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Ubisoft-Manager sagt, Spieler müssen sich daran gewöhnen, „ihre Spiele nicht zu besitzen“

Genau wie andere Medienformen – wie Musik oder das Fernsehen – bewegt sich auch die Spielebranche seit einiger Zeit langsam in Richtung einer vollständig digitalen Zukunft. Trotz des Widerstands der Communitys, mit Bedenken hinsichtlich der Erhaltung von Spielen und der Eigentumsfrage, versteht sich.

Nun erklärte ein Ubisoft-Manager, dass sich SpielerInnen an das Gefühl gewöhnen müssen, ihre Spiele nicht zu besitzen. Die Aussage wurde von Ubisofts Director of Subscriptions Philippe Tremblay gemacht, der kürzlich mit GamesIndustry über die digitale Zukunft und insbesondere Ubisoft Plus sprach.

Tremblay gibt an, dass sich die Leute irgendwann „angewöhnt“ haben, ihre CD- oder DVD-Sammlungen nicht mehr zu besitzen, und dass ein ähnlicher Einstellungswandel im Bereich des Gaming „passieren muss“.

Er erklärt weiter, dass der Verzicht auf ein Spiel nicht bedeutet, dass man seinen Fortschritt verliert, und dass man die investierte Zeit und das, was man erstellt hat, trotzdem behält, auch wenn man keine physische Kopie hat, die man ins Regal stellen kann. Tremblay sagt auch, dass er „die Perspektive der Spieler und Spielerinnen versteht“, wenn es um den Besitz von Spielen geht, behauptet aber, dass Dienste wie Ubisoft Plus es ihnen ermöglichen werde, auf ihre Spiele zuzugreifen, „wenn Sie Lust dazu haben“.

Ubisoft-Manager ignoriert Probleme und Bedenken

Tremblays Meinung zu physischen Spielen ist nicht sonderlich schockierend, wenn man bedenkt, dass er bei Ubisoft für den Bereich der Abonnements zuständig ist. Es lässt aber Bedenken außer Acht, die viele teilen, wenn es um Abonnementdienste geht.

Spiele gehen im Rahmen von Abonnementdiensten tatsächlich regelmäßig ein und aus – das jüngste Beispiel wäre etwa Grand Theft Auto V, das den Xbox Game Pass erst kürzlich verließ. Außerdem würden Digital-only-Spiele, die aus Online-Shops entfernt würden, Gefahr laufen, komplett aus einer vollständig digitalen Zukunft ausradiert zu werden. Zwei hochkarätige Beispiele stellen etwa die Originalversion von Alan Wake und – ironischerweise – Ubisofts hauseigenes The Crew dar. Beide Titel stellte man aufgrund von Lizenzproblemen ein – ersterer kehrte dank des Remasters zurück, The Crew kann hingegen nicht mehr erworben werden und wird zum 31. März 2024 schlicht von der Bildfläche verschwinden.

Trotz dieser Sorgen scheint es unvermeidlich, dass Publisher in absehbarer Zukunft versuchen werden, immer mehr SpielerInnen zu Abonnementdiensten zu bewegen. Über kurz oder lang wirkt eine Digital-only-Zukunft unvermeidlich.

via TheGamer, Bildmaterial: Ubisoft

66 Kommentare

  1. Irgendwie genießen technikaffine Spieler*innen zunehmend mein aufrichtiges Mitleid. Ihr könntet so viel mehr Spaß am Daddeln haben, wenn ihr die Welt nicht immer nur durch die Framerate-Brille betrachten würdet.

    Ist nicht ganz logisch. ;)


    Ich wüsste jetzt nicht, warum mir exakt das selbe Spiel auf der PS5 mehr Spaß machen sollte als auf dem PC, der Spielspaß wird ebenso exakt der selbe sein.

    Wenn ich als Bonus obendrauf das Spiel aber flüssiger und besser aussehend genießen kann, nehme ich das gerne mit. Das hat zumindest in meinem Fall nix mit Technikaffinität zu tun. Ebensowenig betrachte ich das nur durch die Frameratebrille.


    Ich habe mir für X-Plane einen PC zugelegt (i9-13900k 5,5 GHz / RTX4090 / 64GB DDR5 / ausschließlich SSD´s (12TB)). Damit schaffe ich mit meiner Pico4 ca. 45FPS in VR und seit ich vor Jahren das erste mal in VR geflogen bin, habe ich nie wieder Flüge am Bildschirm gemacht, das Erlebnis ist einfach zu genial, um die Zeit per Bildschirm zu vergeuden. ;)

    Aber um das zu genießen, braucht man halt auch so ein System, zum einen, weil X-Plane einfach dermaßen komplex ist, dass es Ressourcen frisst ohne Ende, zum anderen, weil das bei mir geschätzt 6TB an Daten auf den Festplatten in Anspruch nimmt.


    Nun habe ich aber das Gerät hier stehen... Nenne mir mal einen Grund, warum ich ein Spiel trotzdem auf der PS5 spielen soll, ausser dass es PS5-exklusiv ist bzw. warum es mir auf der PS5 mehr Spaß machen sollte.

