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Im Test! Grand Theft Auto Trilogy: Definitive Edition

TitelGrand Theft Auto Trilogy: Definitive Edition
Japan11. November 2021
Rockstar Games
Nordamerika11. November 2021
Rockstar Games
Europa11. November 2021
Rockstar Games
SystemPlayStation 4/5, Xbox Series S/X, Xbox One, Nintendo Switch, PCs
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerGrove Street Games
GenresAction-Adventure
Texte
Deutschland Nordamerika 
VertonungDeutschland Nordamerika 

Die äußerst erfolgreiche GTA-Serie begleitet uns bereits seit dem Jahre 1997. Die ersten beiden Teile der legendären Reihe wurden dabei noch aus einer Top-Down-Perspektive gespielt und ließen damals lediglich erahnen, in welche Richtung die Serie noch gehen könnte.

Mit GTA 3 erschien dann im Jahre 2001 der erste 3D-Teil der Reihe, vorerst exklusiv für PlayStation 2, und läutete zugleich ein neues Zeitalter im Open-World-Genre ein. Das Besondere am dritten Teil der Reihe war die bis dato unerreichte Bewegungsfreiheit in einer offenen virtuellen Welt. Daher war es auch nur wenig verwunderlich, dass GTA 3 ein enormer Erfolg wurde und die beiden Nachfolger Vice City und San Andreas nicht lange auf sich warten ließen.

Im Oktober des Jahres 2021 war es dann letztendlich so weit und der Entwickler Rockstar Games kündigte nach mehreren Leaks die GTA Trilogy für PlayStation 4/5, Xbox Series S/X, Xbox One, Nintendo Switch und PCs an.

Diese Trilogie soll neben den Teilen Grand Theft Auto 3, Grand Theft Auto: Vice City und Grand Theft Auto: San Andreas auch mit etlichen Verbesserungen, wie beispielsweise einer grafischen Aufwertung, besseren Soundeffekten, einem angepassten Kampfsystem und diversen anderen Quality-of-Life-Verbesserungen daherkommen.

Ob diese von vielen Fans herbeigesehnte aufgebohrte Trilogie halten kann, was sie verspricht, und ob sie dem Erbe der legendären und erfolgreichen Reihe treu bleibt, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

Verschiedene Gangster mit unterschiedlichen Motivationen

In allen drei Teilen der Grand-Theft-Auto-Trilogie übernimmt man die Rolle eines Gangsters, welcher sich von unten nach ganz oben arbeiten will. Geld und Macht ist alles in dieser Welt, die von Gangs regiert und beherrscht wird. Das machen die GTA-Titel von der ersten Minute an klar.

Der Stil der Spiele erinnert oft an beliebte Gangsterfilme und gerade die vielen lustigen und gut geschriebenen Zwischensequenzen machen auch heute noch viel Spaß.

Als stummer Claude unterwegs in Liberty City

In GTA 3 übernimmt man die Rolle von Claude, einem weißen Kleinganoven, welcher im ganzen Spiel kein einziges Wort von sich gibt. Als Claude übernimmt man Aufträge von verschiedenen Fraktionen, wie beispielsweise der Yakuza oder der Leone-Familie. Diese werden nach und nach anspruchsvoller und mit der Zeit entspinnt sich eine Geschichte rund um Rache und Macht, ganz im Stile von bekannten Gangster-Filmen wie Scarface und Der Pate.

GTA 3 spielt in der fiktiven Stadt Liberty City, welche eine virtuelle Nachbildung von New York darstellen soll.

Tommy Vercetti will ein Imperium aufbauen

In GTA: Vice City schlüpft man in die Rolle von Tommy Vercetti. Er ist ein Gangster, der für Sonny Forelli, einen der Mafia-Bosse von Liberty City, mehrere Morde begangen hat und dafür eine 15-jährige Gefängnisstrafe absitzen musste.

Tommy arbeitet sich im Spielverlauf nach und nach zu einem der mächtigsten Männer in Vice City, welches an Miami angelehnt ist, heran und wird früher oder später auch zur Zielscheibe seines eigentlichen Arbeitgebers, welcher Tommy seine neu gewonnene Position streitig machen will. Wer in Vice City die Macht über das Koks hat, hat auch die Macht über die Stadt.

