Europa News PC PS3 Test TOP

Im Test! Dark Souls 2: Crown of the Old Iron King

Mit „Crown of the Sunken King“ lieferte FromSoftware die erste von drei geplanten DLC-Episoden ab, welche das Dark-Souls-2-Universum um weitere mörderische Herausforderungen, viele Tode, Items und Areale ergänzt. Prepare to die again, denn mit „Crown of the Old Iron King“ wird Dark Souls 2 garantiert nicht einfacher!

Wie in unserem Test zu „Crown of the Sunken King“ bereits angesprochen, war es für FromSoftware sicherlich kein Kinderspiel einen DLC für Dark Souls 2 zu entwickeln, müssen sich doch zwangsläufig alle Dark-Souls-2-DLCs mit der schwer zu erreichenden Qualität des Vorzeige-DLCs „Artorias of the Abyss“ messen. „Crown of the Sunken King“ erhielt in unserem Test gute Kritiken, doch kann man das gleiche auch von dem zweiten DLC-Abenteuer „Crown of the Old Iron King“ behaupten? Den unentschlossenen Untoten unter euch hilft hoffentlich unser kleiner Test!

Auf der Suche nach der Krone des alten Eisenkönigs verschlägt es den Spieler dieses Mal in den längst verlassenen Nebelturm. Dieser Turm wurde einst von dem alten Eisenkönig verwendet, um sein Königreich aus Eisen zu errichten, der Turm lieferte die dafür schier endlos benötigten Ressourcen. Nach dem Untergang des Königreiches und dem Niederfall des alten Eisenkönigs sandte König Venndrick seine Soldaten in den Turm, doch kehrte keiner dieser Männer jemals zu ihrem König zurück.

Heute hausen in diesem einst prächtigen Turm nur noch seelenlose Überreste und leere Hüllen der einst stolzen Ritter und Soldaten beider Königreiche. Auch eines der Kinder der Dunkelheit verschlug es auf der Suche nach dem alten Eisenkönig in den Turm, doch war er zu diesem Zeitpunkt schon längst verlassen… Ohne Ort, an den sie zurückkehren könnte, machte die so genannte Aschenbraut Nadalia somit den Turm zu ihrer neuen Heimat und die Bewohner zu ihren Dienern.

Wie schon bei „Crown of the Sunken King“ weiß „Crown of the Old Iron King“ den Spieler sofort in seine Welt zu saugen. Allerdings besteht hier ein starker Kontrast in der Darstellung beider Gebiete. Die Tempelstadt Shulva war eine verwinkelte und düstere, unterirdische Tempelstadt welche aufgrund des Drachens Sinh in einer Woge aus Gift unterging. Der Nebelturm hingegen ist ein heller, nahezu majestätischer und beeindruckender Ort des Fortschrittes, bei dem man nicht selten anhält, um einfach einmal die Aussicht zu genießen.

Lediglich die längst zu Asche zerfallenen Überreste von Personen und das flammende Inferno, das in diesen Türmen brennt, schmälern das sonst so wunderschöne Ambiente… Naja, und die unzähligen tödlichen Widersacher vielleicht. Auch in „Crown of the Old Iron King“ liegt das Ziel scheinbar klar vor Augen, die Spitze des Turmes, der Thron des alten Eisenkönigs. Doch wandert man erst einmal über die massiven Eisenketten, die die Türme verbinden, wird schnell klar, dass das Ziel der Reise nicht auf der Spitze des Turmes, sondern in seinen Tiefen liegt.

Während „Crown of the Sunken King“ eine Welt präsentierte, die stark ineinander verwoben und relativ komplex war, gestaltet sich die Architektur von „Crown of the Old Iron King“ eher simpel, Etwas, das nicht unbedingt schlecht sein muss. Der Nebelturm ist relativ geradlinig und es gibt nicht allzu viele Möglichkeiten abseits der Wege zu wandern. Das bedeutet allerdings keinesfalls, dass es in diesem DLC nicht genügend zu entdecken gibt. Für die nötige Komplexität sorgen dieses Mal nämlich allerhand Aufzüge, die es zunächst jedoch erst einmal zu aktivieren gilt. Die obligatorischen, unsichtbaren Türen kehren natürlich auch wieder zurück. Die Gefahr, sich zu verlaufen, gestaltet sich in diesem DLC allerdings als sehr gering. Das Ambiente sorgt bei Invasionen feindlicher Spieler aber für ein lustiges Katz- und Mausspiel… Oder für ein ärgerliches Versteckspiel.

