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Im Test! Hyrule Warriors: Legends

Das The-Legend-of-Zelda-Universum bietet so viele unterschiedliche und individuelle Charaktere, dass man manchmal nicht nur mit Link, sondern ebenfalls mit anderen Charakteren spielen möchte. In diesem Fall könnte sich Hyrule Warriors anbieten. Charaktere aus allen Zelda-Spielen kommen hier zusammen und bekämpfen unzählige Gegner im typischen Dynasty-Warriors-Stil. Für die Nintendo-3DS-Familie erscheint mit Hyrule Warriors: Legends eine erweiterte Fassung der Wii-U-Version. Ein Grund, diese genauer unter die Lupe zu nehmen und zu schauen, was erweitert wurde.

Der Held im Soldatengewand.

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Link trägt die Macht des Triforce in sich.

Von der Aufmachung her unterscheidet sich die Handheld-Version in keiner Weise von der Heimkonsolenvariante. Euch stehen drei unterschiedliche Spielmodi zur Verfügung, in denen ihr euch unzähligen Gegnern sowie der Geschichte von Hyrule Warriors stellen könnt. Letzteres findet man im Legenden-Modus und dieser beginnt damit, dass Hyrule von einer dunklen Armee überfallen wird. Link, der als Soldat im Schloss Hyrule tätig ist, läuft mutig aufs Schlachtfeld, um seine Kameraden und natürlich Prinzessin Zelda zu beschützen.

Während der Schlacht auf der Hyrule-Ebene stellt sich heraus, dass Link der auserwählte Held aus der Legende ist. Mit seiner Hilfe gelingt es Impa, Kommandantin der Hyrule-Armee, den Gegnern Einhalt zu gebieten. Schrecklicherweise ist nach dem Kampf Prinzessin Zelda verschwunden und nun machen sich die beiden auf die Suche nach ihr und treffen auf Lana, eine Zauberin. Sie erzählt den beiden von der bösen Hexe Cia, welche die Macht des Triforce besitzen möchte, sowie hinter den Angriffen der dunklen Armee steckt. Gemeinsam beschließen sie nun, Cia aufzuhalten und Zelda zu suchen.

Der Legenden-Modus erzählt die Geschichte in einzelnen Kapiteln. Als Spieler hangelt ihr euch also von Kapitel zu Kapitel und erlebt in einigen CGI-Zwischensequenzen sowie Erzählungen von einer weiblichen Stimme, was in dem Spiel passiert. Das lockert die Atmosphäre des Spiels etwas auf, da man der Erzählerstimme gut folgen kann und nicht unbedingt mitlesen muss, denn die Schrift in den Textboxen ist auf Nintendo 3DS etwas klein geraten. Besonders in den Zwischensequenzen, wenn Charaktere reden, wünscht man sich ab und an eine größere Schrift, damit man alles besser erkennen kann.

Und nun auf in die Schlacht!

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Das Horror Kid ist ebenfalls mit von der Partie.

Na ja, noch nicht ganz. Bevor es so richtig los geht, müsst ihr euch noch für einen passenden Charakter und dessen Waffe entscheiden. Dabei solltet ihr auf die jeweiligen Elemente der Waffe achten, um möglichst einen Vorteil für euch herauszuziehen. Habt ihr euch für ein Kapitel und einen spielbaren Charakter entschieden, befindet ihr euch auf dem Schlachtfeld und seid vermutlich von vielen Feinden aus dem Zelda-Universum, wie zum Beispiel Moblins, umzingelt. Die zahlenmäßig überlegenen Feinde sind allerdings nur Kanonenfutter und stellen keine große Herausforderung dar. Deren Kommandanten und Anführer halten schon mehr aus, belohnen euch dafür aber mit Materialien, Herzen oder Waffen.

Das ständige Gegner wegschnetzeln in den Kapiteln wird von verschiedenen Missionszielen begleitet. Um siegreich aus der Schlacht zu gehen, gilt es diese während des Kampfes zu meistern. Euch erwarten Ziele wie unter anderem gegnerische Festungen einnehmen, Verbündete beschützten oder Antagonisten besiegen. Dabei sind manche Missionen spielentscheidend und wenn ihr diese nicht erfüllt, ist die gesamte Schlacht verloren und ihr könnt entweder vom letzten Checkpoint oder von vorne anfangen.

