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Im Test! Atlas Fallen

TitelAtlas Fallen
Japan10. August 2023
Focus Home Interactive
Nordamerika10. August 2023
Focus Home Interactive
Europa10. August 2023
Focus Home Interactive
SystemPlayStation 5, Xbox Series, PCs
Getestet fürXbox Series X
EntwicklerDeck13
GenresAction-Adventure
Texte
Deutschland Nordamerika
VertonungDeutschland Nordamerika

Mit Titeln wie Lords of the Fallen (2014), The Surge und The Surge 2 bewies der deutsche Entwickler Deck13 schon mehrmals, dass auch deutsche Produktionen durchaus mit großen Triple-A-Titeln aus den USA oder Japan mithalten können.

Mit dem Fantasy-Action-RPG Atlas Fallen möchten die in Frankfurt am Main ansässigen Entwickler von Deck13 nun endgültig in die Oberklasse der Spieleentwickler aufsteigen und den SpielerInnen ein immersives und mitreißendes Erlebnis bieten.

Während der Gamescom 2022 wurde der Titel erstmals offiziell angekündigt. Ursprünglich hätte Atlas Fallen eigentlich schon im Mai 2023 erscheinen sollen. Aufgrund verschiedener Umstände musste man den Launch dann allerdings auf den 10. August 2023 verschieben. Erhältlich ist Atlas Fallen ab sofort für PlayStation 5, Xbox Series und PCs.

Kann der vielversprechende Titel aus deutschen Landen halten, was er verspricht, und vielleicht sogar den Weg für weitere hochkarätige Titel aus Deutschland ebnen? Das erfahrt ihr natürlich in unserem ausführlichen Test.

Tragische Geschichte um Tyrannei und Rebellion

Die tragische aber durchaus spannend erzählte Geschichte von Atlas Fallen handelt von der post-apokalyptischen Welt Atlas, welche vom Sonnengott Thelos und seinen finsteren Schergen regiert wird. Thelos regiert die Welt Atlas mit Hilfe der sogenannten „Wraith“. Die Wraith sind Sandmonster, welche die Wüste bewohnen und bewachen. Thelos zwingt und versklavt die verbliebene Menschheit dazu, die magische Substanz genannt „Essenz“ für ihn abzubauen.

Unser Held, ein namenloser und selbst erstellter Charakter, gehört zur untersten Schicht der übrig gebliebenen Menschheit: die sogenannten „Namenlosen“. Doch nun ist es an der Zeit sich gegen die tyrannische Herrschaft des Sonnengotts und seiner finsteren Schergen aufzulehnen und diese zu bekämpfen.

So nimmt die tragische Geschichte rund um den Fall von Atlas und der Herrschaft des Sonnengotts Thelos ihren Lauf. Mit ihren etlichen Twists und Überraschungen kann die Geschichte von Atlas Fallen durchaus überzeugen.

Dennoch muss man anmerken, dass die unzähligen und manchmal auch ausschweifenden Dialoge oft nicht ganz so spannend erzählt und inszeniert sind, wie man es sich vielleicht gewünscht hätte. Hier ertappte ich mich des Öfteren, dass ich unwichtige Dialoge auch einfach mal übersprungen habe, weil der Dialog einfach zu langatmig und teilweise auch mal belanglos war. Zumindest für mich.

Anspruchsvolles Kampfsystem will erlernt werden

Spielerisch lässt sich Atlas Fallen am ehesten als ein vereinfachtes Soulslike mit einer offenen Welt bezeichnen. Speziell das Kampfsystem erinnert vom Gefühl her stark an die großen Vorlagen aus dem Hause FromSoftware. Dementsprechend anspruchsvoll fallen auch die Kämpfe aus. Selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad hat man mit dem ein oder anderen Gegner richtig zu kämpfen und muss jederzeit konzentriert sein. Nicht selten durfte ich während meiner Reise durch die Spielwelt den „Game Over“-Bildschirm bestaunen.

Was die unterschiedlichen Waffen und Ausrüstungsgegenstände anbelangt, hält sich Atlas Fallen aber deutlich zurück. Das sogenannte „Gauntlet“, ein magischer Handschuh, welchen man zu Beginn des Abenteuers erhält, ist sozusagen die Allzweckwaffe in Atlas Fallen. Da sich der Handschuh in verschiedene Waffen wie beispielsweise eine Axt oder eine Schwert-Peitschen-Kombination „verwandeln“ kann, ist man hier aber relativ beengt, was die Auswahl der passenden Waffe anbelangt. Kein Vergleich also mit den FromSoftware-Titeln. Dafür aber auch deutlich einsteigerfreundlicher und übersichtlicher gehalten.

