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Angeschaut! No Game No Life – Zero

Bildmaterial: No Game No Life Zero, KSM GmbH

Wir durften für euch den Anime-Hit “No Game No Life – Zero” anschauen und möchten unsere Eindrücke mit euch teilen. Der Film stammt vom bekannten Animationsstudio Madhouse und wurde hierzulande von KSM lizenziert. No Game No Life – Zero ist die Vorgeschichte, also das Prequel, zur beliebten 12-teiligen Anime-Serie “No Game No Life”. Getestet haben wir die Blu-ray-Standard-Version.

Der Film basiert auf dem 6. Band der Light Novel “No Game No Life” von Yuu Kamiya.

Darum geht es in No Game No Life

No Game No Life - Zero
No Game No Life – Zero

Die Geschichte handelt von den beiden Geschwistern Sora und Shiro, die ihr Leben sehr abgeschieden von der Außenwelt in ihrer Wohnung verbringen. Anstatt die Schule zu besuchen oder Freunde zu treffen, schließen sich beide in ihrem Zimmer ein und verbringen ihre Zeit damit, tagelang Spiele zu zocken. An Schlaf ist nur zu denken, wenn sie vor Erschöpfung keinen Finger mehr krümmen können, zudem scheint für sie abseits des Wartens auf neue Spieleveröffentlichungen jedes Zeitgefühl verloren. Aber das stellt überhaupt kein Problem dar, denn die Welt ist in ihren Augen eh ein absolutes “Scheißspiel” mit viel zu vielen Teilnehmern.

Unter dem Pseudonym “Blank” brechen Sora und Shiro alle Rekorde in Online-Spielen, führen Bestenlisten an und werden von anderen Spielern als eine Art Mythos angesehen. Nichts und niemand kann sie aufhalten und jede Herausforderung wird von ihnen angenommen. So auch, als die Geschwister eines Tages eine E-Mail bekommen, die eine Einladung zu einem Schachspiel enthält.

Der Preis für den Sieg ist ein Ticket in eine Fantasy-Welt namens Disboard, in welcher alles durch Spiele geregelt wird. Seien es nun einfache Streitereien oder die Übernahme anderer Länder, alles läuft hier ohne Blutvergießen ab. Anfänglich noch überrascht und leicht überwältigt über ihre neue Umgebung, die glatt aus einem RPG hätte stammen können, erkennen Blank schnell, dass dies genau die Welt ist, die sie sich immer gewünscht haben.

In dieser Welt existieren 16 unterschiedliche Rassen. Sora und Shiro haben sich zum Ziel gesetzt, zuerst die Thronfolge der Imanity, der menschlichen Rasse dieser Welt, anzutreten und danach den anderen Rassen den Krieg anzusagen.

Es war einmal vor 6.000 Jahren…

Die Geschichte des Prequels spielt tatsächlich ganze 6.000 Jahre vor den Geschehnissen der Anime-Serie. Zu der Zeit, als der große Krieg der Rassen seinen Höhepunkt findet. Gewalt, Kämpfe und Zerstörung zählen hier noch zur Tagesordnung. In diesem ungleichen Kampf unterliegt die Menschheit deutlich den anderen Rassen. Der Krieg forderte unzählige Opfer.

Der Protagonist Riku ist der Anführer der Menschenrasse, wovon sich nur noch eine kleine Gruppe versteckt hält. Bei dem täglichen Kampf um Nahrungsmittel und Ressourcen trifft Riku auf Schwi. Schwi ist eine Ex-Machina, eine Maschine ohne menschliches Herz oder Emotionen, die eigentlich im Kollektiv unterwegs ist. Schwi wurde von ihrer Gruppe ausgestoßen, da sie eigene Absichten verfolgt und vor allem an den Menschen, der Bedeutung derer Herzen und deren Emotionen interessiert ist. Riku erinnert mit seiner Erscheinung und Charakter sehr an den Protagonisten Sora und Schwi ist demzufolge an Shiro, die Protagonistin der Anime-Serie, angelehnt.

Die schicksalhafte Begegnung von Riku und Schwi ist ausschlaggebend für den weiteren Verlauf der Handlung. Schwi fordert Riku zu einem Spiel heraus – mit Bedingungen, welche er nicht ablehnen kann. Ungeahnt, zu welchen Folgen das Zusammentreffen der beiden Charaktere führt, müssen beide alles aufs Spiel setzen, um die Unterdrückung der Menschheit zu beenden und den Frieden wiederherzustellen.

