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Im Test! Little Nightmares: Complete Edition

TitelLittle Nightmares: Complete Edition
Japan18. Mai 2018
Bandai Namco Entertainment
Nordamerika18. Mai 2018
Bandai Namco Entertainment
Europa18. Mai 2018
Bandai Namco Entertainment
SystemSwitch, PS4, PC, Xbox One
Getestet fürSwitch
EntwicklerTarsier Studios
GenresPuzzle-Platformer, Horror
Texte
Japan
Vertonung

Es ist etwa ein Jahr her, da haben wir den Horror-Titel Little Nightmares der Tarsier Studios für euch getestet. Jetzt erschien die Complete Edition mit dem umfangreichen DLC „Geheimnisse des Schlunds“ für Nintendo Switch. Selbstverständlich haben wir uns gleich wieder an den Controller gesetzt, um euch zu berichten, wie sich die Story-Erweiterung spielt. Da der ein oder andere vielleicht nur vom neuen Inhalt lesen möchte, gibt es dafür einen separaten Absatz.

Willkommen im Höllenschlund

Es ist dunkel, es ist nass, der Boden wankt, alles besteht aus kaltem Stahl. Inmitten dieses unwirtlichen Ortes, ganz unscheinbar, liegt ein Koffer. Auf diesem Koffer schläft ein kleines Mädchen – aus ihrem sonnengelben Regenmantel ragen dürre, nackte Beinchen. Die Kapuze hat sie sich tief ins Gesicht gezogen. Langsam erwacht sie, steigt aus dem Koffer und macht sich auf den Weg. Einfach so. Viel mehr Einführung oder Exposition gibt es nicht.

 

 

Little Nightmares Complete Edition TestNachdem der Spieler direkt ins Abenteuer geworfen wurde, steuert man die kleine Six – so heißt die Protagonistin übrigens – durch diese unheimliche Welt. Alles, das sie bei sich hat, ist die Kleidung, die sie am Leibe trägt, und ein Feuerzeug, um sich in der Dunkelheit zu orientieren. Der Titel wirkt mit seiner festen Kamera und dem Levelverlauf von links nach rechts und umgekehrt wie ein Side-Scroller. Man kann sich aber frei im Raum bewegen. Das ist für das Finden von Collectibles unabdingbar.

Überlegen und überleben

Um im Spiel voranzukommen, gilt es einige Rätsel zu lösen. Diese sind meist nicht allzu schwer und viele beschränken sich darauf, etwas an die richtige Stelle zu schieben oder den richtigen Kletterpfad auszumachen. Trotzdem machen diese Passagen Spaß und sind teils richtig kreativ.

Little Nightmares Complete Edition TestDie Welt von Little Nightmares ist jedoch voller Gefahren! Während Six manchmal in schwindelerregenden Höhen herumturnt, aus denen sie jederzeit abstürzen kann, wollen ihr auch einige Verfolger an den Kragen. Große, widerliche Verfolger muss man noch hinzufügen, denn das Design dieser Fieslinge ist wirklich schauderhaft – aber dazu später mehr. Das kleine Mädchen im gelben Coat hat auch keine Möglichkeit sich gegen diese zu wehren, sie muss entweder schleichen, sich verstecken oder die Beine in die Hand nehmen. Wird sie erwischt, ist es vorbei. Ein Game Over bedeutet leider auch immer Däumchen drehen. Bis der neue Rücksetzpunkt geladen hat, sitzt man gut eine halbe Minute vor dem schwarzen Bildschirm herum. Besonders in kniffligen Momenten, bei denen man die Situation auf gut Glück evaluiert, kann das richtig nervig sein.

Auch die Steuerung gehört eher zu den Schwächen des Titels. Zwar ist diese nicht sonderlich komplex, aber man hat, besonders wenn es hektischer wird, nicht das Gefühl die volle Kontrolle über den Charakter zu haben, er fühlt sich schwer und träge an. So vermurkst man gerne mal einen Absprung oder eine Flucht. Man kann aber nicht nur der Steuerung alleine die Schuld an solchen Frustmomenten geben. Es ist mancherorts einfach schwer Abstände und Verhältnisse richtig einzuschätzen. Das führt dann dazu, dass man an Plattformen vorbeispringt oder an Ecken hängen bleibt.

Großer Alptraum

Little Nightmares ist optisch alles andere als nur ein „kleiner Alptraum“, denn die Welt und ihre Bewohner sind wahrlich furchteinflößend und bedrückend – aber im positiven Sinne! Egal ob in einem schummrigen Schlafzimmer oder einem Kühlhaus, alles wirkt beunruhigend. Alles schreit danach, dass hier etwas nicht stimmt. Alles wirkt etwas beschädigt, klamm und schräg. Besonders das Design der monströsen Wesen des Spiels muss hervorgehoben werden. Sie sehen aus, als wären sie Kinderzeichnungen entsprungen und zu etwas Ekelerregendem, Gefährlichem verdreht worden. Die Machtlosigkeit, mit der man ihnen gegenübertritt, tut ihr Übriges.

