Bildmaterial: The Legend of Zelda: Link’s Awakening, Nintendo
Titel | The Legend of Zelda: Link’s Awakening |
20. September 2019 | |
Nintendo | |
20. September 2019 | |
Nintendo | |
20. September 2019 | |
Nintendo | |
System | Nintendo Switch |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Nintendo |
Genres | Action-RPG |
Texte | |
Vertonung |
Ganze 26 Jahre ist es nun her, seit The Legend of Zelda: Link’s Awakening im Jahre 1993 sein Debüt auf Nintendo Game Boy feierte. Da das Zelda-Fieber damals wie heute ungebrochen war, veröffentlichte Nintendo im Jahre 1998 noch eine aufgehübschte Variante für die damals neu erschienene Plattform Game Boy Color, welche den Titel “The Legend of Zelda: Link’s Awakening DX” trug.
Die neue Version ermöglichte es den Spielern nun endlich, das Spiel in voller Farbenpracht genießen zu können und bot obendrauf sogar noch einen zusätzlichen Dungeon, welcher auf Farbrätseln basierte.
Diesen neuen Dungeon konnte man jedoch nur betreten, wenn man das Spiel auf einem Game Boy Color spielte, da ja nur dieser das Darstellen von Farben beherrschte. Spielte man das Spiel mit einem normalen Game Boy, konnte man den Titel lediglich in gewohnter Schwarz-Weiß-Optik und ohne den besagten zusätzlichen Dungeon spielen.
Ein zusätzliches neues Feature der DX-Version war, dass man sich an verschiedenen Stellen im Spiel ablichten lassen konnte und diese Fotos dann mit Hilfe des Game Boy Printers ausdrucken konnte. Für heutige Verhältnisse klingt das zwar banal, war zur damaligen Zeit aber eine neue Idee und ließ den Spieler noch etwas enger mit der Spielwelt verschmelzen.
The Legend of Zelda: Link’s Awakening gilt sowohl bei Fans als auch bei Kritikern weltweit als eines der besten Spiele, die je auf einem Handheld erschienen sind.
Die farbige DX-Version für Game Boy Color stellte auch das Vorbild für das nun erschienene Remake für Nintendo Switch dar, welches wir in diesem Review behandeln.
Link erleidet Schiffbruch auf hoher See
Nachdem Link sein letztes Abenteuer absolvierte, unternimmt er eine monatelange Trainingsreise, die ihn über das weite Meer führt. Als er nach dieser langen Trainingsphase zurück zum Königreich Hyrule segelt, gerät Link in ein starkes Unwetter auf hoher See, erleidet Schiffbruch und wird auf der tropischen Insel Cocolint angespült. Bewusstlos am sonnigen Strand liegend, wird er von der einheimischen Marin gefunden und zu ihr und ihrem Vater Tarin nach Hause gebracht.
Als Link später im Haus von Marin und Tarin erwacht, möchte er seine Heimreise fortsetzen und sich wieder auf seinen Weg nach Hause in das Königreich Hyrule machen, doch die Dorfbewohner beharren darauf, dass es außerhalb der Insel nichts weiter als Wasser gäbe und eine Reise ins Unbekannte zu gefährlich wäre. Was es mit dieser Behauptung der Dorfbewohner auf sich hat, bleibt vorerst jedoch ein Rätsel und lüftet sich erst im weiteren Spielverlauf.
Das Abenteuer beginnt
So beginnt das Spiel nun also im idyllischen „Mövendorf“ auf der Insel Cocolint. Nachdem Link von Marins Vater seinen Schild zurückbekommen hat, soll er sich nun umgehend auf die Suche nach seinem ebenfalls am Strand angespülten Schwert machen. Hat Link das Schwert gefunden und wieder in seinen Besitz genommen, trifft er auf einen mysteriösen Uhu, welcher ihm mitteilt, dass er die Insel nur verlassen kann, wenn Link es schafft, den Windfisch aus seinem tiefen und langen Schlaf zu erwecken. Das Wesen ruhe in einem Ei, welches sich auf der Spitze des höchsten Berges der Insel Cocolint befinde.
Um den Windfisch zu erwecken, benötigt Link jedoch die acht Instrumente der Sirenen, welche in den unterschiedlichsten Dungeons auf ganz Cocolint versteckt sind. Die zahlreichen, abwechslungsreichen und äußerst liebevoll gestalteten Dungeons enthalten unter anderem auch die 2D-Sidescroller-Parts des Game-Boy-Originals.
Nun liegt es also an Link, die Instrumente zu finden und mit deren Hilfe den geheimnisvollen Windfisch zu erwecken, um somit die Insel verlassen zu können. Auf diesem beschwerlichen Weg erwarten Link unzählige düstere Dungeons, bedrohliche Monster, knifflige Rätsel und tückische Gefahren.
Als zusätzliches Schmankerl gibt es beim Remake von The Legend of Zelda: Link’s Awakening nun den neuen Dungeon-Creator-Modus, mit welchem ihr eigene Dungeons erstellen und auch spielen könnt. Die Räume und deren Innenausstattung, welche ihr im Dungeon-Creator-Modus verbauen könnt, schaltet ihr im Laufe des Spiels frei, also quasi bei jedem Absolvieren eines Dungeons.
Leider gibt es jedoch keine direkte Möglichkeit, die Dungeons von Freunden oder anderen menschlichen Spielern zu spielen bzw. eure erstellten Dungeons von Freunden oder anderen Spielern testen zu lassen. Ihr könnt eure erstellten Dungeons lediglich auf einen geeigneten amiibo der „The Legend of Zelda“-Serie übertragen und dann auf einer anderen Nintendo Switch einlesen. Mit dieser Methode könnte man die selbst erstellten Dungeons dann quasi auch an Freunde oder Bekannte weitergeben.
