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Im Test! Super Mario Maker

Es ist nun 30 Jahre her, seit NES-Besitzer mit den Super Mario Bros. ihre ersten Erfahrungen gemacht haben. Seitdem gab es zahlreiche neue Abenteuer mit Mario, egal ob Jump ’n ‚Run, Adventure oder Sport-Spiel. Um den Geburtstag des pummeligen Klempners zu zelebrieren, veröffentlichte Nintendo den Super Mario Maker, mit welchem ihr eure eigenen Mario-Level bauen und online mit anderen Spielern teilen könnt. Doch taugt der Level-Editor überhaupt etwas?

„Baut eure eigenen Mario-Level!“

super-mario-maker-05Wenn ihr die Software zum ersten Mal startet, erhaltet ihr einen kleinen Einblick in Form einer Einführung und Erklärung dafür, wie der Level-Editor von Super Mario Maker zu bedienen ist. Man könnte meinen, dass GamePad und Wii U nur hierfür kreiert wurden, denn das Erstellen eines eigenen Levels funktioniert einfach perfekt.

Mithilfe des Stylus wählt ihr einen Baustein aus, beispielsweise Boden, Gumba oder einen Fragezeichenblock und platziert ihn einfach an dem Ort, wo er hin soll. Es gibt hierbei jedoch ein paar Limitierungen, beispielsweise die Länge der Stage, welche ihr einstellen könnt, aber es kann nun kein Zehn-Stunden-Level werden.

Auch das Zeitlimit könnt ihr im späteren Verlauf einstellen. Die größte Limitierung ist jedoch direkt zu Beginn ein kleines „Problem“ und war vielen Spielern anfänglich ein Dorn im Auge. Das eigentliche System von Nintendo erforderte, dass man nach dem erstmaligen Starten der Software nur wenige Bauteile zur Verfügung hat, um sich erst mal mit der Software vertraut zu machen.

Nach ein bis zwei Tagen schaltete sich dann ein weiteres Baustein-Paket frei und der Prozess wiederholte sich. Dies hat Nintendo jedoch direkt zum Launch des Spieles mit einem Update verändert. Das neue System ermöglicht es, durch das Spielen der Software für eine bestimmte Zeit bereits neue Pakete zu erhalten. Somit kann man innerhalb weniger Stunden in den Genuss aller Funktionen kommen.

Und genau dann entfaltet sich Super Mario Maker so richtig. Die Möglichkeiten, die euch gegeben sind, um eigene Level zu kreieren, sind wirklich vielfältig. Ihr habt vier verschiedene Grafikstile zur Auswahl: Super Mario Bros., Super Mario Bros. 3, Super Mario World und New Super Mario Bros. Jeder der Stile kommt mit eigenen Funktionen daher, beispielsweise könnt ihr in der Super-Mario-World-Grafik das Flugcape nutzen oder in New Super Mario Bros. den Propellerhelm einbauen.

Es handelt sich also dabei nicht nur um eine kosmetische Auswahl, sondern ist entscheidend für das, was ihr mit eurem Level anstellen wollt. Zusätzlich könnt ihr auswählen, ob es sich bei eurer Stage um ein normales Level, ein Geisterhaus, eine Unterwasserstage oder ein Schloss-Level handeln soll. Hierbei ändert sich dann meist nur die Musik und das Aussehen, abgesehen von den Leveln unter Wasser, welche sich natürlich grundlegend anders spielen.

„Vier verschiedene Grafikstile stehen zur Auswahl“

super-mario-maker-03Auch bei der Auswahl der Gegner, welche ihr anderen Spielern entgegen werfen wollt, wurde nicht gespart. Koopa, Gumbas, Lakitu, Stachis, Piranha-Pflanzen und sogar mehrere Bowser könnt ihr platzieren. Jedoch könnt ihr nicht das gesamte Level damit vollstopfen, denn auch hier gibt es eine kleine Grenze an Feinden, die ihr positionieren könnt. An Hindernissen dürft ihr euch ebenfalls austoben, in Form von beweglichen Plattformen über Stacheln bis hin zu den beliebten Flammenbarrieren.

Um dem Ganzen noch ordentlich Abwechslung zu verleihen, könnt ihr sogar Sound- und Bildschirmeffekte hinzufügen, welche nicht nur lustig aussehen, sondern auch als Hinweise für korrekte Spielarten dienen. Wenn ihr eure Level offline speichert und spielt, könnt ihr sogar eigene Soundeffekte aufnehmen und im Level abspielen, welche online jedoch durch normale Sounds ersetzt werden.

