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Im Test! Monster Boy and the Cursed Kingdom

TitelMonster Boy and the Cursed Kingdom
Japan4. Dezember 2018
FDG Entertainment
Nordamerika4. Dezember 2018
FDG Entertainment
Europa4. Dezember 2018
FDG Entertainment
SystemPlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch, PC
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerGame Atelier
GenresSidescrolling-Action-Adventure
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
VertonungNordamerika Japan

Bildmaterial: Monster Boy and the Cursed Kingdom, FDG Entertainment / Game Atelier

Manche Spiele gehen einen langen Weg, bis sie in Spielerhänden landen. So war es auch beim Action-Adventure “Monster Boy and the Cursed Kingdom”. Was als Kickstarter-Kampagne unter dem Namen Flying Hamster II: Knight of the Golden Seed begann, wurde durch die Kollaboration mit FDG Entertainment und Sega zu einem Sequel von Segas Reihe “Wonder Boy”. Und genau wie Wonder Boy besitzt auch Monster Boy die Gabe, sich in Tierwesen zu verwandeln.

Entwickler Game Atelier hat lange an dem Spiel gefeilt und auch die Veröffentlichung verschoben, um das bestmögliche Spielerlebnis zu ermöglichen. Seit Dezember 2018 können die Spieler endlich in die Monster World eintauchen. Welche tierischen Abenteuer euch in Monster Boy and the Cursed Kingdom erwarten, erfahrt ihr hier im Test.

Schwein muss man haben

Bei dem namensgebenden Monster Boy handelt es sich um den blauhaarigen Jungen Jin, der friedlich den Tag am Steg vor seinem Haus verbringt, als plötzlich sein Onkel Nabu auf einem fliegenden Fass vorbeirauscht. Jin schnappt sich sein Schwert und jagt seinem Onkel nach, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Als er ihn schließlich einholt, stellt sich heraus, dass Onkel Nabu die königlichen Weinvorräte geplündert und obendrein noch einen Stab in seinen Besitz gebracht hat, mit dem er alle Bewohner der Welt in Tiere verwandelt hat. Das gleiche Schicksal ereilt auch Jin, der sich plötzlich im Körper eines einäugigen Schweins wiederfindet. Vom königlichen Hofmagier erfährt Jin, dass mit Hilfe von fünf magischen Tierkugeln alles wieder zur Normalität umgekehrt werden kann.

Mit dem Spürsinn lassen sich Geheimnisse aufdecken.

Die besagte Kugel zu finden…

Jin macht sich also auf den Weg, um besagte Kugeln zu finden. Um das zu schaffen, muss er seine neu gewonnenen Fähigkeiten einsetzen. Das Schwein kann zwar keine Rüstungen oder Waffen tragen, dafür verfügt es über eine Stampfattacke und kann Magie einsetzen. Mit dem Spürsinn werden zudem allerlei Geheimnisse und Hinweise auf Rätsel enthüllt.

Beim Erkunden stößt man jedoch vielerorts auf Hindernisse, die erst mit Fähigkeiten überwunden werden können, die später im Spiel erworben werden. Die Neugier wird also stetig angeheizt, was sich wohl in den ganzen Kisten verbergen mag, die gerade so außer Reichweite liegen. Nach und nach gesellen sich zur Schweinegestalt noch eine Schlange, ein Frosch, ein Löwe und ein Drache, die über ganz eigene Fähigkeiten verfügen.

Die Freuden und Leiden eines Helden

»Fehltritte werden selten verziehen, dafür sorgen aber die großzügig verstreuten Checkpunkte für eine schnelle Rückkehr ins Spielgeschehen.«

Durch ein Ringmenü kann man schnell zwischen den einzelnen Gestalten wechseln. Das ist besonders wichtig, da bei vielen Levelabschnitten mehrere Fähigkeiten zum Einsatz kommen. So macht der Löwe beispielsweise einen Weg zu einer Reihe von Ringen frei, an denen sich der Frosch entlanghangelt, um am Ende in der Gestalt der Schlange in einem Loch zu verschwinden. Durch diese interessanten Kombinationen fühlt sich keine der Gestalten überflüssig an, jede kommt regelmäßig zum Einsatz.

