SWI Test

Im Test! Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Hinokami Chronicles für Switch

TitelDemon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Hinokami Chronicles
Japan9. Juni 2022
Aniplex
Nordamerika10. Juni 2022
SEGA
Europa10. Juni 2022
SEGA
SystemPlayStation 4, PlayStation 5, PC, Xbox One, Xbox Series, Nintendo Switch
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerCyberConnect2
GenresAction
Texte
Deutschland
VertonungNordamerika Japan

Einer der wohl größten Anime-Hits der letzten Jahre ist „Demon Slayer“, oder im Original „Kimetsu no Yaiba“. Bereits auf PlayStation- und Xbox-Konsolen sowie dem PC ist seit einiger Zeit eine Videospiel-Umsetzung erhältlich. Diese umfasst die erste Staffel des Anime sowie den sogenannten Mugen-Zug-Arc – unseren damaligen Test findet ihr hier. Nun wurde der Titel auch auf Nintendo Switch portiert. Doch konnte man dieses grafisch effektvolle Abenteuer auch ordentlich auf den kleinen Bildschirm bringen?

Die Geschichte um Tanjirō, Nezuko und Co.

In Demon Slayer geht es um Tanjirō und seine Schwester Nezuko, welche nach dem Angriff eines Dämonen von selbigem in ein sonnenscheues Monster verwandelt wurde. Das Ziel des jungen Geschwister-Paares ist es nun, ein Heilmittel zu finden und die in einen kafkaesken Zustand geratene Nezuko wieder in einen Menschen zu verwandeln. Um seine Ziele zu erreichen, erlernt Tanjirō das Kämpfen gegen Dämonen. Mithilfe spezieller Atem-Techniken erlangt er die Kraft, künftig gegen die bösen Wesen antreten zu können.

Nach recht kurzer Zeit trifft er auf seine künftigen Gefährten Inosuke und Zen’itsu. Deren gemeinsame Abenteuer stellt euch Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Hinokami Chronicles in unterschiedlichen Kapiteln dar. Dabei sind die Zwischensequenzen, welche euch die Story erzählen, teilweise sehr lang und umfangreich. Zusätzlich gibt es noch kleine Erinnerungspassagen, welche ihr optional für weitere Infos anschauen könnt. Wer also weder Anime noch Manga gelesen hat, wird hier trotzdem nahezu alles nacherleben und erfahren können.

Während ihr im Story-Modus viele Sequenzen anschaut, um die Geschichte zu erfahren, so habt ihr natürlich trotzdem auch spielbare Inhalte. Oft könnt ihr mit Tanjirō durch Areale laufen, welche allerdings sehr geradlinig sind. Viel passiert da meist nicht. Eigentlich bewegt ihr euch nur von A nach B, sammelt unterwegs Ingame-Währung oder zusätzliche Erinnerungsstücke ein. Zusätzlich können kleine „Aufgaben“ erledigt werden. Dies bedeutet aber eigentlich nur auf dem Weg ein Ausrufezeichen anklicken, eine kleine Textbox lesen und weiter geht es. Natürlich trägt dies zum Aufbau der Welt bei, aber ansonsten gibt es in den Laufpassagen nicht viel zu machen.

Das Herzstück des Spiels: die Kämpfe

»Wer weder Anime noch Manga gelesen hat, wird hier durch die umfangreichen Zwischensequenzen trotzdem nahezu alles nacherleben und erfahren können.«

Natürlich sind die Kämpfe im Spiel dann das Interessanteste. Im Story-Modus finden meist Kämpfe gegen Dämonen statt, welche immer alleine antreten. Als Spieler könnt ihr häufiger zwischen zwei Charakteren wechseln. Im Versus-Modus, oder online, läuft das Ganze ähnlich ab. Spielt ihr einen Dämon, tritt dieser immer alleine an. Wählt ihr menschliche Kämpfer (oder Nezuko) aus, dann wird im Zweier-Team gekämpft. Auf Knopfdruck kann dann nicht nur gewechselt, sondern auch ein Hilfs-Angriff des Team-Partners genutzt werden.

Auch ein Ausweichen aus einer Kombo ist dank des Partners möglich – aber auch die Dämonen können dies nutzen. Jedoch gibt es einen kleinen Cooldown für dieses Entweichen einer Angriffskette. Ebenfalls wichtig: Eine Kette kann nicht endlos angereiht werden. Nach einer gewissen Kombo-Zahl wird euer Gegner weiter weggeschleudert und erhält somit eine Chance auf Erholung.

Apropos Angriffskette: Auf Knopfdruck greift ihr mit einer Kombo an, welche sich mit verschiedenen Aktionen verketten lässt. Sei es ein Sprint zum Gegner, um die Kombo zu resetten, oder ein starker Angriff, um ordentlich Schaden zu machen. Die Aktionen wie Sprint oder Spezialangriff benötigen jedoch einen Teil eurer blauen Leiste, welche sich unter der Lebensleiste befindet. Diese füllt sich bei Stillstand oder während eurer Angriffe von alleine wieder auf.

Ansonsten gibt es eine weitere Leiste am unteren Bildschirmrand, welche euch bei gefülltem Zustand mehrere Optionen bietet. Entweder nutzt ihr einen Ultimativen Angriff, welcher je nach Anzahl der gefüllten Balken unterschiedlich starken Schaden anrichten kann. Oder ihr geht in den Wellen-/Schub-Modus, welcher euch viel stärker macht und neue Angriffsmuster sowie Spezialangriff ermöglicht. Bei den Dämonen führt dieser Modus sogar zur Heilung der Lebensleiste.

