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HBOs The Last of Us: Bill-Darsteller Nick Offerman findet klare Worte für homophobe Kritiker

Im Rahmen der Independent Spirit Awards 2024 hat Nick Offerman den Preis als bester Nebendarsteller für seine Rolle als Überlebenskünstler Bill in HBOs The Last of Us gewonnen.

Während seiner Dankesrede zielte Offerman auf einige der giftigen Fans der Serie ab, die ihn nach der Erstausstrahlung der Episode „Long, Long Time“ mit homophoben Kommentaren überhäuften, weil darin eine homosexuelle Liebesgeschichte im Mittelpunkt stand.

„Vielen Dank. Ich bin erstaunt, zu dieser Kategorie zu gehören, das ist verrückt“, sagte Offerman, als er die Bühne betrat. „Vielen Dank an HBO für den Mut, an dieser wirklich unabhängigen Erzähltradition festzuhalten. Es sind mutige Geschichten, wenn homophober Hass auf mich zukommt und sagt: ‚Warum musstest du daraus eine Schwulengeschichte machen?‘, wir sagen: ‚Weil du solche Fragen stellst.‘ Es ist keine schwule Geschichte, sondern eine Liebesgeschichte, du Arschloch!“

Offermans Kommentar erntete großen Applaus vom Publikum der Spirit Awards. Sein Auftritt als Bill in The Last of Us brachte ihm Anfang des Jahres auch einen Emmy Award als bester Gastdarsteller in einer Dramaserie ein.

Offerman spielte an der Seite von Murray Bartlett in der Folge „Long, Long Time“, die eine Pause von der Haupthandlung von „The Last of Us“ einlegte, um die über 20 Jahre andauernde Liebesgeschichte zwischen zwei Männern ins Rampenlicht zu rücken, während die Welt um sie herum im Chaos versinkt. Die Folge erntete umfangreiche Lorbeeren von KritikerInnen. Homophobe schrieben es sich dennoch auf die Fahne, Kritik an der Serie zu hegen, weil sie eine homosexuelle Liebesbeziehung präsentierte.

Die Produktion der zweiten Staffel von „The Last of Us“ mit den Serienstars Pedro Pascal und Bella Ramsey hat übrigens begonnen. Zu den neuen DarstellerInnen der zweiten Staffel gehören Isabela Merced als Dina, Young Mazino als Jesse und Kaitlyn Dever als Abby.

via Variety, Bildmaterial: The Last of Us, HBO Max, Naughty Dog

5 Kommentare

  1. Die Folge war der Tiefpunkt einer mehr als gelungene Adaption. Dass es da aber um ein homosexuelles Pärchen ging, war sicherlich nicht der Grund dafür, warum die Episode einfach, zumindest bei mir, nicht zündete. Die Episode besitzt natürlich genug Potential, um eigentlich richtig gut sein zu können. Man hat die Story rund um Bill, die ja in The Last of Us nur ne kleine Side-Story ist, besonders, was seine Hintergründe angeht, eigentlich sinnvoll erweitert. Und trotzdem funktioniert die Folge nicht. Das Pacing ist miserabel, die Episode fühlt sich allen voran komplett losgelöst von The Last of Us an. Man muss sich ja nur mal die gewaltige Laufzeit der Folge ansehen, 76 Minuten. Wie schon erwähnt, es passt einiges in der Episode wie das Zusammenspiel zwischen von Nick Offerman (nicht homosexuell) und Murray Bartlett (auch im realen Leben homosexuell und kann nur immer wieder empfehlen, sich seine Performance in der ersten Staffel von "The While Lotus" zu geben) sowie einigen gut gefilmten Szenen.


    Gegen Ende verwandelt die Episode sich dann in Oscar-Bait Material (in dem Falle wären es ja die Globes, da es ne TV-Serie ist) und wird zur melodramatischen Sob-Story für die beiden Charaktere, was ich unglaublich schade finde. Und so kam ich nicht umhin, die Folge für mich als Filler in Spielfilmlänge zu deklarieren. Du kannst problemlos 95% der Episode vorspulen ab dem Moment, wo Joel und Ellie auftauchen und du hättest rein gar nichts verpasst. Die Story spielt auch für den weiteren Verlauf der Serie absolut keine Rolle mehr, was es halt umso ärgerlicher macht, da es glaube ich mitunter die längste Episode der gesamten Staffel sein könnte.


    Dass es da mal wieder komplett dumme, geschmacklose Kommentare geben wird, war ja abzusehen und leider muss man sowas vorher bereits einplanen. Aber mir ist es halt wichtig, zu sagen, dass die Episode eben nicht wegen der homosexuellen Beziehung zweier Männer (die gut umgesetzt wurde) nicht ganz so funktioniert. Der Cut war hier einfach zu enorm, um sich dann wirklich auf 2 Charaktere einzulassen, die in der Serie anschließend keine Rolle mehr spielen werden. Man hätte sich hier auf 40 Minuten einigen können, einfach um die Laufzeit deutlich zu straffen. Bei einem Re-Watch würde ich mir "Long Long Time" wohl nicht mehr komplett anschauen.