Damit ihr nicht den Überblick über die aktuellen Missionen verliert, werden diese auf dem Touchscreen oberhalb der Karte angezeigt. Die Karte selber bietet euch einen sehr guten Überblick über aktuelle Angriffs- oder Beschützer-Ziele und die eigenen sowie gegnerischen Festungen und Stoßtruppen, die vormarschieren. Neben der Karte werden andere spielbare Charaktere angezeigt, die man im Laufe eines Kampfes verwenden kann.

»Dank des neuen Charakterwechsels ist man als Spieler nicht mehr gezwungen, nur mit einem Charakter die gegnerischen Truppen zu besiegen.«

Hier handelt es sich um ein neues Feature von Hyrule Warriors: Legends. Wer das Portrait des jeweiligen Charakters berührt, steuert anschließend diesen. Dadurch ist man als Spieler nicht mehr gezwungen, nur mit einem Charakter die gegnerischen Truppen zu besiegen und es erlaubt, neue Strategien auszuführen. Darüber hinaus könnt ihr diesen Charakteren Befehle erteilen, in dem ihr sie beispielsweise zu Festungen schickt oder zu großen Monstern. Letzteres bietet euch verschiedene Vorteile, je nachdem, wie viele weitere Charaktere an dem Kampf mit dem großen Monster beteiligt sind.

Da es in der Wii-U-Version hin und wieder für Eintönigkeit gesorgt hat, wenn man zum Beispiel mehrere Kapitel nur mit Link spielen konnte, sorgt dieses Feature auf 3DS für Abwechslung und die Kämpfe werden nicht ganz so schnell eintönig. Auch die Tatsache, dass man aus diesem Grund in mehreren Gebieten agieren kann, macht eine Mission angenehmer und einfacher. Dazu trägt ebenfalls die Ocarina als neues Hilfsitem bei. Mit dieser kann man sich zu bestimmten Eulen-Statuen auf dem Spielfeld teleportieren lassen.

Ein weiblicher Link? Das gibt es nur in hier.

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Linkle macht sich zum Schloss auf.

Wer Hyrule Warriors bereits kennt, den erwartet in der Hauptgeschichte also nicht wirklich etwas Neues. Allerdings gibt es ab einem bestimmten Zeitpunkt eine kleine Nebengeschichte, die ab und zu auftaucht. Diese dreht sich um das weibliche Pendant von Link namens Linkle. Sie lebt in einem kleinen Dorf und glaubt, sie sei die Auserwählte aus den legendären Geschichten. Ausgerüstet mit ihren Armbrüsten und einem goldenen Kompass macht sie sich also sofort auf den Weg als sie hört, dass Schloss Hyrule von bösen Monstern angegriffen wird. Leider besitzt Linkle keinen guten Orientierungssinn. Aufgrund dessen dauert es etwas, bis sie dort ankommt und taucht vorher an anderen Orten auf, wo sie den Leuten hilft.

Leider flechtet sich die Nebengeschichte nicht immer ganz so gut in die Hauptgeschichte ein. Dennoch bietet sie euch eine gute Abwechslung. Linkle selbst spielt sich durch ihre Persönlichkeit und ihrer Armbrüste sehr erfrischend. Sie ist eine durchweg positiv eingestellte Person. Das kann zum Schmunzeln führen und dazu, dass man sie als Charakter einfach mag. Als Kämpfer ist sie recht flink und die Kombinationen mit der Waffe können sich ebenfalls sehen lassen, da sie Gegner aus mittlerer bis weiterer Distanz erreicht.

Ein weiter Zusatz der Geschichte in der erweiterten Fassung sind die Wind-Waker-Kapitel, nachdem man alle anderen Kapitel gemeistert hat. Dieser Abschnitt ist zwar nicht ganz so lang, wie man vielleicht erwartet, beschert dem Spiel allerdings neue Schauplätze, Waffen sowie Tetra und König Daphnos als spielbare Charaktere. Tetra besitzt eine Pistole und einen Säbel, mit denen sie ordentliche Wasserangriffe ausführen kann. Durch ihre zierliche Größe spielt sie sich ebenfalls sehr flink.

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Link macht Bekanntschaft mit Tetra.

