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Im Test! Catherine Classic

Bildmaterial: Catherine Classic, SEGA / ATLUS

TitelCatherine Classic
Japan10. Januar 2019
SEGA
Nordamerika10. Januar 2019
SEGA
Europa10. Januar 2019
SEGA
SystemPC (via Steam)
Getestet fürPC
Test-HardwareCPU: RYZEN 1950X
RAM: 16 GB RAM
GPU: GTX 1080 Ti, 11 GB VRAM
EntwicklerATLUS
GenresPuzzle
Texte
Deutschland Nordamerika 
VertonungNordamerika Japan

Da war ein Hirte wohl nicht aufmerksam und hat seine Schafherde im Internet verloren. Über mehrere Tage hinweg tauchten Bilder von Schafen auf gewissen Spieleseiten im Steam-Store auf – beispielsweise Bayonetta, Vanquish, Yakuza 0. Bei diesen Spielen handelt es sich um PC-Ports von Sega, doch worauf wollten diese Bilder hinaus? Am 10. Januar 2019 fiel dann endlich der Vorhang: Catherine Classic wurde gleichzeitig enthüllt und veröffentlicht und ist das erste von Atlus entwickelte Spiel, welches für PCs erscheint. Wie uns das skurrile Puzzle-Spiel auf dem PC gefallen hat, könnt ihr in den folgenden Zeilen lesen.

Vincent in der Zwickmühle

In einer amerikanischen Stadt kam es in letzter Zeit zu mysteriösen Fällen, bei denen meist junge Männer im Schlaf starben. Es verbreitet sich das Gerücht vom “Zorn der Frau”, der die Personen betreffen soll, die untreu waren. Wenn man im Schlaf fällt und nicht aufwacht, bevor man auf dem Boden aufschlägt, stirbt man auch im echten Leben.

Unser Protagonist hört auf den Namen Vincent Brooks und ist 32 Jahre alt, arbeitet als Programmierer und weiß nicht so recht, wo er mit seinem Leben hin möchte. Doch das stört ihn nicht groß, denn eigentlich genießt er die Freiheit als Junggeselle. Mit seiner Freundin Katherine führt er bereits seit fünf Jahren eine feste Beziehung – sie wäre bereit, zu heiraten, doch er hat Angst davor, sich endgültig zu binden. Eines Abends lernt Vincent Catherine in seiner Stammkneipe kennen. Eine Dame, die ganz seinem Geschmack entspricht und ihn verführt.

Catherine Classic
In seinem Stammlokal trifft sich Vincent mit seinen Freunden und sinniert über sein Leben.

Vincent wird seit Beginn des Spiels jede Nacht von Alpträumen geplagt, in denen er einen Turm erklimmen muss, bevor dieser zusammenbricht. Doch auch tagsüber hat Vincent kaum Ruhe, denn auch sein Alltag wird turbulenter, seitdem er Catherine kennt. Nun liegt es am Spieler, das Schicksal von Vincent in die Hand zu nehmen und zu entscheiden, für wen sein Herz endgültig schlägt.

Legt euch die Steine in den Weg!

Erlebt Vincent einen Alptraum, findet er sich in einer grotesken Umgebung wieder. Jede Nacht muss er Abschnitte des Turms erklimmen, der aus unzähligen Blöcken besteht, bevor dieser Abschnitt komplett einstürzt. Der Aktionsumfang ist dabei recht übersichtlich – Vincent kann Blöcke schieben und zu sich ziehen. Je nach Schwierigkeitsgrad ist es noch möglich, bis zu zehn Aktionen rückgängig zu machen, falls man sich den Weg verbaut hat.

Normalerweise fallen Blöcke herunter, wenn sie in der Luft schweben. In Catherine reicht es jedoch aus, wenn ein Block Kante an Kante liegt, damit dieser noch stehen bleibt. So baut man sich den Weg an die Spitze des Levels, damit Vincent nicht in den Tod stürzt. Um das Ganze noch kniffliger zu machen, gesellen sich im Spielverlauf unterschiedliche Blocktypen, Mit-Kletterer und größere Bossgegner dazu.

Im Turm warten nur Gefahren auf unseren Protagonisten.

Hat Vincent eine Nacht überlebt, so erlebt man den weiteren Verlauf der Geschichte. In seinem Stammlokal, dem “Streunenden Schaf”, kann Vincent sich mit seinen Freunden treffen, diverse Informationen zu alkoholischen Getränken erhalten und mit der Jukebox Musik hören. Wer nicht genug vom Gameplay im Alptraum hat, kann mit einer Arcade-Maschine “Rapunzel” spielen, welches euch in Pixel-Grafik ebenfalls einen Turm erklimmen lässt.

Manchmal erhält Vincent Nachrichten und Anrufe auf seinem Handy, aber auch im Beichtstuhl zwischen den Levelabschnitten in der Welt der Alpträume werden Vincent Fragen gestellt. Wählt eure Antworten gut, denn ihr beeinflusst dadurch ein Karma-Meter, welches als eine Waage zwischen Chaos und Ordnung dargestellt wird. Je nachdem, wie ihr euch an gewissen Stellen entschieden habt und wie euer Karma-Meter steht, werdet ihr eines von vielen Endings erleben.