Eines der lustigsten Features findet sich jedoch im Mystery Mushroom, welcher nur im Super-Mario-Bros.-Grafikstil verfügbar ist. Diesem Mushroom könnt ihr eines von knapp 100 Kostümen zuweisen, welche ihr entweder durch das Spielen von Online-Leveln oder mit einem amiibo freischalten könnt. Viele Kostüme bringen auch eigene Soundeffekte mit sich, beispielsweise Sonic oder Mega Man. Ein weiterer, neuer Pilz zieht Mario in die Länge, was sehr gruselig aussieht, und lässt ihn dadurch höher springen.

Damit ihr einen Eindruck von dem erhaltet, was mit Super Mario Maker machbar ist, gibt es einige vorgefertige Level. Diese könnt ihr nach und nach spielen und somit auch Kostüme für den Super-Mario-Bros.-Grafikstil freischalten. Doch so wirklich blüht Super Mario Maker erst auf, wenn ihr euch mit dem Rest der Welt verbindet und die Level anderer Spieler versucht. Auch ihr könnt natürlich eure eigenen Level hochladen, jedoch nur unter einer Bedingung: Ihr habt es selbst durchgespielt! Unmögliche Level werdet ihr also online nicht finden.

Im 100-Mario-Herausforderungs-Modus könnt ihr zufällige Level spielen und habt dabei 100 Leben, um sie zu bewältigen. Schafft ihr dies, schaltet ihr eines der Kostüme für den Mystery Mushroom frei. Ihr könnt aber auch ganz einfach die Rangliste der aktuell beliebtesten Level durchschauen, nach einem bestimmten Level per Code oder einem anderen Spieler suchen. Um die Suche eingrenzen zu können, gibt es verschiedene Suchoptionen, welche euch zum Beispiel nur schwere Level anzeigen. Im Reiter „Neue Level“ könnt ihr kürzlich hochgeladene Stages direkt als einer der ersten Spieler ausprobieren.

„Online blüht Super Mario Maker so richtig auf“

super-mario-maker-01Habt ihr selbst ein Level hochgeladen, könnt ihr es per Code mit euren Freunden teilen oder ihr wartet einfach ab, wie sich die Stage alleine so durchschlägt. Feedback für eure Level erhaltet ihr in Form von Sternen, welche Spieler abgeben können, und von Kommentaren. Der Knackpunkt: Hinterlässt jemand einen Kommentar, gibt er automatisch auch einen Stern ab. Das ist ganz nett, aber ein riesengroßes Problem, wenn es darum geht, qualitative Level in den Ranglisten zu finden.

Denn selbst wenn jemand einen Kommentar schreibt, der besagt, wie mies die Stage ist, erhält das Level dennoch einen Stern und rutscht in der Rangliste weiter hoch. Das ist ärgerlich, denn im Grunde ist es dann unverdient und Level, welche wirklich gut geworden sind, aber weniger kommentiert werden, erhalten weniger Aufmerksamkeit.

Auch zeichnete sich in den ersten Wochen nach Release ein Trend zu simplen, aber schnellen Leveln ab, welche massig gute Bewertungen erhielten, während gute Stages untergingen. Dennoch findet man zahlreiche, tolle Level und es macht wirklich viel Spaß zu sehen, wie die Leute auf die eigenen Stages reagieren, und seine Freunde herauszufordern, doch mal die eigenen Ideen zu probieren.

Super Mario Maker ist eine wirklich tolle Software, mit der man kreative Level erstellen und mit der Welt teilen kann. Es macht viel Spaß, sich mit Freunden vor die Glotze zu setzen und einfach fremde Level zu spielen und einen Wettbewerb daraus zu machen, wer die Level schafft und wer nicht. Es gibt jedoch auch eine kleine Sache, die mich persönlich beim Erstellen der Level stört: Man kann keine Checkpoints setzen, also muss man ein Level immer und immer wieder von vorn spielen. Das hat auch seinen Reiz und man ist umso glücklicher, wenn man ein schweres Level geschafft hat, aber die Option, einen Punkt zu setzen, wäre eigentlich nicht verkehrt. Auch das Vergeben eines Sternes bei Abgabe eines Kommentars ist nicht besonders gut gelöst. Doch es lässt sich leicht darüber hinwegschauen, denn Super Mario Maker kann für lange Zeit unterhalten, dank der kreativen Community.

Grafik: Vier verschiedene Stile, von Retro-Klassiker bis zu aktueller Wii-U-Grafik könnt ihr selbst entscheiden, wie eure Level aussehen sollen.

Gameplay: Zahlreiche Funktionen für den Level-Bau, gewohntes Mario-Gameplay beim Spielen.

Sound: Eigene Soundeffekte aufnehmbar, aber nur offline nutzbar. Bekannte Musik aus älteren Mario-Teilen spielt in den Leveln ab.

Sonstige: Umfangreiche Online-Community, Herausforderungs-Modus, knapp 100 freischaltbare Kostüme.