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Im Test! Doom Eternal

TitelDoom Eternal
Japan20. März 2020
Bethesda Softworks
Nordamerika20. März 2020
Bethesda Softworks
Europa20. März 2020
Bethesda Softworks
SystemPlayStation 4, Xbox One, PCs
Getestet fürXbox One
Entwicklerid Software
GenresEgo-Shooter
Texte
Deutschland Nordamerika 
VertonungDeutschland Nordamerika 

Als Doom, der sogenannte „Urvater“ des Shooter-Genres, im Jahre 1993 für MS-DOS erschien, ahnten viele noch nicht, welche Relevanz dieser Titel haben wird. Denn das Ur-Doom gilt bis heute als weg- und richtungsweisend für das Shooter-Genre. Der Titel hatte zur damaligen Zeit viele Standards gesetzt und besitzt bis heute eine sehr große und äußerst treue Fangemeinde in der Gaming-Welt.

Im Jahre 2016 folgte dann mit „Doom“ ein Reboot der erfolgreichen Reihe. Das Reboot nahm die altbekannte Doom-Formel und vermischte diese mit modernen Gameplay-Elementen, wie beispielsweise aufrüstbaren Waffen, Rüstungen und weiteren Gimmicks. Das relativ simple und actionorientierte Gameplay blieb seinen Wurzeln jedoch treu.

Da die Verkaufszahlen von Doom erwartungsgemäß sehr gut waren, ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Publisher Bethesda Softworks und der Entwickler id Software schon kurz darauf mit den Arbeiten an einem Nachfolger begonnen hatten.

Der Nachfolger trägt den Namen „Doom Eternal” und wurde während der E3 2018 vorgestellt und während der QuakeCon 2018 erstmals in spielbarer Form gezeigt. Ursprünglich sollte Doom Eternal bereits am 22. November 2019 erscheinen, durch diverse Verzögerungen und Verschiebungen bei der Entwicklung verschob sich das Veröffentlichungsdatum jedoch auf den 20. März 2020.

Ob der Titel seiner großen Vorlage gerecht werden kann und ob es neben der altbekannten Formel auch ein paar Neuerungen gibt, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

Das Tor zur Hölle ist offen – mal wieder

Ziemlich genau acht Monate sind seit der dämonischen Invasion auf dem Mars vergangen, die Dämonen haben nun auch noch die Erde überrannt und über 60% der Menschheit ausgelöscht. Die übriggebliebenen Menschen haben die Erde entweder fluchtartig verlassen oder sich der Widerstandsbewegung „ARC“ angeschlossen. Nach den Ereignissen auf dem Mars hat sich der Doom Slayer seinen Weg zurück auf die Erde gekämpft, um die vier sogenannten Höllenpriester, welche dem finsteren Khan Maykr dienen, auszulöschen.

Der finstere Herrscher Khan Maykr

Khan Maykr ist ein finsterer Dämonenherrscher, welcher die Menschheit vollkommen ausrotten und sich den Planeten Erde zunutze machen will. Der Doom Slayer, die letzte Bastion der Menschheit sozusagen, muss die vier Höllenpriester aufspüren und erledigen, um sich dem Dämonenfürsten Khan Maykr entgegenzustellen und die Menschheit vor der vollkommenen Ausrottung zu bewahren.

Da der Herrscher der Dämonen diese Priester jedoch nicht unbewacht und ungeschützt lässt, bleibt dem Doom Slayer keine andere Wahl, als sich auf die beschwerliche Suche nach diesen zu begeben. Neben den unterschiedlichsten Planeten und Forschungseinrichtungen führt ihn sein Weg sogar hinab in die tiefsten Tiefen der Hölle.

Treu der alten Formel, aber mit ein paar Neuerungen

Doom Eternal hält sich gameplaytechnisch sehr an seine Vorlage und den Vorgänger aus dem Jahre 2016. Ihr kämpft euch von Areal zu Areal, plättet dabei tonnenweise dämonische Gegner und sammelt hier und da ein Upgrade auf, um eure Waffen und Panzerung noch stärker und effektiver zu machen. Das klingt zwar simpel, ist aber genau das, was Fans der Reihe erwarten und lieben.

»Wo ihr im Vorgänger noch fast durchgängig auf dem Mars (mit Abstechern in die Hölle) unterwegs wart, werdet ihr in Doom Eternal nach jeder erfolgreichen Mission auf euer Basis-Schiff teleportiert.«

Eine der wichtigsten Änderungen von Doom Eternal dürfte die nicht mehr zusammenhängende Spielwelt sein. Denn wo ihr im Vorgänger aus dem Jahre 2016 noch fast durchgängig auf dem Mars (mit Abstechern in die Hölle) unterwegs wart, werdet ihr in Doom Eternal nach jeder erfolgreichen Mission auf euer Basis-Schiff, die „Fortress of Doom“, teleportiert. Dieses Schiff stellt dabei die Hub-Welt von Doom Eternal dar, auf welchem ihr verschiedene Upgrades freischalten könnt und bereits abgeschlossene Missionen noch mal mit Modifikationen spielen könnt. Die Fortress of Doom ist also das Bindeglied zwischen den einzelnen Missionen.

