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Im Test! Omega Quintet

Exklusive Rollenspiele aus Japan gehören derzeit noch zu einer Seltenheit für die Plattform PlayStation 4. Zu den mutigen Vorreitern gehört die Firma Compile Heart, die für ihre humorvollen und manchmal auch sonderbaren Videospiele bekannt ist. Mit Omega Quintet hat der Entwickler eine Mischung aus Rollenspiel und Idol-Simulation erschaffen, zumindest wurde der Titel mit diesen Worten beworben.

Wie Fairy Fencer F gehört dieses Spiel zum Label Galapagos RPG. Der Grund für den Start dieser Projekte war der westliche Wandel der japanischen Entwickler, dem Compile Heart nicht folgen will. In erster Linie sollen die dazugehörigen Titel durch ihre Aufmachung japanische Spieler ansprechen, findet aber auch im Westen Anklang mit dieser Gestaltung.

Gemeinsam haben wir mit den Verse Maidens die Bühne betreten und einen Tanz studiert, um die bedrohlichen Blare zu vernichten und die Welt vor ihrem Untergang zu bewahren. Hat Compile Heart mit Omega Quintet neue Sterne am Himmel der Videospiele erschaffen oder wird man die Sängerinnen als Eintagsfliegen innerhalb einer kurzen Zeit vergessen? Erfahrt die Antwort in unserem Test!

Die Macht der Musik errettet die Welt

Diese mutigen Damen in ihrer besonderen Schutzausrüstung stürzen sich in den Kampf.
Diese mutigen Damen in ihrer besonderen Schutzausrüstung stürzen sich in den Kampf.

Die Welt steht vor ihrem Untergang, da das Leben der gesamten Menschheit bedroht ist. Das gefährliche Phänomen, das langsam, aber stetig den Verstand der Menschen einverleibt, nennt man Blare. Es gibt keine herkömmlichen Waffen, die einen Schaden gegen diese Kreaturen auslösen. Hilflos müssen die Bewohner der Städte zusehen, wie ihre Freunde durch den Kontakt mit Blare dem Wahnsinn erliegen.

Die Anzahl der Weltbevölkerung ist deutlich geschrumpft. Gut 20.000 Menschen leben nun in einer einzigen Stadt. Auch diese letzte Zuflucht ist von den Angriffen der bösartigen Wesen bedroht. In dieser Notsituation gibt es nur noch einen Ausweg – die Verse Maidens.

Diese Jungfern verfügen über besondere Fähigkeiten, mit denen sie in der Lage sind, die Monster zu besiegen. Sie nutzen die Kraft des Gesanges und Tanzes, um Blare aus der Welt zu vertreiben. Mit ihren Talenten beschützen sie die Hoffnung und die Träume der Menschen von einer anderen Welt.

Obwohl in jeder Generation nur wenige Verse Maidens existieren, gibt es derzeit fünf Damen, die der Gefahr mutig ins Auge sehen. Die Heldinnen Otoha, Kanadeko, Nene, Kyouka und Aria stehen noch am Anfang ihrer Karriere, die von Takt, ihrem Manager geleitet wird. Die jungen Leute haben gerade erst zueinander gefunden und das Vertrauen zwischen ihnen muss sich noch aufbauen. Hat diese Gruppe eine Chance gegen die gewaltige Anzahl an Blare?

Mit Gesang, Waffen und Harmonie

Lasst euch vom niedlichen Aussehen nicht beirren, mit dem Kampfsystem hat Compile Heart ein System erschaffen, für das man einige Zeit benötigt, um den vollen Durchblick zu erhalten. Die erste Stunde des Spiels kann durchaus verwirren, da man eine einzige Figur steuert und auf sehr viele Befehle Zugriff hat, die später mit der richtigen Gruppe erst nach und nach freigeschaltet werden. Wenn euch der erste Eindruck quasi vom System erschlägt, solltet ihr euch noch keine Gedanken über die Einzelheiten machen. Die werden später noch einmal ausführlich erklärt, wobei man mit Tutorials quasi erschlagen wird.

„Omega Quintet bietet ein rundenbasiertes Kampfsystem in bewährter Tradition“

Das Kampfsystem läuft ganz starr rundenbasiert ab. Die Teilnehmer einer Schlacht behalten ihre Positionen und verändern diese nicht, wie wir es aus der Hyperdimension-Neptunia-Serie, Fairy Fencer F oder Mugen Souls kennen. Ganz traditionell bleiben die Figuren auf der Stelle stehen und bewegen sich nur für die Angriffe, sobald sie einen Befehl erhalten.

