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Silent Hill 2: Macher des Originals wollten mehr Änderungen, aber Bloober lehnte ab

In einem aktuellen Interview mit Famitsu äußerte sich Motoi Okamoto, Produzent der „Silent Hill“-Reihe, zum in Arbeit befindlichen Remake von Silent Hill 2 und den Bemühungen des Teams, dem Original treu zu bleiben.

Überraschenderweise bemerkt Okamoto, dass es die ursprünglichen Mitarbeiter von Silent Hill 2 waren – wie etwa Art Director und Monsterdesigner Masahiro Ito und Sounddesigner Akira Yamaoka –, die eifrig waren, Änderungen am kommenden Remake vorzunehmen. Auf der anderen Seite widersprachen Mitglieder des in Polen ansässigen Entwicklers Bloober Team solchen Meinungen oft und verbürgten sich dafür, bestimmte Elemente unangetastet zu lassen.

Elden Ring Rectangle

„Spieleentwickler wollen nicht zweimal dasselbe machen. Ich denke, dass sie als ursprüngliche Entwickler viele Teile ändern wollten“, erklärt Okamoto im Namen des japanischen Entwicklerteams. „Es ist den Meinungen von Bloober Team zu verdanken, die große Fans des Originalspiels sind, dass das Remake dem Original sehr treu bleibt.“

Darüber hinaus deutet der Produzent sogar an, dass es viel mehr Unterschiede zwischen dem Original und dem Remake gegeben hätte, wenn das Entwicklerteam des Remakes ausschließlich aus Japanern bestanden hätte.

Was die spezifischen Eigenschaften von Silent Hill 2 betrifft, die das Team im Remake beibehalten wollte, erwähnt Okamoto die Balance zwischen dem, was gesprochen wird, und dem, was dem was SpielerInnen durch Bilder und Geräusche suggeriert wird, sowie den Fokus auf den ausgeprägten psychologischen Horror, den das Originalspiel verkörperte. Darüber hinaus achtete das Team darauf, UI-Bildschirme so weit wie möglich zu vermeiden, um das Eintauchen in das Spiel zu maximieren. Zum Beispiel, indem James die Karte physisch herausholte, anstatt einen UI-Kartenbildschirm zu haben.

Neue Technologien ermöglichten es den Entwicklern zwar, mehr Informationen und Details in die Spielumgebungen zu packen, sie achteten jedoch darauf, dies auf eine Weise zu tun, die das Setting von Silent Hill 2 nicht beeinträchtigt. Obwohl Okamoto beispielsweise versucht war, die Atmosphäre der Stadt mit Ampeln und Straßenlaternen zu bereichern, entschied er sich dagegen, da es im ursprünglichen Setting keinen Strom gab.

via Automaton Media, Bildmaterial: Silent Hill 2, Konami, Bloober Team, Konami

7 Kommentare

  1. „Spieleentwickler wollen nicht zweimal dasselbe machen.

    Ich denke das ist das wichtigste was ich aus der News mitnehme. Natürlich will man als Künstler mit einem kreativen Kopf nicht zweimal das gleiche machen. Kann ich auch verstehen.


    Nur ich denke man sollte dann wenn man sich entscheidet ein Remake zu machen sein Mindset vorher auch anpassen. Man kann neue Ideen auch in neue IPs verarbeiten.


    Es wäre wahrscheinlich wirklich besser gewesen, die HD-Collection aus PS3-Zeiten aufzuarbeiten und dann auf moderner Hardware zu veröffentlichen, anstatt ein Remake zu beauftragen, dass dann von den alten Fans schon vorm Release in der Luft zerrissen wird.

    Du das Fass ist schon längst 2 mal übergelaufen. Egal was man macht es wird sich grundsätzlich erstmal aufgeregt.

    Das ändert sich auch nicht mehr.


    Ich weiß ich bin da selbst nicht der beste drin und muss mich daran üben, aber ich versuche eigentlich das meiste auszublenden und mir selbst ein Bild zu machen von einem Spiel. Selbst wenn man keinen Account auf Twitter hat ist dies extrem schwierig. :S

  2. „Spieleentwickler wollen nicht zweimal dasselbe machen. Ich denke, dass sie als ursprüngliche Entwickler viele Teile ändern wollten“, erklärt Okamoto im Namen des japanischen Entwicklerteams.

    Habe ich jetzt schon öfter von Entwicklern gelesen und kann ich auch vollkommen nachvollziehen. Ich freue mich immer wenn Entwickler den Mut haben ihr werk von langer Zeit zu nehmen und versuchen es zu verändern und zu verbessern. So ist ja auch FF7 Rebirth so ein Meisterwerk geworden. Entwickler sollen ihre Kreative Freiheit haben, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit für ein bessere Produkt immer höher (natürlich sollte aber auch sichergestellt werden dass das Original ordentlich zur Verfügung steht).


