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Angespielt! Granblue Fantasy: Relink

Granblue-Fantasy-Fans bewiesen in den letzten Jahren vor allem eines: Einen langen Atem. Immerhin sind mittlerweile stolze sieben Jahre ins Land gegangen, seit die Ankündigung von Granblue Fantasy: Relink Fan-Herzen höher schlagen ließ.

Die Vorfreude wird in den ersten Monaten gewaltig gewesen sein – immerhin präsentierte sich der Titel als waschechtes Action-RPG, für dessen Umsetzung sich niemand Geringeres als die Action-Veteranen von PlatinumGames verantwortlich zeichneten. 

Was aber tatsächlich folgte, war eine lange und bewegte Entwicklungszeit. PlatinumGames stieg wieder aus, Cygames nahm ab Februar 2019 kurzerhand selbst die Zügel in die Hand. Dann folgte im Frühjahr 2020 die Pandemie und warf das heiß ersehnte Projekt einmal mehr zurück. Oh je. 

Mit diversen Trailern versuchte Cygames in der folgenden Zeit natürlich die Bedenken zu zerstreuen – aber wo eingangs noch helle Vorfreude keimte, blühte zuletzt wohl allenfalls die Hoffnung, dass „Relink“ überhaupt noch das Licht der Welt erblickt. 

Mit der Opening Night Live nun also der große Lichtblick! Ein frischer – und äußerst imposanter –  Trailer beweist: Granblue Fantasy: Relink lebt und ist wohlauf. Und es gibt sogar einen konkreten Veröffentlichungstermin: den 1. Februar 2024. 

Aber klar: Viele Jahre der Skepsis lassen sich auch angesichts solch guter Nachrichten nicht einfach abwinken – vielleicht helfen euch aber die folgenden Zeilen dabei. Wir sind nämlich der Einladung von Cygames nach London gefolgt, wo uns „Relink“ nicht nur präsentiert wurde – nein, wir durften auch selbst an die Controller. 

Für Fans und alle, die es noch werden wollen

In London begrüßten uns sowohl der ‚Granblue Fantasy’-General-Director Tetsuya Fukuhara als auch „Relink“-Director Yasuyuki Kaji. Letzterer arbeitete zuvor übrigens an beliebten Action-Hits aus dem Hause PlatinumGames – darunter etwa Metal Gear Rising: Revengeance, Bayonetta 2 oder auch NieR:Automata

Das sind zweifelsohne große Namen im Action-Genre, die die Erwartungen an Granblue Fantasy: Relink vermutlich zu einem schweren Kreuz machen. Mit „Relink“ winkt aber eben auch Kajis Chance, sich in der Rolle des Directors eigene Sporen zu verdienen und entsprechend selbstbewusst trat er auch auf. 

Mit Granblue Fantasy: Relink möchte Kaji nicht nur alteingesessene Fans begeistern, sondern ebenso alle, die es noch werden wollen. Da trifft es sich natürlich gut, dass die Story Veteranen wie Neulinge gleichermaßen begrüßt. Habt ihr noch gar keine Berührungspunkte mit Granblue Fantasy gehabt, empfiehlt Kaji übrigens einen Blick in die Anime-Umsetzung „Granblue Fantasy The Animation“ – die Story spiele nämlich in jene von „Relink“ mit rein. Er betont aber auch, dass dies nicht zwingend notwendig sei. 

Die Geschichte von „Relink“ beginnt jedenfalls in einer kleinen Ecke der gigantischen Himmelswelt – dem Zegagrande-Luftraum. Hier überschlagen sich bald die Ereignisse und die ProtagonistInnen stürzen in ein schicksalhaftes Abenteuer, bei dem nicht zuletzt die mächtigen Astralbestien und ein mysteriöser Kult eine wichtige Rolle spielen sollen.