Jede Sängerin führt eine Waffe, die Mic genannt wird. Zu den Typen gehören Axt, Pistole, Fäuste Fächer und Lanze, die unterschiedliche Reichweiten besitzen. Der Boden unter der gegnerischen Gruppe ist gefärbt und signalisiert dadurch, ob die Waffe der angreifenden Heldin einen optimalen Nutzen erzielt. Mit diesem Werkzeug führt ihr eine normale Attacke aus oder verwendet eine erlernte Mic-Fertigkeit, die abhängig von der getragenen Waffe ist.

Nur diese Gruppe besitzt die Macht, gegen die Blare zu kämpfen.
Nur diese Gruppe besitzt die Macht, gegen die Blare zu kämpfen.

Nach einem Kampf steigert sich das Talent für den ausgerüsteten Waffentypen. Je höher die Stufe ist, umso mehr einzelne Angriffe kann eine Figur ausführen. Zu Beginn des Abenteuers lösen die Kämpferinnen eine Attacke aus.

Vernichtet ein Charakter einen Feind, wird für die nächste Runde eine Aktion dazugerechnet. Schafft ihr einen Overkill (ihr tötet den Feind und zieht noch einmal seine komplette Lebensenergie durch einen Kettenangriff einer Person ab), darf diese Figur zwei zusätzliche Handlungen in ihrer nächsten Runde ausführen.

Durch die Erhöhung der Waffenstufe steigert sich auch der Grundwert für die verfügbare Anzahl an Attacken. Ihr entscheidet, ob die Figur ihre Aktionen für herkömmliche Angriffe, Zaubersprüche, Mic-Fertigkeiten oder für den Einsatz von Gegenständen verbraucht. Es ist nicht möglich, einen magischen Spruch oder eine Mic-Technik zweimal in der identischen Runde zu verwenden.

Die Magie unterteilt sich in verschiedene Elemente, die je nach Schwachpunkt der Gegner einen anderen Schaden anrichten. Sobald ihr ein Monster auf dem Bildschirm auswählt, liefert das System alle benötigten Daten. Auf der rechten Seite seht ihr die Reihenfolge aller Teilnehmer für das aktuelle Gefecht. Die Anordnung verschiebt ihr durch eine Mehrzahl an Angriffen einer Figur. Mitunter begleiten Zeichen die Leiste für die Reihenfolge, die für Flash-Effekte stehen. Ist eine Figur am Zug und trifft auf eine solche Markierung, wird ein positiver Einfluss erzeugt, wie eine Heilung der Lebenspunkte oder der SP oder es werden bestimmte Fähigkeiten verstärkt.

Diese Vorteile betreffen nicht nur eure Gruppe, sondern auch die Feinde. Also solltet ihr versuchen, die Reihenfolge gezielt zu verändern, um einen großen Nutzen aus diesem System zu ziehen. Jede Aktion erhöht oder senkt die Voltage-Leiste. Die Anzeige spiegelt die Anspannung des Publikums wieder, welches jeden Schritt der Verse Maidens beobachtet. Vernichtet eine Heldin einen Gegner, dann steigert sich die Anzeige, wird eine von ihnen verletzt, dann sinkt diese. Der Inhalt des Parameters wird für besondere Fähigkeiten benötigt und hat eine Auswirkung auf den Concert-Modus, auf den wir noch eingehen werden.

Wenn ein Manager aus dem Takt gerät

Nicht nur die fünf Sängerinnen, auch der junge Takt leistet seinen Beitrag zum Kampf. Ihr verbindet den Mann im Menü mit einer Heldin. In den Schlachten wird die Verknüpfung angezeigt sowie die Anzahl an Aktionen, die er in einem Gefecht ausüben kann. Führt die Kämpferin einen Angriff aus, entscheidet ihr innerhalb eines kurzen Zeitfensters, ob der Manager direkt im Anschluss eine Attacke auslöst. Im Wechsel lasst ihr die beiden angreifen, bis alle Tätigkeiten der Dame für die aktuelle Runde aufgebraucht sind.

Für jeden Schlag reduziert sich der Zähler für Takt, der für den nächsten Kampf wieder regeneriert wird. Greift ein Monster die verbundene Heldin an, kann Takt sie und auch in einigen Fällen die ganze Gruppe beschützen. Dazu müsst ihr ebenfalls eine schnelle Reaktion zeigen und im passenden Moment bestätigen. Zwar sind seine Attacken nicht sehr kräftig im Vergleich zu denen der Verse Maidens, allerdings zwingt er die Gegner dazu, ihren Zug zu verzögern.