„Wenig“ Singleplayer-Content

Der Story-Modus ist nun nicht direkt kurz, aber das liegt eher an den umfangreichen und sehr imposant in Szene gesetzten Sequenzen. Dabei wird auch der Humor der Reihe perfekt eingefangen, sowie die hohe Animations-Qualität der Angriffe. Doch ist der Story-Modus durchgespielt, gibt es für Einzelspieler nicht mehr viel zu erledigen. In einem Trainings-Modus könnt ihr die Kniffe und Tricks der Kämpfer noch genauer erlernen.

Der Belohnungsbereich ermöglicht euch das Freischalten von zum Beispiel Titeln für den Online-Modus mithilfe der Ingame-Währung. Auch könnt ihr da Kämpfer freischalten, ohne den Story-Modus spielen zu müssen. Wer eine Herausforderung sucht, wird übrigens wohl doch eine Weile beschäftigt sein, denn einen S-Rang in jedem Story-Kapitel zu erhalten, erfordert durchaus ein wenig Geschick.

Bei Spielen dieser Art wünsche ich mir immer einen Arcade-Modus. Ich möchte einfach einen Charakter auswählen und ein paar Kämpfe in Folge bewältigen können. Gerade auf einer Nintendo Switch würde sich das ja eigentlich gut machen. Doch in Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Hinokami Chronicles fehlt ein solcher Modus. Der Fokus hier liegt dann wohl größtenteils nur noch auf dem Online-Modus, in welchem ihr euch mit anderen Spielern die Köpfe einschlagen könnt.

Übrigens: Der originale Release des Spieles erhielt erst mit Updates die Möglichkeit, die Dämonen spielen zu können. In dem Switch-Port sind diese Updates direkt mit enthalten. Freischalten müsst ihr die Dämonen jedoch trotzdem erst einmal.

Das Wichtigste am Port: die Grafik

»Größtenteils sieht das Spiel wirklich toll aus, auch im Handheld-Modus. Es gab beim Spielen auch nie Einbrüche in der Framerate.«

Ich war sehr positiv von der grafischen Qualität der Portierung überrascht, muss ich zugeben. Wobei CyberConnect2 ja bereits die „Naruto Ultimate Ninja Storm“-Spiele erfolgreich auf Nintendos Handheld-Hybrid portiert hatte. Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Hinokami Chronicles sieht man manchmal die geringere Auflösung im Handheld-Modus vor allem an den Rändern von Charakteren in Zwischensequenzen an. Größtenteils sieht es aber wirklich toll aus, auch im Handheld-Modus. Ich hatte beim Spielen auch nie Einbrüche in der Framerate. In den Story-Missionen gibt es manchmal etwas detailärmere Texturen, aber das ist nun kein Beinbruch. Ein einziges Problemchen hatte ich jedoch einmal, bei dem die Hälfte der Stage einfach nicht angezeigt wurde. Das geschah in den Zwischensequenzen sowie in den Kämpfen selbst. Nach einem Neustart der Konsole war alles normal und es trat auch nicht noch einmal auf. Sehr merkwürdig.

Während ich die japanischen Stimmen von Tanjirō und Co. gewohnt bin, so habe ich mich über die englische Sprachausgabe gefreut. Diese ist gut gelungen und auf einem hohen Niveau – aus Gewohnheit entschied ich mich dann aber doch für die japanischen Stimmen. Auch hier gibt es nichts zu meckern: Die Originalsprecher der japanischen Anime-Adaption geben auch hier alles. Die musikalische Untermalung ist gelungen, sogar im Kampf gegen die Spinnen-Dämonen gibt es einen meiner liebsten Songs.

Auf zur Dämonen-Jagd!

Fans des Franchise sollten bei Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Hinokami Chronicles definitiv zuschlagen, auch auf Nintendo Switch. Tatsächlich ist für mich diese Version auch die interessanteste, einfach aufgrund der Mobilität der Konsole. Ich habe mich auf der Arbeit in der Pause mehrfach dabei erwischt, im Versus-Modus dann doch ein bis zwei Runden zu absolvieren. Das Kampfsystem war für mich als alten Ninja-Storm-Hasen leicht zu erlernen, da es sich doch recht ähnlich spielt. Auch der Story-Modus erzählt die Geschichte auf gelungene Art und Weise. Ein toller Port eines tollen Spieles – auch wenn mich persönlich das Fehlen eines Arcade-Modus noch immer schmerzt.

 

Story

Tanjirōs Familie wird von einem Dämon getötet – ein Rachefeldzug gegen selbige beginnt.

Gameplay

Im Story-Modus durch Schlauchlevel laufen – das Herzstück sind die Kämpfe. Diese sind spaßig, brachial inszeniert und fair. Die Kämpfer spielen sich recht unterschiedlich.

Grafik

Tolle Portierung eines hübschen Spieles. Großartig inszenierte Spezial-Angriffe und Zwischensequenzen ohne Framerate-Einbrüche.

Sound

Englische und japanische Sprachausgabe, toller Soundtrack mit bekannten Tracks aus dem Anime (wenn ich mich richtig erinnre).

Sonstiges

Kein Arcade-Modus, nach Absolvieren des Story-Modus nicht mehr viel für Einzelspieler zu erledigen.

Bildmaterial: Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Hinokami Chronicles, Sega, Aniplex / Cyberconnect2

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