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Im Test! Gran Turismo 7

TitelGran Turismo 7
Japan4. März 2022
Sony Interactive Entertainment
Nordamerika4. März 2022
Sony Interactive Entertainment
Europa4. März 2022
Sony Interactive Entertainment
SystemPlayStation 4, PlayStation 5
Getestet fürPlayStation 5
EntwicklerPolyphony Digital
GenresRacing-Sim
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
VertonungDeutschland Nordamerika Japan

Die Gran-Turismo-Reihe zählt bereits seit den Anfängen der PS1-Ära zu den Must-Plays eines jeden PlayStation-Spielers. Der erste Teil erschien in Japan bereits im Jahre 1997. In Europa und den USA erfolgte der Release dann im Mai 1998.

Gran Turismo setzte bereits damals neue Maßstäbe in Sachen Fahrgefühl sowie Detailverliebtheit und ließ das Herz eines jeden Rennspiel-Fans höherschlagen. Noch nie zuvor gab es eine so große Auswahl an Fahrzeugen und Einstellungsmöglichkeiten für den geneigten Rennspiel-Fan.

Wenig verwunderlich war es also, dass Gran Turismo äußerst gute Verkaufszahlen vorweisen konnte. Daher dauerte es dann auch nicht lange, bis im Jahre 1999 ein zweiter Teil erschien.

Der Grundstein für die hochkarätige Rennspiel-Reihe war somit also gelegt und es erschienen in den darauffolgenden Jahren noch viele weitere Ableger und Spin-offs der Reihe.

Am 11. Juni 2020 wurde dann der neueste Teil Gran Turismo 7 während eines PlayStation-Livestreams angekündigt. Entwickelt wurde Teil 7 wieder vom japanischen Entwickler Polyphony Digital. Der Release war ursprünglich für das Jahr 2021 geplant, musste dann aufgrund der Corona-Pandemie jedoch auf 2022 verschoben werden.

Am 4. März 2022 war es nun also endlich so weit und Gran Turismo 7 erschien für PlayStation 4 und PlayStation 5. In unserem ausführlichen Test verraten wir euch, ob Teil 7 der Racing-Sim-Reihe an die Erfolge der Vorgänger anknüpfen kann, oder ob ihr diesen Teil beruhigt auslassen könnt.

Der größte Fahrer aller Zeiten werden

In Gran Turismo 7 geht es wie in den Vorgängern erneut darum, sich von ganz unten nach ganz oben an die Spitze der besten Fahrer der Welt zu kämpfen.

Zu Beginn des Spiels kann man sich zwischen drei mehr oder weniger ansprechenden Fahrzeugen entscheiden und legt damit den Grundstein seiner Rennfahrer-Karriere.

Hier braucht man wohl nicht zu erwähnen, dass man gerade zu Beginn seiner Karriere noch weit entfernt von Super- und Luxussportwagen ist. Gerade in den ersten Runden geht das Renngeschehen also doch eher träge und noch relativ langsam vonstatten.

Racing-Simulation durch und durch

Gran Turismo 7 fährt gerade zu Beginn noch mit angezogener Handbremse. Da es sich allerdings um eine Racing-Simulation handelt, sollte man darauf eingestellt sein, dass man das Spiel nicht direkt mit den größten und PS-stärksten Wagen beginnen kann. Sonst wäre der Reiz des Erfolges natürlich nur halb so viel Wert.

Man arbeitet sich während des Spielverlaufs durch zahlreiche größere und kleiner Rennveranstaltungen. Teilweise ist die Teilnahme an diesen auch an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Das heißt, dass man beispielsweise nur mit bestimmten Wagen einer bestimmten Klasse an dem Rennen teilnehmen darf. Sollte man einen entsprechenden Wagen noch nicht besitzen, darf man auch noch nicht teilnehmen.

»Neben den regulären Rennen gibt es die Möglichkeit, sogenannte Lizenzen zu erfahren, um so seinen Kontostand noch weiter aufzubessern. Bei den Lizenzen handelt es sich um Fahrprüfungen, die mit der Zeit immer anspruchsvoller werden.«

Als einfachen Richtwert gibt es in Gran Turismo 7 außerdem den sogenannten „LP-Wert“. Dieser veranschaulicht euch recht simpel, in welcher Klasse sich euer derzeitiges Fahrzeug befindet und ob ihr mit diesem auch mit den entsprechenden Fahrzeugen eurer Kontrahenten mithalten könnt.

Neben den regulären Rennen gibt es außerdem die Möglichkeit, sogenannte Lizenzen zu erfahren, um so seinen Kontostand noch weiter aufzubessern. Bei den Lizenzen handelt es sich um Fahrprüfungen, die mit der Zeit immer anspruchsvoller werden.

