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Im Test! Warriors Orochi 4

TitelWarriors Orochi 4
Japan27. September 2018
Koei Tecmo
Nordamerika16. Oktober 2018
Koei Tecmo
Europa19. Oktober 2018
Koei Tecmo
SystemPlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch, PC
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerOmega Force
GenresAction
Texte
Nordamerika
VertonungJapan

Bildmaterial: Warriors Orochi 4, Koei Tecmo / Omega Force

Im März 2007 erschien für PlayStation 2 das erste “Warriors Orochi”-Spiel. Dabei handelte es sich um eine Zusammenkunft von Charakteren aus Samurai Warriors und Dynasty Warriors – beides Spiele, die aus dem Hause Koei, heute Koei Tecmo, stammen. Mittlerweile sind beide Reihen noch mehr gewachsen, auch die Warriors-Orochi-Reihe ist ein fester Bestandteil der Warriors-Welt.

Mit dem vierten Teil bringt Koei Tecmo erneut eine riesige Anzahl an Charakteren zusammen und lässt diese gegen die Herrscher über den Olymp antreten. Mit 170 Charakteren landete der Titel sogar im Guinness-Buch der Rekorde. Doch zählt Quantität hier über Qualität?

In den bisherigen Teilen der Warriors-Orochi-Reihe kämpft die Crew aus beiden Spielen gegen eine Hydra und den namensgebenden Orochi, doch in dem vierten Teil wird der Schauplatz komplett verlagert. Zeus, der Herrscher über den griechischen Olymp, ist gelangweilt und hat die gemeinsamen Kämpfe der zahlreichen Krieger beobachtet.

Mithilfe von magischen Armbändern möchte er nun für ein wenig Action sorgen und verteilt diese deshalb an diverse Kämpfer, beispielsweise Nobunaga Oda, und verfrachtet die Charaktere aus Samurai Warriors und Dynasty Warriors gemeinsam in eine andere Welt. Dort angekommen beginnt Nobunaga Oda natürlich direkt mit seinem Feldzug. Zu Beginn des Spiels übernehmt ihr die Kontrolle über drei Kämpfer, welche anschließend immer mehr Charaktere um sich scharen.

Die Story selbst dient eindeutig als Aufhänger, um alle Charaktere zueinander zu bringen, aber immerhin hat man sich ein paar Gedanken über Abwechslung gemacht. Zwar fallen dieses Mal Gastcharaktere wie Ayane aus Dead or Alive weg, aber dafür sind diverse griechische Götter mit von der Partie und passen mit ihrem Kampfstil und ihrem Design sehr gut zu dem Rest der Truppe.

Das Grund-Gameplay hat sich natürlich nicht geändert: Ihr hackt, rennt, schnetzelt, reitet und schlachtet euch mit einem Team aus drei Charakteren über ein Schlachtfeld und müsst diverse Bedingungen erfüllen, um den Sieg zu erringen. Meist muss dabei einfach eine gewisse Anzahl von Generälen besiegt werden, um dann den letzten Feind erreichen und besiegen zu können.

Dabei gibt es jedoch während der Missionen diverse Bonus-Aufgaben, welche euch auf Trab halten werden. Darunter sind Aufgaben wie „Besiege einen bestimmten General in einer bestimmten Zeit“ oder das Besiegen von einer bestimmten Anzahl an Feinden. Diese Bonus-Missionen macht man dann aber nicht umsonst, denn ihr bekommt dafür Belohnungen nach der Schlacht.

Diese können zum Beispiel für das Verbessern eurer Teams genutzt werden. Das Absolvieren der Story reicht übrigens völlig aus, um alle 170 Charaktere freizuschalten – es gibt nun keine geheimen Bedingungen für das Erhalten aller Kämpfer. Ihr spielt dabei übrigens nicht nur die Hauptstory, denn kleine Nebengeschichten bringen euch nicht nur neue Charaktere, sondern auch ein wenig Abwechslung in der Erzählung.

Die Qual der Charakter-Wahl

Bei einer so großen Anzahl an Charakteren fragt man sich natürlich: Spielen die sich denn überhaupt alle auch unterschiedlich? Die Antwort auf die Frage fällt mir grundsätzlich nicht schwer, denn ja, sie spielen sich allesamt unterschiedlich. Zumindest die, die ich im Laufe der Zeit ausprobiert habe, denn bei einer so großen Zahl kann man sich wirklich einfach Figuren auswählen, die einem gefallen und muss nicht auf bestimmte Dinge achten, zumindest theoretisch.

