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Im Test! Etrian Odyssey 2 Untold: The Fafnir Knight

Mit Etrian Odyssey 2 Untold: The Fafnir Knight bringt Atlus das Remake zum zweiten Teil der Hauptserie nach Europa. Das Original, Etrian Odyssey 2: Heroes of Lagaard, wurde für Nintendo DS nur in Japan und Nordamerika veröffentlicht. Was The Fafnir Knight vom Original unterscheidet und ob die Neuerungen mehr Spaß bereiten, verraten wir in unserem Review!

Wie in Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl habt ihr die Wahl, die geschriebene Geschichte mit festgelegten Charakteren zu erleben oder im klassischen Modus das Abenteuer mit individuell erstellten Figuren zu bestreiten. Dieser Modus ist bereits aus Heroes of Lagaard bekannt. Wie ist das damalige Abenteuer gealtert? Bringt das Remake den gleichwertigen Spielspaß nach Europa oder sollte man diese Version in den Tiefen des Yggdrasil-Labyrinthes versenken? Wir konnten bereits einen Blick auf die neu aufgelegte Version des Dungeon Crawler werfen und sind von diesem Auftritt sehr begeistert.

Etrian Odyssey 2 Untold Team Review
Hier seht ihr die mutigen Helden, die gemeinsam das Abenteuer in der Geschichte erleben.

Entscheidet ihr euch für die Geschichte, begleitet ihr den Helden und seine Truppe, die aus der Prinzessin Arianna, dem Überlebenskünstler Flavio, dem Beschützer Bertrand und der Kriegsmagiern Chloe besteht, auf ein Abenteuer. Arianna muss ihr königliches Geschlecht vertreten und die Ruinen Ginnungagap besuchen, um an diesem mysteriösen Ort ein Ritual auszuführen.

Als die Gruppe diesen Platz betritt, erlebt der Held eine Verwandlung in ein Wesen, das nicht mehr viel mit einem Menschen gemeinsam hat. Wird die Gruppe dennoch das Ritual ausüben können, bevor der Held seine Menschlichkeit komplett verliert?

Dieser Modus setzt euch nicht nur die Charaktere, sondern auch ihre dazugehörigen Klassen vor, die in der Gilde nicht gewechselt werden können. Es gibt eine Möglichkeit, die den Figuren erlaubt, andere Waffen zu tragen, doch zu diesem Punkt kommen wir erst später. Alternativ steht der klassische Modus zur Auswahl. In diesem setzt ihr die Gruppe individuell zusammen.

Als Klassen werden Landsknecht, Survivalist, Protector, Dark Hunter, Medic, Alchemist, Troubadour, Ronin, Hexer, Gunner, War Magus, Beast und Sovereign angeboten. Neben dem Beruf bestimmt ihr ein Portrait und den Namen der Figur. Das ursprüngliche Abenteuer beschäftigt sich nicht mit den Ruinen, sondern mit dem Labyrinth Yggdrasil.

Eine sehr interessante Klasse für den klassischen Modus.
Eine sehr interessante Klasse für den klassischen Modus.

Habt ihr euch für einen Weg entschieden, betretet ihr die Stadt High Langaard, in der nicht nur bekannte Gesichter, sondern auch neue Herausforderungen warten. Die coole Köchin Regina bereitet nicht nur nahrhafte Gerichte zu, sondern kümmert sich mit eurem Geld um die Entwicklung der Stadt.

Die Speisen bringen euch nicht nur Vorteile für die Schlachten, sondern die Bewohner essen die Menüs und bringen eurer Gruppe auch Geld ein. Die nötigen Rezepte und Materialien findet ihr in den Schichten des Labyrinthes oder gewinnt diese durch Erledigung eines Auftrages.

Des Weiteren kümmert sich Regina um die Verwaltung der Grimoires, die in diesem Ableger eine sehr wichtige Rolle spielen. In vielen Schlachten erhalten die Figuren die Chance, einen solch wertvollen Stein zu produzieren. Die Objekte beherbergen entweder eine Technik einer Klasse oder die Fähigkeiten der Monster.