Wie schon Shulva, ist auch der Nebelturm für gut ausgerüstete Charaktere höheren Levels und somit für das Ende des Spiels von Dark Souls 2 konzipiert. Dementsprechend teilen die Gegner auch ordentlich aus, wenn man sich denn treffen lässt. Dabei ist es nicht unbedingt von Vorteil, dass die Gegner allesamt relativ agil sind. So ist es keine Seltenheit, dass Etwas auf euch zugestürmt kommt oder in eure Richtung springt, um euer Abenteuer abrupt zu beenden. Die Ritter und Soldaten, die den Großteil der Widersacher in diesem DLC-Areal ausmachen, sollten aber für geübte Spieler keine nennenswerten Probleme darstellen.

Als kniffliger entpuppen sich aller2014-08-29_00037dings die sogenannten Rauchmagier. Diese unangenehmen Widersacher greifen den Spieler auf Distanz gerne mit mächtiger Blitzmagie an. Kommt man ihnen zu nahe, machen sie Gebrauch von ihren Dolchen… Was die Lage nicht wirklich besser macht, denn im Nahkampf sind sie in der Lage, sich blitzartig hinter den Spieler zu teleportieren, um ihm arglistig in den Rücken zu stechen. Einige Rauchmagier sind sogar unsichtbar und erscheinen plötzlich aus dem Nichts, um den ahnungslosen Untoten auf seiner Reise böse zu überraschen. Ebenfalls erwähnenswert dürften die schwebenden Rüstungen sein, die Eindringlinge mit ihren Großbögen ins Visier nehmen und im Nahkampf ordentlich mit ihren Flammenschwertern austeilen…

Wurden schon die Eisengolems erwähnt? Ja, Riesen. Riesen dürfen nicht fehlen. Auf die Spitze wird das Ganze allerdings erst getrieben, wenn der Spieler mit einem Raum konfrontiert ist, in dem es multiple Gegner auszuschalten gibt und diese zu allem Übel noch eine Kombination aus den hier erwähnten Gegnertypen sind. Wer sich allerdings geduldig umschaut und vorsichtig die Lage erkundet, wird oft belohnt. So lassen sich einige der Fallen des Turmes auch gegen seine Bewohner richten, um somit eine sichere Todeszone schnell von feindlichen Gesellen zu befreien.

Erschwert wird die Reise zusätzlich durch die Idole der Aschenbraut, diese Überreste Nadalias Seele sind das einzige, was von ihrer Existenz übrig geblieben sind. Obwohl die Idole dem Helden nicht direkt im Wege stehen, stören sie jedoch mit allerhand negativen Auswirkungen auf ihre Umgebung. Einige Idole schaden dem Spieler somit auf passive Art und Weise, indem sie Gegner heilen oder gar wiederbeleben. Andere Idole nehmen hingegen direkten Einfluss auf den Spieler, indem sie Flammensäulen beschwören oder ein komplettes Areal verfluchen, um den Untoten nach und nach seiner Menschlichkeit zu berauben. Zu allem Übel sind diese Idole nur durch gewisse Eisennägel zu zerstören die der Spieler zunächst finden muss, hat er keine Nägel im Inventar, besteht keine Möglichkeit, die negativen Effekte der Idole aufzuheben. Etwas, das auf die harte Tour gelernt werden muss…

Apropos harte Tour, gute2014-08-27_00036s Stichwort! Kommen wir zu den Bosskämpfen von „Crown of the Old Iron King“. Hiervon gibt es wieder einmal drei zu finden, allerdings ist nur einer davon Pflicht und zwei sind absolut optional. Dafür hat es der finale Bossgegner am Ende des Nebelturms aber auch mächtig in sich. Wer seine Freude mit Artorias hatte, wird sich sicherlich über diesen Bossgegner freuen, Ähnlichkeiten sind nämlich nicht abzustreiten. Der Fume Knight erinnert endlich wieder an die alte Qualität der Bossgegner aus früheren Souls-Teilen, in denen es wichtig war, die Angriffsmuster des Gegners genau zu studieren, um ihnen effektiv ausweichen zu können. Obwohl dieser Kampf dem Spieler einiges abverlangt und wahrscheinlich sogar einer der schwersten aus Dark Souls 2 ist, macht es durchaus Spaß, ihn wieder und wieder zu probieren. Ich selbst scheiterte bestimmt gute 20 Mal, ehe ich Erfolg hatte.