Im Laufe der Story erhalten eine kleine Anzahl von Charakteren die magischen Armbänder, welche dann auch nur bei den Figuren eine Transformation freischalten. Diese kann in den Schlachten aktiviert werden, um für kurze Zeit stärker zu sein und neue Angriffe zu erhalten. Doch auch die Kämpfer ohne die Armbänder besitzen allesamt einen Wut-Modus, in welchem sie stärker sind und einen speziellen Musou-Angriff besitzen.

Bei dem Musou-Angriff handelt es sich um eine für jeden Charakter spezielle Attacke, welche durch das Füllen der dazugehörigen Musou-Leiste ermöglicht wird. Diese bildschirmfüllenden Angriffe richten nicht nur viel Schaden an, sondern können auch eine große Anzahl von Feinden mit einem Schlag vernichten.

»Das Grund-Gameplay hat sich natürlich nicht geändert: Ihr hackt, rennt, schnetzelt, reitet und schlachtet euch mit einem Team aus drei Charakteren über ein Schlachtfeld.«

Komplett neu sind die Magie-Artefakte, welche euch zusätzliche Angriffsmöglichkeiten bieten. Insgesamt gibt es 16 Artefakte, wobei euch das Spiel immer vorgibt, welche Magie ein Charakter nutzt. Insgesamt drei verschiedene Möglichkeiten bieten sich euch, die sich von selbst regenerierende Magie-Leiste zu leeren. Ein normaler Magie-Angriff richtet nicht viel Schaden an, aber kann den Kombo-Zähler meist besser in die Höhe treiben.

Dies ist dann dafür relevant, wenn ihr einen starken Magie-Angriff nutzt. Je höher der Kombo-Zähler, desto mehr Schaden richtet dieser Angriff dann an. Die normalen und starken Magie-Angriffe sind unter den Artefakten unterschiedlich, aber die Ausführung beispielsweise des Dreizack-Artefakts ist bei jedem Charakter gleich. Ihren eigenen Kampfstil bringen die Kämpfer jedoch ein, wenn man einen Magie-Angriff mit der Musou-Leiste kombiniert. Diese Angriffe richten über einen großen Radius extrem viel Schaden an, vor allem mit einem hohen Kombo-Zähler.

Zu guter Letzt ermöglicht euch das Magie-System eine zusätzliche Leiste zu füllen, um einen riesigen Magie-Angriff durchzuführen, an dem alle Mitglieder des Teams teilnehmen. Diesen sollte man wirklich nur bei starken Gegnern nutzen oder wenn man auf Feinde trifft, die nur gegen Magie-Attacken empfindlich sind. Apropos Team-Angriffe: Ihr könnt jederzeit auf Knopfdruck zwischen den drei Charakteren im Team wechseln und somit auch größere Kombo-Angriffe ermöglichen. Wer zum richtigen Zeitpunkt wechselt, wird sogar durch kleine Zusatzangriffe auf die Feinde belohnt.

Um bei einer so großen Anzahl von Charakteren trotzdem direkt auf den ersten Blick zu erkennen, welche Art von Gameplay bei der Auswahl des Kämpfers zu erwarten ist, sind alle Figuren in drei Kategorien unterteilt. Bei „Power“-Charakteren könnt ihr direkt wissen, dass diese Krieger ordentlich reinhauen und nicht von kleineren Angriffen weggefegt werden. „Speed“-Kämpfer flitzen mit schnellen Angriffen über das Schlachtfeld und „Technique“-Generäle können ihre Angriffe auf besondere Weise kombinieren oder sogar Techniken in der Luft einsetzen.

Auf ins Warrior-Camp!

Außerhalb der Kämpfe gibt es für euch noch ein paar kleine Optionen. Während der Vorgänger euch ein kleines Areal zum Umherbewegen gab, so wurde dieses Gebiet in Warriors Orochi 4 gestrichen. Dennoch könnt ihr über das Camp-Menü eure Charaktere mit gesammelten Erfahrungspunkten aufstufen, um neu erhaltene Generäle schneller auf ein hohes Level zu bringen oder die durch Level-ups erhaltenen Skillpunkte verteilen, um die Kämpfer noch stärker zu machen.