Ob sie nun wie Glücksbärchis leuchten...
Ob sie nun wie Glücksbärchis leuchten…

Der Concert-Modus wird optional von euch im Kampf gestartet. Er verteilt besondere Boni auf die Gruppe. Die Stufe ist abhängig von der Voltage-Leiste. In diesem Zustand wird eine andere Melodie gespielt und das Publikum fordert euch auf, bestimmte Sachen im Kampf zu erledigen.

Jeder Gegner wird von einer Barriere geschützt, die durch wiederholende Angriffe abgebaut wird. Zerstört ihr den Schutzschild, erleiden die Feinde einen höheren Schaden und die Chance auf einen Overkill vergrößert sich. Die Sängerinnen schlagen auf die Monster bis zum bitteren Ende ein. Stehen ihr mehrere Aktionen zur Verfügung, entscheidet ihr, ob sie sich auf ein Monster konzentriert oder verschiedene Feinde angreift.

Die Damen können ihre Techniken zusammenschließen. Diese Funktion läuft über den Befehl Harmonics. Als Bedingungen für die Aktivierung müssen einige Verse Maidens in der Kampfreihenfolge direkt untereinander stehen, zudem darf Takts Zähler nicht ganz verbraucht sein. Nach der Freischaltung bestimmt ihr die Handlungen aller Sängerinnen, die sich an dieser Angriffskette beteiligen. Bestimmte Fähigkeiten, welche von den Mädchen gemeinsam ausgeführt werden, wählt ihr bequem über eine Liste aus. Habt ihr alle Befehle erteilt, lehnt ihr euch zurück, genießt die große Show und staunt über die Schlagfertigkeit der zierlichen Heldinnen.

„Wird das Outfit zerstört, erlangt ihr keine Vorteile für den Kampf“

Neben den Leisten für Gesundheit und SP gibt es eine dritte Anzeige, die zum Outfit gehört. Für jeden erlittenen Schaden wird das Kostüm verschlechtert und wenn ihr nicht aufpasst oder auf einen sehr starken Feind trefft, zerreißt die Bekleidung mit einer Einblendung. Anders als in Senran Kagura soll dieser Zustand vermieden werden, da er für die Verse Maidens nur Nachteile bringt. In Unterwäsche sind sie den Feinden völlig schutzlos ausgeliefert.

Unendliche Weiten der Verliese

Sehr ungewohnt für einen Titel von Compile Heart sind die gigantischen Labyrinthe. Die Gestaltung entfernt sich völlig von den kleinen Verliesen, die man aus Hyperdimension Neptunia kennt. Ihr erkundet die Gegenden ziemlich frei. Auf der Karte bewegen sich die Feinde sichtbar und bei Kontakt kommt es zu einem Kampf. Attackiert ihr den Sprite bereits auf dem Feld, erhaltet ihr einen Vorteil in der festgelegten Reihenfolge für das Gefecht.

Die Hauptfigur kann springen und die Bereiche sind auf diese Funktion auch ausgelegt. Sobald ihr eine neue Gegend erkundet, zeichnet das System automatisch eine Karte. Einen kleinen Eindruck habt ihr immer im Blickfeld, für einen intensiveren Einblick müsst ihr die Karte aufrufen, die euch mit sehr vielen nützlichen Informationen versorgt. Ein Nachteil ist, dass man unterschiedliche Ebenen sehr schlecht erkennt und nicht sieht, ob sich ein wichtiger Punkt über oder unter euch befindet. Ansonsten verrät die Aufzeichnung, wo sich Feinde und Schätze befinden.

oder singend auf der Bühne stehen...
oder singend auf der Bühne stehen…

Jede Figur verfügt über eine besondere Fähigkeit, die sie auf dem Feld nutzen kann. Otoha lässt Barrieren verschwinden, Kyouka bildet ein Schutzschild für eine größere Ansammlung von Blare, Nene bedient Kontrolleinheiten, Kanadeko springt sehr hoch und zerstört Objekte, während Aria versteckte Gegenstände findet.

Zeichen auf dem Feld verdeutlichen die Stellen, an denen eine besondere Fähigkeit nützlich ist und die Mechanik wechselt automatisch die Figur. Auch diese individuellen Techniken unterliegen einer Stufe.