  2. @Somnium Bei mir hat die Folge wirklich sehr gut funktioniert. Ich muss zugeben, ich hätte zwischendurch fast geheult. Die aufgezählten Probleme habe ich nicht wahrgenommen, aber ich war auch mitgerissen vom Verlauf dieser Episode. Da achtet man auch nicht so auf Fehler, sofern man nicht rausgerissen wird.

    Überflüssig finde ich diese Folge allerdings nicht, denn sie fungiert als Erzählung des Verlaufs der Pilz-Verseuchung bzw dem Verlauf des Verfalls der Gesellschaft. Da wir in der ersten Folge einen gewaltigen Zeitsprung haben (wie auch im Spiel), fehlt im Grunde eine kurze Zusammenfassung von dem, was passiert ist. Dies aus der Perspektive einer Einzelperson (bzw Pärchens) zu erleben finde ich da sehr spannend. Eigentlich hätte man das eventuell als Episode 2 machen sollen als Episode 3, damit es zeitlich besser passt, aber man wollte sicherlich auch erst einmal Joel & Ellie näher vorstellen.
    Dennoch kann ich deine Kritik durchaus verstehen, wenn man von der Folge nicht so gepackt ist, dass sich das dann zu sehr nach Füllerepisode anfühlt. Ich empfand es hingegen sogar als so ziemlich die stärkste Folge.

  3. Eine Filler Episode gibt es doch immer wieder, vor allem aus Budget-Gründen.

    Man denke nur an Breaking Bad und die Episode mit der Fliege. (Insider wissen, wovon ich rede.)

    Man kann über die Länge diskutieren, aber ich fande die Folge keineswegs langweilig. Sie gilt sogar mit als die beste, zumindest als ich die ersten Reviews darüber gelesen haben, aber das ist letztendlich Geschmackssache.

  4. Für mich war das die beste Folge der Serie. Zum einen weil es das Ursprungsmaterial erweitert und verbessert hat (sowas erwarte ich von solchen Umsetzungen) und zum andern fand ich die Romanze sehr gut gemacht. Normalerweise bin ich nicht so für homosexuelle Romanzen empfänglich aber hier hat es mich bekommen. Ich hoffe echt das es in der nächsten Staffel auch so folgen gibt, da sowas erst der Grund ist warum ich solche Adaptionen schauen (ansonsten könnte ich auch das Spiel spielen).

  5. Finde solche Kommentare immer echt schade, obwohl ich auch selbst versucht habe, einige der Gründe zu erläutern.

    Sie haben halt wenig Aussagekraft und neben der Tatsache, dass sie Gemüter unnötig erhitzen lenken sie vor allem von durchdachter Kritik wie eben die von @Somnium ab und verhindern so eine wesentlich nuanciertere Diskussion über die tatsächlichen Stärken und auch Schwächen von Medien.


    Ich selbst mochte die Episode sogar. Es zeigte, dass eben auch in dieser harschen Welt ein einigermaßen "normales" Leben möglich war, thematisch stellte es Bill, der ja tatsächlich jemanden für sich zu finden vermochte, Joel gegenüber, der zu diesem Zeitpunkt nichts mehr hatte und noch keine Bindung zu Ellie hatte, vom Pacing passt es für mich auch sehr gut, weil The Last of Us für mich schon immer ein eher ruhiges Erzähltempo hat und sehr charaktergetrieben ist, da passt so eine Episode sehr gut herein und selbst, wenn es die eigentliche Haupthandlung nicht unbedingt voran bringt, bereichert es sie thematisch doch genug, dass es diesen Abstecher wert ist.

    Offermann selbst brachte eine Arkwardness zu Bills Charakter, die hervorragend zu jemandem passte, der es gar nicht gewohnt war, jemanden in sein Leben zu lassen und eine emotionale Bindung aufzubauen, während Murray Bartlett eine leichtherzige Energie in die Beziehung brachte, wodurch sie sich perfekt ergänzten.

    Da muss ich sagen, dass ich die Änderungen in Episode 4 und 5 deutlich schwächer fand, einfach, weil Kathleen als Antagonistin dem Ganzen nur wenig hinzufügte, die Widerstandsgruppe weniger einschüchternd wirkte als die Hunter im Original, Kansas atmosphärisch nicht ansatzweise so genial war wie Pittsburgh und da das Pacing für mich nicht stimmte, auch wenn gerade Episode 4 für mich stark startete mit der längeren Autofahrt der beiden.


    Nichtsdestotrotz würde ich die Spielvariante von Bill bevorzugen. Einerseits ist er ein verdammt unterhaltsamer Charakter und mein liebster Nebencharakter des Spiels, andererseits ist Lincoln nach Pittsburgh der spielerisch wohl zweitstärkste Abschnitt des Spiels, während das Abendrot die Szenerie in ein regelrecht melancholiches Licht taucht. Dagegen wirkt Lincoln in der Serie schon irgendwie blass.

    Also: Gute Episode für mich, das Spiel gefällt mir hier aber besser. Und auch insgesamt einfach.

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