Je nach Stufe können die Mitglieder der Gruppe mehrere Grimoires anlegen und ihre bestehenden Fähigkeiten mit diesen Kräften verbinden. Legt man ein Grimoire mit der Fähigkeit einer anderen Klasse an, kann diese Person die dazugehörige Waffe ausrüsten. Somit sind auch die festgelegten Charaktere nicht nur an ihren Beruf gebunden. In der Stadt könnt ihr außerdem das Hotel aufsuchen, im Laden neue Waffen kaufen oder Materialien verkaufen, in der Bar Aufträge annehmen oder im klassischen Modus die Gilde nutzen, um die Gruppe zu optimieren.

Nicht ganz, Arianna. Du stehst vor einem F.O.E. Sei auf der Hut!
Nicht ganz, Arianna. Du stehst vor einem F.O.E. Sei auf der Hut!

In der Geschichte wechselt ihr zwischen den Ruinen und den Schichten des Labyrinthes. Geht es an einer Stelle nicht weiter, findet ihr im anderen Verlies immer die Lösung für das Problem. Während die Ruinen relativ klein gehalten sind, überrascht das Labyrinth mit seinen gewaltigen Etagen. Die Monster greifen euch über Zufallsbegegnungen an, nur die F.O.E.s seht ihr auf der Karte.

Diese Art von Gegner ist nicht nur gewaltig stark, sondern einige greifen euch von der Karte aus an oder fesseln die Truppe. Begegnet ihr einer solchen Kreatur zum ersten Mal, gibt das Spiel Hinweise, was ihr beachten müsst, um diesen Wesen zu entgehen. Wie in allen Teilen der Etrian-Odyssey-Reihe sollte man sich nur mit einer guten Ausrüstung und den passenden Fähigkeiten in den Kampf stürzen.

Die Auseinandersetzungen laufen rundenbasiert ab. Zu Beginn verteilt ihr alle Befehle für die Runde und beobachtet das Geschehen. Ein Text beschreibt jede Aktion der Teilnehmer. Ihr seht nur die Gegner auf dem oberen Bildschirm. Wenn euch die Kämpfe keine Mühe machen, könnt ihr den automatischen Modus nutzen, wobei die Figuren wahllos die Monster angreifen. Jeder Beruf bringt seine außerordentlichen Fähigkeiten in den Kampf, wobei ihr durch das Anlegen der Grimoires bestimmte Techniken miteinander verbinden könnt.

Ein Kampf, der im klassischen Modus verläuft.
Ein Kampf, der im klassischen Modus verläuft.

Eine weitere Neuerung ist das Force-System im Kampf. Die Charaktere aus der Geschichte besitzen ganz spezielle Fähigkeiten, die ausgelöst werden können, sobald die Force-Leiste gefüllt ist. Der Held wird sehr viel stärker und nutzt die Kräfte seiner dämonischen Seite.

Der Zustand kann mehrmals während eines Gefechtes ausgeführt werden, sobald die Leiste wieder gefüllt ist. Nur der Befehl „Force Break“ vernichtet die Anzeige komplett, dafür kann eine sehr starke Attacke ausgeführt werden. In diesem Fall muss man das Hotel in der Stadt aufsuchen, um die Leiste zu reaktivieren.

Die besondere Eigenschaft des Dungeon Crawler, nämlich die Karten selbst zu zeichnen, ist natürlich im Remake enthalten. Neue Funktionen erleichtern das Zeichnen und versprechen einen besseren Überblick. Habt ihr eine Abkürzung gefunden, wird diese farblich markiert, öffnet ihr eine Truhe, verändert sich das Zeichen auf der Karte. Habt ihr eine Etage komplett erkundet, öffnet sich die Auswahl „Floor Jump“. Das Element erlaubt euch die Teleportation bis zu einer Treppe in einem Stockwerk.