Erfüllt ihr im Laufe des Abenteuers bestimmte Aufträge, werden diese Fertigkeiten aufgewertet. Erreicht ihr einen Platz, der eine höhere Stufe verlangt, setzt die Karte für die Sperrung eine Markierung. In den Gebieten existieren mehrere Speicherpunkte, von denen einige als Transportmittel dienen.

Vor allem zu Beginn werdet ihr sehr dankbar für die Abkürzungen sein, da sich die Figur nur langsam bewegt und die Respawn-Rate der Feinde sehr hoch ist. Nach einem Sieg erlangt die Gruppe Erfahrungspunkte, Gegenstände, EP, eine Steigerung der Waffenstufe und Anerkennung. Takts Stufe erhöht sich nur in Form der Akzeptanz des Publikums.

Die letzte Zuflucht der Menschheit

Seid ihr nicht in einem Verlies unterwegs, verbringt ihr die Zeit im Büro oder in der Stadt. Das Büro dient als Basis. In diesem Gebäude übernehmt ihr die Steuerung über Takt. Da es keinen Laden gibt, in dem ihr Gegenstände kaufen könnt, müsst ihr die Objekte entweder finden oder selbst herstellen. Um Sachen zu produzieren, benötigt ihr EP, Pläne und Materialien, die ihr von den Monstern erhaltet. Allerdings müssen diese Zutaten erst auseinander genommen werden, wobei noch einmal EP und Arcanium entstehen.

Habt ihr die nötigen Vorbereitungen getroffen, erstellt ihr in einer Werkstatt nicht nur heilende Gegenstände, sondern auch neue Waffen, Accessoires , verstärkt das Outfit, repariert die Bekleidung oder produziert Amp. Diese Verbesserung steckt ihr in die Slots eines Kleides, um spezielle Statuswerte zu verstärken oder einen Schutz vor negativen Einflüssen zu gewährleisten.

...sind ihre Kräfte immer vereint.
…sind ihre Kräfte immer vereint.

Im Büro nehmt ihr Missionen an, die wichtig für den Verlauf der Geschichte sind. Es gibt einen Bereich, in dem ihr das Make-up einer Heldin verändert. Entweder variiert ihr ihre Frisur, die Augenfarbe oder verschönert sie mit einem neuen Detail. In einer Box werft ihr gesammelte Münzen, um neue Accessoires für das Make-up zu erlangen oder um seltene Materialien zu gewinnen.

In einem anderen Raum kommen wir endlich zum Idol-Part, der im Vergleich zu den Elementen des Rollenspiels sehr klein gehalten und komplett optional ist. Wenn euch Idol-Simulation Freude macht, erstellt ihr in diesem Bereich neue Tänze für die Damen.

Ihr gestaltet eine komplette Choreografie, sucht euch ein Lied aus und baut besondere Features ein. Die Werke könnt ihr mit dem Concert-Modus verbinden, um diesen individueller zu gestalten. Macht ihr um solche Spiele einen großen Bogen, ist es nicht notwendig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

Zwischen den Missionen startet ihr verschiedene Events im Büro. Die Gespräche erhöhen die Zuneigung zwischen Takt und den Heldinnen. Verlasst ihr das Gebäude, betretet ihr automatisch die Karte für die Stadt. Im Zentrum führt ihr Gespräche über eine Menüauswahl mit den Bewohnern, die zum Teil Aufträge verteilen. Entweder sollt ihr bestimmte Materialien besorgen, eine spezielle Fähigkeit in einem Kampf auslösen, einen Gegenstand finden oder besondere Gegner vernichten. Nach Erledigung einer Aufgabe bekommt die Gruppe Belohnung in Form von EP, Anerkennung und Gegenständen. Bestimmte Missionen erhöhen die Stufe der Feldtechniken der Verse Maidens.

Habt ihr einen Auftrag angenommen, solltet ihr diesen zügig erledigen. Viele Wünsche der Bewohner verfallen nach einem bestimmten Punkt, den ihr in der Handlung erreicht. Werdet ihr in den Verliesen nicht fündig, bietet sich als Alternative die Trainingshalle, die ihr vom Büro erreicht. In diesem Gebiet warten sehr starke Gegner auf die Sängerinnen.