Demgegenüber steht König Daphnos, welcher durch seine stattliche Figur nicht ganz so flink ist. Bei sich trägt er ein Segel, welches ihm als Waffe dient und je nach Kombination verwandelt er sich kurzzeitig in das Boot. Als weiterer neuer Charakter aus Wind Waker ist Toon Link am Start. Von der Beweglichkeit kann man ihn gut mit Tetra vergleichen. Allerdings besitzt er ein Kurzschwert als Waffe oder, wenn er Gegner in der Luft attackiert, das Deku-Blatt. Nicht aus Wind Waker, aber dennoch als neuer spielbarer Charakter dabei, ist das Horror-Kid. Durch die Ocarina greift er die Feinde eher aus mittlerer Distanz an.

Feen?! Ich sehe Feen!

Wer die verschiedenen Kapitel im Legenden-Modus gerne mit anderen Charakteren spielen möchte oder dort noch fehlende Herzteile einsammeln möchte, kann diese im freien Modus spielen. Abseits davon gibt es noch den Abenteuer-Modus. Hier wartet eine große Karte mit vielen unterschiedlichen Gebieten auf euch. Jedes dieser Gebiete besitzt eine andere Aufgabe. Mal muss man unter Zeitdruck eine bestimmte Gegnerzahl besiegen, Fragen beantworten oder nach Schätzen suchen. Bei erfolgreichem Abschluss einer Aufgabe bekommt man eine Wertung und die nebenan liegenden Gebiete werden, je nachdem, wie gut die Wertung ausgefallen ist, freigeschaltet.

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Ist die Fee nicht hübsch?

In dem Modus können ebenfalls neue Waffenkategorien, Charaktere und Kostüme als Belohnung freigeschaltet werden. Allerdings ist das nicht ganz so einfach, da ihr diese Sachen oft erst im jeweiligen Gebiet suchen müsst. Dabei helfen euch bestimmte Items (Kompass, Kerzen, Bomben usw.), die ihr für den Sieg in einigen Gebieten erhaltet. Was ihr ebenfalls im Abenteuer-Modus finden könnt, sind Feen-Gefährten. Diese Feen könnt ihr anschließend für eure Kämpfe mitnehmen. Dort leihen sie dem Charakter ihre Fähigkeiten. Je nachdem, was für einen Element-Typ man hat, fügen sie Schaden zu, heilen oder erhöhen den Angriff beziehungsweise die Verteidigung.

Neben neuen Kostümen für Charaktere kann man im Abenteuer-Modus ebenfalls Nahrung und Kleidung für die Feen finden. Durch die Nahrung können sie neue Fähigkeiten erlernen, bauen eine stärkere Verbindung zu euch auf oder ändern ihre Wesenszüge. Mit neuer Kleidung sieht eure Fee nicht nur schick aus, sondern stärkt ebenfalls ihre Magie oder senkt die Kosten für die Benutzung.

Insgesamt sind die Feen-Gefährten eine nette Ergänzung für Hyrule Warriors, da man ihre Fähigkeiten bereits aus den Zelda-Spielen kennt. So können sie dem Spieler ein zweites Leben schenken, falls man in einer Mission stirbt. Allerdings gibt es Feen nicht gerade wie Sand am Meer. Aus diesem Grund spielt man lange immer nur mit derselben Fee und deren Fähigkeiten, wenn man zu Beginn nicht viel Zeit in den Abenteuer-Modus steckt.

Legends bringt den (New) 3DS ans Limit.

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König Daphnos zeigt als Boot seine Stärken.

Wer einen New Nintendo 3DS und bereits die Wii-U-Version besitzt, sollte mit der Steuerung von Hyrule Warriors: Legends keine großen Probleme haben. Mit dem C-Stick lässt sich die Kamera sehr gut bedienen und die zusätzlichen Schultertasten helfen beim Anvisieren und Aktivieren von Magie. Da der normale 3DS nicht über so viele Tasten verfügt, ist es durchaus vorstellbar, dass es hier und da zu ein paar Problemen bei den genannten Sachen kommen könnte, weil einige Befehle auf dem Steuerkreuz liegen. Zum Glück kann man im Spiel die Tastenbelegung seinen eigenen Vorstellung anpassen. Damit können einige Probleme umgangen werden.

Das Spiel selbst läuft auf New Nintendo 3DS ebenfalls sehr flüssig und kann eine recht große Anzahl an Gegnern darstellen. Die Anzahl liegt schätzungsweise bei 60 kleinen Monstern auf einmal. Im Vergleich mit der Heimkonsolenversion sind dies natürlich weniger Gegner, das macht das Spiel allerdings nicht schlechter. Leider ploppen ab und zu einige Gegner einfach auf und man sieht von weitem Dinge, vor denen eigentlich eine Mauer steht. Solche Sachen sind natürlich etwas schade, beeinträchtigen allerdings nicht das Spielgefühl. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Handheld nicht so leistungsstark wie Wii U ist.

