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Im Test! Final Fantasy VIII HD Remaster

Nach der Wiederveröffentlichung von Final Fantasy VII für PCs im Jahr 2012, bekommt Final Fantasy VIII gerade noch zum Ende des Jahres 2013 die selbe Zuwendung und wird ebenfalls für PCs erneut veröffentlicht – mit kleineren Zusätzen. Wie sich diese auf das Spielerlebnis auswirken, lest ihr in unserem Test!

Untypischer Plot, untypisches Gameplay, dennoch Final Fantasy

Untypisch im neuen Gewand.

Der Plot von Final Fantasy VIII begleitet den antisozialen Squall Leonhart im Balamb-Garden, der sich für seine Abschlussprüfung als SEED vorbereitet, um als Mitglied dieser elitären Söldnereinheit zu gelten.

Seit jeher ist ihm dabei Cifer Almasy ein ebenbürtiger Rivale und beide in einer Gruppe sind nicht vorstellbar, doch genau dies geschieht bei der Abschlussprüfung mit realen Bedingungen: Squall Leonhart und der lebendige Xell Dincht sind dem narzistischen Cifer Almasy unterstellt.

Die Mission lautet, die Lage in der besetzten Stadt Dollet auszukundschaften. Dies klappt einige Zeit auch gut, doch nachdem sich der Feind zurückgezogen hat, nimmt Cifer jedoch entgegen seinen Anweisungen Reißaus und sein Trupp muss ihn den Anweisungen zufolge jederzeit begleiten. Welche Konsequenzen werden sich aus diesen Handlungen ergeben?

Insgesamt ist die Handlung in Final Fantasy VIII sehr modern angehaucht. Die ohnehin schon wenigen Fantasy-Elemente werden stets mit Science Fiction verwoben und Technik findet hier größere Relevanz, was damals ein weiterer Sprung im Vergleich zu Final Fantasy VII war, andererseits aber wird der Titel Final Fantasy gerade damit aber auch wiedergegeben. Bei der Charakterentwicklung beschränkt man sich auf das Nötigste und auch der Plot wirkt stellenweise wie eine Telenovela mit manchem sinnfreien Cliffhangern, beschäftigt man sich aber mit der Materie, findet man interessante Themen vor, zu denen man sich lange Gedanken machen kann. Somit steht es jedem frei, wie viele Gehirnzellen aufgewendet werden und wie der Plot des Spiels gefällt.

Die Umgebung wurde nicht renoviert…

Auch das Gameplay von Final Fantasy VIII beinhaltet einerseits zur Zeit der Erstveröffentlichung klassische Elemente der Spieleserie, die heutzutage vermisst werden, geht andererseits aber auch eigene Wege mit diversen Spielkonzepten. Ein ganz großes Thema im Spiel sind die Guardian Forces(G.F.), die den Beschwörungen aus den vorherigen Titeln der Serie nachempfunden sind. Koppelt man diese nicht an die Charaktere, können diese ausschließlich einen physischen Angriff mit ihrer Waffe einsetzen.

Erst durch das Ausrüsten der G.F. können die Protagonisten weitere Befehle ausrüsten. Weiterhin wird es möglich, Zauber an Statuswerte und Resistenzen zu koppeln, um diese zu verstärken. Zauber erhält man dagegen ausschließlich durch den Draw-Befehl, der diese aus Gegnern und bestimmten Punkten transferiert, oder aber durch Fähigkeiten der G.F. selbst. Durch dieses System lassen sich die Charaktere schnell stärken und aufgrund des Fehlens von Einschränkungen zu Spielbeginns mag auch die Überlegung aufkommen, wieso man die Truppe auch leveln kann.

Allerdings können nicht nur die Charaktere, sondern auch die G. F. Selbst aufgestuft werden. Einerseits erhalten sie wie die Charaktere Erfahrungspunkte und steigen so Level auf, andererseits können die G.F. auch durch im Kampf gewonnen AP neue Fähigkeiten erlernen. In einem gesonderten Menü wird dabei die zu lernende Fähigkeit bestimmt.

Trotz dieser scheinbaren Vorteile, die sich durch das Spielsystem ergeben, sollte man Vorsicht walten lassen. Nicht nur die Charaktere, sondern auch die Gegner werden mit jedem neuen Level stärker. Dabei handelt es sich nicht nur um die rohe Stärke, sondern auch um gegebenenfalls neue Fähigkeiten, die verheerend sein können. Im Übrigen verhält sich aber Final Fantasy allerdings ähnlich zu den vorhergehenden Teilen der Serie. So sind zum Beispiel recht viele Sidequests vorhanden, allen voran das Kartenspiel Triple Triad, das mit etwas mehr als 100 Karten aufwarten kann.

