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Miitopia in Russland „zum Schutz von Minderjährigen“ erst ab 18 Jahren freigegeben

Bei Nintendo Direct stellte Nintendo in dieser Woche eine Neuveröffentlichung von Miitopia für Nintendo Switch vor. Während wir vielleicht darüber diskutieren, ob ein Preis von 49,99 Euro für diese leicht erweiterte Portierung gerechtfertigt ist, so ist Miitopia in Russland aus ganz anderen Gründen ein Thema.

Das Spiel wurde in Russland erst ab 18 Jahren freigegeben. Grund dafür ist das erst 2013 von Putin erlassene Gesetz 436-FZ über „homosexuelle Propaganda“, welches jegliche positive Äußerungen über Homosexualität in Anwesenheit von Minderjährigen oder über Medien unter Strafe stellt.

Miitopia erlaubt gleichgeschlechtliche Beziehungen und genau das dürfte den russischen Behörden ein Dorn im Auge sein. Die Freigabe ab 18 Jahren „zum Schutz von Minderjährigen“ soll dem wohl entgegenwirken. Human Rights Watch sieht das genau andersherum: Das Gesetz gefährdet Minderjährige.

Auch das Original für Nintendo 3DS, das 2017 veröffentlicht wurde, bekam eine Altersfreigabe ab 18 Jahren. In der Vergangenheit waren aus ähnlichen Gründen unter anderem auch Die Sims 4, Stardew Valley und FIFA 17 betroffen. Im Fußballspiel kann man Regenbogen-farbene Schnürsenkel auswählen, ein Zeichen zur Unterstützung der LGBTQ+ Community.

Tomodachi Life stand einst auch in der Kritik

Miitopias spiritueller Vorgänger Tomodachi Life stand wegen ähnlicher Thematik einst auch in der Kritik. Allerdings nicht in Russland. Als Tomodachi Life in Japan erschien, war es aufgrund eines Bugs möglich, gleichgeschlechtliche Beziehungen an bestimmten Punkten im Spiel einzugehen. Das hatte Nintendo eigentlich gar nicht geplant, weshalb die Sache später herausgepatcht wurde. Auch, weil der Fehler für zerstörte Speicherstände sorgte.

Das sorgte schon vor der Ankündigung des Spiels für den Westen verständlicherweise für Kritik. Für Aufsehen sorgte auch das Statement eines Nintendo-Mitarbeiters gegenüber AP. Darin war die Rede davon, man wolle mit Tomodachi Life eine spielerische alternative Welt bieten, keine Real-Life-Simulation. Nintendo entschuldigte sich später in einem weiteren offiziellen Statement.

Das ist Miitopia für Nintendo Switch

Miitopia lässt euch mit eurem Mii-Charakter auf ein urkomisches Abenteuer ziehen. Alle Bösewichte und Charaktere, auf die ihr trefft, sind ebenfalls Mii-Figuren. Ihr könnt so eure Mutter zum Oberschurken machen oder euren Großvater zum König. Gemeinsam macht ihr euch auf, um den Gesichter raubenden Dunklen Fürsten zu besiegen!

Auf Nintendo Switch bietet Miitopia* erweiterte Funktionen, mit denen eure Mii-Charaktere noch vielseitiger aussehen können. Es gibt ein Pferd, das als Gefährte zur Seite stehen kann. Miitopia soll schon am 21. Mai 2021 für Nintendo Switch erscheinen.

via Nintendo Life, Bildmaterial: Miitopia, Nintendo

1 Kommentar

  1. Also der Grund ist mal sowas fürn Nonsens, das im 21 Jahrhundert, die Worte "Akzeptanz und Toleranz" immer noch viele Menschen fremd sind ist echt beschämend. Wegen so etwas ein Spiel ab 18 Jahren freizugeben ist wirklich unverständlich. Man sollte die Minderjährigen nicht vor, der Homosexualität schützen, sondern vor solchen Menschen. Die immer noch, wie aus der Steinzeit denken.

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