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Special: Das Vermächtnis von Harvest Moon

Bereits vor dem Aufstieg der Social Games auf sozialen Netzwerken hatte sich eine Bauernhofsimulation mit umfangreichem Charakter auf Weltreise begeben – Harvest Moon. Dabei entstand die langjährige Serie bereits im Jahre 1996 unter der Führung von Yasuhiro Wada beim heutzutage längst vergessenen Spieleentwickler Victor Interactive Software, der zur Zeit der Veröffentlichung des ersten Titels der Serie mit Pack-In-Video fusionierte und schließlich im Jahr 2003 von Marvelous Entertainment aufgekauft wurde. Während im Westen die Serie eben auf den Namen Harvest Moon hört, heißt sie in ihrer Heimat Bokujō Monogatari (牧場物語), was übersetzt etwa „Die Bauernhofgeschichte“ bedeutet – und genau darum geht es im Großen und Ganzen.

Hier gibt es noch viel zu tun…

In fast allen Teilen der Reihe werdet ihr zu Beginn durch diverse Umstände Besitzer einer verkommenen Farm, um die ihr euch schließlich kümmert. Meist beginnt ihr dabei, Gemüse anzupflanzen. Dafür muss das Feld aber meistens vorher von Gräsern, Steinen und Ästen bereinigt werden. Dies geht zwar auch mit Handarbeit, allerdings erweisen sich Werkzeuge, wie Sicheln, Hämmer und Äxte als ausgesprochen wirkungsvoll, um beispielsweise aus den Rohmaterialien Erweiterungen für eure Farm kaufen zu können.

Danach muss der Boden mit einer Hacke gepflügt werden, bevor die Samen eingepflanzt werden können. Die Pflege des Saatguts besteht in einer täglichen Dosis Wasser, was bei vielen Pflanzen einen beachtlichen Zeitanteil des etwa 5 bis 15 Minuten andauernden Tages einnehmen kann. Durch verschiedene Jahreszeiten mit jeweils 30 Tagen kommt saisonale Abwechslung auf, denn nicht jedes Gewächs lässt sich zu jeder Jahreszeit einpflanzen.

In der Regel grenzt eure Farm auch an einem Dorf oder zumindest an eine Siedlung an. An diesem Ort ist es möglich verschiedene Läden zu besuchen und auch Hühner, Kühe und Schafe zu kaufen. Diese müssen täglich gefüttert werden, liefern dafür aber Mittel des täglichen Bedarfs, Fleisch ausgenommen. Neben diversen Einrichtungen findet man in den Siedlungen auch Damen – in neueren Spielen auch Herren – deren Herzen es zu erobern gilt, sofern ihr einen Lebenspartner haben möchtet.

Dafür müsst ihr die oder den Auserwählte/n mit Geschenken überhäufen und auch bei ihren Problemen helfen. Gleichzeitig müsst ihr aber auch zusehen, dass euch die Konkurrenz nicht die Braut oder den Bräutigam vor euch wegschnappt. Insgesamt kann es sehr erstrebenswert sein, sich mit allen Nachbarn zumindest anzufreunden.

Auch der Sprung zur 3D-Grafik fand statt.

Neben eurem Hauptunterfangen könnt ihr auch an vielen Nebenaktivitäten teilnehmen. An bestimmten Tagen im Jahr finden verschiedene Feste statt, bei denen ihr euch einerseits vergnügen, andererseits ihr euch mit euren Nachbarn in unterschiedlichen Disziplinen messen könnt. Das Angeln von Fischen im Gewässer und das Ausgraben von Erzen in Minen sind nur die größten Nebenquests, die auch eine gute Einnahmequelle darstellen. Mit den verschiedensten Zutaten auf und um euren Hof, könnt ihr mit diversen Kochutensilien allerlei Gerichte zubereiten, um euch und euren Freunden eine Gaumenfreude zu bereiten.

