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Im Test! Atelier Sophie: Alchemist of the Mysterious Book

Knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung von Atelier Shallie: Alchemists of the Dusk Sea in Japan enthüllte Gust im Juni 2015 den neuesten Ableger der Atelier-Serie für PlayStation 3, PlayStation 4 und PlayStation Vita. Mit der Produktion von Atelier Sophie: The Alchemist of the Mysterious Book verließ der Entwickler nicht nur die Dusk-Reihe, sondern betrat mit der Entwicklung für PlayStation 4 Neuland für das Universum der Alchemie-Rollenspiele.

Es wurden nicht nur einige Elemente verändert, auch der Zeitdruck wurde komplett abgeschafft. Der Spieler muss nicht mehr innerhalb eines bestimmten Zeitraumes eine Leistung vollbringen, sondern kann die Welt in Atelier Sophie: The Alchemist of the Mysterious Book frei erkunden. Bereits in Atelier Shallie wurde das Zeitmanagement abgeschafft, doch hierbei musste man die Wünsche der Hauptfiguren erfüllen, um ihre Motivation zu steigern. Nicht alle Fans waren von dieser Veränderung begeistert.

Wie sieht es in diesem Fall mit Atelier Sophie: The Alchemist of the Mysterious Book aus? Verliert man ohne ein konsequentes Ziel den roten Faden im Spiel oder kann man die freie Zeit wirklich genießen, bis man das Ende der Geschichte erreicht? Wir haben für euch wieder einmal tief in die Kessel geblickt und den Löffel geschwungen, um Sophie bei der Erfüllung ihres Traumes zu helfen.

Das Mädchen und das mysteriöse Buch

Eine ungewöhnliche Freundschaft beginnt.
Eine ungewöhnliche Freundschaft beginnt.

Sophie Neuenmuller ist die Heldin in diesem Teil der Serie. Sie lebt in der kleinen Stadt Kirchen Bell. Vor einigen Jahren starb ihre Großmutter, die eine berühmte Alchemistin war. Nun versucht Sophie, in ihre Fußstapfen zu treten, allerdings fehlt es dem jungen Mädchen an Erfahrung. So übernimmt sie für die Bewohner des Dorfes kleinere Aufträge. Als ihre Freundin, Monika Ellmenreich, sie eines Tages bittet, einen Gegenstand herzustellen, entdeckt Sophie ein geheimnisvolles Buch in ihrer Werkstatt.

Als sie neugierig darin blättert, beginnt das Buch mit ihr zu reden und benimmt sich ansonsten auch sehr ungewöhnlich lebendig für einen Gegenstand. Das Buch stellt sich mit dem Namen „Plachta“ vor und geht auf Sophies Bitte ein, ihr mehr über die Alchemie zu lehren.

Allerdings stellt Plachta sehr schnell fest, dass sie ihre Erinnerungen verloren hat und Sophie aus diesem Grund nicht unterstützen kann. Da unsere Heldin ein gütiges Herz besitzt, möchte sie dem Buch helfen und beschließt, selbst erlernte Rezepte in den leeren Seiten niederzuschreiben. Hier beginnt Sophies Abenteuer, nichtsahnend, dass sie die Büchse der Pandora geöffnet hat.

Automatischer Kampf ohne Strategie

Das Kampfsystem wurde stark vereinfacht.
Das Kampfsystem wurde stark vereinfacht.

Nachdem euch der Prolog die ersten wichtigen Personen aus der Geschichte vorgestellt und euch durch die komplette Stadt geführt hat, gelangt ihr auf die Weltkarte. Neue Orte werden auf dieser durch den Verlauf der Geschichte markiert oder ihr erfahrt in einem Gespräch von unbekannten Gebieten. Auf der Karte könnt ihr euer Ziel festlegen, anschließend begibt Sophie sich zu diesem Ort. An einigen Stellen kann es zu Zwischenfällen kommen, die euch entweder in ein Gefecht verwickeln oder einen positiven Effekt für die Gruppe erzeugen.

Habt ihr den Bestimmungsort erreicht, betretet ihr das Gebiet und sammelt Materialien oder kämpft gegen Monster, die sichtbar ein Areal durchstreifen und Sophie jagen, sobald sie gesichtet wird. Alle Aktionen lassen die Zeit zwar verstreichen, aber es gibt in diesem Ableger keinen Zeitdruck. Durch das Vergehen der Stunden ändern sich das Wetter und die Tageszeit. Je nach Wetterlage sammelt ihr andere Gegenstände und in der Nacht befinden sich stärkere Monster in den Bereichen. Alle wichtigen Punkte werden auf der Karte angezeigt und sorgen für eine sichere Orientierung.

