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Super Smash Bros. Ultimate: Kontroverse Anspielung wird bis zur Fertigstellung aus dem Spiel entfernt

Im letzten Nintendo Direct zu Super Smash Bros. Ultimate entdeckten Fans und Beobachter eine kontroverse Szene, die Nintendo nun nachträglich aus dem kommenden Spiel entfernen wird. Konkret handelt es sich um einen Move des Charakters Mr. Game & Watch.

Dieser Move ist eine Anspielung auf Fire Attack. In dem 1982 veröffentlichten Spiel verteidigen Spieler ein Fort vor Indianern, die mit brennenden Fackeln und Federschmuck im Haar daherkommen. Das Spiel Fire Attack wurde im Rahmen einer Neuveröffentlichung in der Game & Watch Gallery 4 bereits angepasst, damals wurde der Federschmuck aus dem Haar entfernt.

Gleiches wird nun auch in Super Smash Bros. Ultimate geschehen. „Nintendo plant die Veröffentlichung eines Updates für Super Smash Bros Ultimate, das die Feder von der Silhouette von Mr. Game & Watch entfernt“, heißt es in einem Statement gegenüber Eurogamer. „Das ursprüngliche Spiel, auf dem diese Darstellung basiert, wurde vor mehr als drei Jahrzehnten veröffentlicht und repräsentiert nicht die heutigen Werte unseres Unternehmens.“

Bei Twitter und in vielen Foren meldeten sich laut Eurogamer Nutzer, die das Design im Nintendo Direct entdeckt hatten und es kritisierten. Auch ein amerikanischer Ureinwohner hätte sich bei Twitter gemeldet und die Verwendung des Moves kritisiert, der auf rassistischen Anspielungen basiere. Er sei für seine Meinungsäußerung anschließend angefeindet worden.

51 Kommentare

  1. Und so kam auch die AfD "an die Macht" :D
    Lässt sich zur Zeit wunderschön im Gamerbereich nachvollziehen, wenn man ein paar Schlagwörter ersetzt.

    Das ist etwas sehr vereinfachet. Passender wäre, dass es ein Faktor ist der mitverantwortlich für den Zulauf zu populistischen Gruppierungen ist. "Es" bezeichne ich hier mal grob formuliert als "das geht heute nicht" im ganzen Spektrum von rationaler politischer Korrektheit in Form eines respektvolleren und toleranten Miteinanders (bspw. Vermeidung beleidigender Begriffe und Stereotype) bis hin zu radikalen Formen (Umbenneung von Orten, Veränderung von Büchern, Marken und Darstellungsverboten). Ohne die Radikalität, hätten diese Gruppierungen immer noch ordentlichen Zulauf aber in jedem Fall ein Argument weniger für sich.


  2. Nagut, dann frage ich mal so: Warum lassen wir das Spiel nicht so wie es ist, und machen die restliche Weltbevölkerung glücklich, die sich ungerecht behandelt fühlt, weil ihnen etwas aufgezwungen würde, was in derer Kultur überhaupt irrelevant ist?


    Sowas wie Gleichberechtigung und Rücksichtnahme sollte in beide Richtungen funktionieren y'know?

    Auch in unserer Kultur gilt es als rassistisch, andere Kulturen zu diskreditieren und diese Falschdarstellung als Begründung herzunehmen, die Anhänger dieser Kultur zu töten. Das alte Game&Watch-Spiel stammt noch aus Zeiten, wo diese Ansicht allerdings zum weltweiten Kanon gehörte oder zumindest nicht hinterfragt wurde.
    Der einzige Unterschied: Hierzulande gibt es naturgemäß keine Organisationen der native Americans, die das direkt anprangern könnten. Trotzdem sind solche Bilder ja auch über amerikanische Medien zu uns herüber geschwappt und beeinflussen unser Bild.


    Zitat von Chaoskruemel


    Zur not kann man doch die Feder für die Region entfernen, wo man sich besonders gestört daran fühlt, und der rest der Welt bleibt unberührt. Stell dir mal vor, man hätte z.B. bei Wolfenstein zur Rücksichtnahme auf uns arme Deutschen, die noch immer unter Hitler leiden müssen, überall auf der Welt die beschnittene deutsche Version released?
    Ich will jetzt keinen Streit vom Zaun brechen, aber wennschon dennschon.

