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Im Test! BlazBlue: Central Fiction Special Edition

TitelBlazBlue: Central Fiction Special Edition
Japan07. Februar 2019
Arc System Works
Nordamerika07. Februar 2019
Aksys Games
Europa08. Februar 2019
PQube
SystemNintendo Switch
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerArc System Works
GenreBeat ’em up
Texte
Nordamerika Japan
VertonungJapan

Bildmaterial: BlazBlue: Central Fiction Special Edition, PQube / Arc System Works

Als ich damals zu Hochzeiten von PlayStation 2 erstmals Guilty Gear spielte, war ich von dem komplexen Kampfsystem und den verschiedenen Charakteren sehr beeindruckt. Deswegen wollte ich immer mal in die BlazBlue-Reihe schauen, welche ebenfalls von Arc System Works stammt.

Abgesehen von einer kurzen Spielsession auf PlayStation Vita bin ich nie dazu gekommen, doch dank dem mit Inhalten gefüllten BlazBlue: Central Fiction Special Edition auf Nintendo Switch konnte ich nun in den Genuss der brillanten 2D-Beat-’em-up-Action kommen.

Da ich Neueinsteiger in der Story von BlazBlue bin, war der Einstieg in die Story des Spieles sehr schwierig. Da gibt es Overseer, Time-Loops, Noel Vermillion ist irgendwie super wichtig und Ragna auch? Wenn ihr verwirrt auf diese Worte schaut, dann lasst mich euch sagen: Ich auch! Glücklicherweise bietet BlazBlue: Central Fiction Special Edition ein sehr umfangreiches Lexikon, in welchem ihr über alle Charaktere und Begriffe im Spiel etwas nachlesen könnt.

Dabei könnt ihr euch bei einem Eintrag sogar Verbindungen zu einem anderen Begriff anzeigen lassen und dort direkt nachlesen, was dies bedeutet. Im Story-Modus werden die Ereignisse der alten Spiele auch nach und nach erwähnt, aber wer wirklich von Anfang an durchsteigen möchte, der sollte vorher ein bisschen Recherche-Arbeit erledigen. (Nun weiß ich als Kingdom-Hearts-Fan endlich, wie es sich anfühlen muss, ohne Vorarbeit in den dritten Teil eingestiegen zu sein.)

Doch bei BlazBlue ist nicht nur die Story komplex, denn das 2D-Kampfsystem bietet euch viele Möglichkeiten im Kampf. Diese werden euch im umfangreichen Tutorial-Modus alle nahegelegt und es ist vor allem Neueinsteigern sehr zu empfehlen, mit diesem Modus zu beginnen. Besonders ist auch die Möglichkeit, zu jedem Charakter ein eigenes kleines Tutorial zu haben.

Da jeder Kämpfer seine eigenen Möglichkeiten bietet, mehr als in bekannteren Beat ’em ups wie Street Fighter zum Beispiel, sind die Erklärungen zu den Angriffen sehr hilfreich. Neben einer Auflade-Leiste für Spezial-Angriffe gibt es beispielsweise oft diverse andere Symbole, deren Sinn man ohne eine Erklärung nicht unbedingt direkt versteht.

Einen Charakter finden ist nicht schwer, ihn zu lernen jedoch sehr

Einen Charakter zu erlernen ist vor allem deswegen nötig, da der Singleplayer-Inhalt des Spieles nicht gerade sanft mit euch umgeht. Als ich das erste Mal in den Arcade-Modus des Spieles schaute, welcher übrigens für jeden Charakter drei Story-Akte bietet und somit extrem umfangreich ist, habe ich ordentlich auf den Sack bekommen. Dabei spielte ich auf der „normalen“ Schwierigkeitsstufe!

Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ich dann eine ganze Weile auf „Beginner“ gespielt habe, um überhaupt die Mechaniken von BlazBlue: Central Fiction Special Edition zu erlernen. Sobald dann ein Charakter halbwegs verstanden ist, kann auch der Schwierigkeitsgrad wieder angehoben werden, wenn man das denn möchte.

