Titel | PixelJunk Monsters 2 |
25. Mai 2018 | |
Spike Chunsoft | |
System | PlayStation 4, Switch, PCs |
Getestet für | PlayStation 4 |
Entwickler | Q-Games |
Genres | Tower Defense |
Texte |
Als vor nun mehr als zehn Jahren das von Q-Games entwickelte PixelJunk Monsters für PlayStation 3 das Licht der Welt erblickte, war Sonys aktuelle Heimkonsole noch in Entwicklung. Seitdem versuchte sich das in Kyoto ansässige Entwicklerstudio unter anderem mit PixelJunk Shooter auf PlayStation 4 und PC-Systemen. Mit PixelJunk Monsters 2 veröffentlicht das Studio ein Tower-Defense-Spiel im klassischen Sinne und bedient damit ein Nischen-Klientel. Ob es Q-Games und dem Verleger Spike Chunsoft mit PixelJunk Monsters 2 gelingt, dem durchaus gut bewerteten Erstling einen würdigen Nachfolger zu liefern, erfahrt ihr in unserem Test!
Nach über zehn Jahren ist es endlich wieder so weit: Tikiman schwingt die Hüften in High-Definition! Vor zehn Jahren nahm sich Q-Games des Tower-Defense-Genres an und schuf ein durchaus merkwürdiges und ebenso überdurchschnittliches Abenteuer. In die Rolle des maskierten Tikiman geschlüpft, muss der Spieler die winzigen Einwohner der Dörfer, Chibis, vor allerlei Gefahren beschützen. Offen kommuniziert ist das auch die gesamte Prämisse des Titels: Verhindert, dass eure Chibis den Monstern zum Mittagessen werden!
Verteidigt eure Chibis um jeden Preis!
Hinter dem nicht allzu dichten Schleier der Geschichte verbirgt sich ein typisches Tower-Defense-Spiel, in welchem ihr sozusagen einen Helden, Tikiman, steuert. Wie bereits erwähnt, besteht das primäre Ziel in PixelJunk Monsters 2 aus der Verteidigung der Chibis. Da Tikiman selbst nicht angreifen, dafür aber schön tanzen kann, beschwört er Türme mit Hilfe seiner magischen Kräfte.
Zum Repertoire gehört eine ganze Menge Artillerie. Neben einem Turm mit einer Balliste, welche Pfeile auf die Gegner abfeuert und wohl den Klassiker aller Tower-Defense-Türme darstellt, baut Tikiman Türme mit regelrechten Kanonen und, da freut sich der Stratege, Luftabwehr-Geschützen. Weiterhin stehen unterstützende Türme wie beispielsweise Eis-Türme zur Verfügung, welche die Gegner verlangsamen. Ein anderes Highlight ist eine Art Käfer-Turm, welcher ein Nest darstellt, aus welchem Bienen ausschwärmen um den Gegner zu attackieren. Während das Repertoire zu Beginn noch recht begrenzt ist, schaltet Tikiman im Spielverlauf weitere todbringende Türme frei, um sich dem Monster-Ansturm zu stellen.
Erlegte Widersacher verlieren Goldmünzen, welche zum Steigern der Ränge der Türme herangezogen werden. Ab einer bestimmten Stufe erfordern die Türme ebenfalls Kristalle zum Steigern der Stufe, welche durch das Besiegen von stärkeren Monstern dem Inventar hinzugefügt werden können. Eine Alternative zum Anheben der Turm-Stufe durch Goldmünzen und Kristalle ist entweder das Erlegen der Widersacher mit dem entsprechenden Turm oder durch den Tanz von Tikiman. Dieser lässt sich unter einen Turm positionieren und ertanzt sozusagen Erfahrungspunkte. Insbesondere die ersten zwei Levelaufstiege lassen sich auf diese Art relativ schnell durchführen.
Durch das Herumlaufen auf der Karte lassen sich stellenweise Goldmünzen, Kristalle oder Früchte finden, welche Effekte wie Explosionen oder das Steigern der Angriffsgeschwindigkeit der Türme mit sich bringen. Genretypisch beläuft sich die strategische Komponente ansonsten auf die Positionierung der Türme. Hier kommen allseits bekannte Methoden zum Einsatz: Der Kühlturm zur Verlangsamung der Gegner fühlt sich beispielsweise pudelwohl, wenn er neben einem langsam schießenden Turm errichtet wird, welcher heftigen Flächenschaden verteilt.
