur kann man auch den englischen Synchronsprechern, die im Übrigen sehr gute Arbeit leisten, lauschen. In den Kämpfen reden die Figuren allerdings kaum, sondern nutzen ihre Standard-Sprüche. Und entweder liebt man das „Dood!“ der Prinnies oder man hasst es.

Der neue Overlord kehrt mit Erfolg zurück

Disgaea D2: A Brighter Darkness ist das Sequel zu Disgaea. Ihr müsst den ersten Teil der Serie nicht unbedingt kennen, um die Story, die relativ simpel ist, zu verstehen. Allerdings tauchen einige Figuren aus dem Vorgänger auf und sicherlich wird man die Anspielungen besser mit Vorkenntnissen verstehen. Die erste Episode kann als ein ausführliches Tutorial angesehen werden, dass vor allem für Neueinsteiger sehr hilfreich ist. Ein Veteran kann hierbei vielleicht ein wenig ungeduldig werden, denn Laharl kann nicht alle Feinheiten des Kampfes vergessen haben.

Hat man die erste Episode erledigt, beginnt die Story, die allerdings erst ab Kapitel 5 in Fahrt kommt. Die ersten Level sind einfach und man wiegt sich schon in Sicherheit, diesen Teil der Disgaea-Serie ohne Probleme zu meistern. Dieses Gefühl ändert sich schlagartig ab Kapitel 4, denn hier zeigt das Spiel, was in ihm steckt. Die Entwickler haben sämtliche Gemeinheiten in das Rollenspiel eingearbeitet. Für viele Situationen gibt es allerhand Kniffe, die euch das Leben ein wenig erleichtern. Und ein Overlord darf jederzeit tricksen.

Für die Hauptstory benötigt man ca. 25-35 Stunden, je nachdem, ob ihr die Gegner nur mit Waffen ausschaltet oder ein wenig mit Kniffen arbeitet. Jedoch entfaltet sich der wahre Kern des Spiels erst nach dem Durchspielen. Viel größer als die Hauptstory, die im Vergleich zu den Vorgängern kürzer erscheint, ist der Inhalt des Post Games.

Die Levelbegrenzung liegt bei Level 9999, wobei eine Reinkarnation die Statuswerte noch extrem steigert. Dazu könnt ihr die Item World, den Cave of Ordeals oder Land of Carnage besuchen, verstecke Charaktere freischalten, Gegenstände sammeln oder ein New Game Plus beginnen. Man kann schon fast sagen, dass einige Stunden Post Game Pflicht sind, damit der Titel sich auch für euch rentiert, ansonsten wäre die Ausstattung sehr mager.

Disgaea D2: A Brighter Darkness will nicht seine Story oder die Charaktere (die an sich sehr individuell und interessant ausgestattet sind) in den Vordergrund stellen, sondern seine Spielmechanik. Dies sollte euch auch vor einem Kauf bewusst sein. Es ist und bleibt dabei, Disgaea ist ein absolutes Grind-Fest mit einer humorvollen und abgedrehten Story und daran sollte sich auch in Zukunft nichts ändern.

Nippon Ich Software ist den Wurzeln treu geblieben, wobei die Veränderungen fließend in das Spielgeschehen eintauchen und Veteranen erfreuen und Neulingen den Einstieg ein wenig erleichtern. Leider hält man bei den Bildschirmtexten auch an der Tradition fest, die seit dem ersten Teil immer nur auf Englisch angeboten werden.

Story: humorvoll und abgedreht, nimmt erst ab Kapitel 5 Spannung auf, es besteht auch die Möglichkeit Bad Ends zu sehen

Gameplay: Herzstück des Spiels, Strategie-Rollenspiel, leider ohne Missionen, dafür Abwechslung mit Geo Panels, Team-Attacken, neue Support-und Protect-Attacken,Monster dienen als Reittiere

Grafik: bunt, einfach, aber detailreich, man bleibt seinem Stil sehr treu

Sound: abgefahren, schrill, bekannte Stücke aus Disgaea, englische und japanische Tonspuren

Sonstiges: Hauptstory reicht für 25-35 Stunden, riesiges Post-Game mit Item World, Cave of Ordeals, Land of Carnage, versteckte Charaktere, Dark Assembly, Cheat Shop, neue Waffenart, New Game Plus

getestet von Pericci