Wer einfach nur die Story durchspielen will, dem ist natürlich ein einfacher Modus zu empfehlen, wobei dies selbst dann noch immer eine gewisse Herausforderung darstellt. Ich habe zumindest vor allem bei den Boss-Gegnern im Arcade-Modus teilweise trotzdem ganz schön die Leviten gelesen bekommen…

»Einen Charakter zu erlernen ist vor allem deswegen nötig, da der Singleplayer-Inhalt des Spieles nicht gerade sanft mit euch umgeht.«

Dank des umfangreichen Tutorials im Spiel könnt ihr nicht nur die alten Mechaniken des Spieles wie Finisher oder die Spezialangriffe erlernen, sondern auch neue Funktionen wie den Stylish-Modus. Dieser ist auch für Anfänger gedacht, denn damit könnt ihr durch bloßes Drücken derselben Taste ohne weitere Eingaben große Kombos durchführen. Der Nachteil: Ihr macht auf diese Weise weniger Schaden und lernt nicht wirklich die Angriffe der Charaktere, aber wer auf leichte Art ein paar coole Angriffe durchführen will, kann dies damit machen.

Eine weitere Möglichkeit, die Fähigkeiten der Charaktere zu erlernen, ist der Challenge Mode. Darin besitzt jeder Kämpfer mehrere Herausforderungen, welche besondere Eingaben von euch erfordern. Das reicht von simplen Kombos bis hin zu sehr schweren Reihen an Eingaben, welche nahezu perfekte Reaktionen von euch verlangen. Wer also alles aus sich und seinem Lieblingscharakter herausholen möchte, wird im Challenge Mode ordentlich gefordert.

Umfangreiche Singleplayer-Modi halten euch lange bei Laune

Weitere Singleplayer-Inhalte bietet der Score-Attack-Modus, in welchem ihr einfach hohe Punktzahlen sammelt durch große Kombos oder perfektes Gameplay, wenn ihr nicht getroffen werdet. Der Speed-Star-Modus wiederum fordert von euch ein schnelles Besiegen der Feinde, um eine neue Rekord-Zeit zu erhalten.

Umfangreich ist der „Grim of Abyss“-Modus, in dem ihr mehrere Wellen von Feinden besiegt, um euren ausgewählten Charakter aufzuleveln und neue Gegenstände zu erhalten, die dann ebenfalls zum Verstärken eures Kämpfers dienen. Diverse Skills, wie das Heilen zwischen den Kämpfen, können auf diese Weise für den „Grim of Abyss“-Modus erhalten werden und dabei helfen, möglichst tief in den Abgrund abzusteigen.

Wer dann den Story-Modus gespielt und im Arcade-Mode alles gesehen hat sowie in die Tiefen des Abyss abgestiegen ist, kann sich im Network-Modus so richtig austoben. Hierbei handelt es sich um den Online-Modus des Spieles, welcher es euch ermöglicht, gegen andere Spieler zu kämpfen. Ob ihr einfach nur ein Freundschafts-Match oder einen Kampf um euren Rank macht, ist euch überlassen.

Niedlich ist die Möglichkeit, sich einen kleinen Spieler-Raum einzurichten, für den man sogar neue Einrichtungsgegenstände freischalten kann. Diesen Raum können andere Spieler sogar besuchen. Wirklich einen Nutzen hat es nicht, aber es ist eine wirklich niedliche Art und Weise, seine Wartezeit auf einen kommenden Kampf zu versüßen.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sich eine eigene Karte zu erstellen, welche D-Code genannt wird. Auf dieser könnt ihr Icon und Titel darstellen sowie wann ihr aktiv seid und mit welchem Charakter ihr spielt. So wissen andere Spieler direkt, mit wem sie es zu tun haben werden.

