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Im Test! Dragon’s Crown Pro für PS4

TitelDragon’s Crown Pro
Japan8. Februar 2018
Atlus
Nordamerika15. Mai 2018
Atlus
Europa15. Mai 2018
Atlus
SystemPlayStation 4
Getestet fürPlayStation 4
EntwicklerVanillaware
Genres2D-Beat-’em-up
Texte
Deutschland Nordamerika 
VertonungNordamerika Japan

Dragon’s Crown ist eins dieser Vanillaware-Spiele, das einen immer neugierig macht, wenn man den malerischen Artstil betrachtet. Mit dem 2D-Beat-’em-up ließ man sich nun aber noch einmal mehr der künstlerischen Freiheiten und schuf Charaktere, die nicht noch übertriebener überzeichnet sein konnten.

Dragon’s Crown lehnte sich damals sehr stark an waffenbasierte 2D-Beat-’em-ups der Marke Golden Axe an und brachte das Spiel zum Ende der PlayStation-3-Ära 2013 auf den Markt. Mit dem recht hohen Anteil an Grinding und der Funktion, online oder lokal mit bis zu vier Spielern zusammen zu spielen, war Dragon’s Crown durchaus eine spaßige Angelegenheit für zwischendurch. Nun erscheint das Spiel unter dem Namen Dragon’s Crown Pro auch für PlayStation 4 und das sogar mit der Möglichkeit, mit PlayStation-3-Spielern und Anhängern der PlayStation-Vita-Version konsolenübergreifend zusammenzuspielen.

Vorneweg, viele Veränderungen bringt die PlayStation-4-Version nicht, aber zumindest können Fans von damals nun wieder ihre PlayStation 3 oder Vita abstauben, um mit den Neuankömmlingen ein paar monstergefüllte Dungeons abzuschließen. Was man in Dragon’s Crown Pro erwarten kann, verrät euch nun der Test.

Einer Legende auf der Spur

Die Reise beginnt in einer Taverne. Volltrunken schließt sich euch ein Dieb an und ihr macht euch auf, Abenteuer zu erleben. Frisch in der dorfeigenen Abenteurergilde eingeschrieben, stürzt ihr euch mit dem ersten Auftrag in ein Dungeon. Was so einfach begann, artet allerdings schnell in etwas viel Größeres aus, als das Königshaus, Zauberer und dunkle Mächte eure Wege kreuzen. Um die Zerstörung der Welt zu verhindern, gilt es einen uralten legendären Drachen zu töten. Die Krone des Drachen soll die Bestie zähmen können, doch diese scheint schon lange verschwunden. Die Suche nach der Krone und der lange steinige Weg, stärker zu werden, macht nun euer Abenteuer aus.

Dragon’s Crown verfolgt eine einfache Geschichte mit vielen kleinen interessanten Details, versucht aber nicht allzu viel auszuschmücken. Die Geschichte scheint nur Beiwerk und soll es letztendlich auch sein. Dies merkt man vor allem, wenn man nach dem ersten Durchspielen, das Level-Maximum erreicht und es von dort an heißt: „Hey, wir haben hier noch weitere Drachen zu besiegen. Schaff deinen Hintern wieder in die gleichen Dungeons und werde stärker!“

Nichtsdestotrotz weiß die Geschichte mit schöner Erzählweise und talentierter Erzählerstimme die Atmosphäre weiter zu verdichten und eine interessante Welt zu schaffen. Die einzelnen Charaktere haben ebenfalls noch eine kleine Hintergrundgeschichte, die zum Ende aufdecken wird.

Mit Axt, Charme und Melonen

Auch in Dragon’s Crown Pro geht es von einem Dungeon in das nächste. Gold, Schätze und Ausrüstung gilt es auf dem Weg einzusammeln. Natürlich warten einige Monster nur darauf sich euch entgegenzustellen und so schnetzelt man sich entweder mit mittelalterlichen Waffen, wie einer Axt und dem Schwert, oder auf magische Weise mit den Gewalten der Natur durch die schön inszenierten Gegenden.

Über den erzielten Punktestand nach Abschließen einer Gegend erhält man Erfahrungspunkte und steigt letztendlich im Level. Die nun erhaltenen Skillpunkte kann man in der Gilde entweder in charakterspezifische Fähigkeiten oder auch in allgemeine Statusverbesserungen oder Hilfsmittel stecken. Jeder der sechs grundverschiedenen Charaktere hat hier seine ganz eigenen Fähigkeiten, die man erlernen und ausbauen kann. Auch die Spielweise eines jeden Charakters unterscheidet sich stark, so dass manche für Anfänger erst einmal gar nicht geeignet sein werden.

Die in den Dungeons erhaltenen Ausrüstungsgegenstände sind unabdingbar für das Verstärken der Spielfigur und sollten unbedingt nach zumindest jedem Level-Aufstieg genauestens unter die Lupe genommen werden. Ab einem bestimmten Punkt der Geschichte geht das Gameplay in eine Art Grinding-Phase über. Hier kann man Dungeons nur noch per Zufall oder gegen Geld ansteuern und jede Gegend wird in zwei verschiedene Routen aufgespalten. Die zweite und schwerere Route bringt einen in der Story weiter und die erste ermöglicht weitere Gegenstände zu erhalten. Von dort ist es ebenfalls möglich nicht direkt wieder ins Dorf zurückkehren zu müssen, sondern sofort in die nächste Gegend gebracht zu werden.