Berührt euch ein Feind, gelangt ihr automatisch in den Kampfmodus. Gelingt es euch, auf der Karte einen Erstangriff zu starten, gibt es einen Vorteil für das Gefecht. Bis zu vier Mitglieder nehmen an einer Schlacht teil, allerdings wartet kein Ersatz in den hinteren Reihen, mit dem ihr die vorderen Personen schnell austauschen könnt. Neben Sophie können alle Charaktere Gegenstände verwenden, sofern diese vorher ausgerüstet wurden. Dank ihren Fähigkeiten nutzt die Heldin das größte Angebot an Objekten.

Die Alchemie erlaubt die Ausführung von stärkeren Angriffen.
Die Alchemie erlaubt die Ausführung von stärkeren Angriffen.

Die altbewährten Funktionen wie ein normaler Angriff, die Verteidigung und das Einsetzen von individuellen Techniken wurde übernommen. Dagegen wurde das System der unterstützenden Attacken verändert. Jede Figur im Kampf nimmt eine Haltung ein, entweder offensiv oder defensiv. Dementsprechend setzen sie ihre Bonuszüge ein, allerdings passiert die Sache automatisch.

Ihr erteilt nicht mehr den Befehl, dass eine Person einen Kameraden unterstützt oder diesen beschützen soll. Jeder Angriff erhöht eine Leiste für Kettenangriffe. Je höher die Anzeige steigt, desto stärker sind die unterstützenden Aktionen der Charaktere, die bei Bedarf auch ihre Finisher einsetzen.

Die eingesetzten Objekte produzieren einen enormen Schaden, sofern man auf die Qualität der Endprodukte achtet. Auch körperlich schwächere Figuren wie Sophie verringern die Lebensenergie ihrer Feinde drastisch. Mit diesen Änderungen wurde das Kampfsystem sehr stark vereinfacht, da viele Aktionen automatisch ablaufen. Je nach Einstellung der Haltung werden die Bonuszüge sehr häufig aktiviert, sodass die Gegner sehr schnell besiegt sind. Wer den strategischen Nutzen aus den Vorgängern mochte, wird sich in diesem Fall unterfordert fühlen. Nur zu Beginn stellen die Kämpfe vor allem dann eine Herausforderung dar, wenn die Gegner ein höheres Level besitzen und in Form einer größeren Gruppe angreifen.

»Oft sind die Gegner sehr schnell besiegt. Wer den strategischen Nutzen aus den Vorgängern mochte, wird sich in diesem Fall unterfordert fühlen.«

Die Monster in den Gebieten sind gemischt, manchmal befindet sich ein sehr starker Feind zwischen ihnen. Da man vorher die Stufe der Gegner nicht sieht, passiert es gelegentlich, dass man sich einer zu harten Prüfung stellt und alle Mitglieder ihr Leben verlieren. Es droht kein Game Over, sondern Sophie wacht in ihrer Werkstatt auf. Da es keinen Zeitdruck gibt, verliert ihr keine wertvollen Tage, dafür einige der gesammelten Materialien. Außerhalb der Kämpfe ist es möglich, jederzeit die aktiven Kämpfer untereinander auszutauschen.

Der Erhalt an Erfahrungspunkten nach einer Schlacht geht ebenfalls an die passiven Begleiter in der Gruppe. Stundenlang könnt ihr euch jedoch nicht außerhalb der Stadt aufhalten. Eine Reise verbraucht LP, die auf der Karte angezeigt werden. Sinken diese auf null, sterben die Figuren nicht, da sich diese Leiste nicht auf die Lebensenergie bezieht, aber sie werden schwach und richten kaum mehr Schaden an.

Die Bausteine im Kessel brodeln

Zugegeben, das System für die Synthese sieht kompliziert aus,
Zugegeben, das System für die Synthese sieht kompliziert aus,

Wenn ihr Gegenstände herstellen möchtet, benötigt ihr nicht nur Materialien, sondern auch ein Rezept. In dieser Welt bekommt ihr nur selten Bücher für eure Studien in die Hände. Stattdessen muss Sophie in den meisten Fällen auf eine Idee für ein neues Objekt kommen. Ein Diagramm zeigt euch, welche Produkte ihr herstellen könntet, wenn ihr auf den Einfall kommt.