„Die Weiterentwicklung der Charaktere wirkt unübersichtlich.“

Die sechs Charaktere erlernen neue Techniken per Disc-Analyse. Für jede neue Stufe und jedes Waffenlevel (oder Anerkennung für Takt) werden ihnen Punkte gutgeschrieben. Mit diesen werden Felder in einem bestimmten Bereich aktiviert. Das System wirkt zunächst sehr unübersichtlich. Ihr habt für jede Figur eine Art Brosche, die aus dutzenden Feldern besteht und für jeden Charakter anders angeordnet ist. Von der Mitte aus könnt ihr in jede beliebige Richtung Fertigkeiten durch den Verbrauch einer bestimmten Anzahl von Punkten aktivieren.

Allerdings müsst ihr gelegentlich, um eine Technik zu erlernen, vorher eine andere studiert haben. Zudem warten Upgrades auf die ursprüngliche Fähigkeit, die nur aktiviert werden, sofern Kenntnisse der Grundtechnik schon bestehen. Eine kleine Hilfe sind farbliche Markierungen, wenn zwei Felder, die weit auseinander stehen, auf eine Art zusammengehören.

Ein neues Universum für die Grafik

Wir wissen, dass die Grafik in den Spielen des Entwicklers Compile Heart immer ein Knackpunkt ist. Auch in diesem Fall macht die Firma keine Ausnahme. Grafisch sieht das Spiel viel besser als die bisherigen Titel des Hauses aus, aber die Engine ist kein Knaller für PlayStation 4. Wäre dieser Titel für PlayStation 3 erschienen, dann würde man anders denken.

Man sieht, dass sich das Team für die Gestaltung viel Mühe gegeben hat. Die Labyrinthe sind groß, es gibt Details im Hintergrund wie leuchtende Kristalle oder Wasserfälle. Die Bewegungen der Hauptfigur sind im Feld gut animiert, man sieht sogar ihr zerstörtes Kostüm. Wenn man mit der frei bewegbaren Kamera unter ihrem Rock schauen möchte, dann verhindert sie blitzschnell den Blick auf ihre Unterwäsche und errötet. Der Ablauf der Kämpfe verläuft flüssig. Befinden sich im Feld zahlreiche Gegner auf dem Bildschirm, dann sinkt die Spielgeschwindigkeit etwas nach unten.

Vereint, bis zum bitteren Ende für die Menschen oder Blare.
Vereint, bis zum bitteren Ende für die Menschen oder Blare.

Begegnet ihr zu Beginn auf viele neue Sprites, werdet ihr ab der Mitte auf bekannte Monster von Compile Heart stoßen, wobei man jedoch versucht hat, auf kleine Details und eine vielfältige Variation zu achten. Im Gefecht stehen die Monster nicht steif auf einer Stelle, sondern führen einige Bewegungen aus. Sehr erfrischend sind die Videos mit 3D-Modellen der Charaktere. Ihre Anzahl ist leider sehr gering, dafür sind sie sehr ordentlich animiert.

Die Gespräche werden vor allem in der Art einer Visual Novel präsentiert. Neben sehr schönen Zeichnungen der Portraits wirken die Figuren nicht so lebendig wie in den Remakes der Hyperdimension-Neptunia-Reihe. Sehr auffällig ist die fehlende Bewegung der Lippen sowie die starre Ausführung von Gesten.

Besondere Effekte in den Kämpfen werden sehr bunt und aufwendig präsentiert. Wenn man ruckelnde Szenen sucht, wird man diese vor allem im Büro finden. Für PlayStation 4 ist Omega Quintet keine grafische Meisterleistung, aber für Compile Heart ein großer Schritt in eine andere Richtung, die sich sehen lassen kann.

Für ein Idol-Simulation-Spiel ist die Musik ein sehr wichtiges Element. Auch wenn in diesem Fall der Part eines Rollenspiels deutlich überwiegt, haben die Entwickler auf einen sehr guten Soundtrack geachtet. Die Kämpfe werden von einem dynamischen Stück begleitet, in dem eine Violine den Hauptteil übernimmt. Löst man den Concert-Modus aus, wechselt die Hintergrundmusik in fröhlichen J-Pop. Die Stücke für die Labyrinthe werden zum größten Teil nur instrumental gespielt, wobei sie nicht nur die Atmosphäre verdeutlichen, sondern auch im Kopf bleiben.