Potentes Arsenal gegen gefährliche Widersacher
Das potente Arsenal wird auch bitter nötig, denn die Widersacher meinen es in PixelJunk Monsters 2 durchaus ernst. Gegner lassen sich grundsätzlich in zwei Klassen unterteilen: fliegende und kriechende Gegner. Entsprechend entstehen auch die Klassen für die Türme: Flugabwehr, Bodenabwehr und eine Kombination aus beidem. Die Monster, mit welchen es Tikiman und die Chibis zu tun haben, sind nett gestaltet und bieten genügend Abwechslung, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.
Das liegt nicht zuletzt an den fünf unterschiedlichen Regionen, die in der Kampagne betreten werden können: der Pockulu Forest, die Karstale Highlands, die Gardans Caves, die Twinkling Snowfields und das Coco Valley. Weitere Areale scheinen als DLC geplant zu sein: Neben einem Encore-Areal soll auch ein Danganronpa-Pack zur Verfügung stehen. Die bisher vorhandenen Areale bestehen aus jeweils drei Level, welche in je drei Schwierigkeitsstufen, Fun, Tricky und Mayhem, gespielt werden können. Die Ausbeute an unterschiedlichen Level fällt mit 15 relativ gering aus, immerhin steigern die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen den Wiederspielwert aber. Die härteren Schwierigkeitsstufen sorgen für Abwechslung durch unterschiedliche Monster und durch unterschiedliche Angriffswege für Überraschungen.
Zwischenzeitlich leidet die Laune unter der Tatsache, dass das Lösen zahlreicher Level viel Trial-and-Error erfordert. Immerhin lässt sich im Vornherein nicht erriechen, wo und wann sich eine Armada fliegender Monster auf den Weg zu den Chibis macht. Auch das Rauszoomen aus der Karte, um einen Gesamtüberblick zu erhalten, wäre hilfreich. Lässt sich in PixelJunk Monsters 2 Tikiman auch in der Third-Person-Ansicht steuern, bleibt dieses Feature grundsätzlich ungenutzt.
Technisch weiß PixelJunk Monsters 2, sofern es einem Top-Down-Tower-Defense-Titel möglich ist, zu überzeugen. Visuell gibt es wenig zu bemängeln. Die Spielwelt ist nett anzusehen und die Spielfiguren werden zwar in einem unüblichen und vielleicht rustikalen Stil dargestellt, fügen sich aber hervorragend ins Gesamtbild ein. Musikalisch reiht sich das Spiel um Tikiman und die Chibis im Durchschnitt ein. Während Spielmusik sowie Effektgeräusche grundsolide daherkommen, wiederholt sich die Spielmusik dann doch einen Hauch zu häufig, um die auditive Seite als überdurchschnittlich zu bezeichnen.
Weil geteiltes Leid gleich halbes Leid bedeutet, wartet PixelJunk Monsters 2 mit einem Multiplayer-Modus auf. Lokal können zwei Spieler (geteiltes Leid) miteinander spielen und online können sich vier Spieler (gevierteltes Leid) um die Chibis kümmern. Dabei ist insbesondere die Kommunikation wichtig, da die Ressourcen, also Gold und Kristalle, in einem Topf liegen. Außerdem erwähnenswert sind die Masken und Kleidung, die Tikiman anlegen kann. Diese haben ausschließlich kosmetische Effekte und können durch Ingame-Währung freigeschaltet werden, welche ihr durch das perfekte Abschließen der Level ergattert.
PixelJunk Monsters 2: Tanz mit dem Lied des Tikiman
Tanze und rette die Chibis! | |
Schnell erlernte, zweckdienliche Steuerung, die problemfrei funktioniert. | |
Hübsch anzusehende Top-Down-Grafik mit speziellem Artstyle, der an Knetanimation erinnert. | |
Die Musik ist grundsätzlich in Ordnung, wiederholt sich jedoch etwas zu oft. | |
Lokal- und Online-Multiplayer verfügbar. Zwei weitere Areale als DLC angekündigt. |