San Andreas in den 90ern: Hip-Hop und Gangs regieren die Stadt

GTA: San Andreas spielt im San Andreas der 90er-Jahre. Hip-Hop und Gangs regieren die Stadt. Diese zahlreichen Gangs liefern sich täglich erbitterte Machtkämpfe in den wichtigen Vierteln der Großstadt, die ein virtuelles Abbild von Los Angeles darstellen soll.

Man übernimmt die Rolle des Afroamerikaners Carl Johnson, genannt CJ, welcher auf der Seite der Grove-Street-Gang zahlreiche Aufträge für diese und auch für andere Arbeitgeber erledigen muss. Ebenso wie Claude und Tommy Vercetti strebt auch CJ nach mehr Macht und Ansehen in San Andreas. CJ muss sich dabei nicht nur mit anderen Gangs, sondern auch mit dem ein oder anderen korrupten Polizisten herumschlagen.

Open-World-Gameplay in Kinderschuhen

Was man allen drei Teilen der GTA-Trilogy deutlich anmerkt, ist die Tatsache, dass das Open-World-Genre zur damaligen Zeit noch in den Kinderschuhen steckte. Speziell bei GTA 3 merkt man heutzutage, wie stark die technische Limitierung zur damaligen Zeit doch war. Selten wirkt die Stadt wirklich belebt und voll. Oft sind nur wenige Fahrzeuge und Passanten unterwegs und auch die Weitsicht lässt zu Wünschen übrig.

Die Grafik hat durchaus ihre guten Momente.

Bei Vice City und San Andreas merkt man dann deutlich, wie sich Rockstar Games selbst entwickelte. Sowohl Vice City als auch San Andreas wirken deutlich belebter und lebendiger als Liberty City und auch die Soundtracks der beiden Nachfolger konnten nochmals eine ganze Schippe drauflegen.

In San Andreas war es letztendlich sogar möglich, Muskeln auf- oder abzubauen, Klamotten und Frisuren zu wechseln und Fahrzeuge zu verändern, sprich zu tunen. Für viele Fans gilt San Andreas daher bis heute als einer der besten Titel der gesamten Reihe.

Die Schusswechsel fallen oft bockig und ungelenk aus.

Man darf jedoch nicht vergessen, dass alle drei Titel der Trilogie schon viele Jahre auf dem Buckel haben und gameplaytechnisch daher keinesfalls mehr modern oder aktuell wirken.

Speziell das Kampfsystem lässt viele Wünsche offen. Oft wirkt es ungelenk und umständlich, Ziele anzuvisieren oder hinter Objekten in Deckung zu gehen. Wenigstens dachte Rockstar bei der GTA Trilogy an ein Schnellauswahl-Menü für die Waffen. Dies macht die hektischen Kämpfe zumindest etwas angenehmer.

Grafisch angestaubt und nur marginal verbessert

Auf grafischer Seite kann die GTA Trilogy leider nur bedingt begeistern. Zwar wurden alle drei Titel auf eine neue Engine portiert und auch der Grafikstil angepasst, dennoch wirken die drei Spiele eher altbacken und lassen viele grafische Feinheiten vermissen.

Die Optik wirkt nun deutlich comicartiger. Diese neue Optik steht den Titeln durchaus, jedoch gibt es kaum neue Effekte beziehungsweise verbessern diese das Gesamtbild nur marginal. Gerade die Wetter- und Lichteffekte hätten nochmal ein ganzes Stück hochwertiger ausfallen müssen.

Unterm Strich bleibt die GTA Trilogy also ein nettes grafisches Update, mehr aber auch nicht. Viele SpielerInnen hatten außerdem Probleme mit FPS-Einbrüchen, Abstürzen und anderen Glitches, welche vielen Käufern den Spielspaß raubten. Gerade bei so alten Titeln wie diesen hier, sollte so etwas keinesfalls passieren.

Die Soundtracks sind heute wie damals fantastisch

Soundtechnisch gibt sich die GTA Trilogy jedoch keine Blöße. Gerade die unterschiedlichen Soundtracks, welche perfekt in die jeweilige Epoche passen, untermalen das Spielgeschehen jederzeit auf höchstem Niveau. Hier gibt es absolut nichts zu meckern.