Was dafür deutlich umfangreicher ausfällt, sind die unterschiedlichen Fähigkeiten und Perks, die es zu erlernen gilt. Die Essenzsteine ermöglichen unzählige Spezialangriffe und Magieattacken, welche es zu beherrschen und im richtigen Moment einzusetzen gilt, um sich im Kampf den entscheidenden Vorteil verschaffen zu können. Da das Spiel einen aber gerade zu Beginn des Abenteuers wirklich mit Bedacht an die unterschiedlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten im Kampf heranführt, sollten auch Neulinge kein Problem damit haben, sich nach und nach mit dem manchmal doch recht fülligen Kampfsystem vertraut zu machen.

Gezielte Angriffe bringen höhere Belohnung

Eine Besonderheit des Kampfsystems ist die Möglichkeit, bestimmte Körperteile der Gegner gezielt anzugreifen. Gelb markierte Körperteile können, aber müssen nicht gezielt angegriffen werden. Hier erhält man nach dem Kampf eine etwas höhere Belohnung. Völlig optional also. Anders sieht es bei rot markierten Körperteilen aus. Diese sind essenziell für den Gegner und müssen zerstört werden, um den Gegner zu Fall zu bringen. Zwar nur ein kleines Gimmick, dennoch eine nette Idee, um die Kämpfe etwas aufzulockern.

Spielwelt lädt zum Erkunden ein

Bei Open-World-Titeln ist ja speziell die Spielwelt unheimlich wichtig. Auch in diesem Punkt kann Atlas Fallen durchaus überzeugen. Gerade in den ersten Stunden, die man mit dem Titel verbringt, findet man immer wieder spezielle Orte in der Spielwelt, die man auf jeden Fall erkunden möchte. Genau diese geweckte Neugierde, die Spielwelt zu entdecken, macht eine gute Open-World aus.

Überall in der Spielwelt gibt es verschiedene Gegenstände zu finden. Mal sind es lediglich kosmetische Sachen und mal sind es auch durchaus wichtige Magie-Power-ups oder andere storyrelevante Gegenstände, wie beispielsweise Aufzeichnungen von verschiedenen Charakteren, welche die Backstory weiter vorantreiben.

Das gesamte Abenteuer zusammen erleben

»Ein großes Highlight von Atlas Fallen ist auf jeden Fall der Zwei-Spieler-Koop-Modus. Denn hier kann man gemeinsam das gesamte Abenteuer erleben.«

Ein großes Highlight von Atlas Fallen ist auf jeden Fall der Zwei-Spieler-Koop-Modus. Denn hier kann man gemeinsam das gesamte Abenteuer erleben. Allerdings gibt es hier und da ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Crossplay beispielsweise wird nicht unterstützt. Man kann also immer nur mit SpielerInnen der gleichen Plattform zusammenspielen. Auch gibt es kein Matchmaking-System. Man muss seinen Koop-Partner also per Direkteinladung ins aktuelle Spiel einladen.

Leider ist dieser fantastische Koop-Modus lediglich online spielbar. Couch-Koop-Fans kommen also leider nicht auf ihre Kosten. Schade, aber verschmerzbar.

Schöne Optik lässt die Spielwelt glänzen

Auch optisch ist Atlas Fallen ein wirklich schönes Spiel geworden. Mit beeindruckender Weitsicht und fantastischen Lichteffekten bietet der Titel einiges fürs Auge und lässt die Spielwelt förmlich glänzen.

Auch in den unzähligen Kämpfen glänzt der Titel mit butterweich animierten Charakteren und Monstern. Lediglich die Charaktere selbst fallen speziell während der Dialoge etwas negativ auf. Diese wirken manchmal zu hölzern und steif. Absolut nicht mehr zeitgemäß also.

Der Titel lief auf der Xbox Series X stets mit butterweichen 60 Frames im Performance-Modus in 1440p. Störende Pop-ups oder Slowdowns sind mir zumindest nicht aufgefallen. Möchte man Atlas Fallen in voller 4K-Auflösung genießen, muss man allerdings mit eher störrischen 30 Frames leben.

Auch der Sound braucht sich nicht zu verstecken

Soundtechnisch ist Atlas Fallen ebenfalls wirklich gelungen. Mit unzähligen toll ausgewählten Melodien und Klangteppichen und den ordentlich abgemischten Soundeffekten kann der Titel durchaus auch mit der Triple-A-Konkurrenz aus Übersee mithalten.

Fazit

Auch wenn Atlas Fallen das Rad beziehungsweise das Genre sicher nicht neu erfindet, so kann man dennoch äußerst viel Spaß haben und sehr viel Zeit mit dem Spiel verbringen.