  2. Bedenkt man die nach wie vor obszön hohen Preise für Smartphones (und mttlerweile auch TV-Geräte), finde ich es etwas vermessen, wenn Leute permanent auf den 550 Euro für eine PS5 herumhacken

    Naja nur weil etwas anderes teurer ist, machts etwas anderes nicht günstig. Das ist genauso, wenn du dich bei -10 Grad beschwerst, dass es kalt ist, aber jemand kommt und sagt, dass es vermessen ist das zu sagen, weils in der Antarktis kälter ist xD

    Preise sind halt subjektiv, Die Wahrnehmung hängt von so viel ab. Nicht nur davon, wie viel es einem wert ist sondern auch, was man gewohnt ist oder wie die eigenen Finanzen stehen. Jeder hat da eine andere Wahrnehmung gegenüber Geld.

    Daher wird das natürlich ein ewiges Streitthema bleiben, weil es keine Objektivität dabei geben kann. Man muss es halt hinnehmen, dass einige etwas zu teuer oder günstig finden, auch wenn mans selber anders sieht. Zumal ja auch noch die Kosten für die Spiele oder mit Pech (Aber wahrscheinlich seltener, außer man spielt auf der Switch xD) auch für Controller dazu kommt, die ja auch immer mehr von der Qualität abzunehmen scheinen, dafür aber immer teurer werden xD :D

  3. Preise sind halt subjektiv, Die Wahrnehmung hängt von so viel ab. Nicht nur davon, wie viel es einem wert ist sondern auch, was man gewohnt ist oder wie die eigenen Finanzen stehen. Jeder hat da eine andere Wahrnehmung gegenüber Geld.

    Genauso siehts aus.


    Klar hab ich z.b. für meinen PC ne ganze Menge Geld bezahlt, dafür würden mir andere die Jacke hinten zu machen. Aber es gab halt Gründe dafür, die es mir wert sind.

    Ist halt immer die Frage, ob mir der Nutzen die Kosten wert ist. Ich besitze z.b. privat nicht mal ein Auto, weil ich die einfache Frage, ob man in Berlin eins braucht, mit klarem Nein beantworten kann. 49 Euro-Ticket und alles ist prima. Lebt jemand auf nem Dorf, wo 2x im Monat ein Bus fährt, sieht der Kosten/Nutzen Faktor schon wieder ganz anders aus.


    Wenn ich mir also überlege, ob mir 2 oder 3 potentielle Spiele 550 Euro für eine Konsole wert sind, dann fällt die Antwort halt deutlich anders aus, als für jemanden, der 30 Spiele im auge hat, die er/sie auf anderen Plattformen nicht spielen kann.

  4. Klar, ein Stück weit hat man als Konsument immer auch Einfluss, und derzeit haben wir auf den Konsolen noch die physischen Versionen.

    Aber im Prinzip müssen Microsoft und Sony bei der nächsten Generation nur gemeinsam sagen: "Das war's mit physisch" und, den Shitstorm aussetzen und danach ist der Käse gegessen.

    Und als Konsument hat man ab da nur noch die Entscheidung mitzugehen oder bei alten Konsolen zu bleiben.


    Das mit der Entfernung aus den Stores ist die nächste Sache. Relevant wird das vor allem, wenn Stores abgeschaltet werden.


    Meine persönliche Sicht: Ich habe zwar immer mal wieder Lust in was altes reinzuspielen und mache das auch. Aber oft bleibt das bei 10 Minuten und dann ist Ende. Die Bewahrung von Spielen ist definitiv ein Thema, aber eine perfekte Lösung wird es nicht geben.

    Ich finde es auch gut, dass die Firmen mittlerweile erkannt haben, dass es auch einen Markt dafür gibt.


    Alles in allem bin ich recht zuversichtlich mich auch in Zukunft mit Emulation und Neuauflagen zufrieden geben zu können.

  5. Aber im Prinzip müssen Microsoft und Sony bei der nächsten Generation nur gemeinsam sagen: "Das war's mit physisch" und, den Shitstorm aussetzen und danach ist der Käse gegessen.

    Ich denke auch, dass Microsoft die ersten sein werden, die diesen Weg gehen werden.

    Bei Sony sehe ich das tatsächlich noch nicht so. Ich glaube dafür zelebrieren sie ihre Spiele zu groß. Aber wer weiß, obs irgendwann nicht nur noch Collectors ohne Spiel oder nur mit Key werden.

    Die einzigen, wo ich nicht glaube, dass es jemals passieren wird, ist und bleibt einfach Nintendo, was auch einfach an deren Zeitgruppen liegt. Die Spiele sollen ja für alle zugänglich sein. Ich kann mir nen rein digitales Nintendo irgendwie echt schwer vorstellen., die keinerlei Sichtbarkeit mehr in den Läden haben wollen. Wobei die nächsten Generationen an Eltern ja auch affiner sein werden, was digitales anbelangt.

    Aber es wird wohl eher so laufen, dass es halt wirklich nur noch die First Party Spiele dann sein werden, die physisch kommen

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