So muss man zu Beginn noch relativ einfache Aufgaben absolvieren, wie beispielsweise leichte Kurven fahren und Gas- und Bremspedal korrekt bedienen. Im späteren Verlauf werden die Lizenzen aber immer anspruchsvoller und verlangen auch dem geübten Fahrer einiges ab.

Das Café als Treff- und Angelpunkt für den geneigten Fahrer

Einer der wichtigsten Punkte in GT7 ist das sogenannte GT Café. In diesem Café kann sich der Spieler allerlei Aufgaben abholen und somit neue Fahrzeuge aus der ganzen Welt freischalten. Der Café-Besitzer Luca kennt sich bestens in der Welt der Automobile aus und erteilt euch hier und da auch mal eine Lehrstunde in der Geschichte des Automobils.

»Im neuen GT Café kann sich der Spieler allerlei Aufgaben abholen und somit neue Fahrzeuge aus der ganzen Welt freischalten.«

Wie in einem Rollenspiel kann man sich hier also sozusagen Quests abholen, um in der Story beziehungsweise Karriere von GT7 voranzukommen. Diese Aufgaben erhält der Spieler über das Menübuch. Insgesamt gilt es ganze 39 solcher Menüs freizuschalten. Am Ende eurer Karriere habt ihr also nicht nur eine volle Garage mit allerlei Sportwagen aus der ganzen Welt, sondern habt nebenbei euer Wissen über die Welt des Automobils ordentlich aufgebessert.

Auch das Tuning kommt nicht zu kurz

Wie in jedem waschechten Racing-Titel kommt auch in GT7 das Tuning nicht zu kurz. Man kann seine Wagen mit allerlei Upgrades wie beispielsweise größeren Turbos und besseren Bremssystemen ausrüsten, um seinen Kontrahenten so noch einen Schritt weiter voraus zu sein.

Mit allerlei Feinanpassungen kann außerdem Einfluss auf Ansprechverhalten des Motors, Anpressdruck etc. genommen werden. Hier stehen dem Spieler also gefühlt endlose Möglichkeiten zum Feintuning zur Verfügung, um seinen Wagen bestmöglich an den eigenen Fahrstil anpassen zu können.

Multiplayer-Modus will verdient sein

Die Besonderheit an dem Ganzen ist, dass der Mehrspieler-Modus von GT7 dem Spieler nicht bereits von Beginn an zur Verfügung steht. Dieser muss erst im Café freigeschaltet werden.

Hier möchte man seitens des Entwicklers wahrscheinlich vermeiden, dass neue Spieler sofort in den Mehrspieler-Modus starten und direkt vom Frust gepackt werden. Denn gerade als neuer Spieler, mit wenig Erfahrung was Racing-Simulationen anbelangt, wird man hier wohl eher kein Land gegen andere Mitspieler sehen und könnte dementsprechend schnell frustriert sein.

Ist der Online-Modus erst freigeschaltet, kann man diesen über die Karte auswählen und entscheiden, ob man ein Online-Rennen oder lieber ein Splitscreen-Rennen mit bis zu zwei Spielern spielen möchte. Schön, dass hier an einen Splitscreen-Modus gedacht wurde.

Fast schon fotorealistisch

Aus grafischer Sicht ist GT7 eine wahre Perle. Äußerst detaillierte Fahrzeuge und Strecken, ein fantastisches Beleuchtungssystem und dynamisch wechselnde Wetterbedingungen versetzen einen immer wieder aufs Neue in pures Staunen.

Wie man es von der Gran-Turismo-Reihe gewohnt ist, gibt es auch bei GT7 kein Schadensmodell. Der Entwickler Polyphony beteuerte erneut, dass man das Renngeschehen so clean wie möglich halten möchte. Natürlich sieht kein Fahrzeughersteller seine kostbaren Boliden gerne in Einzelteilen, auch nicht digital, aber für eine noch realistischere Präsentation hätte man hier gerne noch ein Schadensmodell einbauen können.

Ansonsten ist GT7 eine optische Wucht und kann sowohl auf PlayStation 5, PlayStation 4 Pro und einer originalen PlayStation 4 in 60 Frames gespielt werden. Die Basis-PlayStation-4-Konsole erreicht diesen Wert natürlich nicht zu jeder Zeit. Auf PlayStation 5 läuft der Titel sogar in 4K und auf Wunsch sogar mit Raytracing-Effekten. Hier sieht der Titel dann wirklich absolut beeindruckend aus und kann teilweise schon als fotorealistisch bezeichnet werden.

Was gibt es schöneres als einen wummernden Motor?

Auch soundtechnisch zieht Gran Turismo 7 alle Register. Mit wummernden Motorgeräuschen und sehr realistischen Soundeffekten verzückt der Titel stets die Ohren der Spieler und bietet eine äußerst realistische Rennatmosphäre. Hier bleiben also keine Wünsche offen.