Es gibt zudem einen Camp-Fähigkeitenbaum, bei dem ihr Boni für alle Krieger erhalten könnt. Ein Trainings-Bereich lässt euch neue Charaktere ausprobieren und falls ihr jemanden leveln wollt, während er nicht im Team ist, könnt ihr Generäle in ein Trainingscamp schicken. Bei einer so großen Anzahl an Kämpfern ist es natürlich interessant zu sehen, wie sie wohl miteinander agieren würden, weshalb ihr auch kleine Gespräche zwischen den Charakteren freischalten und euch anschauen könnt.

Wer keine Lust hat, das Spiel alleine zu bewältigen, kann im lokalen Multiplayer jederzeit mit einem Freund gemeinsam metzeln. Auch ein Online-Modus ist vorhanden sowie ein PvP-Modus, in dem ihr diverse Basen einnehmen müsst. Ich habe aber, da bin ich ehrlich, kein einziges Online-Match finden können, egal wie oft ich es versuchte. Schade, dass der direkte Beat-’em-up-Modus aus dem Vorgänger nicht mehr im Spiel vorhanden ist, dieser hatte ein besonderes Flair.

»Wer keine Lust hat, das Spiel alleine zu bewältigen, kann im lokalen Multiplayer jederzeit mit einem Freund gemeinsam metzeln. Auch ein Online-Modus ist vorhanden, sowie ein PvP-Modus, in dem ihr diverse Basen einnehmen müsst.«

Kommen wir zu dem unangenehmen Teil des Tests: Das Gespräch über die Performance der von uns getesteten Nintendo-Switch-Fassung. Die Spieldarstellung erreicht ihre Grenze bei 30 Bildern pro Sekunde, während auf anderen Plattformen das Spiel in 60 Bildern pro Sekunde dargestellt wird. Leider schafft Warriors Orochi 4 es aber oft nicht, diese 30 Bilder pro Sekunde zu halten.

Ein einbrechendes Bild ist keine Seltenheit im Docked-Modus von Nintendo Switch. Absolut bizarr ist, dass der Titel im Handheld-Modus dann durchaus flüssiger läuft, wenn auch weiterhin mit Einbrüchen. Dabei sieht der Titel zwar gut aus, mit gut animierten Generälen, aber eine absolute Wucht ist es auch nicht. Eine große Gegneranzahl, wie beispielsweise in einem Hyrule Warriors oder Fire Emblem Warriors, seht ihr auch nahezu nie auf einem Haufen. Musikalisch besitzt der Titel weder Höhen noch Tiefen, um ehrlich zu sein. Eine japanische Sprachausgabe ist jedoch vorhanden, wenn auch nicht in allen Gesprächen.

Fazit

»Als Fan von Spielen der Warriors-Reihe habe ich definitiv Spaß mit Warriors Orochi 4 gehabt. Die riesige Auswahl an Charakteren lässt euch auch nach dem Beenden der Story noch lange die Missionen wiederholen, einfach neue Kämpfer ausprobieren oder euch an höheren Schwierigkeitsgraden versuchen. Wer jedoch bisher keine Warriors-Spiele mochte, weil sie zu repetitiv sind, der wird auch hier nicht glücklich werden. Die schwache Performance der Nintendo-Switch-Fassung ist dabei ein wenig enttäuschend, aber es ist auch kein absoluter Genickbruch für den Spielspaß.«

 

Die Götter des Olymps sind gelangweilt und lassen dutzende von Generälen aus Dynasty Warriors und Samurai Warriors gegeneinander antreten.
Ihr schnetzelt hunderte Feinde mit stylischen Kombo-Angriffen nieder und könnt aus bis zu 170 Charakteren auswählen.
Warriors Orochi 4 sieht gut aus, aber nicht so gut, dass es die heftigen Einbrüche in der Performance rechtfertigt.
Remix-Versionen von Songs aus bisherigen Spielen, welche gut sind, aber nun auch keinen Musikanten umhauen.
Online-Gameplay vorhanden, aber recht leer. Koop an einer Konsole möglich und sehr spaßig.

 

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