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Angespielt! The Wonderful 101

Am Dienstag hatten wir in Frankfurt die Gelegenheit, einige der kommenden Nintendo-Titel anzuspielen, die Nintendo auch bei der E3 vorgestellt hat. Dazu gehörte neben Zelda: A Link Between Worlds auch The Wonderful 101 sowie viele weitere Titel, auf die ihr euch in den nächsten Tagen noch freuen könnt.

The Wonderful 101

Mit Spielen wie Bayonetta oder Metal Gear Rising: Revengeance haben Platinum Games bewiesen, dass sie das Action-Genre leben und ein Effekfeuerwerk auf den Bildschirm zaubern können. Nun spendiert man mit The Wonderful 101 der Wii U einen exklusiven Titel, indem man gleich 100 Superhelden steuert, was gerade zu nach Action schreit. Der namensgebende 101. Superheld seid dabei ihr selbst.

Mit dem Wii U Gamepad bekommt ihr dabei eurer wichtigstes Werkzeug in die Hände. Im Spiel angekommen stehen euch auch gleich ein paar Superhelden zur Seite. Die restlichen müssen rekrutiert werden, indem man mit dem Gamepad Kreise um Zivilisten zieht. Die bunte Comicwelt und das Design der Helden ist witzig und passt wunderbar zur Wii U. Ein wenig mehr Freiheit über die Kamera wünscht man sich schon zu Beginn und außer dem Radar des Gamepads in der Hand, fehlt zunächst die Orientierung.

Hat man sich daran aber gewöhnt, wuseln die Kleinen mit dem linken Stick auch schon los, mit dem Angriffs-Button kann man auch ohne weiteres angreifen. Dabei formen eure Helden zum Beispiel eine rote Faust, die sie dem Gegnern entgegenschleudern. Auch ganz ohne das Touchpad zu nutzen. Hierbei kommt es darauf an, welchen der vielen Superhelden ihr als Anführer ausgewählt habt. Diese haben ihre eigenen Standarfähigkeiten, Stärken und Schwächen.

Allerdings lässt sich das Gamepad auch richtig nutzen und die Helden nehmen dann auch andere Formen an. Zeichnet man einen horizontalen Strich, formen sie ein Schwert, bei einer Welle werden sie zu einer Peitsche und ein nach rechts gedrehtes „L“ verwandelt sie zu einer Pistole. Die Peitsche hat sich bei diesen ersten Anfangsformationen als sehr effektiv herausgestellt, doch die Helden haben nicht umsonst mehre Angriffsarten. Nicht jeder Gegner ist mit der Peitsche zu bearbeiten.

The Wonderful 101

Vor allem in Bosskämpfen hilft daher nur ein bestimmter Angriff, welcher auch gar nicht direkt ersichtlich ist. So heißt es experimentieren oder analysieren. So gibt es zum Beispiel ein schleimig schwabbeliges Alien, das in seinem Inneren praktischerweise eine verletzbare Stelle trägt. Kugeln prallen daran ab, die Peitsche dringt nicht durch und auch über eine geballte Faust wird dieses Alien müde lächeln. Rückt ihr ihm aber mit dem Schwert auf die Schleimhaut, sieht das schon anders aus, vor allem wenn ihr euren Strich auf dem Gamepad länger zieht und somit ein stärkeres Schwert erschafft. Übertreibt man es allerdings und die Helden können die gezeichnete Größe nicht bewirken, steht ihr weiterhin mit leeren Händen da.

Hier liegt auch leider eine der Schwächen. Zwar war die Steuerung und Gestenmalerei noch ungewohnt, aber trotzdem war es schwierig den Angriffen der Aliens auszuweichen, eine erfolgreiche Geste zustande zu bringen und nichts aus den Augen zu verlieren. Das Touchfeld wollte mit den Fingern auch nicht so wirklich eine Wellenform akzeptieren, weshalb ich der Einfachheit dann einen Anführer mit dieser Standard-Fähigkeit gewählt habe und mich so auf einen Screen konzentrieren konnte. Angriffe blocken zu können oder gezielter ausweichen zu können wäre auch wünschenswert.

Auch seltsam ist, dass man eine Geste erst Bestätigen muss. Das verhindert zwar am Ende mit Schwert statt Pistole dazustehen, war aber etwas befremdlich, weil man wieder das eigentliche Spielgeschehen aus den Augen verliert und schauen muss, dass die Geste richtig war und man sie auch bestätigt hat. Hat man das System aber verinnerlicht, dürfte das weniger ein Problem sein. Kombos in denen man zwischen Peitsche, Pistole und Faust wechselt sind auf alle Fälle möglich. Davon war ich allerdings weit entfernt.

The Wonderful 101

Das hört sich also alles nach ziemlich viel Gekloppe an und echte Rätsel gab es nicht zu sehen, richtig. Was es jedoch gibt sind ein paar Schalter-Rätseleien, die die richtige Fähigkeit voraussetzen. Einige sind optional, andere aber erforderlich um im Level voranzukommen. So konnte man mit dem Schwert z. B. über einen Schlitz Wasser eine Rutsche herunterlaufen lassen, was jedoch keinen wirklichen Mehrwert brachte.

An einer Stelle des Levels ging es dann auch leider deshalb nicht weiter. Nach zweimaligem Versuch an einer Kurbel zu drehen um ein Riesenrad in Gang zu bewegen, was versehentlich abgebrochen wurde, konnte die Aktion nicht mehr ausgeführt werden. Aber das nur als lustige Randnotiz. Das schmälert den restlichen Eindruck nicht.

Als die 10 minütige Demo vorbei war, hätte ich gerne trotzdem mehr gesehen, hätte mich gerne noch besser an die Steuerung gewöhnt. Vielleicht sollte man kein Action-Spektakel erwarten, nur weil Platinum Games draufsteht. Das ist es nämlich nicht. The Wonderful 101 bietet aber ein spannendes Konzept, das auch durch das Wechseln der Angriffsarten interessant bleibt. Leider mangelt es etwas an Sammelreizen und echten Rätseleinlagen, die dem Spiel mehr Tiefe verleihen könnten. Ich hoffe, es versteckt sich mehr dahinter!

The Wonderful 101 erscheint am 23. August, ihr könnt es euch bereits vorbestellen.