Viele Passagen in Monster Boy and the Cursed Kingdom erfordern schnelles Reaktionsvermögen. Von fallenden Plattformen bis zu rollenden Steinen und steigender Lava ist alles dabei. Jeder Fortschritt wird auf der Karte verzeichnet. So behält man stets den Überblick darüber, wo man schon war und wo es noch Schätze zu finden gibt. Und von denen gibt es reichlich. Neben Ausrüstungsteilen, Notenblättern und Steinen zum Aufwerten der Besitztümer gibt es allerlei kuriose Dinge zu entdecken.

Monster Boy and the Cursed Kingdom
Durch Ausprobieren entdeckt man, wie vielfältig die einzelnen Fähigkeiten einsetzbar sind.

Fehltritte werden selten verziehen, dafür sorgen aber die großzügig verstreuten Checkpunkte für eine schnelle Rückkehr ins Spielgeschehen. Freischaltbare Teleporter sorgen zusätzlich für eine schnelle Fortbewegung zwischen den einzelnen Gebieten.

Dennoch ist Geduld gefragt, da es manche Abschnitte in sich haben und mehrere Anläufe nötig sein könnten, um weiter voranzukommen. Die Spielwelt, in der man sich bewegt, ist ähnlich wie in Castlevania in einzelne Abschnitte unterteilt, die quasi wie Räume fungieren. Verlässt man einen solchen Abschnitt und kehrt danach wieder zurück, sind alle besiegten Gegner und ein Großteil der Hindernisse wieder da.

An sich ein gutes System, mit dem das Erkunden stets übersichtlich bleibt. Jedoch kann es auch für Frustmomente sorgen, wenn man ungewollt aus einem Abschnitt herausbefördert wird. Wenn es nach fünf gescheiterten Kletterversuchen eine fiese Mücke auch ein sechstes Mal schafft, einen aus der Luft zu fischen und zurück in den vorigen Abschnitt zu bugsieren, sorgt das nicht gerade für gute Stimmung.

Dadurch, dass man schnell dorthin zurück kommt, wo man gescheitert ist, stellt sich aber eine „Jetzt erst recht“-Stimmung ein, durch die man auch über den Frust hinweg weiter motiviert bleibt.

Das kann sich sehen lassen

Bosskämpfe sehen nicht nur gut aus, auch die Musik sorgt für Stimmung.

Das liegt vor allem auch an der soliden Steuerung von Monster Boy and the Cursed Kingdom. Das Spiel läuft durchweg flüssig, Tasteneingaben werden ohne Verzögerung umgesetzt. Ob springen, rennen, gleiten oder klettern, alles fühlt sich präzise und kontrolliert an. Die Animationen tragen auch einen Großteil zu diesem Gefühl bei. Die Bewegungen der handgezeichneten Figuren sind sehr schön anzusehen, da die Animationen fließend ineinander übergehen.

Viele kleine Details verleihen den Charakteren ihre ganz eigene Persönlichkeit. Der Detailreichtum findet sich auch in den Hintergründen wieder und haucht der Spielwelt Leben ein. Mal wiegen sich die Blätter der Palmen im Wind, mal sind vorbeifahrende Schiffe zu sehen. Lavaströme und glitzernde Wände im Hintergrund erzeugen ein Gefühl von Tiefe. Alles erstrahlt in kräftigen Farben, die den comicartigen Stil des Spiels perfekt unterstützen.

»Viele kleine Details verleihen den Charakteren ihre ganz eigene Persönlichkeit. Der Detailreichtum findet sich auch in den Hintergründen wieder und haucht der Spielwelt Leben ein.«

Die Musik ergänzt die Optik perfekt, indem sie eine zu den Gebieten passende Atmosphäre erzeugt. Die am Strand beginnende Reise wird durch kräftige Trompeten und fröhlich klimpernde Kalimbas eingeleitet, die Lust auf das bevorstehende Abenteuer machen.