»Gerade die unterschiedlichen Soundtracks, welche perfekt in die jeweilige Epoche passen, untermalen das Spielgeschehen jederzeit auf höchstem Niveau.«

Ein paar Songs der originalen Spiele mussten aufgrund von rechtlichen Problemen jedoch ausgetauscht werden. Hier kann man Rockstar jedoch keinen Vorwurf machen, da dies eben eine Sache der Rechteinhaber der jeweiligen Songs ist. Hier hat Rockstar nur wenig Mitspracherecht.

Auch die Soundeffekte wurden leicht überarbeitet und passen im Großen und Ganzen gut zum Geschehen. Hier darf man natürlich auch keine Wunder erwarten, da die Titel, wie bereits erwähnt, schon viele Jahre auf dem Buckel haben.

Bugs, die nicht hätten sein dürfen

Was man auf jeden Fall noch Mal deutlich anprangern muss, ist die Tatsache, dass die GTA Trilogy gerade direkt zum Release voll mit Bugs war. Viele Spieler hatten mit Abstürzen zu kämpfen oder konnten die Trilogie erst gar nicht starten. Auch teils krasse FPS-Einbrüche musste man in Kauf nehmen.

Auch gameplaytechnisch gab es zu Beginn viele Bugs, wie beispielsweise festhängende Passanten und Fahrzeuge oder Missionen, die man nicht starten konnte.

Teilweise war die PC-Version der GTA Trilogy überhaupt nicht mehr als digitale Variante zum Kauf erhältlich. Gerade einem so hochgelobten Studio wie Rockstar Games sollte so ein Fauxpas auf keinen Fall passieren. Denn dieser Release hat dem Studio viel von seinem guten Ruf gekostet.

Fazit

Die GTA Trilogy kann man gerade Fans der Reihe ans Herz legen, welche die Klassiker nochmal neu erleben möchten. Auch wenn die grafischen Anpassungen nicht das Gelbe vom Ei sind und auch die Soundeffekte keine Bäume mehr ausreißen, so bleiben dennoch drei spannende Titel, ohne die das Open-World-Genre heute nicht das wäre, was es nun ist.

Die Soundtracks lassen heute wie damals keine Wünsche offen und gerade die lustigen und toll geschriebenen Zwischensequenzen bei den unterschiedlichen Auftraggebern sind absolut fantastisch und humorvoll.

Wären die vielen Bugs zum Release der Trilogie nicht gewesen, hätte man durchaus mehr Positives über die GTA Trilogy gelesen. So bleibt aber auch nach einigen Updates immer noch ein etwas bitterer Beigeschmack. Die Trilogie ist nun zwar gut spielbar, aber dennoch nicht das erhoffte Highlight, das sich so viele Fans so sehr wünschten.

Fans der Reihe greifen zu, alle anderen überlegen besser nochmals, ob sie den angestaubten Titeln trotz der technischen Schwächen eine Chance geben möchten.

 

Story

Drei aufstrebende Gangster in drei unterschiedlichen Städten versuchen, das Beste aus ihrer jeweiligen Situation zu machen und streben nach mehr Geld, Macht und der Herrschaft in dieser kriminellen und von Gewalt beherrschten Welt.

Gameplay

Klassisches Open-World-Gameplay mit offener Welt und viel zu erkunden. Mit Liberty City, Vice City und San Andreas hat man drei völlig unterschiedliche Städte, die sich deutlich voneinander abgrenzen.

Grafik

Stark angestaubte Optik, die mit der neuen, sehr comicartigen Engine nicht mehr ganz so altbacken wirkt. Alles in allem hätte die Optik aber deutlich besser ausfallen können.

Sound

Die Soundtracks sind heute wie damals fantastisch und lassen keine Wünsche offen. Auch die Soundeffekte sind noch im akzeptablen Rahmen. Hier darf man das Alter der Titel nicht vergessen.

Sonstiges

Die vielen Bugs gerade zum Release der Trilogie waren absolut katastrophal und kosteten Rockstar Games viel von ihrem guten Ruf.

Bildmaterial: Grand Theft Auto Trilogy: Definitive Edition, Rockstar Games / Grove Street Games

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