    Natürlich kann ich hier auch Bloober verstehen. Es ist nicht das erfahrenste oder das fähigste Studio und bei so einer Fanbase wie Silent Hill ist jede Änderung ein Risiko was man nicht unbedingt eingehen möchte.

    Aber daran ist ja auch zum Teil Konami schuld. Wenn sie einfach einen Ordentlich Verfügbarkeit der Originalen gewährleisten würden, würden glaub ich viele das entspannter sehen.

  3. Wobei natürlich zwei ehemalige Team Silent Mitglieder auch nicht die ganze Truppe repräsentieren, die damals am Original mitgewirkt haben. Besonders Akira Yamaoka war beim zweiten Teil sogar größtenteils abgekapselt vom Team und komponierte den Soundtrack in einem komplett anderem Gebäude.


    Aber ich denke, selbst wenn es Team Silent noch geben würde, würde man wohl auf die gleiche Erkenntnis kommen. Oder niemals ein Remake in Betracht ziehen. Wir werden es nie erfahren, da diese Menschen nie wieder zusammenkommen werden.


    Ich denke, was man jetzt hat, ist dieser berüchtigte Kompromiss. Das jetzige Silent Hill 2 Remake unterscheidet sich teilweise schon sehr drastisch vom Original was Stil und Abläufe angeht. Das ist immer noch massiv im Vergleich zu dem, wie Nintendo zum Beispiel Remakes angeht die darin bestehen, das Spiel technisch aufzuhübschen und mit Quality of Life Features zu versehen. Das Silent Hill 2 Remake geht denke ich einen ähnlichen Weg wie die Resident Evil Remakes. Eine Stufe weiter wäre dann so etwas wie das Final Fantasy VII Remake, wo man sich dann auch viele inhaltiche Freiheiten genommen hat.


    Silent Hill 2 ist ein Produkt, was es so heute nicht mehr geben würde. Konami hatte einem immer noch unerfahrenen Team damals viel Geld in die Hand gedrückt und praktisch gesagt "Macht, was ihr wollt". Es gab kaum Interventionen von Konami. Entstanden ist ein melancholisches, eigenbrötlerisches Videospiel, welches auch nichts mit dem Erstling zu tun hatte und dessen Ruf in Japan alles andere als gut ist (zumindest da darf man dann auch dort keine Verkaufsmeilensteine für das Remake erwarten, da sich die Meinung der Japaner über das Spiel nicht großartig geändert hat). Konami interessierte damals nicht, dass das Spiel einen Fankult erschaffen hat sondern blickte lediglich auf durchwachsene Verkaufszahlen, die dem Budget nicht gerecht wurden. Fortan sollte Konami großen Einfluss auf die Entwicklung der nächsten zwei Titel haben. Heute hat Konami das Potential und den Kultstatus von Silent Hill 2 erkannt und verwurstet die gleiche Geschichte in zwei verschiedene Medien neu.


    Ich hoffe für alle Beteiligten aber, dass das Remake dennoch eine sehr finstere Serie an Niederschlägen für die Reihe beenden wird. Aber ich für meinen Teil schaue doch mehr auf das, was vor uns liegt und das sind eben auch noch zwei brandneue Ableger. Ob Silent Hill 2 wirklich ein Remake gebraucht hat, bezweifle ich aber ich sehe es als Chance, dass so eine menge Leute es auch mal ausprobieren können, die damals nicht dabei waren.

  4. Warum nicht einfach gleich die Originalleute machen lassen...

    War für mich von vornherein in der Schwebe zwischen "Hit or Miss" und ich denke die Qualitäten des Spiels werden am Ende auch so in etwa ausfallen.

    Eine Hälfte des Spiels wird gut gemacht sein und die andere wird weniger Zustimmung finden.

    Ergo ein durchwachsenes Horrorerlebnis, das mal mehr mal weniger überzeugen kann.

  5. Man sieht ja bei SE mit FF7 und Capcom mit RE, dass die eigenen Entwickler vollkommen offen sind für Veränderungen. Und das ist auch nicht schlecht, denn wenn man nur die Grafik ändert, warum dann überhaupt ein Remake machen? Dann kann ich nämlich genauso gut auf PC mit Grafik mods spielen

    Dito. Es macht leider relativ wenig Sinn, sich nicht in einigen Ecken die kreative Freiheit zu erlauben, die ein Remake dringend nötig hätte. Zumal in wirklich allen Fällen gemeckert wird, egal wie originaltreu man bleiben möchte. Nicht dass ich die merkwürdigen Charaktermodelle in Schutz nehmen möchte, aber wie sehr hat es uns hier bitteschön geholfen, dass wir dogmatisch an die Sache rangegangen sind? Angela ist mittlerweile ein viraler Meme und die Treue zum Klassiker wird nirgends wertgeschätzt. Warum also nicht gleich mit ein paar Neuerungen ablenken.

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