Koop, Quests und Bestien

Als Action-RPG lässt uns Granblue Fantasy: Relink die Handlung sowohl als Einzelspieler-Erfahrung als auch im Koop mit bis zu vier SpielerInnen erleben. Das bedeutet natürlich, dass es einer entsprechenden Besetzung bedarf, in deren Rollen SpielerInnen schlüpfen dürfen. Und so ist es auch: Neben den ProtagonistInnen Gran und Djeeta winken etwa ein Dutzend weitere Charaktere, die im Verlauf unseres Abenteuers mit uns in den Kampf schreiten können.

„Abenteuer“ bedeutet übrigens, dass wir uns im Zuge der Handlung in über 100 Quests unterschiedlicher Art stürzen. Es soll etwa Time-Attack-, Survival-, Boss-Quests und mehr geben. Stichwort „Boss“: Kaji betont, dass uns in „Relink“ auch kolossale Bossgegner erwarten. Einen ersten Eindruck bietet hier ja bereits der frisch veröffentlichte Trailer. Und auch in die Haut einiger gewaltiger Astralbestien sollen wir im Verlauf der Geschichte schlüpfen können, um es mit turmhohen Feinden aufzunehmen. Da fühlt man sich nicht von ungefähr an das kürzlich veröffentlichte Final Fantasy XVI erinnert.

Schade nur ist: Wie schon im Zuge der Preview von Granblue Fantasy Versus: Rising durften wir nur ein Bruchteil von alledem selbst ausprobieren.

Typisches Action-RPG

Die vorgestellte Demo lässt uns in die Rolle eines Charakters nach Wahl schlüpfen. Die Riege schien hier noch nicht komplett, bot aber eine ordentliche Auswahl an Figuren, die sich nicht nur visuell, sondern vor allem auch im Spielgefühl merklich voneinander unterschieden – dazu aber gleich mehr. 

Einmal für einen Charakter entschieden, wirft uns die Demo in das Grün einer Himmelsinsel. Unsere Aufgabe ist simpel: Das Eliminieren diverser Feindesgruppen – und natürlich wartet auch ein Boss darauf, von uns vermöbelt zu werden. Unterstützung erhalten wir dabei von weiteren Charakteren der bunten Riege, die in der Demo aber lediglich von der CPU kontrolliert werden. Schade, klang doch gerade der Koop-Modus so vielversprechend – aber sei’s drum. 

Genrekenner fühlen sich in Granblue Fantasy: Relink gleich heimisch. Zwei einfache Angriffe gesellen sich zum obligatorischen Sprung, Ausweichschritt, Block und Auto-Lock-On. Diese reichen wir zudem mit Spezialangriffen an, die wir auslösen, indem wir eine Schultertaste gedrückt halten und mit den Aktionstasten die gewünschten Fertigkeiten auswählen. Einmal ausgelöst, gehen diese in eine Abklingzeit über, ehe wir sie erneut bemühen. So schnetzeln wir uns nach kurzer Eingewöhnung souverän durch die Gegnerhorden. Übrigens: Weitere Fähigkeiten soll man im fertigen Spiel – ganz RPG-typisch – freispielen können.

„Relink“ ist Programm

Im Kampf gegen den Boss – ein hochgewachsenes, Axt-schwingendes Skelett – kommen dann auch die Eigenheiten des Kampfsystems von „Relink“ zum Tragen. In regelmäßigen Abständen haben wir nämlich die Gelegenheit, Link-Angriffe auszulösen. Mit diesen setzen wir die Kombos unserer GefährtInnen fort und sorgen im besten Fall für einen „Chain Burst“, der unseren Feinden ordentlich einheizt. Stellen wir uns geschickt an, versetzen wir Gegner sogar in einen Paralyse-Status, in dem sie besonders empfindlich auf unsere Angriffe reagieren.

