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Hinweise auf Lootboxen und mehr: Neue USK-Kennzeichen sorgen 2023 für mehr Transparenz

Die USK wird ab dem kommenden Jahr neue Kennzeichnungen bei der Altersfreigabe von Games vornehmen. Die „größte Reform seit 2003“ bringt neue Hinweise auf In-Game-Käufe, Schreckmomente und Kriegsthematiken auf die Verpackung. Eine Reaktion auf das seit Mai 2021 geltende, neue Jugendschutzgesetz.

Sogenannte „Online-Risiken“ sollen demnach dann auch bei der Alterseinstufung selbst eine Berücksichtigung finden. Dazu zählen neben „Chats“ und der Anzeige des Standorts auch Ingame-Käufe.

Ingame-Käufe machen den Löwenanteil des Games-Umsatzes in Deutschland aus, aber Ingame-Käufe sind eben nicht gleich Ingame-Käufe. Man unterscheidet zwischen Season-Pässen, kosmetischen DLC, Spielbeschleunigern und eben auch Lootboxen.

Während sich beim Freigabeprozess automatisch eine Abgrenzung ergeben wird, scheint sie auch auf der Spieleverpackung unerwartet deutlich gegeben. Die Beispiel-Etiketten auf der USK-Website zeigen unter anderem „In-Game-Käufe“, listen aber auch explizit „Glücksspielthematik“ als Einzelhinweis zum Inhalt.

Auch Einzelhinweise auf „belastende Themen“ wie Tod, Mobbing oder Sucht wird es geben. Neben den zu erwartenden Hinweisen wie Gewalt, Sex und Alkohol gibt es auch Warnungen vor Handlungsdruck (stressige Bosskämpfe) oder Horror- und Ekeleffekte.

Lootboxen werden explizit gekennzeichnet

Auf der Verpackung wird man laut GamesWirtschaft statt „Lootboxen“ dann die sperrige Formulierung „In-Game-Käufe + zufällige Objekte“ finden können. Das wird darin begründet, dass „Lootboxen“ zwar in der Gaming-Bubble eine eindeutige Beschreibung sind, nicht aber bei Eltern.

Gegenüber GamesWirtschaft hat USK-Geschäftsführerin Elisabeth Secker erklärt, dass solche „Online-Risiken“ dann auch zu einer höheren Alterseinstufung führen können. Insbesondere, wenn Hersteller keine systemseitigen Vorkehrungen zu Block- und Meldefunktionen sowie Obergrenzen schaffen. Die Einschätzung ist, dass der Anteil von USK-16- und USK-18-Games kaum steigen würde, wohl aber USK-0- oder USK-6-Spiele höher eingestuft werden könnten. Stichwort: FIFA.

Sammler schlottern mit den Knien: Aber keine Angst, die Zusatzhinweise finden erst auf der Rückseite Beachtung. Die Vorderseite wird zwar weiterhin vom überdimensionalen USK-Siegel geziert, aber die weiteren Informationen finden hier keinen Platz. Auch in der USK-Datenbank sollen diese Hinweise fortan zu finden sein.

Bildmaterial: USK

9 Kommentare

  1. Warnungen vor Handlungsdruck (stressige Bosskämpfe)

    Ich musste hier herzlich lachen. Omg was soll ich nur tun, der Boss hat sein Schwert gezogen. xD



    Die größte Reform wäre, diese hässlichen, verunstaltenden bunten USK und FSK Logos von den Spieleverpackungen zu verbannen und sich da mal was besseres einfallen zu lassen. Der USK traue ich es natürlich auch zu, weiterhin die bunten Logos so zu lassen und direkt daneben noch nen Roman über heikle Inhalte mit auf das Cover klatschen.

    Die vernünftigste Entscheidung wäre das ganze hinter QR Codes zu sperren die einem die Warnhinweise aufs Handy spielen. Dann gäbe es einen Hinweis entweder vorne oder hinten auf der Verpackung der betreffenden Käufern alles erklärt. Das ganze kann man dann noch mit Hinweise für Eltern oder ähnlichem Labeln und alles wäre gut. Die QR Codes könnten noch eine farbige Umrandung für die derzeitige Skalierung der USK Logos bekommen und alle wären zufrieden.

  2. Ich musste hier herzlich lachen. Omg was soll ich nur tun, der Boss hat sein Schwert gezogen. xD

    Menschen mit Handicap dürfen sich freuen, wenn die Entwickler schon nicht daran denken dann zumindest die USK.

  3. Menschen mit Handicap dürfen sich freuen, wenn die Entwickler schon nicht daran denken dann zumindest die USK.

    Sicherlich vernünftig, des wegen sei es mir dennoch verziehn wenn ich im ersten Moment trotzdem bei dem Satz schmunzeln musste.

  4. Sicherlich vernünftig, des wegen sei es mir dennoch verziehn wenn ich im ersten Moment trotzdem bei dem Satz schmunzeln musste.

    Ich musste zuerst an From Software denken, bei denen könnte ich mir vorstellen dass sie dafür nun eine extra Warnung aufgedruckt bekommen bei ihren Spielen.

  5. Die vernünftigste Entscheidung wäre das ganze hinter QR Codes zu sperren die einem die Warnhinweise aufs Handy spielen. Dann gäbe es einen Hinweis entweder vorne oder hinten auf der Verpackung der betreffenden Käufern alles erklärt.


    Das wäre zu digital für deutsche Verhältnisse :D



    Ja, kurze Info zu der großen Revolution: Das Logo auf dem Frontcover bleibt unverändert (was mich jetzt nicht so sehr wundert, da für eine Änderung dann auch die FSK mitziehen müsste und von denen gab es kein Statement). Dafür kommt nochmal eine Art Bauchbinde in jeweiliger Farbe der Altersfreigabe des Titels auf die Rückseite des Covers wo dann die Hinweise drin verewigt sind. Mit anderen Worten: Mehr USK-Content ohne Extrakosten.


    In der News oben, wenn man dem Link folgt, gibt es schon ein Beispielbild der USK, hier mal ein paar mehr verewigt:


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