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Im Test! Sound of Drop – fall into poison –

Pünktlich zu Halloween beschert uns Sekai Project mit der von der Aiueo Kompany entwickelten Horror-Visual-Novel Shizuku no Oto, beziehungsweise Sound of Drop – fall into poison -, neues Futter für die Freunde von Furcht und Schrecken. In unserem Test sollt ihr erfahren, ob sich ein Blick in die Tiefen des Mantem-Aquariums und dessen verborgene Geheimnisse lohnt oder nicht.

Nachts im Aquarium

Freund oder Feind: Wem soll man trauen?
Freund oder Feind: Wem soll man trauen?

Um das Mantem-Aquarium ranken sich finstere Gerüchte: Menschen, die in Vollmondnächten verschwinden oder Fische, die Menschen ähneln sind nur zwei der urbanen Legenden, die sich unter den Studenten der Stadt verbreiten.

Auch Himeno interessiert sich brennend für diese Geschichten und kennt nahezu alle Legenden, die das Aquarium betreffen. Mayumi, die Protagonistin in dieser Novel, ist von diesen Geschichten nicht sonderlich begeistert, verbindet sie doch mit dem Aquarium schlechte Kindheitserinnerungen, die sie lieber vergessen möchte.

So kommt ihre Abneigung nicht von ungefähr, als Himeno ihr vorschlägt, diese urbanen Legenden in einer Vollmondnacht näher zu ergründen. Noch ahnt sie nicht, dass die Ereignisse sich überschlagen werden und sie schließlich die Erinnerungen an vergangene Geschehnisse einholen werden. Wie es sich für eine textbasierte Geschichte gehört, klickt ihr euch durch die Texte und erfahrt mehr über die Geheimnisse des Aquariums, an wichtigen Schnittstellen müsst ihr euch entscheiden und nicht selten entscheidet ihr euch für das Falsche. Um zu vermeiden, dass ihr ein Kapitel komplett neu starten müsst, könnt ihr daher auch zu jedem Zeitpunkt im Spiel speichern.

Wo ist das Blut? Da ist es!?

Blutig aber selten
Blutig aber selten

Was dem geneigten Spieler beim Starten dieser Horrorgeschichte auffallen wird, ist die wirklich schöne musikalische Untermalung, bereits im zentralen Menü möchte man einfach nur verweilen und dem schönen Klavierstück lauschen. Auch sonst kann sich die musikalische Untermalung sehen lassen.

Die Stücke sind allesamt hochwertig und wechseln je nach Situation. Auf eine Synchronisation der Charaktere wurde hingegen verzichtet, was sicherlich nicht jeder mag, aber dies ist kein Faktor, der das Spiel beziehungsweise die Stimmung negativ beeinflusst.

Etwas unpassend sind hingegen die Soundeffekte. Vereinzelte Ereignisse werden mit verschiedenen Geräuschen untermalt, die der musikalischen Visualisierung in ihrer Qualität allerdings etwas hinterherhinken und die mehr einfach da sind, als wirklich den Grad des Horrors zu steigern. Sie tragen allerdings in gewissen Maßen dazu bei, sich das ganze besser vorzustellen.

Vorstellungskraft ist ein wichtiger Punkt. Denn auch wenn am Anfang explizit vor gewalttätigen Darstellungen gewarnt wird, ist der visuelle Anteil an blutiger Gewalt eher gering. Es gibt durchaus solche Szenen, aber in den meisten Fällen eures Ablebens wird euch, wie es sich für eine Novel gehört, euer Ableben textbasiert serviert, mit einem kleinen Death Screen am Ende. Es obliegt also der Fantasie des Spielers, den beschriebenen Umstand seines Ablebens visuell zu erfassen.

„Der visuelle Anteil an blutiger Gewalt ist eher gering“

Nichtsdestotrotz ist die grafische Präsentation selbst gut gelungen und kann überzeugen. Während die Charaktersprites grundsolide und mehr nettes Beiwerk sind, sind die Bildhintergründe sehr schön ausgearbeitet und von recht guter Qualität. Gefällt euch eine Darstellung, so könnt ihr den Text ausblenden und die Grafik näher betrachten. Nach einem absolvierten Durchgang schaltet ihr die jeweiligen Bilder in einer Galerie frei und diese könnt ihr euch so nochmals zu Gemüte führen.

Umfang

Die Artworks bestechen durch schöne Details.
Die Artworks bestechen durch schöne Details.

Sound of Drop – fall into poison – bietet euch vier Hauptenden, die auch als True Ends gehandelt werden. Auf dem Weg dahin werdet ihr allerdings öfters vom Weg abkommen und in eines der 27 schlechten Enden hineinlaufen, welche in einer kurzen Galerie aufgelistet werden. Man hat also eine gewisse Zeit zu tun, bis man alles gesehen hat.

Hat man das Spiel einmal durchgespielt, schaltet sich noch ein weiterer Prolog frei, der einige Aspekte der Geschichte näher beleuchtet und Fragen beantwortet, die während des Hauptspiels vielleicht aufgekommen sind. Die gewählte Sprache, in der die Texte dargestellt werden, ist Englisch.

Fazit:

Kommen wir zur eigentlichen Frage: Überzeugt Sound of Drop – fall into poison – als Horrorgeschichte? Die Antwort ist Ja und Nein zugleich. Tendenziell überzeugt das Spiel mit seinem Horroranteil nicht ganz und driftet eher in das Genre Mystery Novel mit einem kleinen Schuss Krimi ab.

„Eine gute Kurzgeschichte mit düsterem Inhalt“

Man sollte also nicht erwarten, dass man nach jeder Wendung dem Herzinfarkt nahe ist. Dies soll nicht heißen, dass die Geschichte schlecht ist, denn das ist sie bei Weitem nicht, nur würde ich diese nicht als Horrorgeschichte anpreisen. Letztendlich wurde ich, als Genre-Einsteiger, mit Sound of Drop – fall into poison – gut unterhalten und kann das Spiel weiterempfehlen als das, was es ist, eine gute Kurzgeschichte mit düsterem Inhalt.

Story: Solide Handlung mit einem leichten Horroranteil und wenigen Gore-Szenen. Handlung erweitert sich nach dem ersten Spieldurchgang um einen Prolog.

Gameplay: Auf das Nötigste beschränkt. Man liest sich durch die Geschichte und entscheidet an Schlüsselstellen, wie die Handlung fortgeführt werden soll.

Grafik: Solide Charaktersprites und wunderschöne Artworks.

Sound: Sehr schön abgestimmte Musikstücke, die zu den jeweiligen Situationen passen. Soundeffekte können mit dem Soundtrack aber nicht mithalten.

Sonstiges: 31 Enden, wovon 27 euch in den vorzeitigen Tod treiben und nur vier zur Erkenntnis.

geschrieben von Fayt