Schrecklich passend

Der Titel kann sich wirklich hören lassen. Die Musik wird sparsam aber wirkungsvoll eingesetzt und unterstreicht wunderbar diese surreale Welt. Auch das Sounddesign von Little Nightmares ist wunderbar gruselig und jeder Ton trifft punktgenau seine Intention.

Boy meets Girl

Die Story-Erweiterung „Geheimnisse des Schlunds“ vereint alle Vorzüge des Hauptspiels. Nimmt aber auch Schwächen mit. Diesmal übernimmt man die Rolle des wuschelköpfigen Jungen Kid, der sich wie Six durch den Schlund kämpfen muss. Der DLC sieht ebenfalls wunderschön-schaurig aus und reißt den Spieler dank seiner dichten Atmosphäre schnell mit. Auch akustisch trifft er den Nagel auf den Kopf: Die Musik hat Gänsehautpotential und die Geräusche sind ebenfalls gelungen.

Leider krankt der Titel auch an träger Steuerung und einer Perspektive, die Abstände und Vorsprünge nur schwer einschätzbar macht. Das führt öfters zu unfreiwilligen und unnötigen Spieltoden, die euch zusätzlich mit langer Ladezeit strafen.

Spielerisch ist es dem Abenteuer von Six natürlich sehr ähnlich. Auch „Geheimnisse des Schlunds“ ist wie ein Side-Scroller, bei dem man sich dreidimensional im Raum bewegen kann. Auch hier gibt es Monstrositäten, die Kid töten wollen, und der kleine Junge ist so wehrlos wie sein weibliches Gegenüber. Was den DLC wirklich vom Hauptspiel abhebt, sind die Rätsel. Zwar hatte Six auch ihre Nüsschen zu knacken, jedoch muss Kid seinen Grips schon mehr anstrengen. Die Rätsel sind nicht nur anspruchsvoller und kreativer, sie sind auch weitläufiger. Sie beschränken sich nicht, wie im Hauptspiel, auf einen Raum, sondern erstrecken sich auf unterschiedliche Areale. Diese andere Herangehensweise verleiht dem DLC frischen Wind.

Verschwörungstheoretiker oder Realist

»Fans von surrealen, düsteren Settings werden mit Little Nightmares ihre Freude haben und können dem Schlund aufgrund von guten Designentscheidungen viel abgewinnen. Einzig die lahme Steuerung und verwirrende Perspektive sind stellenweise ziemlich frustrierend und trüben die gute und beunruhigende Stimmung, die der Titel nicht zuletzt dank toller Atmosphäre aufbaut. Die Story des Spiels könnte man wohl als zweischneidiges Schwert bezeichnen. Es gibt keine Monologe oder Dialoge, alles wird visuell erzählt. Bei den skurrilen und verstörenden Geschehnissen gibt es aber keine Möglichkeit wirklich zu begreifen, was passiert und warum es passiert. Es wird nichts erklärt und auf ein Aha-Erlebnis braucht man nicht zu warten. Zumindest der größere Zusammenhang bleibt offen zur Interpretation. Viele Leute wissen das zu schätzen und spinnen eigene Erklärungen, spüren jedes kleine Detail auf und verleihen ihm Bedeutung, knüpfen Zusammenhänge. Wer aber gerne eine „normale“ Geschichte spielen will, mit einer unmissverständlichen Handlung, der wird enttäuscht.«

 

Die skurrilen Geschehnisse lassen viel Raum zur Eigeninterpretation.
Um voranzukommen löst man Rätsel und versucht dabei keinen Monstrositäten zum Opfer zu fallen. Viele unfreiwillige Abstürze trüben aber den Spielspaß.
Düster, detailliert und ein bisschen eklig – perfektes Grusel-Setting!
Musik wird wirkungsvoll und mit Bedacht verwendet und auch die Sounds sind gelungen.
DLC sowie Hauptspiel halten einige versteckte Collectibles bereit. Jeder Teil dauert nur etwa 3-5 Stunden, abhängig von der individuellen Spielweise.

3 Kommentare

  1. Ich kann dem Test so nicht zustimmen, da ich mit Little Nightmares +DLCs andere Erfahrungen gemacht habe^^.
    Gespielt hab ich es allerdings auf der PS4 mitsamt allen DLCs, daher keine Ahnung ob der Switch Port schlechter ist.
    Ich fand weder dass sich Six oder the Kid träge und schwer steuern ließe, noch dass man mit dem abschätzen der Entfernung arge Probleme hat, vielleicht ab und zu aber selten und nicht so schlimm^^.
    Die Rätsel waren für mich kaum vorhanden und wenn, dann waren diese zu leicht, auch bei den DLCs.
    Die Speicherpunkte waren bei mir fehlerhaft und haben nicht immer funktioniert.


    Den Rest des Test kann ich so unterschreiben :) und kann Little Nightmares Complete Edition sehr empfehlen! :3

  2. Ich habe die reguläre Edition für PlayStation 4 gespielt und muss sagen, dass Ich durchaus Schwierigkeiten mit dem Abschätzen der Dreidimensionalität hatte. Das ist mittlerweile aber auch eine ordentliche Weile her!


    /Edit: Es war aber keinesfalls unspielbar o.ä.! :)

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