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PlatinumGames will das Action-Genre auf den Kopf stellen

Im Rahmen der Bitsummit, dem Kyotoer Indie-Spiel-Festival, veranstaltete PlatinumGames ein Panel, bei dem Hideki Kamiya und Atsushi Inaba unter anderem über geplante Projekte des Studios sprachen. Die Bitsummit ist eigentlich eine Veranstaltung, die zahlreichen Indie-Entwicklern die Chance gibt, ihre Projekte der breiten Masse vorzuführen. Einige größere Entwicklerstudios nutzen die Gelegenheit, Fragen bezüglich ihrer Projekte zu beantworten oder sich einfach ins Gespräch zu bringen.

So wurden PlatinumGames‘ Producer Inaba und Gamedesigner Kamiya zum Beispiel über ihre Lieblingsspiele gefragt. Inaba sprach sich hier besonders für Spiele aus, die eine eingängige und tiefe Geschichte erzählen. Kamiya führte den Gedanken fort und merkte an, dass man auf Grund der Spiele, die sie machen, immer davon ausginge, nur Action-Spiele zu präferieren. Dies stimme aber gerade in seinem Fall nicht. Er mag einfach Videospiele im Allgemeinen, fügte Kamiya hinzu, selbst Call of Duty für Nintendo DS habe er beendet.

Das perfekte Action-Spiel wird von Kamiya auch schnell benannt. Castlevania für NES kommt ihm da direkt in den Sinn. Er führt aber weiter aus, dass der Schlüssel zu einem wirklich guten Action-Spiel die Möglichkeit sei, in die Rolle des Charakters zu schlüpfen und coole Moves auszuführen. Dieser Gedanke führe dann meistens dazu, ein ausgiebiges und spaßiges Combo-System in das Spiel einzubauen. Inaba merkte an, dass viele Fans denken, die Intention von PlatinumGames sei es, Spiele mit guten Combo-Systemen zu entwickeln, doch dies käme einfach im natürlichen Prozess dazu. Kamiya nannte das ein „nettes Missverständnis“, da man eigentlich nur spaßige Spiele entwickeln wolle, diese aber dennoch meist den Fans wegen ihres Action-Gameplays und deren Combos gefallen.

Als Kamiya darauf kam, dass ihn das Bitsummit-Logo mit dem Vol.-6-Zusatz dahinter an sein Spiel The Wonderful 101 erinnere, machte er sich über die relativ niedrigen Verkaufszahlen lustig. Das Spiel hätte man besser „The Unwonderful 13“ genannt, wenn man die Zahlen betrachte. Dennoch hatten die Entwickler großen Spaß mit dem Spiel und man würde sich freuen, das Spiel, wenn möglich, für Nintendo Switch zu bringen. Das Publikum stimmte zu, als er fragte, ob man The Wonderful 101 auf Nintendo Switch spielen wolle.

Atsushi Inaba ging später auf das Geschäftsmodell von PlatinumGames ein. Mit einem relativ guten Budget habe man immer mehrere Eisen im Feuer. Auch wolle man von Zeit zu Zeit selber Spiele publishen, um eine gute Mischung zu erhalten. Im Bezug auf die westlichen AAA-Produktionen wolle man sich nicht an deren Beispiel orientieren, da es dort oftmals um Summen ginge, die eine Firma trotz mehrerer Millionen an Verkäufen in den Ruin treiben könne. Kleine Produktionen und hier und da mehr Geld in die Hand nehmen ist etwas, was PlatinumGames als ein gutes Modell ansieht, um weiterhin relevant am Markt zu sein. Kamiya fügte hinzu, dass es immer nur darum ginge, ein Spiel zu machen, was man wirklich möchte. Es sei egal, ob dies teuer oder weniger Ressourcen bei der Umsetzung brauche. Man kann auch Unsummen an Geld in Mist investieren, so Kamiya, und nannte dabei Filme wie Pacific Rim 2.

Kamiya arbeitet derzeit an der Entwicklung von Bayonetta 3, welches exklusiv für Nintendo Switch erscheinen wird. Er freut sich bereits darauf, bald mehr Informationen zum Spiel preisgeben zu können. Inaba teaserte zudem ein weiteres Projekt, welches bisher streng geheim sei. Dieses Spiel soll das Action-Genre auf den Kopf stellen und etwas komplett Neues und Innovatives sein. Zum Ende hin versprach man mit PlatinumGames weiterhin innovativ und kreativ bleiben zu wollen. Gerade die Indie-Entwickler der Bitsummit spornen eingefleischte Entwickler immer wieder dazu an, stets offen für kreative Gedanken zu sein. Wir sind gespannt, was uns aus dem Hause PlatinumGames in Zukunft erwarten wird.

via Dualshockers