Storytechnisch macht es zwar durchaus Sinn, dass ihr nach jeder Mission zurück auf euer Schiff teleportiert werdet, allerdings zerstört das ein Stück weit auch den Spielfluss und lässt die einzelnen Missionen oft mehr oder weniger zusammenhanglos aneinandergereiht wirken. Die zusammenhängende Welt des Vorgängers bot dabei, meiner Meinung nach, ein deutlich stimmigeres Gesamtbild, da man nicht nach jeder abgeschlossenen Mission aus der Umgebung „gerissen“ wurde.

Die Fortress of Doom – das Kommandoschiff des Doom Slayers

Einen großen Pluspunkt verdienen jedoch die Bossfights, welche im Vergleich zum Vorgänger noch mal ein ganzes Stück eindrucksvoller gestaltet wurden. Gerade in diesen Bossfights schlägt einem das Adrenalin bis zum Hals, während man zum peitschenden Metal-Soundtrack durch die Areale hetzt und die Bosse mit allem befeuert, was man finden kann.

Natürlich wurde auch das Waffenarsenal des Doom Slayers noch mal ordentlich aufgestockt und so könnt ihr nun neben den altbekannten Schießeisen auch einen im Anzug des Doom Slayers eingebauten Flammen- und Granatwerfer benutzen. Natürlich lassen sich diese, wie auch die Hauptwaffen, nach und nach upgraden und modifizieren.

Alles in allem bietet Doom Eternal also bis auf ein paar Neuerungen im Missionsdesign und die eine oder andere neue Waffe gewohnte Doom-Kost auf sehr hohem Niveau.

Tolle und flüssige Optik, dank Top-Engine

Grafisch bietet Doom Eternal absolut alles, was man sich von einem Shooter dieser Art wünschen könnte. Dank der fantastischen id-Tech-7-Engine, der hauseigenen Engine des Entwicklers id Software, läuft das Spiel stets flüssig mit 60 FPS und bietet neben sehr schönen Texturen auch tolle Lichteffekte, Reflektionen und Partikeleffekte auf höchstem Niveau. Natürlich wird auch beim Gewaltgrad nicht gegeizt und so könnt ihr die zahlreichen dämonischen Gegner nun sogar Stück für Stück in ihre Einzelteile zerschießen.

Grafisch lässt Doom Eternal absolut keine Wünsche offen

Auf PlayStation 4 Pro und Xbox One X könnt ihr das Spiel sogar in 4K genießen. Die für Shooter immens wichtigen 60 FPS erreicht Doom Eternal auch auf den Standardvarianten von PlayStation 4 und Xbox One, allerdings mit Abstrichen bei der Auflösung. Aber auch auf den Standardkonsolen macht der Titel einiges her und sieht immer noch fantastisch aus.

Hervorzuheben ist außerdem, wie beständig der Titel läuft, auch wenn sich Massen von Gegnern auf dem Bildschirm tummeln. Das Spiel lässt sich zu keiner Sekunde aus der Ruhe bringen und hält die angepeilten 60 FPS zu jeder Zeit. Hier sieht man, wie ausgereift die hauseigene Engine von id Software wirklich ist.

Ein Soundtrack, der sogar die Hölle zum Beben bringt

Doom ist vor allem seit dem Reboot aus dem Jahre 2016 für seinen grandiosen Metal-Soundtrack bekannt. Der Soundtrack, welcher aus der Feder des australischen Komponisten Mick Gordon stammt, könnte passender nicht sein und passt perfekt zum brachialen Setting der Doom-Reihe. Die peitschenden Metal-Klänge treiben euch pausenlos durch die Gegnerhorden und Areale der Doom-Spielwelt und sorgen so zusätzlich für ordentlich Stimmung und Atmosphäre.

»Die peitschenden Metal-Klänge treiben euch pausenlos durch die Gegnerhorden und Areale der Doom-Spielwelt und sorgen so zusätzlich für ordentlich Stimmung und Atmosphäre.«

Mick Gordon, welcher sich unter anderem für die Soundtracks von Prey, Wolfenstein und Borderlands 3 verantwortlich zeichnet, gilt in der westlichen Gaming-Welt mittlerweile als einer der angesehensten Komponisten.

Aber auch die Soundeffekte in Doom Eternal können restlos überzeugen und lassen keine Wünsche offen. Egal ob Schüsse aus einem der zahlreichen Schießprügel oder das Geschrei der Dämonen, die Effekte sind stets perfekt abgemischt und passend.