Allgemein ist die Stimmung und die Atmosphäre des Films eher düsterer und ernster angesiedelt als in der Serie. Jedoch geizt der Film nicht mit seinen Reizen und Fanservice, was aber deutlich mehr in der Serie zur Geltung kommt. Die Regie bei der Produktion von Madhouse führte Atsuko Ishizuka und das Drehbuch, nach Vorlage von Yuu Kamiya, stammt von Jukki Hanada.

Die deutsche Version

Der Film ist wahlweise komplett auf Deutsch oder auf Japanisch mit deutschen Untertiteln verfügbar. Die Untertitel mit klassischer weißer Schrift und schwarzer Umrandung sind sehr gut lesbar. Die Übersetzung ist, im Gegensatz zur Serie, doch recht gut und verständlich geworden.

Die deutsche Synchronisation kann man auf jeden Fall als sehr gelungen betrachten und die Sprecher sind passend gewählt. Dem Protagonisten Riku verleiht Björn Schalla seine Stimme und die Protagonistin Schwi wird von Paulina Rümmelein gesprochen. Es ist wohl kein Zufall, dass die beiden Sprecher auch die Protagonisten Sora und Shiro der Anime-Serien bereits synchronisiert haben. Die deutsche Fassung wurde in Deutschland und Österreich in mehr als 200 Kinos gezeigt und ist mit knapp 25.000 Besuchern nach zwei Vorführtagen der zweiterfolgreichste Anime-Kinofilm 2018. (Quelle: KSM)

Der Silberglanzschuber von der Standard-Version wirkt sehr hochwertig. Als Extras gibt es eine Bildergalerie sowie einige Trailer auf der Disc. Die Standard-Version der Blu-ray und DVD sowie der Film als Stream sind bereits erhältlich. Zudem gibt es eine umfangreiche limitierte „Imanity Limited Edition“ im Future-Pack. Die auf 3.500 Stück begrenzte Limited Edition enthält noch weitere Goodies wie eine Schachfigur, Papp-Aufsteller und ein gebundenes Booklet mit 60 Seiten.

Fazit

Zugegeben hat der Film inhaltlich sehr wenig mit dem Anime zu tun. Nicht umsonst beschreibt der Film, dass er alle Fans und die, die es werden wollen, mit in eine andere Welt nimmt.

Sicherlich ist es auch möglich, den Film ganz ohne Vorkenntnisse des Anime-Sequels zu schauen. Jedoch empfehle ich aufgrund des Hintergrundwissens und einiger Anspielungen, die Serie zuerst zu gucken – auch wenn der Umfang dieser Vorgeschichte sehr kurz gehalten wurde, beziehungsweise einen gewissen Fokus hatte. Dies ist aber wahrscheinlich der begrenzten Spielzeit eines Films geschuldet.

Man hätte an der Stelle auch genügend Stoff für eine ganze Serie gehabt, vor allem, um mehr auf die unterschiedlichen Rassen eingehen zu können. Wer hier den Charme der Serie und deren umfangreich konzipierten „Spiele“ erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Einzig die Anspielung mit dem Schach lässt ein wenig auf den Flair der Serie hindeuten. Es handelt sich eher um ein actiongeladenes Fantasy-Abenteuer mit dem Krieg der Rassen und den Hauptcharakteren im Mittelpunkt, welches den Grundstein der Serie und den bekannten „Zehn Geboten“ ebnet.

Dennoch empfand ich den Film als sehr unterhaltsam und kann jedem Fan raten sich ihn anzusehen.

Allgemeine Daten:

  • Laufzeit: ca. 106 Minuten
  • Format: 16:9, 1.78:1 (1920x1080p)
  • Audio: Deutsch (DTS-HD MA 5.1) / Japanisch (DTS-HD MA 5.1)
  • Untertitel: Deutsch
  • Extras: Silberglanzschuber, Trailer, Bildergalerie
  • Altersfreigabe: ab 12

2 Kommentare

  1. @Chaoskruemel
    Das hast du mir vorweggenommen. -.-
    Mir hat der Film auch die Tränendrüsen zerstört. Immer wenn was niedliches oder emotionales gekommen war, musste ich Rotz und Blasen heulen - dadurch hatte ich den Film eher nur verschwommen gesehen.


    Zumindest kann ich sagen, dass der Film auf meiner persönlichen Top-Liste steht! ^^

  2. Ich hab die Serie noch nicht zuende gesehen :O, aber gefiel mir soweit gut. Mag die japanischen Stimmen zwar etwas lieber, als die deutsche, aber trotzdem gefallen mir beide^^.


    Ich denke, ich werde zuerst die Serie beenden bevor ich mich den Film widme, aber gut zu lesen dass der Film Taschentuch reif ist :D

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