Liebevoll gestaltetes Remake, welches den Charme des Originals beibehält
Der Look des Spiels wurde äußerst liebevoll umgesetzt und glänzt mit schönen Modellen, Effekten und Animationen. Das gesamte Spiel sieht aus, als wäre es eine Art Diorama zum Mitspielen und lässt euch sofort wieder in Erinnerung an das Original schwelgen. Alle Modelle haben eine Art Glanz-Plastik-Look, welcher hervorragend zum Spiel passt und das Gesamtbild abrundet, ohne dabei jedoch den Charme des Originals zu verfälschen oder zu verlieren.
Ihr steuert Link wie im Original aus einer Top-Down-Perspektive von schräg oben. Allerdings wurde die Kamera im Nintendo-Switch-Remake angepasst. So bewegt man sich nun nicht mehr von Bild zu Bild, wie es noch im Game-Boy-Original der Fall war, sondern kann sich flüssig und an einem Stück durch die Spielwelt bewegen. Die Kamera gleitet sozusagen mit der Spielfigur mit.
Auch soundtechnisch hat das Remake einiges zu bieten und so wurden sämtliche Effekte und Musikstücke neu vertont und eingespielt. Vor allem die zahlreichen Melodien bieten nun eine orchesterähnliche Qualität. Sie hören sich deutlich intensiver und voller an, was natürlich sehr zur Atmosphäre des Spiels beiträgt.
Ebenso wurde das Größenverhältnis der Insel Cocolint 1:1 vom Original übernommen. So habt ihr jederzeit das Gefühl, ein absolut originalgetreues, aber dennoch modernes Remake zu spielen. Spieler, die bereits das Original gespielt haben, werden sich auch im Remake sofort zurechtfinden. Die Entwickler haben größtmöglichen Wert auf eine möglichst originalgetreue Umsetzung gelegt.
Neben ein paar Slowdowns hier und da stört lediglich der etwas übertriebene Bloom-Effekt, welcher vor allem auf dem kleineren Display einer Nintendo Switch Lite auffällt. Der Effekt macht den äußeren Rand des Spielfelds doch recht penetrant unscharf und lässt das ohnehin schon kleinere Display so noch kleiner wirken. Vielleicht kann Nintendo hier mit einem Update nachbessern und eine entsprechende Menüoption zur Abschaltung dieses Features hinzufügen.
Modernisierte und vereinfachte Steuerung
Da die Game-Boy-Version mit nur zwei Tasten auskommen musste, war das Original damals so ausgelegt, dass der Spieler das jeweils benötigte Item stets separat ausrüsten und auf die entsprechende Taste legen musste. Wollte man also etwa eine Schlucht überqueren, musste man beispielsweise die Feder auf eine der beiden Tasten legen. Benötigte man kurz danach jedoch wieder ein anderes Item, musste man wieder in das Menü und erneut die Item-Zuweisung der Tasten anpassen.
Im Nintendo-Switch-Remake hingegen gibt es nun deutlich mehr verfügbare Tasten und so könnt ihr die speziellen Items entweder auf die X- oder die Y-Taste legen, ohne jedoch dabei die Tastenzuordnung für generell benötigte Befehle wie z. B. Angriff oder Blocken wieder anpassen zu müssen. Die gesamte Steuerung geht somit also deutlich flüssiger, einfacher und moderner von der Hand.
Der einzige Wermutstropfen, den es bei der Steuerung gibt, ist das festgelegte 8-Wege-Schema, welches Link lediglich in acht vordefinierte Richtungen bewegen lässt. So könnt ihr Link nicht etwa in 360 Grad durch die Spielwelt bewegen, sondern nur in vordefinierte Richtungen, wie es zur damaligen Zeit z. B. mit der Kreuz-Steuerung üblich war.
Ob das Ganze einen hardwaretechnischen Hintergrund hat oder einfach eine Designentscheidung war, bleibt aber ein Rätsel. Steuern lässt sich Link außerdem lediglich mit dem Analog-Stick, nicht jedoch mit dem Steuerkreuz der Konsole. Eventuell kann Nintendo das aber ebenfalls mit einem zukünftigen Update anpassen und eine Steuerung per Steuerkreuz ermöglichen.
Fazit
Alles in allem ist das Nintendo-Switch-Remake von The Legend of Zelda: Link’s Awakening meiner Meinung nach mehr als gelungen. Es lässt euch den alten Klassiker in neuer Form und Qualität erleben. Das Spiel spielt sich sowohl auf einer normalen Nintendo Switch als auch auf einer Nintendo Switch Lite hervorragend. So lässt man auch jüngere Generationen in den Genuss eines der wohl besten Handheld-Spiele aller Zeiten kommen.
Der Look und die Soundkulisse tun ihr Übriges, um euch voll in den Bann dieser wundervollen Spielwelt zu ziehen und zeigen, wie ein hochwertiges und modernes Remake, welches den Charme und Geist des Originals beibehält, aussehen kann. Auch die Steuerung geht eingängig und leicht von der Hand und überfordert den Spieler in keinster Weise.
Die einzigen beiden Wermutstropfen bilden, wie bereits erwähnt, der etwas zu gut gemeinte Bloom-Effekt und die 8-Wege-Steuerung, welche die Bewegungen von Link doch ein klein wenig störrisch wirken lassen. Das sind jedoch nur kleine Makel, die den ansonsten hervorragenden Gesamteindruck des Remakes nicht trüben.
Von meiner Seite aus gibt es also eine klare Kaufempfehlung für das Remake von The Legend of Zelda: Link’s Awakening für Nintendo Switch. Das Spiel bietet mit seinen rund 15 Stunden Spielzeit Zelda-Feeling pur und sollte in keiner Sammlung fehlen.
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