Die Neuerungen – Gut oder Schlecht?

Musikalisch nicht so schön wie Siren.

Die neue Umsetzung der PC-Version von Final Fantasy VIII bringt auch Neuerungen mit sich. Diese Neuerungen findet man insbesondere im Bereich Grafik und Sound. Zwar mag sich der Titel mit dem Zusatz ‚Remaster‘ schmücken, doch allzu viele Änderungen sollte man nicht erwarten. So wurden grafisch lediglich Zwischensequenzen und Charaktermodelle optisch für HD-Auflösungen optimiert. So wandert man zwar mit in der heutigen Zeit akzeptablen Charaktermodellen, allerdings mit schwammigen Umgebungstexturen durch die Welt. Zumindest eine Annäherung der Hintergründe zu den akzeptablen Charaktermodellen hätte sich sicherlich gelohnt und wäre im Bereich des Möglichen gewesen.

Während die Veränderungen bei der Grafik positiv sowie negativ ausfallen, ist die Wiedergabe des Soundtracks ein Graus für Kenner der Spielereihe. Aufgrund des neuen Formats für die Neuveröffentlichung wurden sämtliche Musikdateien, mit Ausnahme der Zwischensequenzen, in MIDI-Dateien umgewandelt. Dies hat zur Folge, dass sie stumpf und recht roh, wirken, was nicht besonders angenehm für die Ohren ist.

Auch bei Final Fantasy VII bestand dieses Problem und konnte nur nach einigen Monaten gelöst werden, doch die Umwandlung bei Final Fantasy VIII gestaltet sich als schwieriger, da es sich wieder um ein anderes Format handelt, das eine einfache Umwandlung erschwert. Wenngleich eine Verbesserung zu erwarten ist, so muss man auf diese einige Zeit warten. Bis dahin kommt man nicht um diesen negativen Aspekt herum – außer, man schaltet den Ton einfach ab.

Die sonstigen Neuerungen sind von kleinerer Natur und sollten kaum ein Kaufargument darstellen. Wer das Spiel lediglich wegen dem Plot spielen will, hat die Möglichkeit sich mit dem Magic Booster jederzeit 100 Exemplaren diverser Zauber auf sein Spiel zu übertragen und so keine Zeit mit der Generierung von koppelbaren Zaubern zu verschwenden. Für diejenigen, die sich gerne mit anderen vergleichen, gibt es auch unterschiedliche Errungenschaften zu erzielen. Einige von diesen Erfolgen sind banal und kaum eines Erfolgs wert, andere hingegen erfordern einen eigenen Durchgang oder viel Zeit, Schweiß und vielleicht Blut.

Zwar verfügte bereits die Erstveröffentlichung von Final Fantasy VIII für PC über die Möglichkeit, Chocobo World zu spielen, den Spielern der Version für PlayStation war es aber im Grunde unmöglich dieses Minispiel im Westen zu erleben, da dafür der Handheld PocketStation benötigt wurde, welcher ausschließlich in Japan erschien. Somit kommt mit der Neuveröffentlichung auch ein Feature, das für viele Spieler neu sein mag – und weitere Möglichkeiten für Final Fantasy VIII birgt.

Das Spiel lässt sich entweder per Tastatur oder Gamepad steuern. Zwar mag die Originaleinstellung nicht optimal für jedermann sein, allerdings lässt sich diese einstellen – sowohl im Launcher als auch im Spiel selbst. Wenngleich Final Fantasy VIII auf unterschiedlichen Vertriebsplattformen für PC erscheint, so ist für jede Version ein Account für die Dienste von Square Enix erforderlich – zusätzlich zu sonstigen Accountanmeldungen.

Remaster oder Original?

Da es sich bei dem Remaster zu Final Fantasy VIII lediglich um das Original mit einigen modernen Features handelt, liegt es an den Spielern, ob sie zur aktuellsten Version wechseln möchten. Wer die mittlerweile schwammige Grafik nostalgisch findet und der Musik von Final Fantasy einen großen Stellenwert beimisst, sollte beim Original bleiben.

Für die, die bisher Final Fantasy VIII noch nicht erlebt haben oder aber einen Blick auf die neuen Funktionen riskieren möchte, kann sich das Remaster zulegen, wobei der Sound bisweilen dennoch negativ auffallen sollte – auch wenn man beide Augen zudrückt.