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Abodienste sind für Entwickler und Fans schlecht, findet der Director von Baldur’s Gate 3

In einem Kommentar via Twitter erklärt Swen Vincke, Director von Baldur’s Gate 3, dass eine Welt, in der Spieleabonnementdienste zum dominierenden Geschäftsmodell würden, sowohl für Entwickler als auch für Verbraucher schlecht wäre.

„Wie auch immer die Zukunft der Spiele aussieht, Inhalte werden immer König sein“, sagt Vincke. „Aber es wird viel schwieriger, gute Inhalte zu bekommen, wenn das Abonnement zum vorherrschenden Modell wird und eine ausgewählte Gruppe entscheiden kann, was auf den Markt kommt und was nicht. Direkt vom Entwickler zu den Spielern und Spielerinnen ist der Weg.“

Monopol von Abonnementdiensten muss verhindert werden

Vincke reagierte damit auf die jüngsten Kommentare des Abonnement-Chefs von Ubisoft, der sagte, er sehe „enorme Wachstumschancen“ im Geschäftsmodell, wenn sich die SpielerInnen daran gewöhnen könnten, keine Spiele zu besitzen, wie sie es mit Musik, Filmen und TV-Inhalten tun.

„Es ist fast unmöglich, einen Vorstand dazu zu bringen, ein von Idealismus angetriebenes Projekt zu genehmigen, und Idealismus braucht Raum, um zu existieren, auch wenn er zur Katastrophe führen kann“, fährt Vincke fort. „Abonnementmodelle werden am Ende immer eine Kosten-Nutzen-Analyse sein, die darauf abzielt, den Gewinn zu maximieren.“

Er fährt fort: „Daran ist nichts auszusetzen, aber es darf kein Monopol für Abonnementdienste werden. Wir sind alle bereits auf eine ausgewählte Gruppe digitaler Vertriebsplattformen angewiesen und die Auffindbarkeit ist brutal. Sollten diese Plattformen alle auf Abonnements umsteigen, wird es brutal.“

Nachdem Vincke zuvor angedeutet hatte, dass Baldur’s Gate 3 nie zum Xbox Game Pass kommen würde, schloss er es aus, einen der Titel des Unternehmens via Abonnementdienst anzubieten.

„Sie werden unsere Spiele nicht bei einem Abonnementdienst finden, auch wenn ich respektiere, dass dies für viele Entwickler die Möglichkeit eröffnet, ihr Spiel zu entwickeln“, sagt Vincke. „Damit habe ich kein Problem. Ich möchte nur sicherstellen, dass das andere Ökosystem nicht stirbt, weil es wertvoll ist.“

via VGC, Bildmaterial: Baldur’s Gate 3, Larian Studios, Spike Chunsoft

11 Kommentare

  1. Wie Swen Vincke sagt, dürfen Abodienste nicht das Monopol werden. Da hat er weise Worte ausgesprochen. Abodienste sollten eine Option sein. Wie man es nun bei diversen Musik- und Streaming-Plattformen bemerkt, fressen die sich alle gegenseitig auf. Die Dinger sprießen wie Unkraut aus dem Boden, leider landet vieles dort recht exklusiv.


    Ich glaube, Larian ist am wenigsten darauf angewiesen, solche Dienste zu benutzen da sowohl die Divinity Reihe als aber aktuell auch Baldur's Gate 3 so gut laufen, dass man darüber nicht nachdenken muss. Doch wie würde es mal sein, wenn der nächste große Titel, auch wenn er gut ist, nicht den Anklang findet, den er verdient weil man fortan nur noch an Baldur's Gate 3 gemessen wird? Oder wenn Larian irgendwann mal nicht mehr unabhängig ist. So sehr ich Swen Vincke mag, das sind Worte, die leider auch am Ende irgendwann mal wie ein Bumerang zum Absender zurückkommen könnten. Ich hoffe mal nicht in absehbarer Zukunft, denn Larian macht das schon verdammt gut so, wie sie es machen.

  2. Habe mich da online schon mit einigen Leuten unterhalten, die halt Aufgrund von Finanziellen Situationen sich halt einfach kaum bis keine Spiele wirklich leisten können und Gamepass erlaubt denen Hochkaräter

    Also Day 1 halt. Wer lange genug warten kann könnte ja genug geile Sachen ultragünstig bekommen.

    Wobei Gamepass ja zusätzlich übers Streaming sogar die Anschaffung teurer neuer Hardware ersparen kann.

    Aber am Ende kann man ja nun keinem etwas vorwerfen, wenn er legal Geld spart. Ich hätte für Starfield auch 80 Tacken hinlegen können und hab stattdessen 10 bezahlt ...

    Aber ich würde trotzdem vermuten, dass bei den meisten Leuten der Gamepass ein Zusatzding ist. Streaming, da gucke ich eben auf Netflix was gerade so interessant aussieht. Aber was Gaming angeht ist mein Mindset ein ganz anderes (noch).

  3. Ich finde es richtig gut, wenn viel mehr Entwickler den direkten Vertriebsweg zu den Konsumenten suchen würden oder es einfach eine Plattform gäbe, wo sie fast kostenfrei ihre Produkte anbieten könnten. Nur so kann es auch einen Markt für Spieleentwickler geben, die sich nicht an die Knebelverträge der Konzerne binden wollen. Denn wir sehen ja schon bei Spotify bzw. der Musikindustrie, wie sehr sich die Streamingzahlen für die Künstler lohnen. ;)

  4. „Aber es wird viel schwieriger, gute Inhalte zu bekommen, wenn das Abonnement zum vorherrschenden Modell wird und eine ausgewählte Gruppe entscheiden kann, was auf den Markt kommt und was nicht. Direkt vom Entwickler zu den Spielern und Spielerinnen ist der Weg.“

    Genauso ist es. Keine weiteren Fragen meinerseits.

  5. Ich denke die Wahrheit lautet: Ja und nein


    Für Entwickler wie Larian, Rockstar oder auch CDPR sind Abodienste Gift, denn egal ob Baldurs Gate, GTA oder Witcher sind hohe Verkaufszahlen zum Start vorprogrammiert. Diese Studios würden sich demnach erheblich selbst schaden, wenn sie ihre Spiele an Abos verfeuern würden. Die Verkaufszahlen zum Start würden massiv einbrechen.


    Für kleinere Entwickler kann diese Form der Abos aber Überlebenswichtig sein. Wenn die Verkaufschancen ohnehin sehr gering sind, kann man sich und sein Produkt über Abos bekannter machen.

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