Schon der erste Titel im Jahr 1998 namens Harvest Moon – gänzlich ohne Untertitel – enthielt viele Elemente, die bis heute noch in der Serie vorzufinden sind. Zwar gab es nur vier Gemüsesorten zum Anpflanzen, doch der gesamte Prozess wird sich im gesamten Lauf der Serie nicht ändern. Im Herbst und Winter kann nichts angepflanzt werden, also muss sich der gewiefte Bauer in jenen Jahreszeiten auf die Erzeugnisse seiner Tiere verlassen, deren Auswahl sich hier auf Hühner und Kühe beschränkt. Allerdings stehen auch ein Hund und ein Pferd im Laufe des zweieinhalbjährigen Lebens auf dem Hof als Haustiere zur Verfügung. Die Möglichkeit zu heiraten und Vater zu werden, besteht hier auch schon. Selbst die Erntegöttin und die Wichtel sind im Debüttitel der Serie schon anzutreffen.

Mit Harvest Moon GB gab es noch im selben Jahr das passende Äquivalent zu Harvest Moon für das Handheld Game Boy. Im Grundsatz war der Spielverlauf zum Original identisch, doch war dieser diversen Einschränkungen ausgesetzt. So konnte man sich nur auf dem eigenen Hof frei bewegen, während die Einrichtungen im Dorf nur per Point&Click auffindbar waren. Eine Heirat war in diesem Titel ebenfalls nicht möglich. Trotz dieser Einschränkungen gab es gegenüber dem Original auch Verbesserungen. So konnte man das Geschlecht des Protagonisten bestimmen und über das ganze Jahr hinweg Feldfrüchte anpflanzen. Zudem war es möglich, statt einem Hund eine Katze als Haustier zu halten.

2001 folgte die nächste Welle an Harvest-Moon-Spielen. Mit Harvest Moon: Back to Nature erschien der erste Titel auf Sonys Plattform PlayStation und brachte auch einige Neuerungen mit sich. So bot die Szenerie von Mineralstadt weit größere Freiheiten als es die vorherigen Titel taten. Mit Schafen wurde auch eine neue Einnahmequelle eingeführt. Weiterhin wurde erstmals das Angel-, Minen- und auch das Kochsystem in der Serie eingeführt. Um euch die Arbeit zu erleichtern, stehen euch sieben Wichtel als tatkräftige Unterstützung zur Verfügung. Mit einem Gewächshaus konnte man zudem im ganzen Jahr auch Blumen und Kräuter aufziehen. Harvest Moon 2 erschien im selben Jahr und enthielt die selben Neuerungen.

Tiere sind doch die besten Freunde.

Drei Jahre später, im Jahr 2004, erschien das nächste Doppelpack an Harvest-Moon-Spielen. Während sich Harvest Moon: Friends of Mineral Town für Game Boy Advance beinahe gänzlich wie eine grafisch vereinfachte Version von Harvest Moon: Back to Nature mit wenigen Änderungen spielte, brachte das kurz darauf veröffentlichte Harvest Moon: A Wonderful Life für Nintendo GameCube neuen Wind in die Spieleserie. So war es Pflicht, am Ende des ersten Jahres zu heiraten, sonst musste man die Farm verlassen. Auch sonst war eine leichte Linearität in den Lebensabschnitten des Protagonisten zu erkennen.

Spieletechnisch gab es auch diverse Änderungen. So hatte das Jahr im Vergissmeinnicht-Tal zwar insgesamt weniger Tage, aber diese dauerten länger an. Beim Vieh gab es weiterhin mehr Auswahl. Kühe gab es in unterschiedlichen Farben und Mustern und Enten sowie Ziegen bereicherten ebenso das Angebot an Tieren. Neben Feldfrüchten konnten in diesem Titel auch Bäume angepflanzt werden. Die Erzeugnisse der Feldarbeit konnten auch in einer Samenmaschine zu Saatgut besserer Qualität verarbeitet werden und auch das Züchten von teilweise skurrilen Hybriden war möglich. Es war möglich den eigenen Sohn auf verschiedene Weisen zu erziehenobligatorischen Sohn konnte man auch verschieden erziehen, auch zum nachfolgendenen Besitzer des Hofes. Beide Spiele der Generation konnten zudem für Boni verbunden werden. Im Jahr 2005 erschien eine verbesserte Portierung von Harvest Moon: A Wonderful Life in Europa.