Während ihr fleißig anderen Charakteren den Schädel eintrümmert, schaltet ihr Playerpoints frei. Diese könnt ihr nicht nur nutzen, um neue Skins oder Voicelines freizuschalten, sondern auch um in der Galerie zusätzliche Artworks zu betrachten. Darunter finden sich auch diverse Zeichnungen von Gastkünstlern, beispielsweise des Senran-Kagura-Designers Nan Yaegashi. Schade, dass man auf Nintendo Switch nicht die Möglichkeit besitzt, Screenshots als Hintergrundbild für das Hauptmenü zu nehmen, denn dafür wären diese Bilder super geeignet.

Beeindruckender Grafik-Stil und toller Soundtrack

Der Art-Stil von BlazBlue: Central Fiction Special Edition ist allgemein sehr schön gehalten und die gezeichneten 2D-Animationen der Kämpfer sind flüssig und beeindruckend umfangreich. Die Spezial-Angriffe sind oft bildschirmfüllend und imposant inszeniert. Auch die Zwischensequenzen im Story- oder Arcade-Modus sind toll gezeichnet, allerdings handelt es sich dabei meist um Standbilder. Problematisch ist nur die Geschwindigkeit, in welcher die Untertitel eingeblendet werden. Wer langsam liest, verpasst wahrscheinlich ab und an das Ende eines Satzes, so schnell wie die Texte wieder verschwinden.

»Der Art-Stil ist allgemein sehr schön gehalten und die gezeichneten 2D-Animationen der Kämpfer sind flüssig und beeindruckend umfangreich.«

Der Soundtrack von BlazBlue: Central Fiction ist klasse und auch wenn er vielleicht aufgrund mancher J-Pop-ähnlichen Songs nicht jedem gefallen könnte, so sind die normalen Kampf-Songs durchaus klasse. Die japanische Sprachausgabe weiß ebenfalls zu gefallen, zumindest für einen Laien wie mich, welcher die Sprache nicht versteht. Zugegeben, zu Beginn eines jeden Kampfes „The Wheel of Fate is Turning!“ in gebrochenem Japano-Englisch zu hören besitzt auch irgendwie einen gewissen Charme.

Auf Nintendo Switch macht die Special Edition von BlazBlue: Central Fiction eine gute Figur, vor allem im Handheld-Modus. Nachteil dort sind jedoch die Richtungstasten, welche Eingaben von Kombos durchaus schwieriger machen als beispielsweise ein Pro Controller. Aber letztendlich sollte man eh den Analog-Stick für die Kämpfe nutzen, da sich so die Richtungseingaben besser gestalten lassen. Schön ist auch, dass aufgrund der „simplen“ 2D-Grafik der Switch-Akku nicht so stark belastet wird wie beispielsweise bei einem Super Mario Odyssey, wodurch man unterwegs deutlich länger zocken kann. Ebenfalls toll an der Special Edition: Sämtliche DLC-Inhalte der ursprünglichen Fassung befinden sich direkt im Spiel und bieten euch somit eine riesige Kämpfer-Auswahl.

Das Rad des Schicksals dreht sich!

»Ich bin nicht besonders gut in 2D-Prüglern, aber ich spiele sie wirklich gern. Deswegen freut es mich, dass BlazBlue: Central Fiction Special Edition auf Nintendo Switch so viele Singleplayer-Inhalte bietet. Wer dann doch Lust darauf hat, online gegen andere Spieler anzutreten, kann dies jederzeit machen, auch wenn ich mich davon dann wahrscheinlich doch meistens fernhalten werde. Neueinsteiger werden nicht nur mit der Story, sondern auch mit dem Kampfsystem anfänglich etwas überfordert sein, aber das sollte sich schnell legen. Wer Bock auf ein umfangreiches und abwechslungsreiches Beat ’em up hat, sollte hier definitiv zuschlagen.«

 

Die Saga rund um Ragna und Noel Vermillion wird zu einem Ende gebracht… glaub ich. Als Neueinsteiger doch etwas verwirrende Story.
2D-Kampfspiel, in welchem ihr mit komplexen Kombo-Angriffen eurem Feind die Energie aus der Lebensleiste prügelt.
Schicke 2D-Kämpfer in 3D-Arenen, welche imposant animierte Spezial-Angriffe besitzen.
Japanische Sprachausgabe, toller abwechslungsreicher Soundtrack.
Umfangreiche Singleplayer-Modi, Online-Modus ermöglicht eigenen Raum einzurichten. Komplett auf Englisch mit japanischer Sprachausgabe.

