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Die Mär vom miesen Datenträger: Die meisten Games kommen immer noch ohne Download aus

Verfechter digitaler Medien bringen als Argument gegen einen physischen Kauf oft ins Feld, dass Datenträger doch sowieso nichts mehr beinhalten würden. Gemeint ist: Ohne riesigen Download geht da auch nichts. Das führe den Sinn des Datenträgers ad absurdum.

Eine nachvollziehbare Argumentationskette und oft genug gibt es Negativbeispiele, die Schlagzeilen machen. Doch für die große Masse gilt das nicht, auch wenn es immer wieder Ausreißer gibt. „Does It Play?!“ beurteilt Veröffentlichungen auf Datenträgern danach, wie gut sie „vom Werk“ (also ohne Downloads und Patches) spielbar sind.

Hunderte Spiele hat man inzwischen untersucht und Switch-Games (292 getestet) stehen in dieser Sache insgesamt am besten da. Mehr als 80 % (der Veröffentlichungen auf Cartridge) würden „völlig in Ordnung“ funktionieren. Weitere 13 % seien „in Ordnung“, wenngleich „unbedeutende Downloads“ empfohlen seien. Lediglich 6 % würden einen Download unerlässlich erforderlich machen.

Für Nintendo führt „Does it play?!“ darüber hinaus wohlwollend ins Feld, dass man oft überarbeitete Versionen von First-Party-Games auf spätere Cartridges presst. Für PlayStation und Xbox gilt das allerdings nicht gleichermaßen. „Bei der PS5 kam es im Vergleich zur PS4 zu einem deutlichen Qualitätsverlust“, resümiert „Does it play?!“ für Sony.

Aber auch hier sieht es nicht so übel aus. Bei bisher 235 untersuchten Veröffentlichungen würden auch hier noch 70 % absolut in Ordnung funktionieren. Weitere 19 % sind spielbar, profitieren aber „stark“ von zusätzlichen Downloads oder Patches. 11 % sind unvollständig oder in einem so schlechten Zustand, dass ein Download erforderlich ist.

Xbox habe bei physischen Veröffentlichungen den „Ball völlig aus den Augen verloren“. Das ist möglicherweise auch dem starken Fokus auf den Game Pass zu verdanken. Aber insgesamt sehen die Zahlen doch gar nicht so schlecht aus. Schließlich ist „physisch“ ja eigentlich schon lange tot.

Bildmaterial: Metal Gear Solid: Master Collection Vol. 1, Konami

21 Kommentare

  1. Ja aber wenn wir ganz ehrlich sind, dann ist das in der Theorie zwar so, in der Praxis werden das doch eh wieder alle kaufen.

    Wessen schuld ist das dann aber? Man spricht von der Marktmacht des Konsumenten, der hat aber schon Probleme damit vom Sofa hochzukommen und eine CD zu tauschen.

  2. Wessen schuld ist das dann aber? Man spricht von der Marktmacht des Konsumenten, der hat aber schon Probleme damit vom Sofa hochzukommen und eine CD zu tauschen.

    Du, mir brauchst du das nicht zu erzählen, ich rege mich selber immer darüber auf, wenn das neue Pokemon mal wieder wie eine early Alpha aussieht und trotzdem zum bestverkauftem Spiel des Jahres wird und ähnliche Dinge.

    Aber es ist leider eine Tatsache, dass die meisten Spieler nicht viel darauf geben, welche Spiele oder Unternehmenspolitik sie mit ihrem Kauf unterstützen.


    Obwohl ich ein riesen Yakuza Fan bin, habe ich Yakuza 5 boykottiert, bis es mit der Collection eine physische Version gab. Die meisten kaufen aber trotzdem und wundern sich hinterher, dass es immer mehr digital only Spiele werden.


    Edit:

    Irgendwie beschweren die Leute sich ständig über viele Praktiken in der Spielebranche, kommen aber nicht auf die Idee, dass ihr eigenes Kaufverhalten etwas damit zu tun hat. Aber man muss ja auch unbedingt immer gleich am ersten Tag das neue CoD oder Pokemon haben. Und wenn ein neues Fifa raus kommt muss man direkt 1500 Euro in ultimate Team buttern um seine Top Mannschaft zu bekommen.

  3. Also ich würde eine Digital only Generation nur mit machen wenn folgendes erfüllt wäre:


    1. Die Möglichkeit die Spiele anderen auszuleihen.

    2. Die Möglichkeit Spiele wieder zu verkaufen.

    3. Endlich ein ordentliche Rückgabe Option ( mindestens auf Steam level)

    4. Die Spiele wieder billiger werden da ja mit digital only eine Menge kosten wegfallen.

    5. Es so einrichten das Spiele nicht mehr wegen irgendein Lizenz schwachsinn oder so für immer verschwinden.

    6. Das man seine bisher gekauften physischen Spiele der letzten Generationen ( so weit wie halt die abwärtskompatibilität geht) kostenlos digital für die neue digital only Generation bekommt. Ansonsten ist ja die Sammlung für die neue Generation komplett wertlos.


    Solange dies nicht erfüllt ist bleibt für mich die digitale Version minderwertig. Da aber alle meinen genannten Punkte Sachen sind wo die Unternehmen von den Kunden maximal Geld rauspressen werden ist das ungefähr so wahrscheinlich wie Weltfrieden. Ich hoffe echt das zumindest bei Punkt 2 und 3 die EU den gierigen Konsolen Herstellern irgendwann mal dazu zwingt.

  4. Für die Konsolenhersteller ist sowas uninteressant. Da geht es nur sekundär darum, was die Kunden wollen.


    Für ist interessant wann sie den Schritt zu digital only gehen können ohne, dass die Kunden zur Konkurrenz gehen. Microsoft und Sony müssen einfach schauen, dass sie es gemeinsam machen.


    Und die Leute die jammern haben dann noch die Wahl ihre Altkonsolen zu umarmen oder auf die technische Speerspitze zu verzichten und bei Nintendo zu schmollen (die aber sicher auch gerne komplett digital wären).

  5. Und die Leute die jammern haben dann noch die Wahl ihre Altkonsolen zu umarmen oder auf die technische Speerspitze zu verzichten und bei Nintendo zu schmollen (die aber sicher auch gerne komplett digital wären).

    Während die anderen über den Verlust von Kreditkarteninformationen Identitätsdiebstahl und verlorenen Spielen jammern. Jammern kann man in beide Richtungen. :D

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