2007 kam der erste Harvest-Moon-Titel mit dem passenden Namen Harvest Moon DS für Nintendo DS nach Europa. Grafisch orientierte sich das Spiel sehr an Harvest Moon: Friends of Mineral Town, wenngleich sich das Setting ins Vergissmeinnicht-Tal umsiedelte. Unter anderem waren die Zucht von Pilzen und ein Bausystem, das Risiken durch das verwendete Baumaterial barg, besondere Eigenheiten des Spiels. Im selben Jahr erschien auch der erste Spin-Off zur Serie, Innocent Life: A Futuristic Harvest Moon. Bei diesem Titel lag der Fokus beim Erforschen der Umgebung und der Kultivierung dieser mithilfe von modernen Mitteln. Für den Protagonisten mit mechanischen Merkmalen gab es daher auch keine Möglichkeit zu heiraten.

Oft wird auch eine eigene Familie gegründet.

In den darauf folgenden Jahren mehrten sich die Veröffentlichungen zur Spieleserie. Anfang 2008 erschien exklusiv in Europa Harvest Moon: Magical Melody für Nintendo Wii. Eigentlich sollte dies der erste Titel der Serie werden, der Protagonisten beider Geschlechter anbietet, allerdings wurde diese Möglichkeit für die europäische Version des Spiels entfernt, dafür konnten die verschiedenen Werkzeuge mit der Wii Remote benutzt werden. Im selben Jahr erschien auch Harvest Moon: Mein Inselparadies für Nintendo DS und bildete mit dem geistigen Nachfolger Harvest Moon: Die Sonnenschein-Inseln, der 2010 ebenfalls für Nintendo DS erschien, ein Inselabenteuer, bei dem die Bewohner erst auf den Hof finden müssen.

2009 erschien das zweite Spin-Off zur Spieleserie, welcher sich mit einer Mischung aus Simulation und Action-Rollenspiel mittlerweile zu einer eigenständigen Serie entwickeln konnte – Rune Factory. Im selben Jahr erschien mit Harvest Moon: Baum der Stille für Nintendo Wii auch ein regulärer Titel zur Serie, welcher 2010 mit Harvest Moon: Deine Tierparade, ebenfalls für Nintendo Wii eine Fortsetzung erhielt.

Während ersterer Titel die Möglichkeit bietet, Tiere aus der Natur zu adoptieren, gibt es im letzteren Spiel insgesamt eine immense Auswahl an Tieren. Im Jahr 2010 folgte mit Harvest Moon: Hero of Leaf Valley das erste reguläre Spiel für PlayStation Portable zur Serie, welches sich durch dutzende Enden und einen linearen Plot auszeichnet. Im folgenden Jahr erschien Harvest Moon: Der Großbasar der letzte Titel exklusiv für Nintendo DS, welcher mehr wirtschaftliche Elemente eingebunden hat.

Der aktuellste Titel Harvest Moon: Die Geschichte zweier Städte dient als Übergang vom Nintendo DS zum Nintendo 3DS, denn 2012 erschien jeweils eine Version für beide Handhelds, die sich nur grafisch voneinander unterschieden. In diesem Titel hatte man die Möglichkeit, in das für den Feldanbau bekannte Konohana oder nach Bluebell zu ziehen, wo die Viehzucht große Bedeutung hat. Das große Ziel bestand darin, die Städte durch Kochfestivals näher aneinander zu bringen. Spielerisch war die Jagd nach Insekten neu sowie ein questbasiertes Belohnungssystem.

Der nächste Titel Harvest Moon: A New Beginning, von Zen United vertrieben, steht auch schon für Europa in den Startlöchern. Welche Features wird das Spiel bergen – und wird es seinem Titel gerecht werden? Wir sind gespannt!

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