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Angespielt! Super Mario Maker

Wenn es in der hiesigen Videospiel-Landschaft Medaillen für unterschiedliche Disziplinen geben würde, so wäre eines sicher: Nintendo würde jedes Jahr die Gold-Medaille für Nostalgie einstreichen. Mit Super Mario Maker, welches beim Post-E3-Event ausführlich anspielbar war, greift man offensichtlich nach Platin, denn nur beim bloßen Anblick der Möglichkeiten, schlägt das Mario-Herz höher. Es handelt sich hierbei um einen gigantischen Spielplatz, in dem der Kreativität theoretisch keine Grenzen gesetzt sind.

Das Spiel lässt sich bereits in wenigen Worten zusammenfassen. Es ist ein Editor, der es erlaubt, mit unzähligen bekannten Charakteren, Stages, Monstern, Power-Ups und sogar Perioden der nicht endenden Mario-Ära, eigene 2D-Level zu erstellen. Die persönlichen Kunstwerke kann man dann mit anderen Spielern auf der Welt teilen. Diese können das Level bewerten, kommentieren und falls gewünscht weiter teilen. Der Clou: Bevor man die eigenen Level mit der Welt teilt, muss man diese zunächst selbst erfolgreich gemeistert haben. So soll verhindert werden, dass unmögliche und eine Vielzahl frustrierende Kreationen das Licht der Welt erblicken.

Nostalgie vom Feinsten! Mit dem Super Mario World-Filter reist man in schöne alte Zeiten.
Nostalgie vom Feinsten! Mit dem Super Mario World-Filter reist man in schöne alte Zeiten.

Bei unserer Anspiel-Session durften wir zunächst ein bereits erstelltes Level anspielen und im Anschluss auch ein eigenes erstellen. Das Menü ist bei der Auswahl sehr simpel gehalten und auf das Nötigste beschränkt. Je mehr Sterne ein Level erhalten hat, desto mehr Leute mochten es. So erkennt man auf den ersten Blick, welche Kreationen besonders gelungen sind. Zudem gibt es noch einige Filter, welche die Suche erleichtern und die Möglichkeit bieten, bestimmten Spielern zu folgen und stets über ihre Fortschritte auf dem Laufenden zu bleiben.

Hat man sich nun für ein Level entschieden, so werden im Gehirn sofort Hormone ausgeschüttet, die auf das Nostalgie-Zentrum einprügeln. Es hat einfach etwas Magisches, mit dem Design aus Super Mario World völlig neue Areale zu durchstreifen und die unvergesslichen Musikstücke und Soundeffekte zu hören. Als alter Nintendo-Hase rennt, springt und schlägt man sich ohne jegliches Tutorial durch die Level, als hätte man nie etwas anderes gemacht. Eine gewisse Würze kommt dank der Kommentare anderer Spieler und der Markierungen, wo diese bereits gestorben sind, ins Spiel. Wenn die Kreationen der Community stimmen, dann stehen hier schon unzählige Stunden Spaß bevor.

Doch die wahre Perle des Spieles ist, wie der Name so schön vermuten lässt, der Editor. Wenn Spiele die Möglichkeit bieten, eigene Levels zu erstellen, dann scheitert es in den meisten Fällen an zwei Punkten: dem Umfang und der Handhabung. Über den ersten Punkt lässt sich nach der bereitgestellten Demo nicht viel sagen, aber beim zweiten trifft Nintendo voll ins Schwarze. Kaum ein anderer Editor erlaubt einem Spieler einen solch einfachen Einstieg. Mit wenigen Stylus-Bewegungen zaubert man ganze Stages mit allem Drum und Dran. Mit einer simplen Berührung springt man dann mit seinem eigenen Level durch die Zeit.

Und mit einem kleinem Wisch befindet man sich wieder in der Moderne, mit dem New Super Mario U-Filter. Einfach genial.
Und mit einem kleinem Wisch befindet man sich wieder in der Moderne, mit dem New Super Mario U-Filter. Einfach genial.

Die verschiedenen Filter wie zum Beispiel Super Mario World oder New Super Mario U sehen phänomenal aus und versprühen einen einzigartigen Charme, der bis jetzt nur den Entwicklern von Nintendo vorbehalten blieb. Zu sehen, wie das eigene Level noch vor 15 Jahren aussehen würde, ist schon beeindruckend, aber dann in Sekundenschnelle damit in die Moderne zu springen, ist wirklich einzigartig.

Hat man eine Periode ausgewählt, so fallen weitere Entscheidungen an, die ebenfalls ohne großen Aufwand eingestellt werden können. So kann man die Hintergründe verändern, dem Level ein Zeitlimit geben oder wie in vielen klassischen Mario-Stages die Kamera von links nach rechts laufen lassen. Ist die Grundarbeit getan, so kann es ans Eingemachte gehen.

In einer übersichtlichen Tabelle hat man die verschiedenen Power-Ups, Monster und Umgebungsdetails. Mit einem Wisch kann man das gewünschte Objekt in das eigene Level integrieren. Dabei hilft es, dass dieses kariert ist und die verschiedenen Objekte sich in dieses System einfügen. Zu jeder Zeit kann man dann die Kontrolle über Mario übernehmen und die neu eingebauten Hindernisse ausprobieren. So kann man jeden einzelnen Schritt in der eigenen Kreation genau planen. Die Ergebnisse sprechen dann für sich.

Der Super Mario Maker ist, unter anderem dank des Wii-U-Gamepads, kinderleicht zu Bedienen und genau das ist, neben der unendlich großen Portion Nostalgie, das Besondere an diesem Spiel. In wenigen Minuten hat man ganze Areale gezaubert, die sowohl fordernd sind als auch Spaß machen. Die vielen kleinen Überraschungen, wie gigantische fliegende Fische an Land und Verwandlungen in Link sind nur das I-Tüpfelchen des beeindruckenden Editors. Wenn jetzt noch der Umfang zum Release stimmt, dann hat man womöglich den zugänglichsten und einen der besten Editors der letzten Jahre geschaffen. Wenn die Community mit ganzem Herzen dabei ist, dann wird der Super Mario Maker ein wahres Highlight auf Wii U.