    Die Nazis sind in andere Länder eingefallen, die Indianer hingegen haben ihr Land verteidigt. Das macht den Unterschied aus. Und wenn die Deutschen unter den Nazis gelitten haben, kann ein Spiel, das sich gegen Nazis richtet, für die Deutschen ja eigentlich nicht problematisch sein.


    Nö, Grund zum Streit sehe ich nicht. Kannst gerne mit diskutieren. (Wobei ich glaube, dass da alle gerade keine Lust mehr drauf haben :D)


    Zitat von WolfStark

    Es ist ein bisschen kompliziert. Das Baumkuschler-Bild ist an sich nicht problematisch, es wird erst problematisch, wenn es vorherrschend ist und andere Darstellung tabuisiert werden. Es ist also nicht der Einzelfall das Problem, sondern die generelle einseitige Herangehensweise und dabei ist es unerheblich in welche Richtung diese geht ob nun Indianer nur Wilde sind oder ob Indianer nur naturverbundene Schamanen darstellen. Rassistisch ist also nicht "ich zeige einen barbarischen Wilden" oder "ich zeige einen weisen alten Häuptling", rassistisch ist eine rassistische Intention dahinter bzw. und hier wird es vager, das zementieren und ständige Wiederholen eines Stereotyps. Wenn die Darstellung nun aber mal so und mal so ist, ist das genau der wünschenswerte Zustand der einem vorschweben sollte unter dem Banner der Gleichstellung. Und ja, dass Indianer auch kämpfen ist natürlich etwas, das es weiterhin gibt, keine Frage aber ihre Rolle in dem Kampf hat sich geändert und ins Gegenteil verkehrt, was wie gesagt ja auch nicht völlig abzulehnen ist, weil die Geschichte nun Mal nicht so aussah, dass sie nur barbarische Wilde mit Mordlust waren aber umgekehrt waren sie eben genausowenig nur unschuldige Opfer, die sich immer nur selbstverteidigten. Wie gesagt, das Fort Mims Massaker ist ein gutes Beispiel für die Komplexität der Geschichte und ein deutlich weniger schwarz-weißes Bild der Parteien. Und ich denke man könnte sich beim G&W Spiel eben gut vorstellen, dass man halt Fort Mims verteidigt.

    Also zunächst einmal, bevor ich meine Gedanken dazu bringe: Ich denke, da sind wir gerade an einem Punkt, an dem wir uns einig sind. Das will ich festhalten: Ein Leben der Kulturen auf Augenhöhe bedeutet auch, dass jeder mal als der Gute und der Böse, der Verlierer und der Sieger, der Verarschende und der Verarschte sein kann. Ich bin mir sicher, das ist es, was du sagen willst, oder? Absolut Einverstanden.


    Ich habe ein wenig über die Diskussion nachgedacht und auch nochmal über die wirklich Form des Rassismus in dem Spiel. Ich denke das größte Problem ist nicht einmal die kriegerische Darstellung an sich, sondern die Kombination der Darstellung mit der Rechtfertigung zum Töten zusammen mit dem Wertekanon, der zur Erstellung des Spiels vorherrschte.


    Eine Menschengruppe als minderwertig darzustellen und zu entmenschlichen, um Diskriminierungen, Mobbing, bis hin zu Tötungen zu rechtfertigen, ist eine gängige Methode, die sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht und bis heute angewendet wird. Als die Indianer unterlagen, sollte ihre als minderwertig bezeichnete Kultur auch ausgelöscht werden, was auch recht aggressiv vorangetrieben wurde. Daraus entstanden die einseitigen Bilder der wilden Barbaren, die heldenhaft zurückgeschlagen werden.