Dafür müsst ihr entweder einen bestimmten Gegenstand sammeln, eine Stelle auf der Weltkarte untersuchen, Monster töten oder ein Item mit einem besonderen Effekt oder einer besonderen Eigenschaft erstellen. Erfüllt ihr die Bedingung, notiert Sophie das neue Rezept und kann dieses dann anwenden.

Am Anfang sind die Anforderungen noch sehr einfach, doch dann folgen vage Beschreibungen oder Eigenschaften, die sehr gut in den Materialien versteckt sind. Um die Geschichte voranzutreiben, müsst ihr nicht alle Rezepte in einer festgelegten Reihenfolge entdecken, doch sobald euch ein Grundstein fehlt, stockt die Synthese später in verschiedene Richtungen. Gleichzeitig lädt dieses System euch zum Experimentieren ein und da ihr völlig frei spielen könnt, ist es möglich, sich stundenlang mit der Alchemie zu beschäftigen, um neue Ideen zu verwirklichen.

»Die Synthese erinnert sehr stark an Tetris. Jede Zutat besitzt eine Farbe und eine Form. Nun müsst ihr diese Formen in den Kessel puzzeln.«

Auch der Vorgang der Synthese wurde verändert. Die Produktion verläuft in mehreren Schritten. Zuerst sucht man sich einen Kessel aus, die unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Einige Töpfe bieten mehr Platz, andere geben gute Boni, aber unterstehen einem Zeitlimit für die Herstellung. Anschließend sucht man die Materialien aus, wobei die Qualität als sichtbare Zahl notiert ist. Ein anderes Fenster zeigt die Eigenheiten und die Größe der Zutat, die sie im Kessel verbrauchen wird.

Und mittendrin wirkt es noch schwieriger...
Und mittendrin wirkt es noch schwieriger…

Was nun folgt, erinnert sehr stark an Tetris. Ihr seht den Bereich des Kessels, der aus mehreren Feldern besteht, die an einigen Positionen farbige Punkte aufweisen. Jede Zutat besitzt ebenfalls eine Farbe und eine Form. Nun müsst ihr diese Formen in diesen Bereich puzzeln. Achtet ihr darauf, die farbigen Punkte des Kessels zu treffen und kein bereits gesetztes Item zu „überschreiben“, erzielt ihr Boni für die einzelnen Effekte, die ihr erreichen könnt. Jederzeit wird euch auf der rechten Seite gezeigt, ob ihr neue Effekte für das Endprodukt entfaltet. Zum Schluss sucht ihr euch die Eigenschaften aus, die das Erzeugnis besitzen soll. Die Beschreibung klingt komplizierter, als es in Wirklichkeit ist.

Hat man das System verinnerlicht und besitzt qualitative Zutaten, die nur wenig Platz in Anspruch nehmen, kann man leicht Produkte mit besonderen Effekten synthetisieren. Einige Rezepte blockieren die Felder, auf denen man nichts ablegen kann. Davon sind die späteren Vorgänge betroffen, sodass man in den ersten Phasen schlechtere Gegenstände herstellt, bis man geeignetes Material findet, das kaum Platz im Topf benötigt.

Wertvoller Gehalt der Gerüchte

Die Stadt besteht aus mehreren Bereichen, die ihr über eine Abkürzung mittels der L1-Taste schnell betretet. In Sophies Werkstatt produziert ihr Gegenstände, speichert euren Fortschritt oder legt euch schlafen, wenn die Zeit vergehen soll. Horst führt in der Stadt das Café. Er leitet Aufträge an euch weiter, die euch mit Cole (so heißt die Währung) versorgen oder mit Boni, wenn ihr eine Gruppenaufgabe erfüllt, sowie Tickets, die ihr bei Tess gegen seltene Gegenstände eintauschen könnt. Zudem verkauft er euch Gerüchte. Diese Aussagen erzählen euch mehr über die Besonderheiten des Spiels und rufen seltene Materialien oder Monster an die erwähnten Orte herbei.

Aber noch ist keine Alchemistin vom Himmel gefallen.
Aber noch ist keine Alchemistin vom Himmel gefallen.

Logy hat einen Cameo-Auftritt und schmiedet Waffen, während sich Leon um eure Ausrüstung kümmert. Corneria dupliziert Gegenstände und füllt später eure verbrauchten Items gegen eine Gebühr auf. Das Angebot dieser Läden vergrößert sich mit der Zeit.