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Auch Toon-Link gibt den Gegnern Saures!

Aus diesem Grund muss man beim Spielen ebenfalls ein paar Abstriche in Sachen Texturen und Animationen machen. Wie in der Wii-U-Version machen die Texturen in Hyrule Warriors: Legends auf dem Handheld auch keinen so guten Eindruck. Da man während einer Schlacht sowieso nicht wirklich auf seine Umgebung achtet, ist die Sache verschmerzbar. Was allerdings nicht verschmerzbar ist, sind die, im Vergleich zur Heimkonsolenvariante, Animationen bei Spezialangriffen. Was auf dem Fernseher noch pompös aussieht und das Spiel wirklich aufwertet, wurde hier, wahrscheinlich wegen der leistungsschwächeren Hardware, etwas reduziert und besticht nicht mehr durch ein ganz so großes Spektakel.

Der 3D-Effekt, der nur auf New Nintendo 3DS angezeigt werden kann, ist ebenfalls nicht spektakulär. Zwar bietet das Feature einen soliden Tiefeneffekt, allerdings läuft das Spiel bei größeren Gegnermassen spürbar langsamer. So etwas ist wirklich ärgerlich und zeigt, dass New Nintendo 3DS hier an seine Grenzen kommt.

Keineswegs ärgerlich oder schlecht ist der Soundtrack von Hyrule Warriors: Legends. Bekannte Zelda-Melodien wurden in “rockige“ Soundtracks umgewandelt, die euch beim Kämpfen motivieren und auch danach im Ohr bleiben. Besonders die neuen Tracks aus Wind Waker sind wirklich ein Highlight des kompletten Spiels.

»Lohnt sich der Kauf von Hyrule Warriors: Legends, wenn man bereits die Wii-U-Version besitzt?«

Lohnt sich der Kauf von Hyrule Warriors: Legends, wenn man bereits die Wii-U-Version besitzt? Jein. Zwar bietet euch die Version viele neue Features, Schauplätze und Charaktere, allerdings ist es etwas blöd, wenn man alle Sachen nochmal freischalten muss. Wer das bereits gemacht hat, weiß, wie zeitintensiv das sein kann. An dieser Stelle wäre es wünschenswert, wenn man irgendwie seine gespeicherten Daten auf den Handheld transferieren könnte. Derjenige, welcher kein Problem hat, nochmal alle Charaktere freizuschalten oder aufzuleveln, den erwartet also Altbekanntes mit guten, neuen Features.

Lohnt sich der Kauf von Hyrule Warriors: Legends, wenn man Hyrule Warriors noch nicht kennt? Definitiv! Spieler sollten sich allerdings im Klaren sein, dass sie hier kein neues klassisches Zelda erwartet, sondern ein Dynasty-Warriors im Zelda-Universum, das heißt, ihr bekämpft mit Link, Impa, Zelda & Co. unzählige Gegnerhorden. Neukäufer können sich ebenfalls darüber freuen, dass die 3DS-Version bereits die Inhalte aus den bereits erschienen Wii-U-DLCs beinhaltet. Wer sich auf Hyrule Warriors: Legends einlässt, ist dementsprechend lange beschäftigt, da es jede Menge zum Freischalten gibt.

Story: Die legendäre Zelda-Geschichte im Dynasty-Warriors-Gewand, das heißt, statt Rätsel erwarten euch Gegnerhoren, die weggemetzelt werden wollen. Begeistert durch cineastische Darstellung und Erzählweise.

Gameplay: Eintöniges Spielverhalten, welches durch das Feature des Auswechselns der Charaktere an Abwechslung gewinnt. 3D-Effekt bringt das Spielvergnügen etwas ins Stocken.

Grafik: Nicht besonders spektakulär, aufgrund matschiger Texturen und wenig spektakulären Animationen.

Sound: Rockige Zelda-Hymnen, die für Motivation sorgen. Highlight des gesamten Spiels.

Sonstiges: Amiibo schalten tägliche Boni frei, StreetPass-Links benötigen Hilfe im Abenteuer-Modus.