Neben der wirklich interessant und spannend gestalteten Spielwelt, die immer wieder zum Erkunden und Entdecken einlädt, kann auch das pfeilschnelle und actiongeladene Kampfsystem überzeugen. Speziell der Schwierigkeitsgrad hat es jedoch in sich und der „Game Over“-Bildschirm rollte zumindest bei mir nicht nur einmal über den Bildschirm. Mit unzähligen Fähigkeiten und Perks kann man sich aber den entscheidenden Vorteil im Kampf verschaffen.

Technisch ist Atlas Fallen ebenfalls äußerst gelungen. Die wunderschöne Spielwelt strotzt nur so vor Details und tollen Lichteffekten. Auf der Xbox Series X lief der Titel zu jeder Zeit absolut ruckelfrei mit butterweichen 60 Frames in 1440p. Möchte man den Titel in der 4K-Auflösung genießen, so muss man sich mit 30 Frames begnügen.

Das wirkliche Highlight von Atlas Fallen ist aber der Koop-Modus. In diesem Modus lässt sich das gesamte Spiel zusammen mit einem weiteren Spieler erleben. Allerdings funktioniert das nur online. Couch-Koop ist leider nicht möglich und auch ein Crossplay-Feature lässt der Titel leider schmerzlich vermissen. So kann man lediglich mit anderen SpielerInnen auf der gleichen Plattform zusammenspielen.

Wer etwas mit offenen Welten und dem recht unverbrauchten Setting anfangen kann und auch einer spielerischen Herausforderung nicht abgeneigt ist, sollte sich Atlas Fallen also durchaus ansehen. Hochkarätige Gaming-Kost aus Deutschland gibt es leider viel zu selten.

 

Story

Der finstere Sonnengott Thelos und seine Schergen regieren die Welt Atlas und zwingt die Menschen dazu, die Essenzsteine abzubauen. Als namenloser Held lehnt ihr euch gegen diese Tyrannei auf und wollt der Welt und der Menschheit den Frieden zurückbringen.

Gameplay

Pfeilschnelle Action und recht anspruchsvolles Kampfsystem fordern einen stetig. Viele Perks und Fähigkeiten erlauben es, das Kampfsystem auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Grafik

Tolle Optik mit fantastischen Lichteffekten und einer beeindruckenden Weitsicht. Im Performance-Modus mit butterweichen 60 Frames spielbar.

Sound

Absolut ordentlich. Tolle Melodien und knackige Effekte untermalen den Spielfluss gekonnt.

Sonstiges

Der grandiose Online-Koop-Modus ermöglicht es, das gesamte Spiel zu zweit zu erleben. Fantastisch und absolut löblich. Crossplay leider nicht möglich.

 

Bildmaterial: Atlas Fallen, Focus Entertainment, Deck13

2 Kommentare

  1. Das ist definitiv eines der Spiele, wo die Meinungen auseinander gehen. Ich finde es echt schlecht.

    Allgemein kann ich mit kaum einer Aussage übereinstimmen.

    Am Anfang dachte ich auch, der Coop macht Spaß, aber weil ich dann fast nur die Hälfte erkunde und selber gar nicht weiß was mein Mitspieler da gerade für Missionen für mich erledigt oder wo und welche Punkte er da überhaupt erkundet, wusste ich nicht einmal wie die Karte so wirklich aufgebaut ist. Und wenn man zusammen unterwegs ist, sind die Gegner zwar schnell platt aber dafür spawnen sie wie sie wollen mitten im Kampf einfach mit voller HP neu auf oder ihr loot landet irgendwo im Boden oder in einer Mauer. Apropos Bugs, das Spiel ist so kaputt, dass mir die Platin Trophäe verweigert wird, außer ich starte ein komplett neues Spiel oder finde einen Mitspieler wo ich dann von Anfang an dabei bin. Das exakt selbe Problem hatte auch mein Mitspieler, der die Trophäe nur hat, weil er das Spiel quasi ein zweites Mal mit mir gespielt hat.

    Auch cool, dass im Coop Schnellreise nur im selben Gebiet funktioniert und wenn man in ein anderes reisen will, muss man erst an einen bestimmten Punkt + man muss zusammen mit seinem Mitspieler in einem Radius stehen. Exakt das selbe mit allen Story relevanten Ereignissen.


    Ich fand das Spiel von vorne bis hinten ernüchternd.

  2. Das ist natürlich wie bei jedem Titel immer subjektiv.

    Was Bugs anbelangt, liegt das vielleicht an der Plattform.
    Ich konnte lediglich die Xbox-Version testen und für diese gabs zum Testzeitpunkt auch bereits ein Update. Diese lief soweit aber gut. ^^

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