    Was die aktiven Angriffe auf z.B. Fort Mims angeht, denke ich, dass es da noch ein Missverständnis auszuräumen gilt: Wenn ich sage, dass die Europäer die Aggressoren waren und die Indianer die Verteidiger, dann beziehe ich das auf den gesamten Konflikt. Die Europäer sind in das Land gekommen, das den indigenen Völkern gehörte und haben dort aggressive Siedlungspolitik betrieben. Alles in diesem Konflikt findet also auf dem Land der Indianer statt. Innerhalb dieses Konflikts fanden verschiedene Schlachten statt, wo wie bei Fort Mims, die Indianer selbstverständlich auch mal die Initiative hatten. Das wiederum ist aber trotzdem eine (wenn auch zugegeben im Endverlauf unnötig brutale) Verteidigungsreaktion auf die Aktionen der Europäer, die gerade zu der Zeit tatsächlich extrem aggressiv unterwegs waren.
    Ein Medium, das den Stoff genauso aufbereitet, ohne irgendwelche heldenhaften Krieger, würde meiner Meinung nach keine großen Probleme bekommen - höchstens mit der Brutalität an sich. Allerdings, wie gesagt, ist da Fingerspitzengefühl angesagt. Dass sich das viele nicht zutrauen und daher lieber ganz lassen, will ich gar nicht abstreiten.


    Jetzt zu sagen, dass das G&W einfach nur ein Angriff auf Fort Mims war finde ich schwierig. Zum einen ist man ja Sieger, indem man möglichst viele Angreifer beseitigt, was sich eher mit der Siedlungspolitik verträgt als mit dem Massaker. Verlieren ist ja keine wirkliche Option. Zum anderen muss man das Spiel halt im Kontext der Medien sehen, in dem es geschaffen wurde (80er rum, glaube ich). Und da galt das halt noch als nicht so schlimm.


    Okay, jetzt nochmal zurück zu den Kulturen auf Augenhöhe (ich schlage heute Haken, sorry). Wir sind uns ja einig, was den oben genannten Satz angeht - zumindest hoffe ich, dass ich mich nicht allzu sehr vertan habe :D Den will ich aber noch ergänzen: Sich auf Augenhöhe zu begeben setzt auch voraus, dass alle die gleichen Möglichkeiten haben, sich auszudrücken, sich in gleicher Menge ausdrücken können und das gleiche Gehör finden. Da wird es aber momentan noch schwierig. Das hatte ich ja schonmal weiter am Anfang bei unserem Mitdiskutanten erwähnt: Eine Minderheit ist halt zahlenmäßig unterlegen. Das heißt in der reinen Masse wird ihre Stimme immer zu wenig Gewicht haben, um die Seitenhiebe gegen sie auszugleichen. Hier kann dann die Gruppe, die Mengenmäßig höheres Gewicht hat, aushelfen oder wie ich schon sagte, zumindest zuhören und dann klappt das auch irgendwann hoffentlich mit der Augenhöhe. Ist ja nicht so, als gäbe es da überhaupt keine Fortschritte, aber es gibt auch trotzdem noch gut zu tun.


    Als Vergleich für die Problematik liebe ich eigentlich folgendes Beispiel: In einem Bürogang arbeiten mehr Frauen als Männer. Dort gibt es nur je eine Toilette. Eine für Frauen, eine für Männer. Da aber mehr Frauen dort arbeiten, ist die Damentoilette grundsätzlich besetzt, die für Männer meistens frei. Man könnte jetzt nach dem Mehrheitsprinzip gehen und die Frauen bestimmen, dass die Herrentoilette ab jetzt eine zweite Damentoilette ist und die Herren gefälligst in den nächsten Bürogang laufen sollen, wo weniger Frauen sind. Rein demokratisch ist das korrekt. Aber würde das tatsächlich allen gerecht?

  3. "Es geht um's Prinzip!" ist vor allem das eindeutigste Zeichen für Reaktanz. Es war einem eigentlich total egal und ist es immernoch, muss aber trotzdem irgendwie verteidigt werden, weil einen stört, dass da vermeintlich irgendwer zu viel Aufmerksamkeit bekommen könnte.