Dabei war es allerdings nicht gerade von Vorteil, dass ich zu diesem Zeitpunkt eines der Idole, die den Raum des Kampfes umgeben, nicht zerstören konnte, was den Gegner gelegentlich geheilt hat. Zudem besteht der Kampf aus zwei Phasen, wovon die zweite deutlich schwerer ist als die erste, denn mit dieser gewinnt das Schwert des Bossgegners das Dunkelheit/Feuer-Element, was ihm nicht nur einen ordentlichen Schadensschub verpasst und Schilde praktisch nutzlos macht, sondern auch seine Reichweite massiv erhöht. Ein nettes, wenn auch sehr bösartiges Detail, ist die Tatsache, dass der Kampf von Anfang an in Phase Zwei beginnt, wenn man eine gewisse Rüstung trägt. Dies ist auf die gemeinsame Vergangenheit des Bossgegners und des ehemaligen Trägers dieser Rüstung zurückzuführen. Habe ich schon erwähnt, dass dies meine Lieblingsrüstung war? Blöd gelaufen.

Ein weiterer Bossgegner findet sich wieder einmal in der für Dark-Souls-2-DLCs obligatorischen Challenge- oder Coop-Route. Auch dieses Mal weiß die Challenge-Route nicht wirklich zu überzeugen. Der Weg zum Bossgegner ist unfassbar anstrengend, die Belohnung für diesen Spießrutenlauf nicht wirklich lohnenswert und der Bosskampf ist lediglich eine recycelte Version eines der verhasstesten Dark-Souls-2-Bosse, dem Smelter Demon. Da diese Wege im Coop wirklich nicht so gut funktionieren, wäre es mir lieber, wenn FromSoftware sie gänzlich aus den zukünftigen DLCs heraus lässt oder den Spieler zumindest mit einem neuen, einzigartigen Bossgegner belohnt und keinem lustlos wiederverwerteten Altmaterial. Ansonsten bleiben diese Abschnitte der DLCs weiterhin wohl die Tiefpunkte meines Dark-Souls-2-Abenteuers.

In der Kategorie Ausrüstung legt „Crown of the Old Iron King“ im Gegensatz zu seinem Vorgänger übrigens eine größere Vielfalt an den Tag. Mit dem Triumph über zwei der Bossgegner kann man sich im Iron Keep nämlich zwei ziemlich schicke Rüstungen kaufen, allerdings wieder einmal nichts für die Magier unter euch. Auch Waffen gibt es einige zu finden, besonders interessant für viele Spieler dürfte hierbei das Majestätische Großschwert sein, welches, wenn man es in der linken Hand führt, spezielle Attacken freischaltet, die stark an einen sehr bekannten Ritters aus Dark Souls erinnern dürften. Sehr cool! Zudem können sich die Pyromanten unter euch auf eine Erweiterung ihres Arsenals freuen.

Fazit:2014-08-27_00013

Auch der zweite DLC zu Dark Souls 2 „Crown of the Old Iron King“ kann sich durchaus sehen lassen! Dieser DLC liefert um die acht bis zehn Stunden Spielzeit für den ersten Durchlauf und kann sich somit preislich ebenfalls sehen lassen, was nicht zuletzt daran liegt. dass einige der Bossgegner unfassbar herausfordernd sind. Obwohl die Architektur des Turmes alles andere als besonders komplex war, sorgten die vielen versteckten Wege und Aufzüge doch für genügend Möglichkeiten, um sich umzuschauen. Somit wirkte das relativ geradlinige Areal dennoch nicht plump und langweilig.

Die Atmosphäre des Turmes war ebenfalls äußerst überzeugend, bot aber ein vollkommen anderes Gefühl als es Shulva aus dem ersten DLC tat. Was wieder relativ enttäuschend ist, war das Fehlen jeglicher NPCs, über deren Antreffen man sich hätte freuen können. Artorias of the Abyss bot gleich mehrere markante Persönlichkeiten, etwas an dem sich FromSoftware in den Dark-Souls-2-DLCs wohl gar nicht erst versucht… Dabei sind es die Charaktere, die wir in Spielen antreffen, die uns doch erst so richtig mit der Spielwelt verbinden.

Sein Geld ist dieser DLC aber allenfalls wert. Sowohl Spielzeit als auch Inhalt bereichern jedes Dark-Souls-2-Abenteuer und ich freue mich auf den wohl letzten Teil dieser DLC-Reihe!

Getestet von Judge

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert