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Im Test! Resident Evil 4: Gold Edition

TitelResident Evil 4: Gold Edition
Japan9. Februar 2024
Capcom
Nordamerika9. Februar 2024
Capcom
Europa9. Februar 2024
Capcom
SystemPlayStation 4/5, Xbox Series, PC
Getestet fürPlayStation 5
EntwicklerCapcom
GenresAction-Adventure, Survival-Horror
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
VertonungDeutschland Nordamerika Japan

Nach dem massiven Erfolg der Remakes von Resident Evil 2 und 3 war es wohl keine allzu große Überraschung, als Capcom den vierten Teil ebenfalls für die Neuzeit angekündigte. Das Remake kam, sah und siegte definitiv. Und jetzt gibt es mit der Gold Edition das perfekte Gesamtpaket, um sich erneut sowohl als Leon S. Kennedy, als auch als Ada Wong in die spanische Dorflandschaft zu stürzen.

Einen ausführlichen Testbericht zu Resident Evil 4 Remake gab es hier auf JPGames natürlich zum Release. Ich möchte daher die Veröffentlichung der Gold Edition nutzen, um ein paar persönliche Gedanken zum Resident Evil 4 Remake und den Zusätzen dieser Edition zu teilen.

Als gigantischer Fan des Originals war ich bei der Ankündigung schon sehr skeptisch. Wie will man ein so besonderes Spiel wie Resident Evil 4 in seiner Vollkommenheit in die heutige Zeit verfrachten?

RE-imagining

Einige Punkte waren einfach vorherzusehen. Die Optik wird durch die fantastische RE Engine auf den neuesten Stand der Technik gebracht und die undynamische Stase während des Zielens und Schießens wird verworfen. Ebenso wie die Quick-Time-Events und die Unfähigkeit von Ashley sinnvolle Entscheidungen zu treffen.

Und siehe da, all diese Punkte wurden angegangen und mit Bravour modernisiert. Dabei hat es das Team geschafft die panischen Auseinandersetzungen dennoch mit genügend Terror zu füllen, so dass das alte Spielgefühl erhalten geblieben ist. Dieser essenzielle Punkt musste erhalten bleiben und das ist zum Glück auch gelungen.

RE-alismus

Mit einigen positiven Überraschungen habe ich nicht gerechnet, zum Beispiel mit der erweiterten Hintergrundgeschichte zu Luis Sera, einem eher eintönigen und klischeehaften Spanier im Original. Aber mit wenigen Szenen hat man es geschafft, ihm mehr Tiefe und vor allem mehr Sympathie einzuhauchen. Auch für Ashley hegt man sehr viel mehr Sympathie, da sie sich mehr wie ein verängstigter Teenager als ein kleiner, nerviger Affe verhält. Alles ist einfach einen Tick realistischer.

Und das ist das Wort: realistischer. Über dieses Wort möchte ich im Kontext des Originals am meisten reden. Das Remake schlägt einen deutlich ernsteren Ton an und für das Remake funktioniert dieser Ton auch optimal. Aber die Seele und das Herzstück von Resident Evil 4 sind meines Erachtens dadurch verloren gegangen.

RE-striktiv

Resident Evil 4 ist bis heute der absolute Trash-Höhepunkt der Serie. Und wir reden hier von einer Serie, in der ein Anabolika-Ochse einen gigantischen Felsen in einem Vulkan mit seinen Fäusten zertrümmert.

Im Original hat sich Leon so benommen, wie sich ein präpubertierendes Kind einen coolen Actionstar vorstellt, der gegen einen kleinwüchsigen Napoleon Bonaparte in die Schlacht zieht und vor einem gigantischen Roboter-Ebenbild von diesem in einer Kathedrale flieht.

Zwischendurch werden ohne Rücksicht auf Verluste sexistische Dialogzeilen mit Agent Hunnigan gewechselt und in der zweiten Hälfte des Spiels rufen die Bösewichte höchstpersönlich an, um zum Schießen komische Kommentare abzugeben. Das Einzige, was von diesem Humor im Remake übrig geblieben ist, sind die Namen der Trophäen.