Der Multiplayer-Modus lässt leider sehr viele Wünsche offen

Der Multiplayer-Modus hält leider nicht, was er verspricht

Der einzige wirkliche Kritikpunkt, den ich zu Doom Eternal habe, ist der meiner Meinung nach völlig deplatzierte Multiplayer-Modus. Statt, wie man es von einem Shooter wie Doom gewohnt ist, klassische Deathmatch-, Team-Deathmatch- oder Capture-the-Flag-Modi einzubauen, entschied man sich bei id Software für einen neuartigen und etwas anderen Mehrspielermodus.

Ihr übernehmt wahlweise die Rolle des Doom Slayers oder einen von drei Dämonen und müsst euch nun gegen das feindliche „Team“ zur Wehr setzen. Wer am Ende noch steht, gewinnt diese Runde. In diesem Modus muss sich der Doom Slayer gegen drei Dämonen verteidigen. Das klingt im ersten Moment etwas unfair, ist aber machbar, da der Doom Slayer deutlich mehr Feuerkraft zur Verfügung hat.

Alles in allem spielt sich dieser Modus aber eher deplatziert, hier hätte ich mir eher klassische Multiplayer-Modi gewünscht.

Fazit

Doom Eternal bleibt seiner großen Vorlage also treu und bietet gewohnt brachiale Shooter-Kost auf hohem Niveau. Mit seiner erstklassigen Optik und dem fantastischen Soundtrack bietet das Spiel also alles, was sich Doom-Fans nur hätten wünschen können. Trotz der gewohnten Gameplaymechaniken haben es auch ein paar Neuerungen wie beispielsweise der Flammen- und Granatwerfer und das neue Missionsdesign ins Spiel geschafft.

Die nicht mehr zusammenhängende Spielwelt, wie es noch beim Vorgänger der Fall war, ist jedoch auch gleichzeitig einer der Kritikpunkte des Spiels und hat den Spielfluss zumindest für mich das ein oder andere Mal gebrochen. Positiv ist hervorzuheben, dass es zum Ausgleich nun mehr Abwechslung beim Missionsdesign gibt, da ihr ständig neue Schauplätze besucht.

Technisch ist Doom Eternal ebenfalls spitze, denn das Spiel läuft stets, egal wie viel Action sich gerade auf eurem Bildschirm abspielt, in schnellen 60 FPS. Auf PlayStation 4 Pro und Xbox One X könnt ihr das Spiel sogar in 4K genießen. Die Optik ist mit das Beste, was man momentan im Shooter-Genre auf Konsolen genießen kann, und auch der Soundtrack von Komponist Mick Gordon lässt keinerlei Wünsche offen. Der knallharte Metal-Sound passt perfekt zum höllischen Treiben.

Einzig und allein der meiner Meinung nach völlig deplatzierte Multiplayer-Modus stellt ein echtes Manko dar, denn hier hätte man sich einfach auf altbewährte MP-Modi wie Deathmatch, Team-Deathmatch und Capture the Flag verlassen sollen.

Für Fans der Reihe ist Doom Eternal sowieso Pflichtprogramm. Auch Shooter-Fans kann man den Titel bedenkenlos ans Herz legen. Spieler, die nicht so viel mit dem Genre anfangen können, sollten sich das Spiel aber noch mal genauer ansehen und vielleicht Probe spielen, denn das superschnelle Actionfeuerwerk liegt sicherlich nicht jedem.

 

Story

Der Doom Slayer ist nach den Vorfällen auf dem Mars auf die Erde zurückgekehrt und muss den Dämonenherrscher Khan Maykr an der Unterjochung der Erde hindern.

Gameplay

Gewohnt brachiale Shooter-Action im Doom-Stil mit etwas abwechslungsreicherem Missionsdesign und tollen Bossfights.

Grafik

Tolle Optik dank id-Tech-7-Engine mit schönen Texturen, Effekten und stets stabilen 60 FPS.

Sound

Gewohnt harter und absolut passender Metal-Soundtrack von Komponist Mick Gordon. Auch die Soundeffekte können überzeugen und sorgen für mächtig Stimmung.

Sonstiges

Der sehr schwache Multiplayer-Modus ist der einzige wirklich schwere Kritikpunkt, hier hätte man sich lieber auf klassische Modi verlassen sollen.

Bildmaterial: Doom Eternal, Bethesda Softworks / id Software

2 Kommentare

  1. Meine 2 Brüdern haben damals immer sowas mal gespielt. Bin kein Fan von diese "Blutigen-Orgien". Schließlich ist das für Jungs, da können die Wut und Frustration dort rauslassen. Aber ich mag diese Designs-Monster und die Level Landschaften.

  2. Ist halt Geschmackssache. ^^
    Aber Doom ist eine der wenigen Serien, die sich seit damals so gut es eben ging treu geblieben ist. Das muss man auch honorieren. :P

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