Drei Schwierigkeitsgrade stehen zur Auswahl. Dazu gehören: Picknick (man kann immer wieder beginnen, wenn man gestorben ist und bestimmte Gegenstände stehen unbegrenzt zur Verfügung), Standard (eine Chance, wenn die ganze Party besiegt wurde) und Expert. Die Einstellung kann jederzeit gewechselt werden.

Die Truppe bringt Schwung in Reginas Küche.
Die Truppe bringt Schwung in Reginas Küche.

In diesem Abenteuer wirken die Verliese richtig lebendig. Es gibt Fallen, die euch den Weg erschweren, die F.O.E.s machen Jagd auf euch, sobald ihr ihre Aufmerksamkeit erregt habt und Details bereichern die Hintergründe. Die Monster bewegen sich auf dem Schlachtfeld. Die neu überarbeiteten Umgebungen und Grafiken lassen das Abenteuer so gut aussehen wie nie zuvor.

Das kommt vor allem bei den Charakteren und der Gestaltung der Labyrinthe zum Ausdruck, die sich mit ihrem hohen Detailgrad und der bunten Farbgestaltung vom Original abheben. Die Figuren werden in den Konversationen als gezeichnete 2D-Modelle dargestellt, während die Gegner in den Kämpfen als 3D-Figuren angreifen. Sie passen sehr gut in die dreidimensionalen Umgebungen, die ebenfalls optisch detailliert und liebevoll gestaltet wurden. Die Reise an sich erlebt ihr aus der Sicht der ersten Person.

Während der Erkundung erklingen klassische Melodien und verdichten die abenteuerliche Atmosphäre des Spiels. Die Kämpfe werden dagegen von schnelleren Titeln begleitet. Es gibt keine komplette Vertonung. Die englischen Stimmen beschränken sich auf wenige Wörter und Ausdrücke. Auch in Europa ist das Spiel nur auf Englisch lokalisiert, deutsche Bildschirmtexte oder Sprachausgabe sind nicht vorhanden.

Etrian Odyssey 2 Untold: The Fafnir Knight bietet die gewohnte Qualität der Reihe und gilt somit als eine Perle unter den Dungeon Crawlern. Die Menüs sind sehr übersichtlich gehalten, die Reise führt durch zwei größere Labyrinthe und der Story-Modus erzählt eine unterhaltsame Rahmenhandlung mit Charakteren, die man schnell ins Herz schließt. Das Abenteuer wird so in einer spannenden Weise ergänzt und wartet ebenfalls mit gameplaytechnischen und optischen Verbesserungen auf. Wenn ihr das Genre mögt, dann werdet ihr diesen Vertreter lieben, denn dieser Titel bietet den puren Spielgenuss für Dungeon-Crawler-Fans.

Story: Im Story-Modus wird eine neue Geschichte erzählt, die euch als Held in die Stadt High Lagaard schickt. Mit tapferen Kameraden an eurer Seite gilt es, Prinzessin Arianna durch die tiefen Ebenen der Ruinen zu begleiten. Kurz gesagt: Eine nette Geschichte mit charmanten Dialogen.

Gameplay: Ein typischer Dungeon Crawler, bei dem man Ebene für Ebene erkundet und Monster bekämpft. Typisch für die Etrian-Odyssey-Reihe ist es, auf dem Touchscreen die Karte des Labyrinths selbst zu zeichnen. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab.

Grafik: Die Areale, Charaktere und Szenen wurden im Vergleich zum Original ordentlich überarbeitet und an den neuesten Stand der Technik angepasst. Die bunten Ebenen und verschiedenen Umgebungen (z.B. Schnee, Wälder) kommen richtig gut zur Geltung und die Monster werden als hübsch animierte 3D-Modelle dargestellt.

Soundtrack: Die Klänge stammen aus dem Original und wurden orchestral überarbeitet, sodass die Atmosphäre mit passenden Melodien noch besser untermalt wird. Während es beim Erkunden noch ruhig zugeht, werden die Beats in den Kämpfen schneller und passen sich der aufregenden Situation an.