In der ersten Sekunde, in der das Remake angekündigt wurde, war ich mir schon absolut sicher, dass nichts davon in die Neuauflage passt. Nicht viele Künstler trauen sich heutzutage solch überspitzte und einfach witzige Elemente in ein Produkt zu stecken, das für den Mainstream gedacht ist.

RE-tro

Shinji Mikami hat damit aber gezeigt, wie man alte und eingefahrene Videospielreihen wiederbelebt. Resident Evil 7 ist dann noch mal genau denselben Weg gegangen, nachdem der fünfte und der sechste Teil sich wieder viel zu ernst genommen haben. Mit einem Augenzwinkern und dem Wissen, dass die ganze Prämisse von Resident Evil eigentlich total sinnlos ist, kann man eben einfach bessere Geschichten erzählen.

Und dennoch kann ich jedem nur empfehlen beide Spiele zu spielen. Sowohl das Remake als auch das Original. Denn in Sachen Spielspaß geben sich beide Titel keine Blöße.

Alles, was Gold ist, glitzert

Mit der Gold Edition gibt es nun auch das Gesamtpaket, welches das Remake um eine Vielzahl von DLCs erweitert und natürlich auch um das Zusatzkapitel „Separate Ways“. Hier schlüpft man in die Rolle von Ada Wong, erlebt die Geschichte aus einer anderen Perspektive und durchstreift sie noch mal mit einem ganz anderen Spielgefühl.

Denn hier werden das Tempo und der Schwierigkeitsgrad deutlich angezogen. Die bekannten Schauplätze werden neu arrangiert und auch verloren gegangene Szenen, wie etwa der berüchtigte Laserraum aus dem Original, erhalten ihr langersehntes Comeback. Die neuen Waffen und vor allem der Enterhaken erweitern Adas Repertoire sinnvoll, so dass sich auch das Gameplay einzigartig anfühlt.

In den fünf Stunden, die das Zusatzkapitel einnehmen wird, erlebt man eine Art Mikrokosmos des Remakes, nur schneller. Das macht richtig viel Spaß und erweitert die Story sogar sinnvoll.

Gold für die Gold Edition

Dass das Resident Evil 4 Remake ein fantastisches Spiel ist, brauche ich wirklich niemandem zu erzählen. Dass die Gold Edition, vor allem dank des „Separate Ways“-DLC, das fantastische Spiel noch besser macht, sollte ebenfalls niemanden überraschen.

Sowohl das Remake, als auch das Zusatzkapitel rund um Ada sind Achterbahnfahrten der Gefühle und machen unglaublich viel Spaß. Für einen guten Preis erhält man hier ein tolles Gesamtpaket, das die vielen Extra-DLCs eigentlich gar nicht nötig gehabt hätte, aber wer beschwert sich schon über zusätzliche Waffen und schöne Outfits?

Als besonderes Schmankerl bietet Capcom in Europa dieses Paket sogar als Handelsversion an. Unsere Kollegen aus den USA gehen da leer aus. Und wenn das immer noch kein Grund ist, sich erneut in die spanische Dorflandschaft zu stürzen, dann gibt es auch gute Nachrichten für die wenigen PSVR2-Besitzer da draußen. Der VR-DLC steht natürlich für alle kostenlos zur Verfügung.

 

Story

Realistischer und ernster als das Original, dafür mit etwas mehr Tiefe und deutlich weniger Humor. Mit Separate Ways kommt am Ende noch ein absolutes Highlight hinzu.

Gameplay

Eine grandiose Achterbahnfahrt mit viel Tempo und Abwechslung, welche ebenfalls vom Zusatzkapitel bereichert wird.

Grafik

Ein Bild von einem Horrorspiel. Grafisch heute noch auf dem absolut höchsten Niveau.

Sound

Hier gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Vom Soundtrack über die Effekte bis zu den Synchronsprechern, alles passt. Als besonderes Extra gibt es sogar noch den originalen Soundtrack als DLC zur Auswahl.

Sonstiges

Die Gold Edition bietet ein fantastisches Gesamtpaket für einen guten Preis! Und das sogar als Handelsversion und mit einem kostenlosen VR-DLC.

Bildmaterial: Resident Evil 4, Capcom

1 Kommentar

  1. Da der DLC nicht auf der Disc ist, sondern nur als Voucher-Code beiliegt, ist diese Edition überhaupt nichts Besonderes^^

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