Mehrere Dungeons nacheinander zu bestreiten ist hierbei äußerst ratsam, denn man erhält dadurch nicht nur zahlreiche Boni für Ausrüstung oder Punkte, sondern hat die Möglichkeit mehrere Nebenquests auf einmal zu erledigen. Die Funktion nimmt zwar etwas das Repetitive vom Gameplay, birgt aber auch Risiken, denn Ausrüstung kann mit der Zeit kaputt gehen. Hier ist es auf jeden Fall nützlich mehrere Ausrüstungsbeutel mit sich zu tragen, die man an bestimmten Stellen des Dungeons wechseln kann.

Hat man zum Schluss alle Routen der Dungeons erfolgreich abgeschlossen, geht es gegen den legendären Drachen und danach, wie schon oben erwähnt, wieder zurück in die Dungeons mit höherem Schwierigkeitsgrad und einem angepassten Maximal-Level. Diesen Part des Spiels genießt man dann allerdings besser mit Freunden oder Online-Gefährten, denn Neues sieht man hier nur noch sehr selten. Alleine bestreitet man das Abenteuer jedoch nur recht selten, auch wenn man keine menschlichen Gefährten zur Seite hat, kann man bis zu drei weitere NPCs mit in den Kampf nehmen.

Das Gameplay von Dragon’s Crown Pro sticht vor allem mit seinen von Grund auf verschiedenen Charakteren hervor. Jeder spielt sich anders und lädt somit zum Erstellen eines anderen Charakters ein. Auch wenn der Multiplayer ein Kernstück des Spielerlebnisses ist, ist dieser leider kameratechnisch sehr gewöhnungsbedürftig umgesetzt. Meist sieht man nicht, wo der eigene Charakter gerade ist, oder ein anderer schiebt die Kamera weiter und versperrt anderen den Weg und das Sichtfeld. Die vielen Ausrüstungsgegenstände und Fähigkeiten der Kämpfer halten das Gameplay allerdings für eine recht lange Zeit auf einem sehr guten Niveau. Langweilig sollte es, zumindest bis nach dem ersten Durchgang, sicherlich nicht werden.

Kunstwerke in 2D

Dragon’s Crown Pro besticht mit seiner künstlerischen Darstellung. Jeder Charakter ist ein, wenn auch von den Proportionen total übertriebenes, Kunstwerk und auch die Umgebungen sind sehr liebevoll und malerisch designt. Die PlayStation-4-Version sorgt mit der höheren Auflösung für noch schönere Charaktermodelle.

Durch den guten Erzähler verleiht man dem Spiel noch mehr an Atmosphäre, so dass Dragon’s Crown Pro durchaus als ein Gesamtkunstwerk angesehen werden kann. Die hochauflösenden Charaktermodelle und die Möglichkeit ohne DLC-Kosten die Erzählerstimme auf Japanisch zu stellen, umfassen auch schon, neben der kostenfreien Patches, alle Neuerungen der Pro-Version.

Die Krone des Drachen

»Dragon’s Crown Pro ist sicherlich nichts für Spieler, die bereits bei PlayStation 3 oder PlayStation Vita zugegriffen haben, allerdings sollten sich Neuspieler definitiv überlegen, ob sie nicht doch einen Blick riskieren wollen. Von der Aufmachung und der Atmosphäre ist Dragon’s Crown Pro auf jeden Fall einen Blick wert und das eingängige aber variantenreiche Gameplay lädt zum Ausprobieren ein. Mit ein wenig Eingewöhnung macht auch der Multiplayer durchaus Spaß und online findet man dank der Unterstützung der alten Version auch mit Sicherheit einige Kampfgefährten. Wer klassische 2D-Beat-’em-ups mag und Klassikern wie Golden Axe hinterher trauert, der ist bei Dragon’s Crown Pro an der richtigen Stelle. Dragon’s Crown Pro ist ab dem 15. Mai für PlayStation 4 erhältlich.«

 

Atmosphärisch schön erzählte Geschichte ohne wirklichen Tiefgang. Trotzdem erfüllt sie ihren Zweck mehr als gut.
Knackige Beat-’em-up-Action mit sehr diversen Charakterstilen. Grinding ist unabdingbar, senkt aber den Spielspaß kaum. Verschiedene Ausrüstungsgegenstände, geheime Orte und Nebenquests laden zum wiederholten Spielen ein.
Ein Kunstwerk in sich. Proportionen sind bei Mann wie Frau gleichermaßen übertrieben überzeichnet.
Mittelalterliche Klänge und ein Erzähler, der gebannt ans Spiel zu binden weiß.
Multiplayer als Kernstück im späteren Verlauf, jedoch mit starken Problemen in der Kameraführung und Übersicht. Koop mit PlayStation-3- und PlayStation-Vita-Spielern.