Ruhige Flöten und Streichinstrumente mit Hall verleihen den Wäldern eine geheimnisvolle Stimmung, während ein Bosskampf mit fetzigen Gitarrentönen aufwartet, die die Dynamik des Kampfes widerspiegeln. Kurz, die Musik ist immer perfekt auf die Situation abgestimmt.

So bleibt das Spiel bis zum Schluss ein Erlebnis für die Sinne. Einen weiteren Pluspunkt gibt es für den animierten Intro-Film, der in der englischen und japanischen Fassung gleichermaßen für gute Laune sorgt.

Wie ein kleiner Bruder: Nervig, aber liebenswert

»Monster Boy and the Cursed Kingdom ist eins von den Spielen, bei denen Spaß und Frust nah beieinander liegen. Es macht sehr viel Spaß, die Spielwelt zu erkunden und auch die einzelnen Aufgaben sind durchweg interessant. Allerdings fühlen sich manche davon unnötig schwer oder lang an. An manchen Stellen müssen gleich mehrere Abschnitte hintereinander bewältigt werden, die Zeitdruck mit einer Vielzahl an Hindernissen kombinieren.

Ein Fehler und ich muss alles noch einmal machen. Hätte ich nicht dauerhaft Heiltränke bei mir gehabt, hätte ich für viele Abschnitte wohl doppelt so viel Zeit investieren müssen. Aber trotzdem konnte ich die Konsole kaum aus der Hand legen, weil ich sehen wollte, was mich als Nächstes erwartet und welche Fähigkeiten die nächste Tiergestalt mit sich bringt. Abseits der Hauptgeschichte hat das Spiel viele optionale Wege zum Erkunden, die Sammler wie mich mit Schätzen belohnen und über die Handlung hinaus zum Spielen motivieren.

Man könnte sagen, dass zwischen mir und dem Spiel eine Art Hassliebe entstanden ist. Zum einen hatte ich sehr viel Spaß damit, vor allem weil die Steuerung absolut flüssig ist, die Geschichte auf eine witzige Weise erzählt wird und die Spielwelt wirklich schön anzusehen ist. Zum anderen hat es mich aber auch extrem genervt, wenn ich wieder mal an einer Reihe von Abschnitten festhing, in denen ich meine Herzen schneller verloren habe, als ich gucken konnte und mich nur nach dem nächsten Checkpunkt gesehnt habe.

Insgesamt hat Monster Boy and the Cursed Kingdom aber einen positiven Eindruck hinterlassen. Sonst hätte ich es wohl nicht zu hundert Prozent abgeschlossen. Besonders auf Nintendo Switch macht sich Monster Boy and the Cursed Kingdom gut, da man es jederzeit pausieren und dadurch sehr gut unterwegs spielen kann.«

 

Jin zieht los, um das Chaos wieder in Ordnung zu bringen, welches sein Onkel angerichtet hat. Dabei muss er fünf Tierkugeln finden, hinter denen mehr steckt, als zunächst gedacht.
Flüssiger kann ein Sidescrolling-Action-Adventure nicht laufen. Alle Bewegungen sind präzise und die Steuerung ist schnell verinnerlicht.
Der handgezeichnete Stil und die kräftigen Farben verleihen dem Spiel einen unverwechselbaren Charme. Die flüssigen Animationen sind eine wahre Augenfreude.
Die Musik erzeugt in jedem Gebiet eine dazu passende Atmosphäre. Von fröhlichen Flötentönen bis zu fetzigen Gitarrenklängen ist alles dabei.
Gut gesetzte Checkpunkte und Teleporter sorgen für ein hohes Spieltempo. Gelegentliche Frustmomente durch schwankenden Schwierigkeitsgrad in diversen Abschnitten.

1 Kommentar

  1. Der Test kommt genau richtig, meine Switch Version ist nämlich auch gerade auf dem Weg zu mir und ich habe richtig viel Lust auf diesen Platformer und freue mich auf die Herausforderung die es scheinbar zu bieten hat, bin jetzt gar nicht mal so sehr von einem schwierigen Hüpfspiel ausgegangen, habe aber denke ich genug Erfahrung in dem Genre das ich das vollends genießen werde^^

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