    Wenn die Feder von Anfang an nicht drin gewesen wäre, hätte niemand gesagt: "Ey, da fehlt die fucking Feder! Wollt ihr mich verarschen?! Ihr verratet alles, was sich Diversität nennt!" ;)

    Zitat von Kelesis

    Wir reden hier immer noch über ein fiktives Videospiel und nicht über einen Dokumentarfilm. Da finde ich es schon etwas vermessen, dass man einem (fiktiven) Indianer seiner Feder beraubt.

    "It's just a game" ist aber halt auch kein wirkliches Argument. Und "beraubt" für einen fiktiven Charakter enthält jetzt auch nicht gerade wenig Pathos. ;)

    Zitat von Kelesis

    Und da die Gamerschaft in Sachen Zensur durch den derzeitigen Kurs von Sony ohnehin sensibilisiert ist, trägt diese "Federaktion" nur zur weiteren Vertiefung der Gräben bei. Es ist einfach ein merkwürdiges Signal zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

    Meiner Meinung nach ist da doch eher das Prinzip der zentralen Plattform das Problem. Wenn alle Spiele über zentrale Kontenpunkte laufen, dann ist man von diesen Kontenpunkten abhängig. Komme, was da wolle (ich lauere ehrlich gesagt nur darauf, dass irgendwas mit Steam passiert). Aber das Prinzip hinterfragen leider Gottes wenige, weil ja eigentlich alles sehr bequem ist. Da sind alternative Sündenböcke recht willkommen. Ist zumindest mein Eindruck.


    Das mit dem Signal kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen. Mann kann doch den einen einschränkenden Schritt okay finden und den anderen nicht. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso man da sowas dermaßen Verallgemeinerndes draus machen muss.

  4. Was die Rumschreier mit dem Begriff "cultural approbiation" (kulturelle Aneignung) und der so leichten Verwendung des Begriffes Rassismus anrichten ist eigentlich viel schlimmer. Wenn alleine die Darstellung, selbst ohne negative Notation, für diese Leute so schlimm ist, obwohl z.B. eine Sache, eine Kultur gefeiert wird, dann fordern diese eine Segregation, das Gegenteil von Multikulti, für das sie eigentlich stehen sollten. Obwohl sie Linke sind stehen sie somit auf einer Seite mit Faschisten und Nazis und stehen für die gleichen Dinge ein.
    Deswegen verstehe ich diese SJWs nicht ...

  5. Es war einem eigentlich total egal und ist es immernoch, muss aber trotzdem irgendwie verteidigt werden, weil einen stört, dass da vermeintlich irgendwer zu viel Aufmerksamkeit bekommen könnte.

    Wäre es mir egal hätte ich mich nicht dazu geäußert


    Es ist mir zugegeben weitestgehend egal was genau zensiert wird, für mich ist entscheidend das etwas zensiert wird bei dem ich persönlich nichts verwerflich finde und ich somit einfach immer im Hinterkopf habe ein "beschnittenes" Produkt zu besitzen


    Nennt es egozentrisch, egoistisch, trotzig oder sonst etwas, es stört mich nun mal einfach seit ich davon weiß, mir auch völlig egal wer dadurch Aufmerksamkeit bekommt oder nicht, wer darin etwas rassistisches gesehen hat kann genauso gut rassistisch veranlagt sein, denn für mich ist das einfach nur eine beschissene Feder, wer die wo und wie trägt ist mir total Wumpe, daher braucht das für mich nicht zensiert oder allgemein so ein Fass aufgemacht werden das man gleich wieder in alle Richtungen mit der Rassismus Keule ausholt, man wird doch wohl noch irgendwo etwas darstellen und/oder anschließend daran/dazu etwas anmerken dürfen das einen etwas stört oder eben nicht ohne das etwas gleich rassistisch, sexistisch, abstoßend oder sonst was ist


    Wenn man das jetzt so abstempelt das man mit mir nicht vernünftig argumentieren kann oder in meinen Worten keinen Sinn oder Logik nachvollziehen kann weil sich eventuell auf irgendeiner Ebene etwas widerspricht, mein Gott dann ist es halt so, kann ich nicht ändern...


    Ich weiß davon, es hätte mich beim zocken nicht gestört noch auf irgendwelche Gedanken gebracht, es stört mich das es geändert wurde, Ende Gelände

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