Allerdings können auch unsere Feinde anders. Füllt sich ihre Overheat-Anzeige, müssen wir uns vor verheerenden Angriffen in Acht nehmen. Der Effektradius dieser Angriffe wird dabei übrigens angezeigt – wie etwa zuletzt in Final Fantasy XVI oder auch dem Remake von Trials of Mana. Im konkreten Fall des Demo-Bosses bedeutet das übrigens, dass er uns Wellen entgegen schleudert, die uns bei Kollision verlangsamen. Sehr unpraktisch, werfen sich im nächsten Moment doch lästige Schergen des Bosses in unseren Nacken. 

Neben der Hauptaufgabe präsentieren sich zudem optionale Nebenaufgaben – wie etwa das Eliminieren des Bosses in unter fünf Minuten. Gelingt uns das, begrüßt uns im Anschluss noch ein zweiter fieser Boss. Wie nett! 

Abwechslung und Action für alle

Gerade die Gefechte gegen die zähen Bosse wissen zu begeistern. Sie erfordern es, konzentriert am Ball zu bleiben – einfaches Button-Mashing wird jedenfalls nicht belohnt. Und auch die unterschiedlichen Herangehensweisen je nach Charakter versprechen ordentliches Spaß-Potenzial. Die flinke Charlotte spielt sich natürlich flotter als der behäbigere, aber kräftige Großschwertschwinger Siegfried. Und Magierin Io greift aus der Ferne an, während Lancelot mit seinen Dolchen auf Tuchfühlung geht.

Gerade die Aussicht auf den 4-Spieler-Koop verspricht hier eine tolle Abwechslung. Im Zusammenspiel mit der Quest-Struktur des Spiels drängt sich der wohlige Vergleich zu Titeln wie Monster Hunter auf. Ob das tatsächlich stimmt, wird sich aber spätestens mit dem Release zeigen müssen.

Übrigens: Seid ihr weniger auf anspruchsvolles Gameplay als viel mehr auf die Story von Granblue Fantasy: Relink aus, bietet euch der Titel zwei unterstützende Modi an. Der einfache Assist-Modus ermöglicht komplexere Kombos mit dem Betätigen einer einzigen Taste und unterstützt euch mit Auto-Heal und -Dash-Möglichkeiten. Und wenn ihr so gar nichts mit Videospielen am Hut habt, nimmt euch der Full-Assist-Modus alle Arbeit ab. Hier müsst ihr lediglich den linken Stick zur Fortbewegung nutzen, alles andere übernimmt das Spiel für euch. Damit dürfte so ziemlich jede/r in den Genuss von Granblue Fantasy: Relink kommen können.

Und wie stellte sich Granblue Fantasy: Relink technisch an? Kurzum: Sehr gut. Wir spielten eine Demo der PS5-Version, die weitgehend mit sauberen 60 Bildern pro Sekunde lief. Der Anime-Artstyle der Vorlage wird sehr schick in das bewegte Spiel übersetzt und dürfte Fans zu überzeugen wissen. Außerdem bietet „Relink“ deutschsprachige Bildschirmtexte.

Granblue Fantasy Relink lebt und ist wohlauf

Fans von Granblue Fantasy hatten es in den letzten Jahren nicht leicht. Wo 2016 – bei der erstmaligen Ankündigung von Granblue Fantasy: Relink – noch helle Vorfreude keimte, blühte zuletzt wohl allenfalls die Hoffnung, dass das Action-RPG überhaupt noch das Licht der Welt erblickt. Einen schicken Trailer, die Verkündung des konkreten Veröffentlichungsdatums und eine kleine (aber feine) Anspiel-Session später, ist aber klar: Granblue Fantasy: Relink lebt und ist wohlauf.

Wir durften zwar nur einen Bruchteil der vielen spannenden Features ausprobieren, aber der fühlte sich bereits äußerst stimmig an. Mit der Quest-Struktur von „Relink“ und dem versprochenen 4-Spieler-Koop kommt der Vergleich zu Titeln wie Monster Hunter in den Sinn. Gepaart mit dem flotten Action-Gameplay könnte hier also vor allem für Freunde von Mehrspieler-Erfahrungen ein kleines Juwel winken. Aber auch Solo-SpielerInnen und vor allem ‚Granblue Fantasy‘-Fans dürften auf ihre Kosten kommen.