Lediglich die oft etwas klanglose Hintergrundkulisse könnte den ein oder anderen Rennspiel-Fan stören. Hier muss man aber stets im Hinterkopf behalten, dass es sich bei GT7 um eine Simulation handelt und nicht um einen Arcade-Racer im Stile eines Forza Horizon. Realismus und Fahrgefühl stehen bei GT7 an erster Stelle und dies möchte das Spiel auch zu jeder Zeit vermitteln.

Einen Soundtrack mit den unterschiedlichsten Stilrichtungen gibt es zwar, dieser wird aber nicht immer eingesetzt. Viele Rennen laufen auch komplett ohne Soundtrack ab.

Volles Potential mit Lenkrad-Controller

Das volle Potential entwickelt eine Racing-Simulation wie GT7 erst, wenn man es mit der entsprechenden Peripherie spielt, also einem Lenkrad samt Pedal-Controller. Hier entfaltet die Racing-Sim dann ihr ganzes Potential und man fühlt sich, als würde man wirklich selbst im Rennwagen sitzen. Aber auch mit dem regulären Controller kann man GT7 genießen, das Gefühl ist nur deutlich weniger intensiv.

Mikrotransaktionen schmälern den Eindruck

Doch auch ein GT7 ist nicht frei von Makel und so gibt es doch ein Manko: die Mikrotransaktionen. Mit diesen Mikrotransaktionen wird SpielerInnen die Möglichkeit geboten, schneller an Credits zu kommen, um den heißbegehrten Sportwagen noch schneller und noch einfacher zu erhalten. Der Spieler spart sich sozusagen die Zeit, die er investieren müsste, um genügend Credits für das jeweilige Wunschauto zu erspielen. Dafür verlangt der Entwickler Polyphony dann Echtgeld im Gegenzug für Credits. Das Ganze hat dann doch einen etwas faden Beigeschmack und trübt das ansonsten sehr ordentliche Gesamtbild des Spiels.

Fazit

Gerade für Rennspiel-Fans und Simulations-Enthusiasten ist Gran Turismo 7 eigentlich schon Pflichtprogramm. Die unglaublich detailverliebten Strecken und die unzähligen Fahrzeuge lassen jedes Rennspiel-Herz höherschlagen. Das Fahrgefühl ist Gran-Turismo-typisch wieder äußerst realistisch gehalten und zählt mit zum Besten, das das Rennspiel-Genre zu bieten hat.

Mit den unzähligen größeren und kleineren Rennen, etlichen Aufgaben im Café und den Fahrlizenzen, gibt es genug zu tun und als wäre das noch nicht genug, gibt es die vielseitige Geschichte des Automobils gratis obendrauf. Eine Lehrstunde für Auto-Begeisterte sozusagen.

Die Kombination aus fotorealistischer Grafik mit unglaublich schönen Texturen, Licht- und Wettereffekten und den fantastisch abgemischten Soundeffekten sorgt für ein beeindruckendes Spielerlebnis, das einen immer wieder in Staunen versetzt. Gerade die wummernden Motorensounds sind absolut fantastisch.

Auch der Online- und Splitscreen-Multiplayermodus für bis zu zwei Spieler weiß zu gefallen, muss allerdings zu Beginn des Spiels erst freigespielt werden.

Einen kleinen Minuspunkt gibt es jedoch und das sind die Mikrotransaktionen, mit denen man im Austausch gegen Echtgeld schneller an Ingame-Credits kommen kann, um seinen Traumwagen so noch schneller freischalten zu können. Das schmälert das Erfolgsgefühl ungemein und hinterlässt einen faden Beigeschmack. Gran Turismo 7 ist also auf jeden Fall empfehlenswert und einen Blick wert. Auch für Nicht-Rennspielfans.

 

Story

Von ganz unten nach ganz oben kommen, unter die besten Fahrer der Welt. Das ist euer Ziel in Gran Turismo 7.

Gameplay

Äußerst authentisches Fahrgefühl gepaart mit etlichen größeren und kleineren Rennen und vielen weiteren Aufgaben im Café. Inklusive Multiplayer-Modus online und offline. Die umfangreiche Geschichte des Automobils gibt’s gratis obendrauf.

Grafik

Beeindruckende Optik mit fantastischen Texturen, Licht- und Wettereffekten. Sehr nah dran am Fotorealismus. 60 Frames auf allen drei Systemen möglich und auf PS5 sogar in 4K und mit Raytracing-Effekten spielbar.

Sound

Tolle Soundeffekte und Motorensounds versüßen einem die Rennerfahrung. Der Einsatz von Musik ist Simulations-typisch nüchtern gehalten. Einen Soundtrack gibt es zwar, dieser wird aber nicht bei jedem Rennen eingesetzt.

Sonstiges

Mikrotransaktionen hinterlassen einen faden Beigeschmack. Hierauf hätte der Entwickler gerne verzichten können.

Bildmaterial: Gran Turismo 7, Sony, Polyphony Digital