Die Stadtkarte zeigt euch die Aufenthaltsorte der Figuren an, mit denen ihr sprechen könnt. Verändert eine Person ihre Position, ist der Wechsel ein Zeichen für ein Event. Nun könnt ihr ein besonderes Gespräch erleben oder ihr erhaltet einen Auftrag dieser Person. Alle Aktionen dieser Art verstärken die Freundschaft und einige von diesen Vorgängen lassen die Charaktere neue Fertigkeiten erlernen. Um die Freundschaft zu festigen, kann man seinen Kameraden Geschenke machen und mit viel Glück erhält man Gaben von ihnen.

Die Geschichte bindet den Alltag der spielbaren Kameraden und der Nebenfiguren wieder stärker ein. Alle von Sophies Verbündeten haben eine kleine Geschichte und können sich durch bestimmte Events verändern. Per Zufall werden die Gespräche ausgelöst. Färbt sich der Freundeswert einer Person rot, wird die Beziehung nicht weiter steigen, bis Sophie eine Aufgabe erfüllt.

Das Aussehen der alten Schule

Zwar hat Gust mit Atelier Sophie der Serie den Zugang auf das System PlayStation 4 verschafft, allerdings erinnert die grafische Darstellung an Spiele der älteren Generation. Das Spiel läuft flüssig mit 60 FPS, doch der Zahn der Zeit nagt an der Gestaltung. Die Figuren sind liebevoll gestaltet und auch ihre Animationen haben sich verbessert, doch die Umgebung weist einige Unschönheiten auf. Spaziert man durch das Dorf oder erkundet ein Gebiet, tauchen entfernte Objekte aus dem Nichts auf. Die Hintergründe sind nicht gestochen scharf und Kantenflimmern verschlimmert das Bild.

Der Zauber der Alchemie wirkt nicht auf die Grafik.
Der Zauber der Alchemie wirkt nicht auf die Grafik.

In dieser Welt existieren unterschiedliche Gebiete wie Felder, dampfige Wälder, Ruinen, Strände und Wüsten, doch die erwähnten Umgebungen wiederholen sich. Ebenso bemerkt man ein Recycling der Sprites für die Monster. Man hat die Hintergründe mit Details ausgestattet, doch es fehlt dem Spiel eindeutig an Leben.

In Kirchen Bell rühren sich die Figuren nicht von ihrem Fleck. Mit der Veränderung des Wetters hat man neue Elemente eingebunden, die ihren Effekt vor allem auf die Veränderung der Zutaten und Monster ausüben. Es gibt zwar dazu Animationen wie ein paar Blitze und Pfützen, die sich durch das Regenwasser bilden, aber alles wirkt noch sehr steif von der Gestaltung her.

»Die Figuren sind liebevoll gestaltet und auch ihre Animationen haben sich verbessert, doch die Umgebung weist einige Unschönheiten auf.«

Die Synchronisation erfolgt auf Japanisch und Englisch, wobei der größte Teil der Texte in der passenden Originalspur gesprochen wird. Ein Teil der Lieder erinnert sehr stark an die Vorgänger, wobei die neuen Stücke gut mit eingearbeitet werden. Insgesamt sind die Stücke ruhig und fröhlich. Erkundet ihr eine Ruine oder einen gefährlichen Platz, dann wirkt die Musik bedrohlicher. Die Kampfmusik richtet sich nach der Form der Monster und unterscheidet sich, wenn euch die gegnerische Gruppe überlegen ist oder nicht. Mit der Gefahr steigt auch die musikalische Anspannung. Das gesamte Paket der Lieder fügt sich gut in das Geschehen ein.

Ein erfolgreicher Schritt in die neue Welt?

Mit Atelier Sophie: The Alchemist of the Mysterious Book schlägt Gust ein neues Kapitel in einer anderen Welt (PS4) auf und verdrängt das Zeitlimit mit diesem Ableger. Aus diesem Grund eignet sich das Spiel hervorragend für neugierige Neueinsteiger, die bisher die Serie aufgrund des Drucks abgelehnt haben. Fans der Serie sind vielleicht von dem neuen Kampfsystem enttäuscht, das nun weniger Strategie (oder später gar keine) benötigt. Stattdessen legt dieser Teil mehr Wert auf das Alchemiesystem. Ihr müsst nicht nur selbst neue Rezepte entdecken, sondern habt auch viel mehr Zeit für Experimente und könnt in Ruhe im Kessel puzzeln.

