SWI TOP Vorschau

Angespielt! Monster Hunter Rise

Mit „Monster Hunter: World“ und dessen „Iceborne“-Erweiterung entwickelte Capcom das erfolgreichste Videospiel der Firmengeschichte. Zu diesem Zeitpunkt gingen Switch-Besitzer leider leer aus, beziehungsweise sie bekamen nur eine erweiterte Neuauflage von „Monster Hunter Generations“. Mit Monster Hunter Rise steht nun ein brandneuer Teil für Nintendo Switch in den Startlöchern. Im Vorfeld hatte ich die Gelegenheit, mir die Demo näher anzuschauen. Eines kann ich vorweg sagen: Verdammt macht das Jagdhorn Spaß!

Doch eins nach dem anderen. Die Rise-Demo bietet, wie schon andere Demos zuvor, eine Quest für Anfänger und für Fortgeschrittene. Leider ist die Anzahl der Questteilnahmen auf insgesamt 30 beschränkt und bei unserer Anspielgelegenheit fehlte ebenfalls noch der Online-Multiplayer. Spaß macht die Demo trotzdem. Denn wer bislang noch überhaupt keine Berührungspunkte mit der Reihe hat, darf sich auf zwei Training-Quests freuen. Während im ersten Training Basisaspekte erklärt werden, dreht sich das zweite um den Wyvernritt. Richtig gehört: Man kann nun auf den Monstern reiten!

Du bist dran, Arzuros!

Mit der Unterstützung der neuen Seilkäfer ist der Wyvernritt ein leichtes Spiel. Die Käfer helfen einem nicht nur, durch die Luft zu springen, hohe Wände zu erklimmen und spezielle Waffenangriffe auszuführen, sondern „schnüren“ die Monster mit jedem Seilkäfer-Sprungangriff und Seidenbinder-Aktionen weiter ein. Ist das Monster dann bewegungsunfähig, kann es bestiegen werden. Dadurch sitzt mein Jäger nicht nur auf dem Monster, sondern kann mit ihm schwache sowie starke Angriffe ausführen, ausweichen und es gegen Wände laufen lassen.

So gegen andere große Monster zu kämpfen, lässt das Spiel noch einmal neu glänzen. In der Demo war es mir zum Beispiel möglich, mit Rathian einen wilden Groß-Izuchi anzugreifen. Besonders geschickt und feinfühlig gehen die Angriffe aber nicht von der Hand. Ein kurzzeitiger Spaß während der Jagd ist es dennoch allemal. Zudem wird der Jäger nun zum richtigen Monster. An das Steuern der Monster muss ich mich jedoch noch gewöhnen, da sich Monster teilweise nur schwerfällig bewegen lassen.

Generell spielt sich Rise dynamisch wie immer. Die Neuerungen aus World wurden übernommen und etwas erweitert. So lassen sich nicht nur Kräuter und Beeren im Vorbeigehen einpacken und kombinieren. Auch die Erz- und Knochenvorkommen müssen nur noch einmal gesammelt werden und dennoch erhält man drei Materialien. Das Einzige, was mich dabei stört, sind die Soundeffekte. Diese klingen etwas generisch und lieblos im Gegensatz zu früher. Daran werde ich mich aber gewöhnen.

Flora und Fauna

Leider gibt es in dieser Demo ebenfalls nur ein Gebiet, nämlich die Heiligen Ruinen. Wie in World sind die kleinen Gebiete ohne Ladezeiten miteinander verbunden, jedoch mit einzelnen Zahlen aufgeteilt. Ganz so lebendig wie Orte in World wirkt das Gebiet zwar nicht, dafür versprüht es einen ganz anderen, besonderen Charme. Da sich Rise mit einer östlichen Thematik beschäftigt und Gebäude, Personen sowie Monsterdarstellung darauf auslegt, spiegelt sich das ebenfalls in den Gebieten wider.

Hier gibt es mal einen kleinen Schrein, dort wächst die entsprechende Flora oder ihr seht kleine mystische Monster, wie zum Beispiel die Irrlitze. Diese leuchten nicht nur in unterschiedlichen Farben in der Gegend herum, sondern steigern eure Gesundheit, Ausdauer, Verteidigung und euren Angriff um wenige Punkte während der kompletten Quest. Es schadet also nicht, diese beim Vorbeilaufen oder -reiten einzusammeln.