Kein Grund zum Gaffen

»Neben den japanischen Stimmen werden auch 4K-Auflösung, unbegrenzte Bildrate und anpassbare Tastatur- und Maussteuerung als Features beworben.«

Catherine ist kein wirklicher Blickfang, jedoch ist es auch nicht schlecht gealtert. Die Charaktermodelle sehen gut aus, Umgebungen wie das Stammlokal wurden sehr gut gestaltet. Dies trifft auch auf das Art-Design der Alpträume zu. Der kollabierende Turm wirkt überzeugend ominös und so ziemlich alle Bosse können wohl direkt aus schlimmen Träumen stammen. Alle Elemente der Spieloberfläche sehen scharf aus, leider kann man nicht dasselbe über manche (animierte) Zwischensequenzen sagen. In der Intro-Sequenz konnte man einige Artefakte erkennen, viele Anime-Szenen wirken hochskaliert und sind dadurch auch nicht ganz scharf.

Sound mit kleinen Schwächen

Shoji Meguro war zuständig für den Soundtrack von Catherine. Im Vergleich zu seinen anderen Werken blieb die Musik von Catherine nicht sonderlich lange in meinem Gedächtnis, als ich die PS3-Version spielte, trotzdem untermalt sie das Spiel mit ihrem jazzigen Flair recht gut. Ein entspanntes Ambiente im Streunenden Schaf oder eine angespannte, ominöse Atmosphäre im Alptraum – der Soundtrack bringt beides angemessen rüber.

Im Original hatte man eine englische Sprachausgabe, im PC-Port kann man nun zwischen japanischen und englischen Stimmen auswählen. Beide haben gute Sprecher, jedoch wirkt das Gesprochene recht dumpf, was vielleicht an älteren Tonaufnahmen liegen kann.

Catherine Classic
Seitdem Vincent Catherine kennt, findet er keine Ruhe mehr im Leben.

Atlus und PC?

Neben den bereits erwähnten japanischen Stimmen werden auch 4K-Auflösung, unbegrenzte Bildrate und anpassbare Tastatur- und Maussteuerung als besondere Features von Catherine Classic beworben. Getestet wurde Catherine Classic in Full-HD auf einem 144-Hz-Monitor. Ohne vertikale Synchronisation lief das Spiel mit ungefähr 250 Frames pro Sekunde, d. h. mit entsprechend starker Hardware kann man auch Monitore mit hoher Bildrate befeuern.

Mit VSync lief das Spiel in den Alpträumen dann zuverlässig ruckelfrei mit 144 FPS. Außerhalb der Alpträume schwankt die Framerate in der Bar manchmal zwischen 110 und 140 Frames, was aber keine bemerkbaren Umstände machte. Die Steuerung mit Tastatur und Maus funktioniert relativ gut, man könnte es auch nur mit der Tastatur spielen. Ich denke aber, dass viele lieber zu einem Controller greifen werden.

Guter erster PC-Schritt für Atlus

»Catherine erschien ursprünglich 2011 in Japan für PlayStation 3 und Xbox 360 und acht Jahre später ist das Spiel mit der Classic-Version der erste Atlus-Titel für PCs. Spieler, die noch nicht die skurrile Geschichte um Vincent Brooks erlebt haben, erhalten mit Catherine Classic eine sehr gute Gelegenheit, dies nachzuholen. Zudem kann man sein Können in weiteren Modi unter Beweis stellen und den Turm auch zu zweit erklimmen.

Generell ist die Portierung technisch recht sauber gelungen, einzig die etwas verwaschenen Anime-Sequenzen und leicht dumpfen Tonspuren sind zwei Wermutstropfen. Hat man das Spiel bereits erlebt und ausgiebig gezockt, gibt die Classic-Version leider nicht mehr her – da sollte man dann wohl lieber auf Catherine: Full Body für PlayStation 4 warten.«

 

Vincent Brooks will ein sorgenfreies Leben führen. Er will sich nicht endgültig binden und wird seiner Freundin Katherine untreu. Nun muss er in der Welt der Alpträume einen Turm erklimmen, um dem Tod zu entkommen.
Schiebt, zieht und erklimmt Blöcke, um den Turm zu überleben. Achtet auf eure Antworten auf Fragen und Nachrichten im Spiel, denn daraus ergibt sich der Pfad, den Vincent im Leben einschlägt.
Aufgehübschte Grafik der ursprünglichen Version; gelungene Charaktermodelle und Umgebungen in 3D; animierte Zwischensequenzen sind nicht ganz so scharf wie erwünscht.
Atmosphärischer Soundtrack von Shoji Meguro, der das Geschehen untermalt; Dual-Audio-Tonspuren, die leider etwas dumpf klingen.
4K-Auflösung, unbegrenzte Bildrate und anpassbare Tastatur- und Maussteuerung. Weitere Modi und Minispiel, wenn man nicht genug vom Turm in der Story hatte.

3 Kommentare

  1. Mmmmh, hatte so auf einen Switch-Release gehofft. Das Spiel bietet sich einfach an für einen Handheld. Auf Puzzlen am PC habe ich nicht so große Lust.

  2. Mmmmh, hatte so auf einen Switch-Release gehofft. Das Spiel bietet sich einfach an für einen Handheld. Auf Puzzlen am PC habe ich nicht so große Lust.

    Performance-technisch dürfte es auch kein Problem auf der Switch sein, aber ich denke Mal, dass SEGA und Atlus damit zeigen wollten, dass sie auch mal an die PCler denken. ^^

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