Natürlich entstehen durch das fehlende Limit Nachteile. Engagierte Spieler der Reihe verlieren vielleicht ihre Motivation, da es kein direktes Ziel gibt. Die Tage vergehen und ist der Ende des Monats erreicht, beginnt er einfach wieder von vorne. Nur die Aufgabe, Plachtas Erinnerungen wiederherzustellen, leitet euch durch die Geschichte. In der Theorie mag dieses Unterfangen einfach klingen, doch manchmal werdet ihr vom Spiel etwas allein gelassen, wenn ihr nicht genau wisst, was ihr machen solltet. Es gibt Hinweise, wie ihr die nächste Erinnerung freischaltet, nur der Weg ist nicht immer klar. Auch solltet ihr immer einen Blick auf die Events werfen. Überseht ihr nur eine Kleinigkeit, irrt ihr stundenlang ohne Ergebnis durch das Spiel.

Die Hauptgeschichte ist nicht sehr spannend geschrieben, aber sie wird durch die Nebenerzählungen der anderen Charaktere interessant erweitert. Ebenso überzeugt die Grafik nicht, da man durch die Gestaltung und Fehler an Spiele der älteren Systeme erinnert wird. Man hat nicht das Gefühl, einen Titel auf PlayStation 4 zu spielen. Angenehmer als die visuellen Effekte ist die Musik. Es gibt kein Highlight und einige Stücke kennt man aus den Vorgängern, doch die neuen Lieder fügen sich gut in das Geschehen ein. Auch die abwechselnde Kampfmusik sorgt für eine angenehme Unterhaltung.

Wenn ihr euch ausführlich mit dem neuen System für die Alchemie befasst und fleißig nach neuen Rezepten sucht, bekommt ihr zum Ende eine Spielzeit von 50 Stunden oder mehr zusammen. Die Jagd nach schwierigen Feinden ist nicht ganz ausgeprägt, da auch das Höchstevel erheblich reduziert wurde. Anschließend könnt ihr die Figuren stärken, doch der Aufbau erweist sich als sehr zäh. Insgesamt kann man von einer Verschlechterung des Kampfsystems sprechen, gepaart mit einer seichten Geschichte, die nicht mehr in einer toten Welt spielt, sondern mit ihren Facetten an die farbenfrohe Arland-Reihe erinnert.

Die Alchemie wird nicht mehr von PP reguliert, sondern ihr entscheidet frei, welche Produkte für die Herstellung genommen werden. Allerdings erreicht ihr nur eine gute Qualität, wenn ihr euch mit dem „Bausteinprinzip“ auseinandersetzt. Wenn ihr einen Ausflug in eine Spielwelt, die stark von der Kunst der Alchemie geprägt ist, wünscht und kein tiefes Kampfsystem benötigt, dann ist Atelier Sophie eine Empfehlung für PlayStation 4 oder PlayStation Vita (nur in digitaler Form). Fans der Serie sind vielleicht sehr enttäuscht über die Reduktion der Kämpfe oder mangelnde Motivation durch den fehlenden Zeitdruck. In diesem Fall sollte man den Kauf überdenken.

Story: Es erwartet euch eine seichte Handlung, die durch Nebengeschichten wichtiger Figuren aufgewertet wird. Spannende Wendungen dürft ihr dagegen nicht erwarten.

Gameplay: Ein rundenbasiertes Rollenspiel, wobei das Hauptaugenmerk auf der Anwendung der Alchemie liegt. Für dieses Abenteuer wurde das Kampfsystem sehr stark vereinfacht und setzt kaum strategisches Handeln voraus. Komplizierter ist dagegen die Kunst der Alchemie gestaltet.

Grafik: Das Spiel erreicht nicht das Niveau für das System PlayStation 4. Zwar läuft das Geschehen flüssig, aber es gibt viele grafische Fehler und Wiederholungen der Sprites. Durch fehlende Bewegungen und Animationen fehlt der Welt Lebendigkeit.

Sound: Bekannte Stücke wurden mit neuen Liedern gemischt. Zum größten Teil klingt die Musik ruhig und fröhlich, an den passenden Stellen bedrohlicher. Die Kampfmusik richtet sich nach der Stärke der Gegner. Vertonung erfolgt auf Japanisch und Englisch.

Sonstiges: Dieses Mal steht man nicht unter Zeitdruck, doch ohne Ziel kann man den Faden ab und zu verlieren. Ideen für neue Rezepte müssen erst entdeckt werden.