Ihr habt richtig gelesen, ihr könnt ebenfalls reiten. Dabei meine ich jetzt nicht die großen Monster, sondern den neuen tierischen Begleiter, der „Palamute“ genannt wird. Dieser Hund unterstützt euch wie die katzenähnlichen Palicos im Kampf. Zeitgleich könnt ihr mit ihnen weite Strecken schnell zurücklegen. Das bringt erneut eine ganz andere Dynamik in das Gameplay, zumal ihr auch reitend große Monster erlegen könnt. Da wartet man quasi nur auf die ersten Speedrun-Videos, in denen nur mit dem Palamute gekämpft wird.

Mit Schwert, Schild und Seilkäfer

Was wäre Monster Hunter ohne sein gutes Waffen-Gameplay? Ziemlich langweilig natürlich. Entsprechend macht jede Waffe in der Demo einen guten Ersteindruck. Die 14 unterschiedlichen Waffenkategorien spielen sich gewohnt gut und geschmeidig. Einige Sachen wurden dennoch angepasst. Wie anfangs erwähnt, könnt ihr mit den Seilkäfern neue Angriffe ausführen. Bei den meisten Waffen handelt es sich um einen Sprungangriff nach vorne oder oben.

Speziellere Sachen hängen vom Typ ab. So schwingt die Schwert-und Schild-Kombination den Seilkäfer um sich herum, während die Energieklinge den Schild zückt und bei einem Treffer sich unter anderem die Phiolen komplett füllen. Das Jagdhorn zum Beispiel macht einen starken Klangangriff auf das Monster. Je nach Angriff kosten euch die Fähigkeiten sogar zwei Seilkäfer, die sich dann erst einmal wieder aufladen müssen. Durch die neue Anzahl an Möglichkeiten werden weitere Tasten belegt. Bis diese in Fleisch und Blut übergehen und bis ich mir gemerkt habe, welche Fähigkeit ich wie aktiviere, braucht es seine Zeit.

Zu Beginn brauchte ich unter anderem eine gewisse Eingewöhnungszeit, um die Distanzen von Sprung- und Sprintangriffen richtig abzuschätzen. Zudem fühlt es sich mit jeder Waffe anders an. Mit den kleinen, schnelleren Waffen ging es irgendwie besser von der Hand als mit den großen, schweren Waffen. Am „schlimmsten“ war es jedoch mit dem Bogen. Normalerweise werden die Seilkäfer mit ZL aktiviert. Beim Bogen wird mit der Taste jedoch gezielt und die Taste wandert auf die rechte Schultertaste. Daher wirkte es erst recht überladen.

Nichtsdestotrotz stehe ich der neuen vertikalen Mechanik positiv gegenüber. Schnell mal nach vorne sprinten oder an der Felswand entlanglaufen, das fühlt sich gut an. Da fühle ich mich fast wie ein echter Ninja. Das liegt auch an den Wurfmessern bzw. Kunai, die unbegrenzt im Inventar zur Verfügung standen. Es ist dann schon sehr verlockend, Monster nur mit den Messern zu jagen.

Rise Up!

Monster Hunter Rise macht einen sehr guten ersten Eindruck auf mich. Die Waffen spielen sich gewohnt gut, mit den Seilkäfern kommt eine schöne Erweiterung ins bekannte System und mit dem Palamute macht das Erkunden viel Freude. Als bekannter Jäger fühle ich mich direkt heimisch, zeitgleich bietet mir Rise genug Neues, damit es nicht langweilig wirkt und ich meine grauen Zellen auf Vordermann bringen muss. Wenn das komplette Spiel dieses Gefühl beibehält, könnte es wieder einmal mein Spiel des Jahres werden.

Bildmaterial: Monster Hunter Rise, Nintendo / Capcom

0 Kommentare

Zu diesem Beitrag gibt es noch keine Kommentare, besuche das Forum und sei der Erste der einen Kommentar hinterlässt!