„Trotz neuer Ansätze ist die Grafik veraltet, doch der Soundtrack tröstet.“

Neben der originalen Tonspur bietet das Spiel englische Stimmen. Der Wechsel ist jederzeit möglich. Während die japanischen Sprecher quietschiger klingen, verrichten die englischen Sprecher ihre Arbeit ruhiger. Allerdings solltet ihr bei eurer Wahl berücksichtigen, dass nicht alle Szenen auf Englisch vertont sind, sondern nur wichtige Ereignisse der Handlung. Das Kampfgeschehen wird andauernd von der Figur Ayumi kommentiert sowie die Erlebnisse in den Labyrinthen und eure Entscheidungen im Menü von einer Sängerin mit einer Anmerkung versehen werden.

Der aufgehende Stern für ein Quintet

Mit Omega Quintet schlägt Compile Heart wieder eine ganz andere Richtung ein. Man versuchte, Rollenspiel und Idol-Simulation zu verbinden, wobei die Elemente eines Rollenspiels ganz eindeutig überwiegen. Ob ein reiner Anhänger der Simulationen seine Freunde an diesem Titel haben wird, ist sehr fraglich. Es ist problemlos möglich, stundenlang einen Tanz für die Gruppe zu gestalten, doch der Stellenwert im Hauptspiel ist sehr gering.

Die Geschichte ist wieder sehr humorvoll, mit liebenswerten Figuren, die zum Teil sehr speziell sind. Dennoch ist die Handlung wieder mehr Beiwerk und kann allein nicht begeistern. Man fühlt sich gewissermaßen so, als würde man eine Magical-Girl-Anime-Serie schauen, die kaum Tiefgang besitzt. Für den Spielspaß sorgen das Kampfsystem (wenn man es verinnerlicht hat), die Erkundung der Labyrinthe und das Trainieren der Gruppe.

Euch stehen drei verschiedene Schwierigkeitsstufen zur Auswahl, die auch einen Einfluss auf die optionale Trainingshalle ausüben. Beginnt ihr das Abenteuer auf der einfachen Stufe, bleiben einige Türen für euch verschlossen, bis ihr ein ganz neues Spiel startet. Ist das Beginn des Abenteuers noch sehr einfach, werden die Gegner ab der Mitte zu richtigen Herausforderungen.

Da die individuellen Feldtechniken der Figuren eine Weiterentwicklung benötigen, werdet ihr nie beim ersten Besuch eines Labyrinthes an alle Bereiche gelangen. Schritt für Schritt erforscht ihr die Umgebung, bis sich neue Möglichkeiten öffnen. Läuft ein Gefecht zu langsam, ist es möglich den Verlauf per Taste zu beschleunigen.

Neben einem normalen Ende wartet ein weiteres Kapitel, welches nur aktiviert wird, sofern ihr eine hohe Anerkennung der Bürger der Stadt erlangt und die Zuneigung zwischen den Figuren steigert. Für einen ordentlichen Durchgang muss man mit ungefähr 40 Stunden oder mehr rechnen, je nachdem, wie oft man die alten Gebiete wieder besucht. Beginnt ihr anschließend ein New Game + werden nicht alle Funktionen automatisch übertragen, sondern werden nur im Austausch eines speziellen Gegenstandes freigeschaltet.

Omega Quintet ist kein Spiel, was den Kauf einer PlayStation-4-Konsole rechtfertigt, dafür ist die Grafik zu schlecht und die Handlung sehr mau, aber Fans von bunten Dungeon Crawlern werden viel Spaß mit dem Titel haben, sofern man Magical Girls nicht komplett verteufelt.

Story: Typische Kost von Compile Heart, humorvoll, bietet nicht viel Tiefgang, aber liebenswerte Charaktere.

Gameplay: Rundenbasiertes Rollenspiel mit optionalem Idol-Simulation-Teil, Steuerung ist sehr facettenreich, man benötigt einige Zeit für die komplette Verinnerlichung des Systems.

Grafik: Für PlayStation 4 ist die grafische Darstellung schlecht, aber im Vergleich zu anderen Spielen des Entwicklers gelungen, Bereiche sind weitläufig gestaltet, mit Details im Hintergrund. Es gibt einige animierte Videos, die 3D-Modelle der Figuren präsentieren.

Sound: Kämpfe werden von einer Violine dynamisch begleitet, in den Labyrinthen hört man meistens instrumentale Stücke, die eine Umgebung passend untermalen. Im Teil Idol-Simulation kreiert man zu einem J-Pop-Song einen eigenen Tanz. Die Vertonung läuft auf Japanisch und Englisch.

Sonstiges: Idol-Simulation-Part, New Game Plus, drei Schwierigkeitsgrade, die einen Einfluss auf einen optionalen Teil im Spiel haben.

von Pericci