 

4 Kommentare

  1. Ich habe BlazBlue Continuum Shift Extended für PC und BlazBlue Central Fiction für die PS3.
    Was mir leider bei diesen Titeln aber oft generell bei japanischen "Visual Novels" sauer aufstößt ist wenn Charakter-Portraits gezoomt werden, weiß nicht, wie das beim kleinen Screen der Switch auffällt aber am Monitor / TV sieht es extrem hässlich aus. Ich habe echt keinen Schimmer, was sich die Entwickler dabei denken die Portraits nicht höher aufgelöst ins Spiel einzubauen.


    Bei Central Fiction kann man sich die Geschichte der vorherigen Teile im Story-Modus übrigens am Anfang erzählen lassen, bei Continuum Shift einen entsprechenden "Film" anschauen.


    Ich spiele beide immer mal wieder habe aber von beiden den Story Mode immer noch nicht durch (der dauert ja auch locker 20 Stunden oder so). Allerdings hatte ich auf "Beginner" im Story Modus eigentlich nie Probleme. Da sich aber jeder Charakter deutlich anders spielt ist es teils nervig mit einem kämpfen zu müssen, mit dem man nicht so gut zurecht kommt.


    Wie oben auch im Test angeführt, man sollte vorab ein wenig üben, möglichst mit allen Charakteren, um ein Gefühl für sie zu bekommen. Trotzdem kristallisieren sich natürlich schnell Kämpfer raus, mit denen man gut zurecht kommt und andere mit denen es gar nicht klappen will.


    Mir als bei 2D Prüglern inzwischen eher Gelegenheitsspieler sind die BlazBlue Titel übrigens schon beinahe ein wenig zu umfangreich aber das ist natürlich kein Kritikpunkt sondern eher eine tolle Sache, an der sich gerade moderne 3D Prügler gerne mal eine Scheibe von abschneiden dürfen.

  2. Ein sehr guter Test!
    Vor allem bestärkt er mich, das ganze mir auch irgendwann anzuschauen.
    Denn genau wie der Tester spiele ich solche 2D-Prügler sehr gern, bin aber auch nicht besonders gut.
    Da es hier aber so viele Single-Player Inhalte gibt, wird es doch ein Blick wert für mich.
    Und das es eigentlich ganz leicht ist, sich in umfangreiche Vorgeschichten rein zu fuchsen, hab ich jetzt vor KH3 gemerkt, es war zwar sehr umfangreich und galt auch als sehr verwirrend, aber ich konnte allem gut folgen und verstehe die Zusammenhänge in KH3 denke ich ganz gut ^^"
    Das wird mich also nicht abschrecken!
    Und das man sich wohl die Geschichte der vorherigen Teile im Story-Modus am Anfang erzählen lassen kann, erleichtert das ganze doch auch noch mal! Danke @Spiritogre
    Danke an Eric noch mal für diesen Test!

  3. Da es hier aber so viele Single-Player Inhalte gibt, wird es doch ein Blick wert für mich.

    Dir muss aber klar sein, der Story Modus ist eine Visual Novel. Also Standbilder mit den üblichen Portraiteinblendung und im Schnitt so alle 10 - 20 Minuten kommt dann ein zwei bis drei Minuten langer Kampf. Das ist also was völlig anderes als der Story Modus in Tekken oder Dead or Alive.

  4. Dir muss aber klar sein, der Story Modus ist eine Visual Novel. Also Standbilder mit den üblichen Portraiteinblendung und im Schnitt so alle 10 - 20 Minuten kommt dann ein zwei bis drei Minuten langer Kampf. Das ist also was völlig anderes als der Story Modus in Tekken oder Dead or Alive.

    klingt trotzdem ok für mich ^^

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