Um das aber final bestätigen zu können, braucht es wohl tieferer Eindrücke, die Cygames auf dem Weg zur – hoffentlich tatsächlichen – Veröffentlichung am 1. Februar 2024 noch liefern wird. Wir dürfen auf jeden Fall gespannt bleiben.

 

Bildmaterial: Granblue Fantasy: Relink, Cygames

13 Kommentare

  1. Ich habe es jetzt tatsächlich digital vorbestellt, aus dem einfachen Grund, ich möchte es gerne mit meinem Bruder spielen.

    Der Monster Hunter ähnliche Multiplayer spricht mein Bruder und mich schon an. D


    Der Assistmode kann im Endgame nicht benutzt werden. Laut den Entwicklern besteht das Spiel aus 60% Endgamecontent. 😅

  2. Wie darf man denn das verstehen? :D

    wie schon, das 40% der Spiels halt Story sind und 60% des Spiels Inhalte sind, die im Spiel erst verfügbar sind, wenn du die Story des Spiels durchgespielt hast, also das Endgame erreicht hast.

    Bedeutet also, das mehr als die Hälfte dessen, was du im Spiel machst, erst passiert, sobald du das Spiel und dessen Story zunächst durchgespielt hast.


    Das sind dann üblicherweise Features wie

    - New Game Plus mit dann neuen freigeschalteten Endgame Inhalten, damit der zweite Durchlauf auch noch interessant ist, wenn du alles auf Maximum direkt hast...

    - Online Coop Missionen,

    - Online Raids,

    - Online Dungeons


    das Spiel hat ja zwei Spielmodi, Single Player offline, und den Mehrspieler-Online Modus und damit dieser natürlich auch bedeutdam genug ist, spielt 60% des Spiels sich Online ab.

    Die frage die man hier sich stellen muss ist eher, ob diese Online-Inhalte, diese 60% ob die später alle zwingend mit anderen Spielern gemacht werden müssen, oder ob es auch möglich ist diese Inhalte Solo machen zu können ähnlich wie Monster Hunter World

  3. wie schon, das 40% der Spiels halt Story sind und 60% des Spiels Inhalte sind, die im Spiel erst verfügbar sind, wenn du die Story des Spiels durchgespielt hast, also das Endgame erreicht hast.

    Bedeutet also, das mehr als die Hälfte dessen, was du im Spiel machst, erst passiert, sobald du das Spiel und dessen Story zunächst durchgespielt hast.

    So etwas in der Art dachte ich mir schon. Hab' ja nix gegen New Game+ usw., aber wenn im ersten Run nicht mal die Hälfte der Inhalte verfügbar ist, steht das irgendwie in keinem Verhältnis mehr.

    Erstaunlich, was Entwickler mittlerweile auffahren, um zu verhindern, dass Spieler den jeweiligen Titel unmittelbar nach dem Abspann unwiderruflich zu den Akten legen - sei es nun über Achievements oder eben sogenannten "Endgamecontent".

    Ich persönlich hab' solche "Anreize" nie gebraucht, um einen zweiten Run zu wagen, wenn mich ein Spiel angesprochen hat.

  4. Wurd glaub ich aber auch gesagt, dass man für den Endgame-Content gut 100 Stunden braucht, nur um einmal durchzukommen.

    Heißt, bei 40% davon wäre immer noch genug Fleisch für den Singleplayer-Content übrig.

    Fragt sich nur, wie gut dieses Fleisch schmeckt. Ist es köstlich gewürzt und gebraten oder noch roh und riecht schon etwas streng?

    Wird wohl die Zeit zeigen - wie üblich.

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